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Letzte aktualiesierung 08.10.2021
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.10.2021
Die Impfungen gegen das Coronavirus gehen seit Wochen nur noch langsam voran. Nun zeigt eine frische Schätzung, dass bereits mehr Menschen geschützt sein dürften
als gedacht. Was folgt daraus?
Die Coronaimpfungen in Deutschland sind nach einer neuen Auswertung des Robert-Koch-Instituts (RKI) wohl schon weiter als in der Meldestatistik erfasst. Es sei anzunehmen, dass unter den Erwachsenen bereits bis zu 84
Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, heißt es in einem aktuellen RKI-Bericht mit Stichtag 5. Oktober. Das entspräche jeweils um fünf Prozentpunkte höheren
Impfquoten als nach
offiziellen Meldungen der Impfstellen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.10.2021
Wegen der möglichen Nebenwirkung Myokarditis und Perikarditis pausieren Schweden und Dänemark die Covid-19-Impfungen von jungen Menschen mit der Vakzine Spikevax® von Moderna. Comirnaty® von Biontech/Pfizer wird weiter eingesetzt. In Schweden werden vorerst keine Personen Jahrgang 1991 oder jünger mehr mit Spikevax gegen Covid-19 geimpft, in Dänemark keine unter 18-Jährigen mehr. Das teilten gestern zunächst die zuständige schwedische Behörde Folkhälsomyndigheten und dann ihr dänisches Pendant Sundhetsstyrelsen mit. Zur Begründung der Maßnahme berufen sich die Behörden auf eine Registerstudie aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden, deren Ergebnisse noch nicht veröffentlicht wurden. Laut dieser Daten, die man auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht habe, sei das Risiko für die bekannte Nebenwirkung Myokarditis/Perikarditis bei Spikevax höher als bei Comirnaty.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.10.2021
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen über 70-Jährigen, die bereits gegen Covid-19 vollständig geimpft sind, eine Auffrischung. Diese sollten auch alle mit dem Janssen-Impfstoff immunsierte Personen erhalten – und zwar rasch. Wie die STIKO heute mitteilt, sollen Personen über 70 Jahre oder mit bestimmten Indikationen sowie alle mit der Covid-19 Vaccine von Janssen (Johnson & Johnson) eine zusätzliche Dosis eines mRNA-Impfstoffs erhalten. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei soeben in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegangen. Änderungen seien noch möglich, die endgültige Fassung werde dann zeitnah im »Epidemiologischen Bulletin« veröffentlicht.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.10.2021
Die Europäische Arzneimittelbehörde hat eine zusätzliche Impfdosis der Corona-Impfstoffe Comirnaty® von Biontech/Pfizer und Spikevax® von Moderna für immungeschwächte Personen empfohlen. Die Produktinformationen sollen entsprechend geändert werden. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat entschieden, dass Personen mit starker Immunschwäche eine zusätzliche Dosis mRNA-Impfstoff innerhalb ihrer Grundimmunisierung gegen Covid-19 erhalten sollen. Das teilte die EMA heute mit. Diese dritte Dosis der Impfstoffe Comirnaty oder Spikevax soll mindestens 28 Tage nach der zweiten Dosis verabreicht werden.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.10.2021
Zurzeit kann noch keiner sagen, wie hoch der Antikörpertiter sein muss, damit man nach einer Impfung vor Covid-19 geschützt ist. Eine Studie britischer Forscher bietet jetzt eine Diskussionsgrundlage. Bekanntlich gibt es für das Pandemievirus SARS-CoV-2 noch kein Immunkorrelat, also einen messbaren Wert, anhand dessen sich sagen lässt, ob der Betreffende im Fall einer Infektion vor der Krankheit Covid-19 geschützt ist. Das wäre aber eine sehr wichtige Information, um etwa der Entscheidung für eine Auffrischimpfung eine Evidenzgrundlage zu geben. Da der Wert im Zweifelsfall womöglich tausend-, wenn nicht gar millionenfach bestimmt würde, sollte die Messmethode möglichst einfach sein.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.10.2021
Das antiviral wirksame Molnupiravir hat in der Zwischenanalyse einer Studie mit nicht hospitalisierten symptomatischen Covid-19-Patienten punkten können. Auf Grundlage dieser Ergebnisse ist nun geplant, eine Notfallzulassung in den USA zu beantragen. Molnupiravir sollte ursprünglich ein Mittel gegen Influenza werden. Die Covid-19-Pandemie sorgte dafür, dass sich die Karriere des Wirkstoffs in eine andere Richtung bewegte. Molnupiravir ist ein Prodrug des Nukleosidanalogons N4-Hydroxycytidin. Durch Induktion von Kopierfehlern hemmt es die Virusreplikation verschiedener RNA-Viren, unter anderem auch jene von SARS-CoV-2. Der Wirkmechanismus ähnelt daher jenem des bereits zugelassenen Wirkstoffs Remdesivir (Veklury®), der jedoch infundiert werden muss. Molnupiravir kann oral verabreicht werden.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 04.10.2021
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 041.10.2021
Eine Grippeimpfung kann parallel zu einer Covid-19-Schutzimpfung stattfinden. Der vormals empfohlene Abstand von zwei Wochen entfällt. Das hatte die STIKO vor Kurzem empfohlen und findet sich nun so auch in der Leitlinie zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen in öffentlichen Apotheken wieder. Aus Sicherheitsgründen und aufgrund fehlender Erfahrungen wurde anfänglich empfohlen, vor und nach einer Covid-19-Impfung, egal mit welchem Impfstoff, zwei Wochen Abstand zu halten. Vor einer Woche änderte die Ständige Impfkommission diesbezüglich ihre Empfehlung. Ein Abstand zur Grippeimpfung oder anderen Impfungen mit Totimpfstoffen ist nicht nötig; beide Impfungen dürfen theoretisch am selben Tag erfolgen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.09.2021
Nationale und internationale Wissenschaftler:innen haben den Mechanismen für die teils schweren Komplikationen mit Sinusvenenthrombosen nach einer COVID-19-Schutzimpfung mit dem Impfstoff des Pharmaherstellers AstraZeneca aufgeklärt. Die Untersuchungen zeigen, dass ein Eiweiß von körpereigenen Blutplättchen mit Bestandteilen des Impfstoffs ungünstig interagiert. Mit den vorliegenden Ergebnissen könnte nun der Impfstoff weiter verbessert werden. Die Studie haben Seniorautor Prof. Thomas Renné, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), und Erstautor Prof. Dr. Andreas Greinacher, Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin am Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin der Universität Greifswald, jetzt im Fachmagazin BLOOD veröffentlicht. Bereits im April waren Teile der Studie als sogenannter Preprint vorab publiziert worden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.09.2021
Eine gross angelegte internationale Studie mit Co-Projektleitung des Inselspitals und der Universität Bern untersuchte die sehr seltene Verstopfung von Hirnvenen (Sinusvenenthrombosen) nach Gabe der Impfstoffe von Oxford-AstraZeneca und Janssen/Johnson&Johnson. Beide Impfstoffe werden in der Schweiz bisher nicht eingesetzt. Die Sterblichkeit aufgrund dieser Komplikation sank von 61% auf 42% nachdem der Mechanismus zu ihrer Entstehung im Frühjahr 2021 geklärt werden konnte. In sehr seltenen Fällen entsteht nach der Impfung mit SARS-CoV-2-Impfstoffen von Oxford-AstraZeneca und Janssen/Johnson&Johnson ein Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten) und zugleich steigt die Tendenz zur Bildung von Thrombosen (Verklumpungen im Blut). Am häufigsten sind hierbei Hirnvenenthrombosen (Sinusvenenthrombosen). Als dieses Phänomen neu entdeckt wurde, fiel zunächst die hohe Sterblichkeit auf. Die vom University Medical Center (UMC) Amsterdam und vom Stroke Center am Inselspital, Universitätsspital Bern geleitete weltweite Studie ging der Frage nach, welche Eigenschaften und welche Sterblichkeit verschiedene Untergruppen von Patientinnen und Patienten aufwiesen, die nach der Impfung mit den genannten beiden Impfstoffen eine Sinusvenenthrombose erlitten. Die Studienresultate sind für die Schweiz von Interesse, da hier Impfungen mit dem Produkt von Janssen/Johnson&Johnson bald zur Verfügung stehen werden.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.09.2021
