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Letzte aktualiesierung 28.11.2021



Antikörperbildung nach Impfung mit unterschiedlichen mRNA-Impfstoffen und nach COVID-19-Infektion

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.11.2021

 

Ein Forschungsteam des Paul-Ehrlich-Instituts hat die gebildeten Antikörper nach Impfung mit dem aktuell in Deutschland überwiegend eingesetzten COVID-19-Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer, dem inzwischen aus dem Zulassungsprozess zurückgezogenen Impfstoffkandidaten CVnCoV (CureVac) und nach COVID-19-Infektion verglichen. Spezifische Antikörperspiegel, Neutralisierungskapazität und Bindungsfähigkeit der Antikörper unterschieden sich erheblich zwischen Personen nach Impfung mit Comirnaty und nach COVID-19-Infektion auf der einen Seite und von mit CVnCoV geimpften Personen auf der anderen Seite, was die unterschiedliche Wirksamkeit mit erklären kann.


Peptidimpfstoff-Kandidat induziert T-Zell-Immunität

Quelle: 28.11.2021 Pharmazeutische Zeitung, 28.11.2021

 

Die T-Zell-Immunität ist von zentraler Bedeutung für einen spezifischen Immunschutz. Daher sind Impfstoffentwicklungen interessant, die primär auf die Bildung spezifischer T-Zellen abzielen. An diesen Entwicklungen beteiligen sich auch Forscher aus Deutschland. Neben den klassischen Impfstoffen, die in erster Linie darauf abzielen, eine stabile Antikörperimmunität zu induzieren, beschäftigen sich Wissenschaftler verstärkt mit Impfstoffen, die die Bildung spezifischer T-Zellen anstoßen sollen. Erst kürzlich vermeldete das britische Unternehmen Emergex den Start einer ersten Studie mit seinem T-Zell-Impfstoff in der Schweiz.


Corona-Impfung verhinderte schon fast eine halbe Million Todesfälle

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 26.11.2021

 

Seit Beginn der Covid-19-Impfungen sind allein in Europa nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 470.000 Menschen in der Altersgruppe über 60 vor dem Tod gerettet worden. Das zeige eine zusammen mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) im Magazin «Eurosurveillance» veröffentlichte Untersuchung in 33 europäischen Ländern, teilte das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO am Donnerstag mit. Diese Schätzung schließe nicht jene Fälle ein, die durch die Impfung von Personen unter 60 Jahren gerettet worden seien.


Die neue Variante: Immer neue Details

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 29.11.2021

 

Seit Donnerstag überschlagen sich die Meldungen zu der neuen SARS-CoV-2-Variante B.1.1.529. Was weiß man? Was gibt Anlass zur Sorge? Gibt es auch gute Neuigkeiten? Wir haben erste Experteneinschätzungen zusammengestellt. Zudem hat die WHO die Variante als »besorgniserregende Variante« eingestuft und ihr den Namen »Omikron« verliehen. Schnell kumulieren die Informationen zur neuen SARS-CoV-2-Variante B.1.1.529. Ob alles stimmt, was berichtet wird, kann bezweifelt werden. Vielfach wird auf Basis von Plausibilität argumentiert. Professor Dr. Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, sagt, dass sich zum einen im Spike-Protein (S-Protein) von B.1.1.529 an vielen Stellen Mutationen befinden, die bei den bislang bekannten Varianten nicht vorkommen. Anlass zur Sorge bereite die Tatsache, dass die neue Variante auch viele Mutationen trägt, die bereits aus anderen besorgniserregenden Varianten bekannt sind.


Neue SARS-CoV-2-Variante mit vielen ungewöhnlichen Mutationen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.11.2021

 

Experten blicken derzeit besorgt auf eine neue SARS-CoV-2-Variante, die ursprünglich in Botswana identifiziert wurde. Sie trägt Dutzende von Mutationen, deren biologische Auswirkungen man noch nicht kennt. Es wird befürchtet, dass sie gegen die Wirkung der derzeit verwendeten Impfstoffe resistent sein könnte. B.1.1.529 ist der vorläufige Name einer neuen SARS-CoV-2-Variante, die Experten auf der ganzen Welt stark beunruhigt. Dies Variante, von der noch sehr wenig bekannt ist, weist mehr ungewöhnliche Mutationen im Spike-Protein auf, als jede andere bisher identifizierte Virusvariante. Dies ist bedenklich. Denn zum einen gelangt das Virus mithilfe des Spike-Proteins in eine humane Zelle. Zum anderen ist dieses Protein die Virusstruktur, gegen die bei den Geimpften das Immunsystem durch alle bisher in der EU zugelassenen Impfstoffe exklusiv trainiert wurde.


