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Letzte aktualiesierung 06.01.2021
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.01.2021
Die Suche nach wirksamen antiviralen Mitteln gegen das neue Coronavirus läuft auf Hochtouren. Mit einem neuartigen Ansatz haben Tübinger Bioinformatiker nun eine Schwachstelle des Virus entdeckt, die für die Wirkstoffentwicklung genutzt werden könnte. In einem Computermodell identifizierte der DZIF-Wissenschaftler Andreas Dräger und sein Team ein menschliches Enzym, das für das Virus entscheidend ist. Wurde es im Modell ausgeschaltet, konnte sich das Virus nicht mehr vermehren.
Quelle: Informtionsdienst Wissenschaft, 24.12.2020
COVID-19-Patient*innen, die an Bluthochdruck leiden, erkranken häufiger schwer und haben dann sogar ein erhöhtes Sterberisiko. Wissenschaftler*innen vom Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin fanden nun in Zusammenarbeit mit ihren Partnern in Heidelberg und Leipzig heraus, dass die Immunzellen von Patient*innen mit Bluthochdruck bereits voraktiviert sind, was unter COVID-19 massiv verstärkt wird. Dies erklärt sehr wahrscheinlich die Überreaktion des Immunsystems und den schweren Krankheitsverlauf. Bestimmte Medikamente können einen günstigen Einfluss ausüben. Sie senken nicht nur den Blutdruck, sie wirken auch der Immunhyperaktivierung entgegen. Über eine Milliarde Menschen weltweit leiden unter Bluthochdruck. Von den mehr als 75 Millionen Menschen, die sich weltweit mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, litten mehr als 16 Millionen gleichzeitig an Bluthochdruck. Diese Patienten erkrankten häufiger besonders schwer und hatten dann sogar ein erhöhtes Sterberisiko. Es war unklar, inwieweit bluthochdrucksenkende Medikamente unter einer SARS-CoV-2 Infektion weiter verabreicht werden können und ob sie den Patient*innen eher nutzen oder schaden. Denn Bluthochdruckmedikamente greifen in genau denselben Regelmechanismus ein, über den das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 in die Wirtszelle gelangt und COVID-19 auslöst.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.12.2020
Wie schnell sich die Einschätzung zur Gefährlichkeit der britischen SARS-CoV-2-Mutante ändern kann, zeigt der heutige Vormittag. Offensichtlich machen die Mutationen die neue Variante doch leichter übertragbar, wie ein neuer Bericht nahelegt. Gestern klang noch alles sehr beruhigend. Am Morgen äußerte sich der deutsche Corona-Experte Professor Dr. Christian Drosten im Deutschlandfunk zu der neuen SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 noch eher zurückhaltend. Er sei durch die Berichte aus Großbritannien nicht übermäßig besorgt. Allerdings betonte er auch, dass diese Einschätzung auf vorläufigen Erkenntnissen fußten. Danach sollten die Mutationen dem Virus nicht zwingend einen Vorteil gegenüber anderen Varianten verschaffen. Heute war der Ton dann schon deutlich anders. So schrieb der deutsche Corona-Experte: »Das sieht leider nicht gut aus.« Zu dieser Anpassung seiner Einschätzung hatte Drosten das Studium eines Forschungsberichts von »Public Health England« veranlasst. Demzufolge bereitet vor allem eine Mutation mit der Bezeichnung N501Y, die sich in der Rezeptorbindestelle des Spike-Proteins befindet, Sorgen. Sie könnte den Daten zufolge dafür sorgen, dass das Virus besser an Zielzellen andocken kann, und damit die Übertragbarkeit des Erregers erhöhen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.12.2020
Eine wichtige Strategie im Kampf gegen COVID-19 sind neutralisierende Antikörper. Sie können die Viren gezielt ausschalten und haben ein großes Potenzial, effektiv zum Schutz und zur Therapie der Erkrankung eingesetzt zu werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Uniklinik Köln (UKK), der Philipps-Universität Marburg (UMR) und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) ist es nun gemeinsam mit dem Unternehmen Boehringer Ingelheim gelungen, einen neuen Antikörper zu entwickeln, der das SARS-Coronavirus-2 in vorklinischen Tests unschädlich macht. Der neue Antikörper hat grünes Licht für die klinische Prüfung erhalten und wurde bereits den ersten Probanden verabreicht. Gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, der Uniklinik Köln, der Universität Marburg und des Unternehmens Boehringer Ingelheim. Köln, Marburg, Braunschweig und Ingelheim, Deutschland, 18. Dezember 2020 – Die Uniklinik Köln, die Philipps-Universität Marburg, das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung und Boehringer Ingelheim haben heute den Start einer klinischen Phase-1/2a-Studie zu BI 767551 bekanntgegeben, einem neuen SARS-CoV-2 neutralisierenden Antikörper. Durch die Kombination großer virologischer und klinischer Expertise am UKK, UMR und DZIF zusammen mit Boehringer Ingelheims Expertise in der Entwicklung und Herstellung therapeutischer Antikörper, wollen die Partner gemeinsam BI 767551 als neue therapeutische und präventive/prophylaktische Behandlungsoption für den Kampf gegen COVID-19 entwickeln.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.12.2020