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA prüft einen Antrag des Impfstoffherstellers Moderna auf Zulassung einer dritten Dosis seines Covid-19-Impfstoffs Spikevax® zur Auffrischung. Die von US-Hersteller Moderna vorgelegten Daten sollten nach einem beschleunigten Verfahren bewertet werden, teilte die EMA am Montag in Amsterdam mit. Der sogenannte Booster könnte Menschen ab zwölf Jahren mindestens sechs Monate nach der zweiten Impfdosis gespritzt werden, um den Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion zu erhöhen. Dabei ist der Antrag auf Zulassungserweiterung nicht auf bestimmte Gruppen wie Senioren oder Immunsupprimierte beschränkt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.09.2021
Adjuvanzien verstärken die Wirkung von Impfstoffen. Dabei wirken verschiedene Substanzen auf sehr unterschiedliche Weise, zeigt eine aktuelle Arbeit von Forschenden
des Paul-Ehrlich-Instituts. Die Zugabe eines Adjuvanz zu einem Impfstoff ist erforderlich, wenn beispielsweise Spaltimpfstoffe oder inaktivierte Ganzvirus-Impfstoffe eingesetzt
werden. Diese Antigene wirken auf das Immunsystem so schwach, dass ohne den Zusatz von Adjuvanzien keine ausreichende Immunantwort ausgelöst würde. Über die Wirkweise der Substanzen ist bislang
wenig bekannt. Daher führten Wissenschaftler um Dr. Laura Roßmann vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) eine systematische Charakterisierung verschiedener Einzelkomponenten-Adjuvanzien in kultivierten menschlichen Immunzellen
durch. Unter anderem wurden Adjuvanzien der ersten Generation, darunter Al(OH)3, aber auch neuere Substanzen und Adjuvanzien-Kandidaten, darunter MPL (ein TLR4-Ligand), Imiquimod (ein
TLR7-Ligand) und Resiquimod (R848; ein TLR7/8-Ligand) funktional charakterisiert. Die Ergebnisse wurden aktuell im Fachjournal »Proceedings of the National Academie of Sciences USA (PNAS)« publiziert.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.09.2021
Nach wie vor sind viele, die noch zögern, sich impfen zu lassen, verunsichert. Eine konkrete Frage beschäftigt vor allem Allergiker: Welche Risikofaktoren und Mechanismen können dazu beitragen, auf einen mRNA-Covid-19-Impfstoff allergisch zu reagieren? Derzeit empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC allen Personen, die in der Vergangenheit allergisch auf eine der Komponenten eines mRNA-Impfstoffs reagiert haben oder bei denen eine schwere allergische Reaktion auf die erste Impfdosis aufgetreten ist, sich nicht erneut mit einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 impfen zu lassen. Vor diesem Hintergrund haben jetzt Wissenschaftler um Christopher Michael Warren vom Sean N. Parker Center for Allergy and Asthma Research an der Stanford University untersucht, welche Risikofaktoren und Mechanismen dazu beitragen könnten, dokumentierte allergische Reaktionen auf einen der zugelassenen mRNA-Covid-19-Impfstoffe zu erklären.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 24.09.2021
Von einem möglichen Einfluss der Coronaimpfung auf den weiblichen Zyklus hört oder liest man in den letzten Monaten häufiger. Wissenschaftliche Belege für einen
Zusammenhang zwischen Impfung und Menstruationsbeschwerden gibt es nicht. Einige Frauen berichten über stärkere, schwächere oder eine
unregelmäßige Menstruation sowie Zwischenblutungen nach der Covid-Impfung. Gibt es einen ursächlichen Zusammenhang?
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 24.09.2021
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten: den Antikörper-Cocktail REGEN-COV™. Die WHO verweist auf Studien, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab von der US-Firma Regeneron und dem Schweizer Unternehmen Roche die Überlebenschancen von Patienten mit Corona-Infektion und Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf verbessern kann. Die WHO veröffentlichte ihre neue Empfehlung am Freitag im «British Medical Journal».
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 24.09.2021
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat in der Coronapandemie vorerst auf eine generelle Empfehlung für Auffrischungsimpfungen bei Senioren verzichtet. Das Gremium empfiehlt einen Booster bisher allein Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine Empfehlung nach Altersgruppen gebe die Kommission derzeit noch nicht, sagte der STIKO-Vorsitzende Professor Dr. Thomas Mertens und bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Bei der aktuellen STIKO-Empfehlung geht es laut Mertens um Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös herunterreguliert wird, etwa bei Autoimmunerkrankungen oder nach einer Transplantation. Es soll aber innerhalb dieser Gruppen je nach Ausmaß der Immunsuppression differenziert werden, sagte Mertens der Deutschen Presse-Agentur (dpa). So solle sich der Zeitpunkt der Impfung danach richten, wie weit das Immunsystem geschwächt sei.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 24.09.2021
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) prüft einen Antrag der Impfstoffhersteller Pfizer und Biontech für eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus. Im frühen Oktober soll eine Entscheidung vorliegen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Und auch zu den 5- bis 12-Jährigen gab es eine Ankündigung. Am 6. September hatten die Unternehmen Biontech und Pfizereinen Antrag auf Zulassung einer Auffrischimpfung mit ihrem Covid-19-Impfstoff Comirnaty® bei der EMA gestellt. Dieser Booster ist für vollgeimpfte Personen ab 16 Jahre und frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfdosis vorgesehen. »Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA prüft derzeit die Sicherheit und Immunogenität dieser dritten Dosis«, sagte Dr. Marco Cavaleri von der EMA am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Nach Bewertung der von den Herstellern vorgelegten Daten will die EMA Anfang Oktober über den Antrag entscheiden. Auffrischimpfungen werden geimpften Personen gegeben, wenn der durch die Grundimmunisierung hervorgerufene Schutz nachlasse, erinnerte Cavaleri. Die Höhe des Impfschutzes werde in den einzelnen Ländern überwacht. Es gebe erste Hinweise, dass der Immunschutz mit der Zeit nachlasse, vor allem bei Älteren. Noch sei es aber oberste Priorität, so viele Menschen wie möglich zu immunisieren.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.09.2021
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer für ältere Menschen und Risikogruppen genehmigt und eine entsprechende Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Mittwochabend mit. Die Behörde folgte damit der Empfehlung eines Expertengremiums aus der vergangenen Woche. In den USA ist damit eine weitere Einzeldosis des Impfstoffs Comirnaty® für die Verabreichung mindestens sechs Monate nach den ersten beiden Impfdosen für Menschen über 65 Jahre sowie jüngere Menschen mit gesundheitlichen oder beruflichen Risikofaktoren zugelassen.