Herzmuskelentzündung nach Corona-Impfung bei Kindern: Neue Studie schafft Klarheit

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 24.11.2021

 

Wie häufig kommt es nach einer Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zu einer Herzmuskelentzündung – und wie schwerwiegend ist dann die Erkrankung? Mit einer neuen Studie wollen das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und das am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) gegründete MYKKE-Register jetzt gemeinsam zur Antwort auf diese Fragen beitragen. MYKKE ist das größte Register für Herzmuskelentzündungen bei Kindern und Jugendlichen weltweit. In amerikanischen und israelischen Studien wurde erstmals berichtet, dass es nach einer Corona-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu Herzmuskelentzündungen kam. Insgesamt wurde diese ernste Komplikation seitdem zwar nur sehr selten beobachtet (1,3 Fälle pro 100.000 Zweit-Impfungen), vergleichsweise häufig aber bei jungen männlichen Menschen zwischen 16 und 19 Jahren (13,7 Fälle pro 100.000 Zweit-Impfungen).

 


Studie zur Auffrischungsimpfung mit Vektor-Impfstoff MVA-SARS-2-ST startet im UKE

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 24.11.2021

 

Rund zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Corona-Virus geimpft. Doch der Immunschutz der Vakzine nimmt mit der Zeit ab. Eine Auffrischungsimpfung soll den Schutz vor einer Erkrankung und einem schweren COVID-19-Verlauf nochmals erhöhen. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) starten jetzt eine weitere Studie, in der der von DZIF-Wissenschaftler:innen entwickelte MVA-SARS-2-ST-Vektor-Impfstoff auf seine Boosterwirkung überprüft wird.


Eigenentwickelter Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zeigt starke Immunantwort

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.11.2021

 

Am Universitätsklinikum Tübingen wurde im November 2020 unter Leitung von Prof. Dr. Juliane Walz in der KKE Translationale Immunologie der Medizinischen Klinik (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Helmut Salih) die klinische Erprobung eines eigenentwickelten Impfstoffs (CoVac-1) gegen SARS-CoV-2 begonnen. Nun liegen die Ergebnisse der Phase-I-Studie vor und belegen eine potente Aktivierung der T-Zell-Antwort gegen das Coronavirus. Die Ergebnisse sind aktuell in der renommierten Fachzeitschrift Nature publiziert.


Seh- und Hörstörungen bei Covid-19

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 23.03.2021

 

Geruchsverlust ist ein typisches und bekanntes Symptom von Covid-19. Weniger bekannt ist, dass Infizierte auch Probleme mit Ohren und Augen entwickeln können – von Konjunktivitis über Tinnitus bis hin zu Hörminderungen.  Schon seit Längerem ist bekannt, dass das SARS-Coronavirus-2 über den ACE2-Rezeptor auch Nerven- und Gliazellen befallen und über direkte und indirekte Mechanismen neurologische Beschwerden verursachen kann. Das bekannteste Beispiel sind Probleme mit dem Geruchs- oder Geschmackssinn, die bei Coronainfizierten häufig auftreten. Bei manchen Menschen kann die Infektion aber auch den Gehörsinn treffen oder andere Probleme mit den Ohren bereiten. Wie häufig diese sind, hat ein Forscherteam um Dr. Zahra Jafari von der University of Lethbridge in Kanada untersucht und die Ergebnisse im »Canadian Journal of Neurological Sciences« veröffentlicht.


Geimpfte Genesene sind gut geschützt

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 22.11.2021

 

Bei der Vielzahl der Möglichkeiten, sich möglichst optimal vor Covid-19 zu schützen, deutet sich ein Favorit an: Personen, die nach einer SARS-CoV-2-Infektion geimpft wurden, scheinen besser vor einer Durchbruchinfektion geschützt zu sein als Personen ohne Infektion vor der Impfung. Die Möglichkeiten, eine Grundimmunisierung zum Schutz vor Covid-19 durchzuführen, sind vielfältig. Neben einer homologen Immunisierung mit zwei Dosen des gleichen Impfstoffs und einer heterologen Immunisierung mit zwei verschiedenen Impfstoffen kann eine Grundimmunisierung auch nach einer SARS-CoV-2-Infektion und einer anschließenden Impfung abgeschlossen werden. Daten aus Katar deuten jetzt an, dass die letztgenannte Option den anderen beiden Schutz-Regimen überlegen zu sein scheint. Eine entsprechende Analyse publizierte jetzt ein Team um Dr. Laith J. Abu-Raddad von der Infectious Disease Epidemiology Group der Cornell Universität in Doha, Katar, im Fachjournal »JAMA«.