Eine Forschungsgruppe hat die weltweit größte Datenbank zu politischen Entscheidungen zur Corona-Pandemie aufgebaut. In „CoronaNet“ sind Informationen über rund 50.000 Maßnahmen in 195 Staaten, teils bis zur kommunalen Ebene, abruf- und filterbar. Die Datenbank bietet damit eine hochdifferenzierte Grundlage für Regierungen, Wissenschaft und Medien, um die Wirkung der Pandemie-Politik zu analysieren. Geleitet wird die Gruppe an der Hochschule für Politik (HfP) an der Technischen Universität München (TUM). Wie streng muss ein Lockdown sein, um Wirkung zu zeigen? Wann haben Länder mit niedrigen Covid-19-Fallzahlen welche Entscheidungen getroffen? Ist die Corona-Politik von Zentralstaaten erfolgreicher als von föderalen Staaten? Um analysieren zu können, welche staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie wann, wo und wie wirken, ist eine große Menge zuverlässiger Informationen unabdingbar – denn jeder Staat und vielfach auch jedes Bundesland und jede Kommune haben in dieser einmaligen Situation anders entschieden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.12.2020
Verständliche Informationen über Corona-Impfstoffe. Parallel zur jeweils laufenden europäischen Zulassung veröffentlicht das IQWiG Kurzinformationen über die Corona-Impfstoffkandidaten. Die ersten beiden Kurzinformationen sind jetzt online auf gesundheitsinformation.de. Noch im Dezember 2020 soll es losgehen: Auch in Deutschland werden die ersten Bürgerinnen und Bürger gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft. Doch wie wirken die neuen Impfstoffe, welche Nebenwirkungen haben sie und was wissen wir noch nicht über sie? Diese Fragen will das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) für die in Deutschland relevanten Impfstoffe gegen Corona beantworten: Jeweils wenige Tage, nachdem belastbare Daten zu den einzelnen Impfstoffkandidaten verfügbar sind, veröfffentlicht das Institut bereits allgemeinverständliche Zusammenfassungen der wichigsten Ergebnisse auf seiner Website gesundheitsinformation.de.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 18.12.2020
Bei Covid-19 ist die Komplikations- und Sterberate höher als bei der saisonalen Grippe, zumindest bei Erwachsenen. Das zeigen gleich zwei aktuelle vergleichende Studien aus Frankreich und den USA. Seit dem ersten Auftauchen des neuen SARS-Coronavirus-2 wird es mit der saisonalen Influenza verglichen. Welche Infektion ist gefährlicher, welche ist tödlicher? Jetzt zeigen zwei aktuelle vergleichende Studien ein deutliches Bild. Zum einen hat eine Gruppe französischer Forscher um Professor Dr. Lionel Piroth und Professor Dr. Catherine Quantin von der Universitätsklinik Dijon, Frankreich, die Daten von fast 90.000 hospitalisierten Covid-19-Patienten, die zwischen März und April 2020 erkrankt waren, analysiert. Diese Daten verglichen sie mit fast 46.000 Patienten, die zwischen Dezember 2018 und Ende April 2019 wegen saisonaler Influenza hospitalisiert worden waren. Die Sterberate lag bei den Covid-19-Patienten mit 16,9 Prozent um den Faktor drei höher als bei Influenza mit 5,8 Prozent. Das berichtet das Team im Fachjournal »The Lancet Respiratory Medicine«.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.12.2020
Die anhaltende COVID-19-Pandemie stellt weltweit eine Bedrohung für die Gesundheit von Millionen von Menschen dar. Atemwegsviren, zu denen der Erreger SARS-CoV-2 zählt, können sowohl über die Luft als auch durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen übertragen werden. Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Technische und Makromolekulare Chemie der Universität Paderborn haben deshalb untersucht, was die Anhaftung von Viren an Oberflächen begünstigt. Dafür erforschten sie die Proteine der Virushülle. Die Ergebnisse könnten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von COVID-19 leisten und wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Advanced NanoBiomed Research“, einem Journal aus der „Advanced Science“-Reihe, veröffentlicht. „Es ist allgemein bekannt, dass Coronaviren in erster Linie über die Luft übertragen werden. Mehrere Studien haben inzwischen aber auch die Übertragung durch kontaminierte Oberflächen als wichtigen Faktor identifiziert. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass sie eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von Virusinfektionen spielen können. Bislang ist jedoch wenig über die physikalisch-chemischen Mechanismen der Wechselwirkungen bekannt und darüber, wie diese Interaktionen die Lebensfähigkeit und Infektiosität der Viren beeinflussen“, erklärt Physiker Dr. Adrian Keller, der an der Universität Paderborn die Arbeitsgruppe „Nanobiomaterials“ leitet. Entsprechende Kenntnisse sind laut Keller nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung antiviraler Beschichtungen wichtig, sondern auch für die Anpassung von Sterilisations- und Desinfektionsprotokollen, wenn es beispielsweise zu Engpässen bei Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln kommt.