Quelle: Phrmarzeutische Zeitung, 23.09.2021
Vier Long Covid-Patienten konnten im Rahmen eines individuellen Heilversuchs am Universitätsklinikum Erlangen von ihren Symptomen »geheilt« werden. Geschafft hat dies ein sich noch in der klinischen Prüfung befindlicher Kandidat: BC 007. Eine klinische Studie steht noch aus. Anlass für Optimismus, dass sich möglicherweise eine wirksame Intervention für Long-Covid-19 andeutet, ist ein Bericht der Augenklinik des Universitätsklinikums der Friedrich-Alexander-Universität (FAU). Ärztinnen und Ärzte der Augenklinik konnten berichten, dass es im Rahmen eines individuellen Heilversuchs erstmals gelungen war, einen 59-jährigen Mann, der bereits seit Langem an einem Long Covid-Syndrom litt, beschwerdefrei zu entlassen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.09.2021
Das Unternehmen Aicuris Anti-infective Cures hat den Start einer Pilotstudie mit einem besonderen Immunmodulator zur Behandlung von asymptomatischen oder leicht symptomatischen Covid-19-Patienten bekanntgegeben. AIC649 ist ein inaktiviertes Parapockenvirus und soll schwere Krankheitsverläufe verhindern. Wie das Unternehmen mitteilt, soll AIC649 eine natürliche und selbstlimitierende Immunreaktion auslösen, die die entsprechende Immunantwort auf nicht verwandte Viren verstärkt. Ursprünglich wurde der Wirkstoff zur Behandlung chronischer Hepatitis-B-Virusinfektionen entwickelt. Eine Phase-I-Studie mit AIC649 bei Hepatitis B sei bereits erfolgreich beendet. Nun tut sich ein weiteres potenzielles Einsatzgebiet auf: In einem präklinischen SARS-CoV-2-Infektionsmodell konnte gezeigt werden, dass die Gabe des inaktivierten Parapockenvirus (iPPVO) die Überlebensrate, den klinischen Krankheits-Score und die Viruslast signifikant verbessert hat.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.09.2021
Auffrischimpfungen mit SARS-CoV-2-Impfstoffen führen zu einem starken Anstieg von neutralisierenden Antikörpertitern. Dabei induzieren an besorgniserregende Virusvarianten angepasste Vakzinen leicht bessere Titer als die Originalvakzinen, zeigen erste Daten von Moderna. Noch bieten die verfügbaren Impfstoffe einen ausreichenden Schutz auch gegen die bekannten besorgniserregenden SARS-CoV-2-Varianten (VOC). Das betonte erst vor Kurzem ein Expertengremium und rief zur Zurückhaltung bei dem Einsatz von Boostern auf. Andererseits ist aber auch klar, dass die gegen das Wuhan-Hu-1-Isolat (Wildtyp-Virus) entwickelten Impfstoffe in unterschiedlichem Ausmaß einen Teil ihres Schutzpotenzials gegen VOC verlieren.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.09.2021
Bispezifische Antikörper, die an zwei verschiedenen Stellen der Rezeptorbindedomäne (RBD) des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 angreifen, waren im Tierexperiment deutlich wirksamer als monoklonale Antikörper gegen das Virus. Bisher verfügbare monoklonale Antikörperpräparate, die sich direkt gegen das Coronavirus richten, haben nur eine begrenzte Wirksamkeit. Daher werden mittlerweile meist zwei verschiedene Antikörper miteinander kombiniert, nämlich Casirivimab mit Imdevimab und Bamlanivimab mit Etesevimab. Dennoch ist der Einsatz nur zu einem frühen Zeitpunkt im Krankheitsverlauf sinnvoll, um eine Verschlechterung des Zustandes des Patienten zu verhindern. Dies kann bei Risikopatienten hilfreich sein, wünschenswert wären aber natürlich Antikörperpräparate, das das Virus noch effektiver eliminieren.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.09.2021
Experten und Behörden fallen vermehrte Impfdurchbrüche beim Coronaimpfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) auf. Solche Infektionen trotz Impfung sind bei dem
Präparat deutlich häufiger als nach mRNA-Impfungen, zeigen RKI-Daten. Bislang erkrankten in Deutschland 6106 Menschen trotz
vollständigem Impfschutz durch das den Vektorimpfstoff von Janssen an Covid-19, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Wochenbericht. Laut RKI haben bislang gut drei Millionen Menschen das Janssen-Präparat bekommen. Auf eine
Million Geimpfte kämen demnach grob überschlagen 2000 Impfdurchbrüche. Zum Vergleich: Bei Menschen, die als zweite Dosis den am häufigsten in Deutschland verwendeten Impfstoff – Comirnaty® von
Biontech/Pfizer – erhalten haben, sind es diesen Zahlen zufolge rund 675 Durchbrüche pro eine Million vollständig Geimpfte, bei Spikevax® von Moderna etwa 410 pro eine Million Geimpfte. Insgesamt
hat das RKI bislang mehr als 39.000 Impfdurchbrüche erfasst.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.09.2021
In einer wegweisenden Studie untersuchten Forschende des Inselspitals, Universitätsspital Bern und der Universität Bern die Wirkung von mRNA-Impfstoffen bei Patientinnen und Patienten nach einer Antikörpertherapie. Bei dieser besonders vulnerablen Patientengruppe ist die Impfantwort des Immunsystems nach der Anti-CD20-Behandlung deutlich vermindert. Gleichzeitig zeigen die Forschenden Möglichkeiten auf, wie der Impfschutz zumindest für einen Teil dieser Risikogruppe trotzdem optimiert werden kann. Im Rahmen einer Antikörpertherapie zur Behandlung bestimmter Autoimmunerkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis), einiger Krebsarten der B-Zellen (z.B. Non-Hodgkin-Lymphom) und bei gewissen Nierentransplantationen werden Medikamente eingesetzt, die gegen das Oberflächen-Antigen CD20 auf B-Zellen wirksam sind. Durch diese Anti-CD20-Therapie können B-Zellen gezielt gehemmt oder bekämpft werden, während z.B. blutbildende Stammzellen geschont bleiben. Weltweit werden jährlich mehrere Millionen Patienten mit diesen Medikamenten behandelt. Es war bereits bekannt, dass Personen mit Erkrankungen, die eine Anti-CD20-Therapie benötigen, eine Risikogruppe für schwere Covid-19-Verläufe bilden. Die Studie ging nun anhand des Vorhandenseins von Antikörpern gegen SARS-COV2-Spike-Protein im Blut der Frage nach, wie wirksam eine mRNA-Impfung diese Risikogruppe gegen Covid-19 schützen kann. Die erhobenen Antikörper korrelieren im Allgemeinen gut mit der Fähigkeit SARS-CoV2 zu neutralisieren und werden deshalb als Messgrösse zur Vorhersage eines Impferfolges verwendet.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 15.09.2021
Wie hoch ist der Antikörpertiter, den man nach einer Covid-19-Impfung erwarten kann? Welche Antikörper werden da bestimmt? Und ab welchem Wert ist man immun gegen das Virus? Fragen wie diese tauchen zunehmend auch im Apothekenalltag auf. Nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2 bildet der Geimpfte IgA- und IgG-Antikörper gegen das Virus, genauer gesagt gegen das Spike-Protein, das bei allen vier derzeit in der EU zugelassenen Impfstoffen das Impfantigen ist. Dabei unterscheidet man zwischen bindenden Antikörpern, die sich zwar an das Virus anheften, es aber nicht unbedingt davon abhalten, Zellen zu infizieren, und neutralisierenden Antikörpern (NAb), die genau diesen – gewünschten – Effekt haben. Der Anteil der NAb gegen SARS-CoV-2 an der Gesamtmenge der gebildeten Antikörper kann dabei von Mensch zu Mensch stark schwanken.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.09.2021
Die ersten Bundesländer haben bereits damit begonnen, bestimmten Personengruppen eine Booster-Impfung des SARS-CoV-2-Impfstoffs anzubieten. Das erweckt bei vielen Impfwilligen Begehrlichkeiten. Allerdings gibt es gute Gründe, mit einer Auffrischimpfung im großen Stil noch zu warten. Sollte bereits großflächig damit begonnen werden, Geimpfte mit einer Auffrischimpfung zu versorgen? Bei dieser Frage gehen die Auffassungen auseinander. Während in einigen Bundesländern bereits damit begonnen wurde, bestimmten Bevölkerungsgruppen eine Booster-Impfung anzubieten, hat die Ständige Impfkommission (STIKO) noch keine Empfehlung für eine solche Impfung ausgesprochen. Sie verweist darauf, dass aktuell noch diverse Studien durchgeführt werden, die hinterfragen ob und gegebenenfalls in welchem Zeitabstand eine Covid-19-Auffrischimpfung notwendig sein wird. Bei der STIKO rechnet man im Laufe des Septembers mit relevanten Daten zu dieser Fragestellung, sodass mit einer Positionierung der STIKO voraussichtlich nicht vor Ende September beziehungsweise Anfang Oktober zu rechnen ist.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.09.2021