EMA prüft Daten für Booster mit Janssen-Impfstoff

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.11.2021

 

Es klang ursprünglich so vielversprechend: Nur eine Dosis der »Covid-19 Vaccine Janssen« sollte zuverlässig vor einer Covid-19-Erkrankung schützen. Leider hielten die Studienergebnisse der Realität nicht stand. Nun prüft die EMA die Zulassung einer Booster-Dosis – die Praxisrelevanz für Deutschland dürfte gering sein. Hier empfiehlt die STIKO ohnehin einen mRNA-Impfstoff zur Boosterung nach vektorbasierter Grundimmunisierung. Die Experten der EU-Arzneimittelbehörde EMA prüfen die Zulassung einer Booster-Dosis des Vektor-Impfstoffs von Janssen, der Pharmasparte von US-Konzern Johnson & Johnson. Diese Extra-Dosis der »Covid-19 Vaccine Janssen« könnte Erwachsenen mindestens zwei Monate nach der ersten Dosis gegeben werden, wie die EMA am Montag mitteilte. Die Behörde erwartet eine Entscheidung in wenigen Wochen. Sie hat bereits Auffrischungsimpfungen mit den beiden mRNA-basierten Präparaten Comirnaty® von Biontech und Pfizer und Spikevax® von Moderna zugelassen.


Upamostat bei Covid-19 im Test

Quelle: Pharmazeitische Zeitung, 22.11.2021

 

SARS-CoV-2 benötigt die im menschlichen Körper vorhandene, transmembrane Serinprotease 2 (TMPRSS2), um in die Wirtszelle einzudringen. Dieses Enzym ist das Target des Arzneistoffkandidaten Upamostat. Eine klinische Studie läuft. Die Serinprotease TMPRSS2 zu hemmen, um so das Eindringen der Viren in Körperzellen zu verhindern, ist keine ganz neue Idee. Insbesondere zwei Wirkstoffnamen fallen immer wieder im Zusammenhang mit der TMPRSS2-Hemmung: Nafamostat und Camostat. Ersteres wird unter anderem als nasal verabreichte Covid-19-Medikation geprüft. Camostat wird zum Beispiel auch als Kombination zusammen mit dem Bandwurmmittel Niclosamid getestet und ist bereits als Grippemittel in Japan zugelassen.


Studien weisen gute Wirkung von Boosterimpfung nach Johnson&Johnson-Impfung sowie Kreuzimpfungen nach

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.11.2021

 

Die Ständige Impfkommission des Bundes empfiehlt nach einer einmaligen Corona-Impfung mit Johnson&Johnson eine zweite Impfung mit dem Impfstoff von Biontech oder Moderna. Bisher gab es allerdings nur Hinweise darauf, dass die zweite Impfung den Impfschutz erhöht. Ein Team um die Professorin für Immunologie, Martina Sester, hat nun nachweisen können, dass sich der Impfschutz durch die freiwillige zweite Impfung tatsächlich signifikant erhöht. Zudem legte ihre Arbeitsgruppe die erste Studie weltweit vor, die alle fünf in Deutschland zugelassenen Impfschemata direkt miteinander vergleicht. Der Impfstoff des Herstellers Johnson&Johnson ist der einzige zugelassene Impfstoff in Europa, der nach nur einer Gabe seine schützende Wirkung voll entfaltet. Diese Schutzwirkung ist allerdings geringer als bei den Impfstoffen, die doppelt verimpft werden. Zudem gibt es die meisten Impfdurchbrüche, also Corona-Infektionen von geimpften Personen, bei denjenigen, die mit Johnson&Johnson geimpft wurden. Die Ständige Impfkommission des Bundes empfiehlt daher, dass sich mit Johnson&Johnson Geimpfte freiwillig nach der obligatorischen Einfachimpfung nochmals mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna impfen lassen. „Daten zur Immunogenität dieser Boosterimpfung gibt es aber bisher nicht“, erläutert Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie an der Universität des Saarlandes. Die Stiko empfiehlt diese Boosterimpfung aufgrund der Annahme, dass es tatsächlich eine verbesserte Impfschutzwirkung nach einer Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff gibt.