Quelle: Informationsdiest Wissenschaft, 17.12.2020
Viruseigene Papain-ähnliche Protease wird von neuartigen Inhibitoren angegriffen – Wirksamkeit gegen SARS-CoV und SARS-CoV-2 in Zellkultur ermittelt. Während gegen den Krankheitserreger SARS-CoV-2 die ersten Impfstoffe entwickelt wurden, sind wirksame Medikamente zur Behandlung einer Infektion mit dem Coronavirus noch in der Erforschung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Gießen, Mainz und Würzburg haben in einer Arbeit der Grundlagenforschung nun Ansatzpunkte gefunden, die zur Entwicklung von Wirkstoffen gegen Coronaviren allgemein und auch gegen den aktuellen Erreger der Covid-19-Pandemie beitragen könnten. Dabei handelt es sich um Hemmstoffe, die sich gegen ein Virusenzym richten. „Die Inhibitoren greifen dieses Enzym an und machen es unwirksam, worauf sich das Virus nicht mehr vermehren kann,“ sagt die Studienleiterin Prof. Dr. Tanja Schirmeister von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). „Anhand unserer Erkenntnisse könnten eventuell Wirkstoffe entwickelt werden, die nicht nur gegen aktuelle, sondern auch gegen künftige Coronaviren wirken.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.12-2020
Die Funktionsträger der Zelle, die Proteine, ermöglichen als Rezeptoren dem Virus den Eintritt in die Wirtszelle oder helfen ihm bei seiner Vermehrung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und vom Berlin Institute of Health (BIH) haben nun gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Großbritannien, Deutschland und den USA in einer großen Studie die entsprechenden Gene der Helferproteine untersucht. Dabei stießen sie auf eine Vielzahl an Varianten, die die Menge oder die Funktion der Proteine beeinflussen und damit auch ihre Fähigkeit, das Virus zu unterstützen. Wie alle Viren ist auch das neue Coronavirus auf die Hilfe der menschlichen Wirtszelle angewiesen. Die Funktionsträger der Zelle, die Proteine, ermöglichen als Rezeptoren dem Virus den Eintritt in die Wirtszelle oder helfen ihm bei seiner Vermehrung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und vom Berlin Institute of Health (BIH) haben nun gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Großbritannien, Deutschland und den USA in einer großen Studie die entsprechenden Gene der Helferproteine untersucht. Dabei stießen sie auf eine Vielzahl an Varianten, die die Menge oder die Funktion der Proteine beeinflussen und damit auch ihre Fähigkeit, das Virus zu unterstützen. Sie verraten somit mögliche Zielstrukturen für neue Medikamente. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden nun in der Zeitschrift Nature Communications* veröffentlicht.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 14.12.2020
Das Pharmaunternehmen CSL (Commonwealth Serum Laboratories) meldet, den mit der University of Queensland gemeinsam entwickelten SARS-CoV-2-Impfstoffkandidaten UQ-CSL v451 trotz guter Zwischenresultate nicht weiter zu entwickeln. Was ist da los? Es war vielleicht eine weniger beachtete Meldung, die am 11.Dezember verbreitet wurde. Darin kündigte das Pharmaunternehmen CSL an, den mit der University of Queensland gemeinsam entwickelten SARS-CoV-2-Impfstoffkandidaten UQ-CSL v451 trotz guter Zwischenresultate nicht weiter zu entwickeln. Der Impfstoffkandidat ist eine interessante Entwicklung, der bisher noch nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Das Konsortium setzt hier eine Technologie ein, die als »molecular clamp« (Molekularklemme) bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um eine Stabilisierungsdomäne, die das Antigen, das rekombinante Spike-Protein von SARS-CoV-2, in seiner präfusionellen trimeren Form stabilisiert. Das Herstellungsprinzip des »Sclamp«-Antigens wurde auf einem Preprintserver publiziert.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.12.2020