Die ersten Bundesländer haben bereits damit begonnen, bestimmten Personengruppen eine Booster-Impfung des SARS-CoV-2-Impfstoffs anzubieten. Das erweckt bei vielen Impfwilligen Begehrlichkeiten. Allerdings gibt es gute Gründe, mit einer Auffrischimpfung im großen Stil noch zu warten. Sollte bereits großflächig damit begonnen werden, Geimpfte mit einer Auffrischimpfung zu versorgen? Bei dieser Frage gehen die Auffassungen auseinander. Während in einigen Bundesländern bereits damit begonnen wurde, bestimmten Bevölkerungsgruppen eine Booster-Impfung anzubieten, hat die Ständige Impfkommission (STIKO) noch keine Empfehlung für eine solche Impfung ausgesprochen. Sie verweist darauf, dass aktuell noch diverse Studien durchgeführt werden, die hinterfragen ob und gegebenenfalls in welchem Zeitabstand eine Covid-19-Auffrischimpfung notwendig sein wird. Bei der STIKO rechnet man im Laufe des Septembers mit relevanten Daten zu dieser Fragestellung, sodass mit einer Positionierung der STIKO voraussichtlich nicht vor Ende September beziehungsweise Anfang Oktober zu rechnen ist.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.09.2021
Aus Studien zur COVID-19-Pandemie ist bekannt, dass eine spezielle Form der weißen Immunzellen, die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), einen wichtigen Beitrag zur frühen Immunantwort gegen SARS-CoV-2 leisten. Ein internationales Team unter Federführung der Universität Bonn hat nun herausgefunden, dass bei schweren Verläufen von COVID-19 häufig die Fähigkeit der NK eingeschränkt ist, eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebe in der Lunge zu verhindern. Wesentliche Teile der Studie wurden am Universitätsklinikum Bonn und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind vorab online in “Immunity” veröffentlicht. Die Druckfassung erscheint in Kürze.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 06.09.2021
Nach den mRNA-Impfstoffen kommt nun die erste DNA-basierte Vakzine: Indien hat einen Vertreter dieser neuen Impfstoffklasse zugelassen. Indikation von Zycov-D ist Covid-19. Eine Besonderheit: Für die Impfung ist kein Piks erforderlich. Zycov-D ist der weltweit erste DNA-basierte Impfstoff, der eine (Notfall-)Zulassung erhalten hat. Hersteller ist das indische Pharmaunternehmen Zydus Cadila. Der Impfstoff enthält Plasmid-DNA, die für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 kodiert. Die verimpfte DNA soll sowohl die humorale als auch die zelluläre Immunantwort stimulieren. Die Grundimmunisierung umfasst anders als bei den mRNA-Impfstoffen drei statt zwei Dosen, die an den Tagen 0, 28 und 56 gegeben werden. Die Firma strebt aber auch noch die Zulassung eines Zwei-Dosen-Impfschemas an.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 06.09.2021
Auch in Deutschland laufen die Covid-19-Auffrischimpfungen mancherorts bereits, auch wenn noch kein Impfstoff eine entsprechende Zulassung hat. Moderna hat sie Freitagabend in der EU nun beantragt, allerdings soll mit der halben Dosis geboostert werden. Am Freitagabend gab Moderna bekannt, es habe Daten zu einer Booster-Dosis von 50 µg mRNA, die für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 kodiert, bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht und die Zulassung beantragt. Es handelt sich dabei um den ursprünglichen Impfstoff Spikevax® mit dem Kürzel mRNA-1273 und noch nicht um eine auf die neuen Virusvarianten modifizierte mRNA. Moderna berichtet aber, dass 50 µg von mRNA-1273 eine robuste Antikörper-Antwort produziert, die auch vor der Delta-Variante schützen soll.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 06.09.2021
Biontech und Pfizer haben bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen Antrag auf Zulassung für eine Auffrischimpfung mit ihrem Covid-19-Impfstoff Comirnaty® gestellt. Das gab die EMA heute bekannt. Die EMA habe die Evaluierung des Antrags begonnen, teilt die Behörde mit. Die Booster-Dosis soll bei über 16-Jährigen sechs Monate nach einer Grundimmunisierung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty erfolgen. Dieser ist ab zwölf Jahre zugelassen, und zwar bislang als Zwei-Dosis-Schema. Zwischen den beiden ersten Dosen soll ein Abstand von drei bis sechs Wochen eingehalten werden.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 04.09.2021
Die zweifache Gabe des Vektor-basierten Impfstoffs AZD1222 von AstraZeneca schützt Dialyse-Patienten möglicherweise nur unzureichend vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Darauf deuten ausführliche Labortests am Francis Crick Institute im Lancet (2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)01854-7) hin. Patienten, die mit der mRNA-Vakzine von Biontech-Pfizer geimpft wurden, zeigten dagegen eine Antikörper-Antwort wie bei gesunden Probanden. Dialyse-Patienten werden als besonders schutzbedürftig eingestuft, da COVID-19 bei ihnen häufig tödlich verläuft. Gleichzeitig ist ihr Infektionsrisiko hoch, da sie mehrmals die Woche ein Dialysezentrum aufsuchen müssen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 02.09.2021
Die Europäische Gesundheitsschutzbehörde ECDC sieht bislang keine Evidenz, die eine generelle Auffrischimpfung bei Grundimmunisierten gegen Covid-19 nötig macht. Eine andere Einschätzung hat sie zu zusätzlichen Impfdosen bei Immungeschwächten. Basierend auf den bisherigen Daten sehe sie keine dringende Notwendigkeit für eine dritte Impfdosis in der Bevölkerung, teilt die ECDC heute mit. Einen entsprechenden Bericht hatte sie gestern veröffentlicht. Dessen Kernaussage ist: Erste Priorität der Impfkampagnen in den EU-Staaten sollte es sein, allen geeigneten Personen das empfohlene Impfschema zur Immunisierung gegen Covid-19 anzubieten. Zugelassen sind drei der Coronaimpfstoffe als Zwei-Dosis-Schema, der Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) benötigt nur eine Dosis.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 02.09.2021
In Israel werden schon seit Ende Juli Menschen mit einer dritten Impfdosis gegen Covid-19 versorgt. Erste Daten zeigen jetzt die Wirkung dieser Praxis. Die dritte Impfdosis der mRNA-Vakzine Comirnaty® von Biontech/Pfizer gegen Covid-19 senkt das Infektionsrisiko deutlich, zeigen gleich zwei neue Studien. Einem Bericht des israelischen Gesundheitsministeriums zufolge senkt eine Auffrischung das Risiko für eine Infektion mit dem SARS-Coronavirus-2 um den Faktor 11 und für eine schwere Erkrankung um den Faktor 10. 1,1 Millionen Menschen über 60 Jahre in dem Land hätten Anspruch auf eine dritte Dosis des mRNA-Impfstoffs gehabt, heißt es in dem Report. Von diesen hatten die Forschenden um Yinon M. Bar-On vom Weizmann-Institut für Wissenschaft in Israel dynamische Kohorten gebildet, in denen Personen ohne dritte Impfung in der Nicht-Booster-Gruppe waren. Zwölf Tage nach der dritten Impfung wechselten sie dann in die Booster-Gruppe. Verglichen wurde das Infektionsrisiko der beiden Gruppen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.09.2021
Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Variante My (B.1.621) als neue »Variante von Interesse« (VOI) ein. Die Variante wurde ursprünglich in Kolumbien entdeckt und hat sich inzwischen eine Reihe von Ländern verbreitet. Die SARS-CoV-2-Variante B.1.621 wurde am 30. August als VOI klassifiziert und erhielt die Bezeichnung »My« (nach dem Buchstaben M im griechischen Alphabet), teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem wöchentlichen pandemischen Bulletin am Dienstag mit. Dazu gehört auch die Sublinie B.1.621.1. Die My-Variante weise eine »Konstellation von Mutationen auf, die auf mögliche Immunescape-Fähigkeiten hinweisen«, heißt es von der WHO. Vorläufige Daten zeigten eine Reduktion der Neutralisationskapazitäten von Genesenen- und Geimpften-Sera, die ähnlich der der Beta-Variante (B.1.351) sei . Dies müsse noch in weiteren Studien geprüft werden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 31.08.2021
Bestimmte Immunzellen, die Menschen in der Vergangenheit gegen Erkältungscoronaviren gebildet haben, stärken die Immunreaktion gegen SARS-CoV-2 – sowohl während der natürlichen Infektion als auch nach einer Impfung. Das zeigen Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik (MPIMG) in einer aktuellen Studie im Fachmagazin Science*. Diese „Kreuzimmunität“ nimmt mit zunehmendem Alter ab. Das könnte dazu beitragen, dass ältere Menschen an COVID-19 häufiger schwer erkranken und bei ihnen der Impfschutz oft schwächer ausfällt als bei Jüngeren.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.08.2021
Wenn schwerkranke Menschen ein Spenderorgan erhalten, müssen sie zeitlebens Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken. Diese können verhindern, dass eine Impfung die gewünschten Abwehrmechanismen im Körper in Gang setzt. Immunologie-Professorin Martina Sester und ihr Team haben jetzt trotz der abgeschwächten Immunantwort von Organtransplantierten nachgewiesen, dass die verschiedenen Covid-19-Impfstoffe ihre Immunabwehr auf unterschiedliche Weise mobilisieren und sich dabei ergänzen können. Sie konnten auch zeigen, dass Antikörpertests nicht ausreichen, um die Impfwirkung bei dieser Patientengruppe zu bestimmen, sondern auch die T-Zellen analysiert werden müssen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 27.08.2021
Ein Wissenschaftlerteam hat israelische Patientendaten analysiert, um die Risiken einer Coronainfektion und einer Coronaimpfung gegenüberstellen zu können. Das Ergebnis: Eine Reihe von Komplikationen kommt nach Infektion deutlich häufiger vor als nach Impfung – auch Myokarditis. Mit der Einführung der vier in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoffe, die auf neuen Technologien beruhen, wurde immer wieder hinterfragt, ob sich aus den Daten der klinischen Studien ein robustes Sicherheitsprofil ableiten lässt. Mittlerweile sind Milliarden Dosen dieser Vakzine verimpft. Für den mRNA-Impfstoff Comirnaty® hat nun ein israelisch-amerikanisches Forscherteam um Noam Barda die Sicherheit neu bewertet.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 27.08.2021
In der Coronavirus-Pandemie gibt es viele Kennzahlen, die eine Aussage über das Infektionsgeschehen treffen. Viele davon beschreiben die Situation in den Krankenhäusern. Eine Übersicht über die verschiedenen Daten. Den einen perfekten Wert, von dem sich nötige Corona-Maßnahmen ableiten lassen, hat es in der Pandemie noch nie gegeben. Es wird weiter erforderlich sein, mehrere Faktoren im Blick zu haben. Verschiebungen bei der Gewichtung der Daten sind mit Fortschritten bei den Impfungen aber durchaus möglich. So wird wohl die Situation in den Krankenhäusern bald eine größere Rolle spielen als die reinen Infektionszahlen. Welche Klinik-Kennzahlen gibt es und was sagen sie aus?
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.08.2021
Janssen hat den einzigen Covid-19-Impfstoff in der EU zur Zulassung gebracht, der nur eine Dosis benötigt. Jetzt zeigen klinische Daten, dass eine zweite
Dosis – wenig überraschend – der Immunantwort einen deutlichen Schub gibt. Der Impfstoffhersteller Janssen, der zu Johnson &
Johnson gehört, legt neue Daten zu seinem Adenovirusvektor-basierten Covid-19-Impfstoff Ad26.COV2.S (»Covid-19 Vaccine Janssen«) vor. Der Impfstoff wird nur einmal zur Grundimmunisierung
verabreicht. Geimpfte profitieren jedoch von einer zweiten Dosis deutlich, teilt das Unternehmen nun mit: Die Boosterdosis mit dem gleichen Impfstoff führt demnach zu einem schnellen und robusten Anstieg der
Spike-bindenden Antikörper.
Quelle: Informaationsdienst Wissenschaft, 26.08.2021
Immer noch fehlt es an überzeugend wirksamen Covid-Medikamenten. Das zeigt, wie schwierig es ist, hochspezifisch und damit auch hochwirksam ein neues Virus zu neutralisieren, wenn es einen Menschen infiziert hat. Eine Option besteht darin, sich anzuschauen, wie das Immunsystem Genesener, die leicht bis mittelschwer erkrankt waren, dieses Problem löst. Die verfügbaren Impfstoffe zum Schutz vor Covid-19 bieten eine hervorragende Option, sich vor den gefährlichen Konsequenzen einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu schützen. Infiziert man sich hingegen, mangelt es nach wie vor an Therapieoptionen, und man muss hoffen, dass das Immunsystem das Problem in den Griff bekommt. Denn die klassische Entwicklung von Therapeutika zur Behandlung von Covid-19 ist äußerst schwierig, langwierig und risikoreich.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 25.08.2021
Derzeit sind in der EU vier Covid-19-Impfstoffe auf Basis zweier unterschiedlicher Technologieplattformen, der Vektor-und der mRNA-Plattform, zugelassen. Nun hat das auf Impfstoffe spezialisierte Unternehmen Valneva für seinen Impfstoffkandidaten VLA2001 bei der britischen Zulassungsbehörde MHRA ein rollendes Zulassungsverfahren beantragt. VLA2001 ist ein Impfstoff zum Schutz vor SARS-CoV-2, der inaktivierte Ganzviren plus den beiden Adjuvanzien Alaun und CpG 1018 enthält. Er ist in Europa der einzige Ganzvirus-Impfstoffkandidat zum Schutz vor Covid-19, der sich in klinischen Studien befindet. Die Basis für das nun beantragte Zulassungsverfahren in Großbritannien ist die Phase-III-Studie VLA2001-301 (Cov-Compare), die Ende April gestartet wurde. In die multizentrische, randomisierte, verblindete und aktiv-kontrollierte Überlegenheitsstudie werden gut 4000 Probanden eingeschlossen. Etwa 3000 Teilnehmer im Alter von 30 Jahren und älter werden im Verhältnis 2:1 randomisiert. Diese erhalten dann zwei Dosen entweder VLA2001 (n=3000) oder Vaxzevria® (n=1000). Die beiden Impfdosen werden im Abstand von 28 Tagen verabreicht, und zwar an den Tagen 1 und 29. Ziel der Studie ist es, die Verträglichkeit und die Überlegenheit von VLA2001 gegenüber dem Covid-19-Impfstoff Vaxzevria von Astra-Zeneca zu demonstrieren.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 24.08.2021
T-Zellen tragen mit zum Immunschutz gegen SARS-CoV-2 bei. Ein internationales Team hat nun die gegen das Virus gerichtete T-Zellen typisiert und eine Methode
entwickelt, um diese Zellen zu identifizieren. Bei der Bekämpfung von Viren und der Verhinderung von schweren
Krankheitsverläufen bei Infektionen spielen neben der angeborenen Immunantwort und den Antikörpern auch die T-Zellen eine entscheidende Rolle. Gegen SARS-CoV-2 gerichtete T-Zellen hat ein Team um David Fischer vom
Helmholtz-Zentrum München genauer analysiert und seine Erkenntnisse im Fachjournal »Nature
Communications« veröffentlicht.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 24.08.2021
Während global betrachtet der Bedarf an Impfdosen zum Schutz vor Covid-19 immer noch riesig groß ist, bereitet man sich in den reichen Ländern bereits auf die erste Auffrischimpfung vor. Könnte das Problem der Impfstoffknappheit in den Entwicklungsländern dadurch reduziert werden, dass mit kleineren Dosen aufgefrischt wird? Unter dem Eindruck einer weltweiten Impfstoffknappheit zum Schutz vor Covid-19 beginnen einige Wissenschaftler darüber nachzudenken, Auffrischimpfungen in den reichen Ländern mit reduzierten Impfdosen vorzunehmen. Das ist naheliegend. Man kennt dieses Prinzip von anderen Impfungen, zum Beispiel zum Schutz vor Gelbfieber. Seit 2016 konnten Millionen zusätzlicher Menschen in Afrika und Südamerika erfolgreich gegen Gelbfieber geimpft werden, da die ursprüngliche Impfdosis auf ein Fünftel reduziert wurde.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.08.2021