Leipzig/Neu-Delhi/Rom. Um die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in Krankenhäusern und Pflegeheimen einzudämmen sind eine Vielzahl von Maßnahmen notwendig. Besonders wichtig sei es, eine angemessene Strategie zum Schutz des Gesundheitspersonals vor der Übertragung aus der Luft zu entwickeln. Der Raumluft in solchen Einrichtungen und der Weiterbildung des Personals sollte daher mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, empfehlen Forschende des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig, des CSIR-National Physical Laboratory in New Delhi, des Institute of Atmospheric Science and Climate in Rom und von 2B Technologies, Colorado. Aus Sicht der Aerosol-Fachleute sei es notwendig, verschiedene Maßnahmen zu kombinieren, schreibt das Forscherteam im Fachjournal International Journal of Environmental Research and Public Health in einem redaktionellen Beitrag. Dazu zählen beispielsweise regelmäßiges Lüften, das Kontrollieren des Frischluftverbrauchs per CO2-Monitor und die Verwendung von Luftbefeuchtern, um die relative Luftfeuchtigkeit in Innenräumen bei 40 bis 60 Prozent zu halten. Wenn nicht ausreichend gelüftet werden kann, dann sei auch der Einsatz von mobilen Luftreinigern angebracht. Das Risiko der Ansteckung ist in Krankenhäusern und Pflegeheimen besonders hoch, da sich Infizierte und Gesunde lange in einem Raum aufhalten können und das Virus dabei über unsichtbare Aerosolpartikel in der Luft auch über Entfernungen von mehreren Metern übertragen werden kann. Medienberichten zufolge soll es bereits in fast einem Zehntel der 12.000 Alten- und Pflegeheime in Deutschland COVID-19-Erkrankungen geben. Auch bei den Neuinfektionen in Sachsen gelten Heime inzwischen als Hotspot für Neuinfektionen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.12.2020
Wissenschaftler*innen der Universitätsmedizin Magdeburg decken eine spezielle Form einer entzündlichen Reaktion in der Lunge eines COVID-19-Patienten auf. Ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) ist auf einen möglichen neuen Ansatz zur Entwicklung von Therapien für COVID-19- Patient*innen mit schwerem Verlauf gestoßen. Während der intensivmedizinischen Behandlung eines schwer erkrankten COVID-19-Patienten konnte erstmals eine spezielle Form einer entzündlichen Reaktion in den Blutgefäßen der Lunge beobachtet werden. Die gewonnenen Daten liefern neue Erkenntnisse über die immunologischen Mechanismen, die bei schwerer COVID-19 eine Rolle spielen und könnten somit bei der Entwicklung neuer Therapien helfen. Ihre Ergebnisse wurden in dem renommierten Wissenschaftsjournal „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ veröffentlicht. Das Team von Prof. Dr. Jens Schreiber, Direktor der Universitätsklinik für Pneumologie, war eine von insgesamt sieben unterschiedlichen klinischen und klinisch-theoretischen Fachrichtungen der UMMD, die mit der Behandlung des COVID-19-Patienten befasst waren. „Es handelte sich um einen 60 Jahre alten männlichen Patienten. Er kam in einem kritischen Zustand und mit schwerer COVID-19 zu uns. Zuvor wurde er bereits sechs Tage lang mechanisch beatmet. Er litt an Bluthochdruck und Diabetes und war langjähriger Raucher. Eine allergische Vorerkrankung oder Asthma lagen nicht vor. Aufgrund massiver Einblutungen in die Lunge musste er notoperiert werden“, beschreibt der Pneumologe den Fall.