Das Thema »Durchbruchinfektionen« rückt immer stärker in den Fokus. Kann es wirklich sein, dass so viele Menschen, wie die veröffentlichten Zahlen nahelegen, trotz Impfung so schwer an Covid-19 erkranken, dass sie klinisch behandelt werden müssen? Tatsächlich muss man genauer hinsehen, um sich ein korrektes Bild machen zu können. Laut Daten des israelischen Gesundheitsministeriums hatten rund 60 Prozent der Menschen, die am 15. August mit Covid-19 in einem Krankenhaus behandelt wurden, Impfungen erhalten. Das klingt nach einer sehr schlechten Nachricht, impliziert sie doch, dass die Impfstoffe offensichtlich weit schlechter schützen als das bisher kommuniziert wurde. Aber ist diese Schlussfolgerung korrekt? Nein, sagt Jeffrey Morris, Professor für Biostatistik an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania, auf Twitter. Er hat sich die Daten genauer angesehen und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen: Auf Basis seiner Analyse liefern die Daten deutliche Hinweise darauf, dass die Impfstoffe extrem effizient vor schweren Krankheitsverläufen schützen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 20.08.2021
Wie angekündigt hat die Ständige Impfkommission ihre Impfempfehlungen aktualisiert und rät nun allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu einer Coronaimpfung. Im »Epidemiologischen Bulletin« erläutert sie die Datenbasis dafür. Aufgrund fehlender Sicherheitsdaten zu den Coronaimpfstoffen für Kinder und Jugendliche und einer geringen Krankheitslast in der Altersgruppe hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) bislang nicht generell zu einer Covid-19-Impfung geraten. Nun hat die STIKO wie am 16. August angekündigt die Impfempfehlungen überarbeitet und geändert. »Die STIKO empfiehlt für alle 12- bis 17-Jährigen die Covid-19-Impfung mit zwei Dosen eines mRNA- Impfstoffs (Comirnaty® oder Spikevax®) im Abstand von drei bis sechs beziehungsweise vier bis sechs Wochen«, heißt es in der Publikation im »Epidemiologischen Bulletin« (Nummer 33/2021).
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 20.08.2021
An SARS-CoV-2-Impfstoffen, die über die Schleimhäute etwa per Nasenspray verabreicht werden, wird gearbeitet. Elf Kandidaten befinden sich in der klinischen Prüfung. Die Entwicklung birgt Tücken. Das Thema »SARS-CoV-2-Impfung über die Schleimhäute« ist von besonderem Interesse, vermutet man doch, dass nur eine solche Impfstrategie eine sterile Immunität induzieren kann. Das ist plausibel, da ja auch die Infektion über eine Schleimhautoberfläche erfolgt. Zudem gibt es einige wenige Beispiele, darunter Impfungen gegen Polio, Cholera, Typhus, Rotavirus und Influenza, die den Nachweis der Machbarkeit dieses Konzepts erbracht haben. Die Basis für eine intranasale oder orale Applikation eines Impfstoffs bildet die Ausstattung mukosomaler Oberflächen mir einer Reihe von Zellen des angeborenen Immunsystems, darunter phagozytierende Neutrophile und Makrophagen, dendritische Zellen, natürliche Killerzellen und Mastzellen. Bei Exposition mit einem Antigen sind diese Zellen daran beteiligt, eine spezifische Immunantwort zu induzieren, die zu einem großen Teil durch sekretorische IgA-Antikörper (sIgA) vermittelt wird.
Quelle: Infotmationsdienst Wissenschaft, 19.08.2021
Sowohl thematisch als auch organisatorisch steht die 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (dggö) 2022 im Zeichen von Covid-19: Unter dem Motto „Ökonomik der Pandemie“ werden vom 28. bis 29. März 2022 bis zu 500 Wissenschaftler:innen aktuelle Forschungsarbeiten zur Corona-Pandemie und weiteren gesundheitsökonomischen Feldern diskutieren. Nach 2018 lädt das Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg im kommenden Jahr zum zweiten Mal nach Hamburg ein. Geplant wird die 14. Jahrestagung als Präsenzveranstaltung mit der Option auf Wechsel in eine Online-Variante. „Nach zwei Jahren Corona-Pandemie ist es Zeit, die ökonomischen Aspekte, wie die Finanzierung der Krankenhäuser und -kassen oder die Ausstattung und Versorgung in der Pflege, stärker in den Fokus von Politik und Gesundheitswirtschaft zu rücken“, so Prof. Dr. Mathias Kifmann, HCHE-Kernmitglied und Tagungspräsident der dggö Jahrestagung.
Quelle: Informationsdienst Wissenschat, 19.08.2021
Bei der Bekämpfung des Corona-Virus und der Verhinderung von schweren Krankheitsverläufen spielen die T-Zellen eine entscheidende Rolle. Sie erkennen und bekämpfen das Virus direkt in den infizierten Zellen. Ein Münchner Forschungsteam hat die T-Zellen, die auf SARS-CoV-2 reagieren, genau typisiert und sie in unterschiedlichen Krankheitsstadien beschrieben. Mit einem von den Forschenden entwickelten Verfahren könnte in Zukunft auch die Wirkung von SARS-CoV-2-Impfungen überprüft oder eine T-Zell-Therapie für schwer Erkrankte entwickelt werden. T-Zellen spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem. Die Blutzellen, die zur Gruppe der Lymphozyten gehören, entstehen im Knochenmark. Von dort wandern sie über die Blutbahnen in die Thymusdrüse im Brustbein. Hier bilden sie Rezeptoren auf ihrer Oberfläche aus, mit denen sie körperfremde Strukturen erkennen und bekämpfen. Außerdem kurbeln die T-Zellen die Bildung von B-Zellen an, die Antikörper gegen Viren produzieren. Virus-spezifische Immunantworten von T-Zellen lassen sich noch monate- oder jahrelang im Blut nachweisen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 19.08.2021
Während bereits über Corona-Auffrischimpfungen in diesem Herbst diskutiert wird, ist die Datenlage dafür bislang noch mau. Noch gibt es keine explizite EU-Zulassung für eine Auffrischimpfung – und in Deutschland auch noch keine offizielle Empfehlung. In den USA, weiteren Ländern und vereinzelt auch Deutschland werden für bestimmte Gruppen bereits Auffrischungsimpfungen vorgenommen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte am Freitag die Gabe einer zusätzlichen Impfdosis von Comirnaty® von Biontech/Pfizer oder Spikevax® von Moderna an bestimmte Personen mit unter Immunsuppression erlaubt. Konkret geht es um Patienten nach Organtransplantation oder mit einer entsprechend gleich starken verminderten Immunabwehr.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 19.08.2021
Russische Forscher haben nach eigenen Angaben den seit gut einem Jahr eingesetzten Corona-Impfstoff Sputnik V für den Einsatz gegen die ansteckendere Delta-Variante des Virus modifiziert. «Im Kühlschrank steht schon das gebaute Vakzin», sagte der Chef des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg, der Agentur Interfax zufolge am Donnerstag. Es sei noch zu früh, über den Grad der Wirksamkeit des Impfstoffs zu sprechen. Auch andere Hersteller weltweit arbeiten bereits an Delta-Modifizierungen ihrer Impfstoffe. Zugleich warb Ginzburg dafür, »Sputnik light« als Auffrischungsimpfung für die mit Comirnaty® von Biontech/Pfizer zweifach Geimpften einzusetzen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.08.2021
Eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck an Geweben von COVID-19 PatientInnen liefert überraschende Einsichten in den Verlauf von Corona-Infektionen. Die Daten belegen, dass hohe SARS-CoV-2-Antikörpertiter mit einem schweren Krankheitsverlauf verbunden sind. Eine robuste T-Zell-Aktivität korreliert hingegen mit leichten Symptomen. Die Ergebnisse sind auch für andere respiratorische Erkrankungen relevant. Innsbruck, am 18.08.2021: Einem Team um den Immunologen Wilfried Posch vom Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (Direktorin: Cornelia Lass-Flörl) an der Medizin Uni Innsbruck gelang es, die zellulären (T-Zellen) und humoralen (Antikörper) Immunantworten zu charakterisieren, die bei PatientInnen mit mildem, schwerem und kritischem COVID-19 Verlauf ausgelöst werden. In Zusammenarbeit mit mehreren Tiroler Krankenhäusern wurden dazu in Gewebeproben von COVID-19 PatientInnen 30 bis 40 Tage nach positivem PCR-Test nicht nur Antikörpertiter, sondern auch Virus-Neutralisation, T-Zellreaktionen und Anaphylatoxin-Spiegel untersucht. Das Fachjournal Frontiers in Immunology berichtet darüber.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.08.2021
Kortikosteroide sind eine Klasse von entzündungshemmenden Medikamenten. Bei COVID-19 sollen sie die oft überschießende Reaktion des Immunsystems auf das Virus abmildern. Aber wie wirksam sind sie in der Praxis? Ein neuer Cochrane Review wertet die vorhandene Evidenz aus.