Quelle:Pharmazeutische Zeitung, 10.12.2020
Forscher haben molekulare Prozesse in menschlichen Zellen identifiziert, mit denen Coronaviren überleben. Im Fachjournal »Cell« berichten sie, dass ein gezielter Angriff auf diese Vorgänge nicht nur gegen SARS-CoV-2, sondern auch gegen andere bestehende und zukünftige Coronaviren wirksam sein könnte. In ihrer Studie infizierten Forscher um die Erstautoren Ruofan Wang vom Chan Zuckerberg Biohub in San Francisco und Camille R. Simoneau von den Gladstone Instituten in San Francisco menschliche Zellen entweder mit SARS-CoV-2 oder zwei anderen Coronaviren, die banale Erkältungen verursachen. Alle drei Viren töteten die Zellen ab. Als nächstes setzte das Forscherteam die CRISPR-Cas9-Gen-Editierungs-Technologie ein und untersuchte, welche Mutationen die Zellen weniger anfällig für Coronaviren machten. Einige Ergebnisse waren nicht überraschend. Beispielsweise ist bekannt, dass der humane ACE2-Rezeptor von SARS-CoV-2 benötigt wird, um in menschliche Zellen einzudringen. Folgerichtig wurden Zellen mit einer Mutation im ACE2-Gen nicht mehr mit SARS-CoV2 infiziert oder getötet. Andere Ergebnisse waren jedoch weniger erwartet worden. So fanden die Forscher heraus, dass bestimmte andere genetische Mutationen alle drei Coronaviren daran hinderten, die Zellen erfolgreich zu infizieren und abzutöten. Dies waren Mutationen in Genen, die das Gleichgewicht zweier Arten von Lipidmolekülen in menschlichen Zellen steuern, nämlich Cholesterol und Phosphatidylinositolphosphat (PIP). Den Forschern zufolge wird Cholesterol benötigt, damit einige Viren in Zellen gelangen können. Dies war kürzlich für SARS-CoV-2 gezeigt worden. Von PIP sei bekannt, dass es eine Rolle bei der Bildung von kleinen Vesikeln spiele, mit denen Viren zum Beispiel in Zellen wanderten.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.12.2020
Das Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, hat am 25.11.2020 die erste klinische Prüfung der Phase 1 eines Peptid-Impfstoffs gegen COVID-19 in Deutschland genehmigt. Der Impfstoff stimuliert hochspezifisch die T-Zell-Antwort. Diese Zellen des Immunsystems erkennen und zerstören SARS-CoV-2-infizierte Zellen – ein wichtiges Komplementärsystem zur humoralen Immunantwort durch neutralisierende Antikörper. „Der Peptid-Impfstoff ergänzt das Portfolio der COVID-19-Impfstoffplattformen um einen weiteren vielversprechenden Ansatz“, so Professor Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. Die Bereitstellung zugelassener sicherer und wirksamer COVID-19-Impfstoffe ist ein zentrales Ziel zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie. Erste klinische Prüfungen haben das Ziel, die generelle Verträglichkeit von Impfstoffkandidaten und ihre Fähigkeit zu ermitteln, eine spezifische Immunantwort gegen den Erreger zu erzeugen. Das für die Genehmigung klinischer Prüfungen sowie die Bewertung und Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut unterstützt die COVID-19-Impfstoffentwicklung mit höchster Priorität. Frühe und umfassende wissenschaftliche Beratung durch Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts beschleunigen zielgerichtet die Impfstoffentwicklung –Voraussetzung für zeitnahe Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen. Die Sicherheit und Wirksamkeit steht dabei immer im Vordergrund.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.12.2020
Am Universitätsklinikum Tübingen startet in diesen Tagen die klinische Erprobung eines eigenentwickelten Impfstoffs gegen SARS-CoV-2. Im Gegensatz zu den meisten aktuell in Erprobung befindlichen Impfstoffen gegen die COVID-19-Erkrankung zielt der durch die Abteilung für Immunologie (Direktor Prof. Hans-Georg Rammensee) der Universität Tübingen konzipierte Impfstoff CoVAC1 hochspezifisch auf die Stimulierung einer T-Zell-vermittelten Immunantwort gegen SARS-COV-2 ab. Die durch das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst finanzierte klinische Studie erfolgt basierend auf den Arbeiten und unter Leitung von PD Dr. Juliane Walz in der KKE Translationale Immunologie der Medizinischen Klinik (Ärztl. Direktor Prof. Helmut Salih) des Universitätsklinikums. Das für die Zulassung von klinischen Studien zuständige Paul-Ehrlich-Institut gab am Mittwoch, 25.11.2020 grünes Licht für den Impfstudienstart, ebenso erfolgte die obligatorische Zustimmung der Ethikkommission. Primäres Ziel der Impfung ist die Aktivierung, sogenannt Induktion, einer starken und langanhaltenden T-Zell-Antwort gegen SARS-CoV-2, die im Falle einer Infektion die gefürchteten schweren Verläufe der COVID-19-Erkrankung verhindern soll. „Soweit uns bekannt ist, ist das der erste Impfstoffkandidat, der primär auf die Aktivierung von T-Zellen abzielt“, berichtet Studienleiterin Juliane Walz.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.11.2020
Ein Forschungsteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat anhand von Gewebeproben verstorbener COVID-19-Patienten analysiert, auf welche Weise das neuartige Coronavirus ins Gehirn eindringen kann und wie das Immunsystem dort auf das Virus reagiert. Die jetzt in Nature Neuroscience* veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass SARS-CoV-2 über die Nervenzellen der Riechschleimhaut in das Gehirn übertritt. Den Forschenden ist es dabei erstmals gelungen, elektronenmikroskopische Aufnahmen intakter Coronaviruspartikel in der Riechschleimhaut anzufertigen. Dass COVID-19 nicht allein eine Atemwegserkrankung ist, gilt mittlerweile als gesichert. Nicht nur die Lunge, das Herz-Kreislauf-System oder den Magen-Darm-Trakt, sondern auch das zentrale Nervensystem kann SARS-CoV-2 beeinträchtigen: Mehr als ein Drittel der COVID-19-Betroffenen berichten über neurologische Symptome wie Geruchs- und Geschmacksverlust, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Schwindel und Übelkeit. Vereinzelt kommt es auch zu Schlaganfällen und anderen schwerwiegenden Erkrankungen. Forschende haben die Ursache dafür darin vermutet, dass das Virus in das Gehirn eindringt und dort bestimmte Zellen befällt. Doch wie gelangt SARS-CoV-2 dorthin? Unter Leitung von Dr. Helena Radbruch vom Institut für Neuropathologie der Charité und Prof. Dr. Frank Heppner, Direktor desselben Instituts, hat ein multidisziplinäres Forschungsteam den Eintritt des Virus in das Nervensystem und seinen weiteren Weg im Gehirn jetzt nachgezeichnet.