In aller Kürze: Die Kernaussagen des Reviews
- Oral oder intravenös verabreichte Kortikosteroide bewirken bei Menschen, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden, wahrscheinlich eine geringe Reduzierung der
Sterblichkeit.
- Die Autor*innen können auf Basis der Evidenz nicht beurteilen, welche Kortikosteroide am effektivsten sind und ob sie auch unerwünschte Wirkungen verursachen.
- Zu Menschen ohne Symptome oder mit leichter COVID-19, die nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden lagen zum Stichtag des Reviews (Stand 16.April 2021) keine Studienergebnisse
vor.
- Die Autor*innen fanden 42 laufende Studien und 16 abgeschlossene Studien, deren Ergebnisse noch nicht veröffentlicht wurden. Sie werden diese Übersichtsarbeit aktualisieren, sobald neue
Ergebnisse vorliegen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.08.2021
In einer präklinischen Studie zeigt der mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 der zweiten Generation von Curevac im Vergleich zur ersten Generation eine stark verbesserte Immunantwort. Eine klinische Untersuchung soll demnächst starten. Wie Biontech und Moderna hat auch das Tübinger Unternehmen Curevac zu Beginn der Coronapandemie einen mRNA-basierten Impfstoff gegen SARS-CoV-2 entwickelt. Der Impfstoffkandidat der ersten Generation CVnCoV enttäuschte aber in der Phase-IIb/III-Studie. Dort zeigte er lediglich eine Wirksamkeit von 47 Prozent. Für die im Vergleich zu den Mitbewerbern geringere Wirksamkeit werden verschiedene Gründe diskutiert, darunter auch die unmodifizierte mRNA, die das Unternehmen verwendet. Seit dem Rückschlag arbeitet Curevac zusammen mit seinem Partner Glaxo-Smith-Kline an einem verbesserten Impfstoff der zweiten Generation mit optimierten nicht kodierenden Regionen: CV2CoV. Nun legt Curevac Daten aus präklinischen Untersuchungen mit Javaner-Affen mit dem Impfstoffkandidaten vor. Ein Team um Makda Gebre vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston immunisierte jeweils sechs Tiere mit entweder zwei Dosen à 12 µg CVnCoV oder CV2CoV in Abstand von vier Wochen oder behandelte sie mit einem Placebo. Wie die Forschenden in einer Preprint-Publikation auf »BioRxiv« berichten, induzierte CV2CoV deutlich höhere Titer an neutralisierenden und bindenden Antikörpern und stärkere B-Gedächtnis- und T-Zellantworten als der Kandidat der ersten Generation.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.08.2021
Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben erste Daten für die Zulassung einer Auffrischungsimpfung mit dem Coronaimpfstoff Comirnaty® bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht. In den kommenden Wochen sollten diese Daten einer Phase-I-Studie auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und weiteren Behörden eingereicht werden, teilten die Unternehmen am Montag mit. Die Teilnehmer der Phase-I-Studie hätten acht bis neun Monate nach der zweiten Dosis eine Auffrischungsimpfung mit 30 µg Impfstoff erhalten. Im Vergleich zu einer zweifachen Impfung hätten bei den Menschen mit Auffrischungsimpfung »signifikant höhere neutralisierende Antikörpertiter« nachgewiesen werden können - sowohl gegen das ursprüngliche Virus als unter anderem auch gegen die Delta-Variante. Die neutralisierenden Antikörpertiter gegen den ursprünglichen SARS-CoV-2-Wildtyp-Stamm lagen nach einer Auffrischungsimpfung mehr als 5- bis 8-fach höher. Gegen B.1.351-Stamm (Beta-Variante) waren die Titer mehr als 15- bis 21-fach höher. Des Weiteren führte eine Auffrischungsimpfung mit Comirnaty zu neutralisierenden Antikörpertitern gegen die Delta-Variante, die mehr als 5- bis 11-fach höher waren als nach einer zweifachen Impfung.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.08.2021
Die USA sicherten sich kürzlich 1,7 Millionen Dosen eines Wirkstoffs, der Covid-19-Patient*innen helfen könnte. Molnupiravir bremste in vorläufigen Studien das Coronavirus SARS-Cov-2 bei seiner Vermehrung aus. Forschende am Göttinger Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben jetzt den zugrundeliegenden molekularen Mechanismus aufgeklärt. Wie sie zeigen konnten, schleust der Wirkstoff RNA-ähnliche Bausteine in das Erbgut des Virus ein. Wird das Erbgut weiter vermehrt, entstehen fehlerhafte RNA-Kopien. Der Erreger kann sich dann nicht mehr ausbreiten. Molnupiravir wird derzeit in der Klinik erprobt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.08.2021
Erneut bestätigt eine Fallserie aus den USA, dass eine Myokarditis infolge einer mRNA-Impfung gegen das Coronavirus bei Kindern und Jugendlichen in den allermeisten Fällen mild verläuft. Im Fachjournal »JAMA Cardiology« berichten Kardiologen um Dr. Audrey Dionne von der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, über 15 pädiatrische Patienten, die zwischen dem 1. Mai und 15. Juli dieses Jahres im Boston Children’s Hospital aufgrund einer Myokarditis behandelt werden mussten. Alle Patienten hatten innerhalb von fünf Tagen zuvor eine Coronaimpfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer erhalten, sodass die Myokarditis als impfassoziiert galt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.08.2021
In der ersten Corona-Welle musste mehr als ein Viertel der stationär behandelten Covid-19-Patienten nach dem ersten Klinikaufenthalt erneut im Krankenhaus behandelt werden. Zudem war die Sterblichkeit hoch, zeigt eine Langzeitauswertung der AOK. In die Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts (WIdO) der AOK sind Daten von insgesamt 8.679 Covid-19-Erkrankten eingeflossen, die im vergangenen Jahr wegen ihrer Infektion im Krankenhaus behandelt wurden. Von diesen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 69 Jahren verstarben 25 Prozent im Krankenhaus.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.08.2021
Der mRNA-Impfstoff Spikevax® von Moderna ruft langanhaltende Antikörperantworten gegen eine Reihe verschiedener SARS-CoV-2-Varianten hervor, zeigt eine neue Analyse. Die Antikörperantworten nehmen aber – wie zu erwarten war – mit der Zeit ab. Das US-Unternehmen Moderna hat neue Daten zur Beständigkeit des Impfschutzes durch die mRNA-Vakzine Spikevax gegen SARS-CoV-2im Fachjournal »Science« veröffentlicht. Der Impfstoff bewirkt eine dauerhafte Bildung neutralisierender Antikörper gegen das Wildtyp-Virus und verschiedene besorgniserregende und zu beobachtende Varianten. Untersucht wurden die Varianten B.1.1.7 (Alpha), B.1.351 (Beta), P.1 (Gamma), B.1.429 (Epsilon), B.1.526 (Iota) und B.1.617.2 (Delta).