Quelle: Infomationdienst Wissenschaft, 27.11.2020
Weltweit haben sich bereits mehr als 55 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, das bislang 1,3 Millionen Todesopfer gefordert hat. Bei den meisten an COVID-19 erkrankten Patienten stehen zwar respiratorische Symptome im Vordergrund, kann aber auch andere Organe in Mitleidenschaft ziehen. Häufig handelt es sich dann um den Magen-Darm-Trakt. Ein Team um Prof. Dr. Christoph Becker von der Medizinischen Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie des Universitätsklinikums Erlangen hat gemeinsam mit Kollegen der Charité – Universitätsmedizin Berlin herausgefunden, dass sich die Andockstellen des Coronavirus in besonders hoher Dichte auf der Darmoberfläche befinden. Bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 heften sich die Viren an die Oberfläche der Wirtszellen an. Dies geschieht über bestimmte Oberflächenmerkmale, sogenannte Rezeptoren. Nach der Bindung der Virushülle an den ACE2-Rezeptor spaltet das körpereigenes Enzym TMPRSS2 ein virales Protein, wodurch der Eintritt in die Wirtszelle erfolgen kann. Diese wird daraufhin vom Virus dazu verwendet, die Bestandteile für weitere Viren zu produzieren. Sind sie in ausreichender Menge hergestellt worden, können die Viren aus der Wirtszelle ausbrechen und wiederum andere Zellen infizieren. Aufgrund der Bedeutung von ACE2 und TMPRSS2 für das Eindringen von Sars-CoV-2 in die Zelle stellen die beiden Moleküle potenzielle Ansatzpunkte für ein wirksames Medikament gegen das Coronavirus dar.
Quelle: Ärztzeitung, 27.11.2020
Für einen Durchbruch in der Labordiagnostik hält Virologe Professor Christian Drosten die Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 – auch wenn sie „nie perfekt sein“ werden. Denn es gebe ein paar Punkte zu beachten. Ein, möglicherweise zwei Antigen-Schnelltests gebe es momentan, die auffällig viele falsch positive Ergebnisse lieferten, sagt Professor Christian Drosten. Er erwarte aber, dass bei diesen schlechten Tests nachkorrigiert werde. Insgesamt werde es noch einen Qualitätssprung geben, sagte Drosten bei der Digitalveranstaltung der jährlichen „Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung“. Die Antigen-Schnelltests werden in ihrer Spezifität aber „nie perfekt sein“. Die Tests bezeichnete der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité als „extremen Durchbruch in der Labordiagnostik“. „Innerhalb von zehn Minuten können sie sagen, ob jemand infektiös ist.“ Die Point-of-Care-Tests seien deshalb sinnvoll etwa in Pflegeheimen, um die Virusbelastung von Besuchern abzuklären. Die Gültigkeit dieser Tests müsse aber mit einem „Haltbarkeitsdatum versehen werden“, mahnte Drosten. Sie gelte dann nur für den Tag des Besuchs. Die Antigentests seien ebenso sinnvoll, um mindestens einmal in der Woche Krankenhauspersonal zu testen oder Quarantäne-Zeiten zu verkürzen. Diskutiert werde derzeit, ob sie als Intervention bei Akutausbrüchen geeignet seien, beispielsweise in Kasernen.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.11.2020