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 12.08.2021
Zu den mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 untersucht die Europäische Arzneimittelagentur neue potenzielle Nebenwirkungen: eine entzündliche Hautreaktion und Nierenstörungen. Ob sie durch die Impfungen verursacht werden, ist noch nicht belegt. In ihrem monatlichen Sicherheitsupdate zu den Covid-19-Vakzinen hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) am Mittwoch mitgeteilt, dass sie weitere potenzielle unerwünschte Wirkungen der mRNA-Impfstoffe Comirnaty® (Biontech/Pfizer) und Spikevax® (Moderna) untersucht. Dabei handelt es sich um die entzündliche Hautreaktion Erythema multiforme sowie um die beiden Nierenerkrankungen Glomerulonephritis und nephrotisches Syndrom.
Quelle: Pharmazruetische Zeitung, 11.08.2021
Eine Impfung gegen saisonale Grippe schützt anscheinend vor schweren Auswirkungen einer Coronavirus-Infektion, zeigt eine aktuelle Analyse. So war bei Grippe-Geimpften das Risiko für Hospitalisierung, Sepsis und Schlaganfall deutlich reduziert. Bald beginnt die Zeit der Grippeimpfung: Die ersten saisonalen Influenza-Impfstoffe könnten schon ab Mitte August ausgeliefert werden. Die saisonale Grippeimpfung könnte neben dem Grippeschutz auch einen Teilschutz vor schweren Verläufen von SARS-CoV-2-Infektionen bieten, berichtet ein Forschungsteam um Susan M. Taghioff von der University of Miami im Fachjournal »PLoS One« . Für ihre retrospektive Kohortenanalyse wertete es die Daten von fast 74.800 Patienten aus verschiedenen Ländern aus, darunter die USA, Großbritannien, Deutschland, Israel und Singapur. Sie wählten aus 70 Millionen Patienten zwei Gruppen von 37.400 Probanden aus, die sich hinsichtlich Alter, Geschlecht, Ethnie, Rauchgewohnheit und Komorbiditäten möglichst ähnelten.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.08.2021
Ein Team unter der Leitung von Forschern des Wiener IMBA (Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) hat möglicherweise die Achillesferse des Coronavirus gefunden: Zwei zuckerbindende Proteine behindern SARS-CoV-2-Varianten am Eindringen. Die Ergebnisse, die das Potenzial für variantenübergreifende Therapien haben, wurden jetzt im renommierten EMBO Journal veröffentlicht. Bei der Bekämpfung der Pandemie wird intensiv nach Möglichkeiten zur Eindämmung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 geforscht. In diesem Zusammenhang ist das Spike (S)-Protein von besonderem Interesse, da es der Haupteintrittsmechanismus des Virus in die Wirtszellen darstellt. So bestimmt die Interaktion des SARS-CoV-2 S-Proteins mit dem Angiotensin Converting Enzyme 2 (ACE2) der Wirtszellen die Infektiosität des Virus. Die Bedeutung des S-Proteins für das Überleben und die Ausbreitung des Virus erfordert einen Tarnmechanismus, um es vor der Immunantwort des Wirts zu verbergen. Dabei nutzt das Virus einen so genannten Glykosylierungsmechanismus an bestimmten Stellen des S-Proteins, um eine Zuckerhülle zu bilden, die das antigene Protein vor der Immunreaktion des Wirts verbirgt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 09.08.2021
Nach einer dritten Corona-Impfung hat eine Mehrheit von Befragten in Israel über ähnliche Impfreaktionen wie nach der zweiten Dosis berichtet. Das zeigt eine Studie einer Krankenkasse aus Israel. 88 Prozent der Geimpften fühlten sich in der Woche nach der Auffrischungsimpfung ähnlich oder besser wie nach der zweiten Dosis, wie eine Umfrage der Krankenkasse Clalit ergab. Dies bestätigte eine Sprecherin der Kasse am Montag. Etwa 10 Prozent hätten sich schlechter gefühlt. Insgesamt berichteten demnach 31 Prozent der Befragten von mindestens einer Impfreaktion, die meisten von Schmerzen an der Einstichstelle.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 06.08.2021
Der Covid-19-Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) kann als Nebenwirkung zu Immunthrombozytopenie, Schwindel und Tinnitus führen. Darüber informierte die
Europäische Arzneimittelagentur (EMA) heute. Laut einer Mitteilung des Pharmakovigilanzausschusses (PRAC) der EMA soll Immunthrombozytopenie als Nebenwirkung in die
Produktinformationen zu dem Covid-19-Impfstoff von Janssen
aufgenommen werden. Auch das Risiko wird jetzt anders eingestuft: So soll Thrombozytopenie nicht mehr als wichtiges »potenzielles Risiko«, sondern als wichtiges »gesichertes Risiko« gelten. Bei
Immunthrombozytopenie handelt es sich um ein Beschwerdebild, bei dem das Immunsystem fälschlicherweise Blutplättchen angreift und zerstört.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.08.2021
Das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) analysierte in Kooperation mit dem Belgian Health Care Knowledge Center (KCE) die aktuelle Datenlage zu Long-Covid. Die Auswertung von insgesamt 28 Studien zeigte, dass hospitalisierte Covid-19-Patient*innen deutlich häufiger von Long-Covid betroffen sind als ambulant behandelte Erkrankte. Die Bandbreite der Symptome variiert zudem stark. Meist ist eine Corona-Infektion bei Patient*innen, die nicht im Spital behandelt werden mussten, nach etwa zwei Wochen vorbei. Bei hospitalisierten Patient*innen dauert die akute Krankheitsphase oft deutlich länger. Einige Menschen sind nach einer überstandenen Infektion aber weder geheilt noch belastbar, sie klagen auch nach Monaten über Symptome wie Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Geruchs- und Geschmacksstörungen oder Atemwegsprobleme, auch Long-Covid genannt.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 05.08.2021
Impfdurchbrüche sind bei der Delta-Variante nicht selten. Doch vollständig Geimpfte haben ein um den Faktor 3 reduziertes Infektionsrisiko, zeigen Daten aus
England. Vollständig Geimpfte tragen inzwischen erheblich zum Infektionsgeschehen bei. In Großbritannien machen sie
derzeit 44 Prozent der SARS-CoV-2-Infektionen aus. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Studie
REal-time Assessment of Community Transmission-1 (REACT-1), die Forschende um Paul Elliott vom Imperial College London vorgenommen haben. Demnach haben ungeimpfte Menschen ein dreimal so
hohes Risiko, sich mit Corona zu infizieren, als vollständig Geimpfte. In der Studie wird regelmäßig anhand einer repräsentativen Stichprobe die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung
ermittelt.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.08.2021
Die Kombination von Vaxzevria® von Astra-Zeneca und Comirnaty® von Biontech und Pfizer ist einer neuen Studie zufolge wirksamer als die Zweifachimpfung mit Astra-Zeneca, schreibt ein deutsches Virologen-Team Wissenschaftler der Technischen Universität München, des Helmholtz-Zentrums München, des Universitätsklinikums Erlangen und des Universitätsklinikums Köln untersuchten die Immunreaktion im Rahmen einer retrospektiven Studie, die im Fachmagazin «The Lancet Infectious Diseases» erschien. Dafür wurde nach Angaben der Forscher das Blut von rund 500 Probanden analysiert, die acht bis zwölf Wochen nach ihrer ersten Impfung mit dem Vektorimpfstoff Vaxzevria von Astra-Zeneca eine zweite Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer bekommen hatten.