Einige Patienten erholen sich nur langsam von einer schweren COVID-19. Auch wenn sich die radiologischen Befunde meist gebessert haben, leiden nach einer Studie in Clinical Infectious Diseases (2020; DOI: 10.1093/cid/ciaa1750) noch viele Patienten unter Funktionsstörungen der Lungen. Kognitive Funktionen und Lebensqualität waren ebenfalls herabgesetzt. Chinesische Mediziner hatten bereits im Frühjahr berichtet, dass sich die Rekonvaleszenz nach einer schweren COVID-19 über längere Zeit hinziehen kann. Obwohl die Zeichen der akuten Pneumonie längst abgeklungen sind und im Röntgenthorax kein Befund erkennbar ist, haben die Patienten weiter eine eingeschränkte Lungenfunktion, die die Lebensqualität vermindern kann. Auch in den westlichen Ländern bleiben viele Patienten nicht vor einem Post-COVID-Syndrom verschont. Zu den Beschwerden gehören eine vermehrte Müdigkeit, Atemnot und Schmerzen in der Brust.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.11.2020
Damit das SARS-CoV2-Virus in Wirtszellen eindringen kann, muss sein „Spike“-Protein von zelleigenen Enzymen – Proteasen – gespalten werden. Der Protease-Hemmstoff Aprotinin kann die Zell-Infektion verhindern, fanden jetzt Wissenschaftler von Goethe-Universität, University of Kent und Medizinischer Hochschule Hannover heraus. Ein Aprotinin-Spray ist in Russland bereits für die Grippe-Behandlung (Influenza) zugelassen und könnte für die Behandlung von COVID-19 getestet werden. FRANKFURT. Auf seiner Oberfläche ist das SARS-CoV2-Virus mit Spike-Proteinen gespickt. Die benötigt das Virus, um an Proteine (ACE2-Rezeptoren) auf der Oberfläche der Wirtszellen anzudocken. Bevor ein solches Andocken möglich ist, müssen Teile des Spike-Proteins durch Enzyme der Wirtszellen – Proteasen – abgetrennt werden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.11.2020
Geht es um die Risiken, sich im Unterrichtsbetrieb mit dem Corona-Virus zu infizieren, richtet sich das aktuelle Interesse vor allem auf die Qualität der Atemluft in Klassenräumen. Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt ein regelmäßiges kurzzeitiges Fenster-Stoßlüften als wirksame Maßnahme gegen die Virusbelastung, was gleichzeitig auch den notwendigen Austausch von Kohlendioxid sicherstellt. Die Dauer der Lüftung soll sich an der Außentemperatur orientieren. Den Einsatz mobiler Luftfiltergeräte, den kürzlich vorgelegte Studien empfehlen, erachtet das UBA nur im begründeten Ausnahmefall für sinnvoll. Zu dieser Problematik haben jetzt die Professoren Dr. Hans-Martin Seipp und Dr. Thomas Steffens von der Technischen Hochschule Mittelhessen eine eigene Untersuchung in einem Klassenraum der Leibnizschule in Wiesbaden durchgeführt. Sie ermittelte, wie sich dort die Fenster-Stoßlüftung auf lungengängige Aerosole auswirkt. Als wesentliches Resultat zeigte sich, dass die Stoßöffnung aller Fenster über drei Minuten bei Außentemperaturen von 7-11 Grad Celsius die eingebrachte Konzentration an Aerosolen bis zu 99,8 Prozent senkte. Damit erwies sich die Fensterstoßlüftung um das 10 - 80-Fache wirksamer als ein unlängst dokumentierter Einsatz der maschinellen Luftfilterung. Dabei war in demselben Klassenraum mit vier mobilen Luftfiltergeräten nach zirka 30 Minuten bei gleichzeitigem Dauerbetrieb eine Reduzierung der Konzentration um 90 Prozent festgestellt worden.
Quelle: informationsdienst Wissenschaft, 23.11.2020
Seit heute ist eine neue S2k-Leitlinie öffentlich, die Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19 umfasst. Sie erweitert die bereits seit März 2020 vorliegende intensivmedizinische S1-Leitlinie um den gesamtstationären Bereich und gibt damit Krankenhausärzten erstmals eine ganzheitliche und fächerübergreifende Handlungsanweisung an die Hand. Federführend waren drei Fachgesellschaften an der Erstellung beteiligt – die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Elf weitere Fachgesellschaften haben an der Erstellung der Leitlinie mitgewirkt.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 20.11.2020
Ein internationaler Forschungsverbund hat erstmals RNA-Faltungsstrukturen des SARS-CoV2-Genoms beobachtet, mit denen das Virus den Infektionsverlauf steuert. Da diese Strukturen bei verschiedenen Beta-Coronaviren sehr ähnlich sind, legen die Wissenschaftler damit nicht nur die Grundlagen für die gezielte Entwicklung neuartiger Medikamente zur COVID-19-Behandlung, sondern auch für künftige Infektionsgeschehen mit neuen Coronaviren, die sich in der Zukunft entwickeln könnten. Genau 29.903 Buchstaben lang ist der genetische Code des SARS-CoV2-Virus, aufgereiht in einem langen RNA-Molekül. Es beinhaltet die Information zur Herstellung von 27 Proteinen. Dies ist zwar sehr wenig im Vergleich zu den vielleicht 40.000 Proteinsorten, die eine menschliche Zelle herstellen kann. Doch Viren nutzen bekanntermaßen ja den Stoffwechsel ihrer Wirtszellen, um sich selbst zu vermehren. Entscheidend ist für diese Strategie, dass Viren die Bildung der eigenen Proteine präzise steuern können.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 17.11.2020
Die Vorbereitungen für Massenimpfungen gegen das Coronavirus laufen an. Ein Strategiepapier der Bundesregierung zeigt nun eine grobe Richtung: Niedergelassene Ärzte spielen darin eine entscheidende Rolle. Die Bundesregierung bereitet flächendeckende Impfungen vor. Schon im kommenden Jahr soll eine hohe Durchimpfungsrate erreicht werden, heißt es im Entwurf eines Strategiepapiers aus dem Bundesgesundheitsministerium, das der „Ärzte Zeitung“ vorliegt. Dafür sei eine „schnelle und flexible Personalgewinnung“ notwendig, schreiben die Autoren des 24-seitigen Dokuments. Niedergelassene Ärzte, die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zählen demnach zu den Partnerorganisationen, die das Ministerium für die Umsetzung der Impfkampagne gewinnen will.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.11.2020
COVID-19 ist keine reine Lungenkrankheit: Rund die Hälfte der Patientinnen und Patienten leiden unter Durchfall und Übelkeit. Solche Symptome sind sogar mit einem schweren Krankheitsverlauf assoziiert, weshalb künftige Behandlungsstrategien auch im Magen-Darmtrakt wirken sollten. Jetzt haben Ulmer Forschende aus Virologie und Gastroenterologie molekulare Vorgänge bei einer Coronavirus-Infektion im Darmmodell untersucht. Mithilfe von "Minidärmen" aus Stammzellen haben sie zudem die antivirale Wirksamkeit von Remdesivir und anderen Medikamenten im Verdauungstrakt überprüft. Ihre Studie ist in "Cellular and Molecular Gastroenterology and Hepatology" erschienen Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie galt COVID-19 als reine Atemwegserkrankung mit Symptomen von Husten bis zur Lungenentzündung. Doch mittlerweile sind ganz andere Krankheitszeichen bekannt, darunter Übelkeit und Durchfall. Solche Auswirkungen auf den Magen-Darmtrakt weisen sogar auf einen schweren Verlauf hin. Molekulare Einblicke in den Infektionsvorgang mit SARS-CoV-2 im Darmmodell gibt eine Studie, die jetzt im Fachjournal „Cellular and Molecular Gastroenterology and Hepatology“ erschienen ist. Anhand von „Minidärmen“ aus Stammzellen haben die Autorinnen und Autoren der Ulmer Universitätsmedizin zudem das antivirale Potenzial von Medikamenten wie Remdesivir im Verdauungstrakt untersucht.
Quelle: Ärztezeitung, 12.11.2020
„Masken schützten hauptsächlich andere Menschen und weniger den Maskenträger selbst“. – Diesen Standpunkt hatte die US-Seuchenbehörde CDC lange vertreten. Jetzt betont die Behörde auch die Wirksamkeit der Maske zum Eigenschutz vor SARS-CoV-2. Die „Centers for Disease Control“ (CDC) hat ihre bisher zurückhaltende Bewertung der Schutzwirkung von Mund-Nasen-Schutz mit Alltagsmasken aus Stoff revidiert. In einer kurzen Zusammenfassung der wissenschaftlichen Evidenz („Scientific Brief“) betont die Behörde: „Masken sind vor allem sinnvoll, um die Weitergabe von SARS-CoV-2 durch asymptomatische oder präsymptomatische Infizierte zu verhindern, die insgesamt etwa 50 Prozent aller Übertragungen ausmachen. Masken schützten aber auch ihren Träger, weil sie die Inhalation virushaltiger Tröpfchen oder Aerosole reduzieren. Insgesamt addieren sich beide Effekte, und je mehr Menschen Masken tragen, desto größer ist auch der Nutzen für den Einzelnen.“