 


So wirkt Molnupiravir

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 18.11.2021

 

Molnupiravir könnte demnächst nach Remdesivir der zweite zugelassene Arzneistoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten werden. Die beiden unterscheiden sich nicht nur im Applikationsweg, sondern auch in ihrem Wirkmechanismus. Anfang 2021 veröffentlichten Forscherinnen und Forscher am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie und der Universität Würzburg ihre Ergebnisse zur Untersuchung des molekularen Wirkmechanismus von Remdesivir (»Nature Communications«, DOI: 10.1038/s41467-020-20542-0). Jetzt legten die beiden Forschergruppen nach und entschlüsselten auch den Wirkmechanismus von Molnupiravir, der sich signifikant von jenem von Remdesivir unterscheidet (»Nature Structural & Molecular Biology«, DOI: 10.1038/s41594-021-00651-0).


Schneller Corona-Booster für alle

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 18.11.2021

 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung für eine Booster-Impfung gegen Covid-19 auf alle Über-18-Jährigen ausgeweitet. Bereits nach fünf Monaten könne geboostert werden. Um Risikogruppen bestmöglich zu schützen, soll dabei aber die Priorisierung beibehalten werden. Seit Mitte Oktober empfiehlt die STIKO eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff unabhängig von der Art der Erst- und Zweitimpfung allen Personen ab 70 Jahren, Pflegeheimbewohnern unabhängig vom Alter, Pflegepersonal und anderen Menschen, die direkten Kontakt mit mehreren zu pflegenden Personen haben sowie Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt. Dabei galt, dass die Booster-Impfung frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung folgen sollte.


Kommt das Impfpflaster?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 17.11.2021

 

Das Britische Unternehmen Emergex lässt mit der Ankündigung einer ersten klinischen Studie mit einem neuartigen Impfstoffkandidaten zum Schutz vor Covid-19 aufhorchen. Denn dieser Impfstoff soll gezielt T-Zellen trainieren und mithilfe eines speziellen Pflasters appliziert werden. Emergex Vaccines ist ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung spezieller Impfstoffe spezialisiert hat. Mittels synthetischer Nanogold-Trägersysteme wird naiven T-Zellen eine spezifische Reihe von Peptiden angeboten, um einen Lernprozess in Richtung spezifischer T-Zellen zu initiieren. Damit soll eine robuste T-Zell-Population generiert werden, die das Potenzial hat, eine schnelle und breite Immunreaktion zu initiieren, die über Jahrzehnte anhalten kann.


Mögliche Gefäßschäden bei Parkinson-Erkrankung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 16.11.2021

 

Bei Parkinsonpatienten könnte die Blut-Hirn-Schranke defekt sein. Darauf weist der Nachweis bestimmter microRNAs  im Liquor der Patienten hin, berichten US-amerikanische Forscher jetzt in »Neurology Genetics« und stellen damit einen möglichen neuen Therapieansatz vor. MicroRNAs (miRNAs) sind kurze, hoch konservierte, nicht kodierende RNA-Moleküle, die als Regulatoren der Genexpression fungieren, wobei vor allem das Abschreiben bestimmter messenger-RNAs unterbunden wird. In einer Studie, die am Medical Center der Georgetown University in Washington DC durchgeführt wurde, untersuchten Wissenschaftler um Alan J. Fowler bei Patienten den Liquor von Patienten mit mittelschwerer Parkinson-Krankheit auf miRNAs, um ein Bild über die Genexpression zu gewinnen.


Bars und Clubs sind Corona-Hotspots

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 16.11.2021

 

Etwa die Hälfte der Luca-Meldungen an die Gesundheitsämter betrafen Club-Besucher, knapp ein weiteres Viertel Bar-Besucher. Kaum eine Rolle spielen dagegen Einzelhandel, Kino, Theater, Museen oder Fitnessstudios und Schwimmbäder. Vor dem Hintergrund der rasant steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen spielt die Suche nach den Hotspots eine immer wichtigere Rolle. Ansatzpunkte könnten Daten liefern, die in den vergangenen Wochen durch das System der Luca-App erfasst wurden. Knapp drei Viertel aller Warnungen der Gesundheitsämter in Deutschland, die aus dem System der Luca-App generiert wurden, gingen an Besucherinnen und Besucher von Bars und Clubs. Das geht aus einer anonymisierten Auswertung für den Oktober hervor, bei der mehr als 181.000 ausgespielte Warnmeldungen analysiert wurden. Fast die Hälfte der Warnungen betrafen Clubs (49,1 Prozent), knapp ein Viertel Bars (23,2 Prozent). Erfasst wurden Warnhinweise per App und Anrufe bei Nutzern der App durch das Gesundheitsamt.


Wieder mehr PCR-Tests – Positivenrate steigt

Quelle: Pharmarzeutisch Zeitung, 16.11.2021

 

Die Zahl der Corona-Labortests in Deutschland ist nach Daten eines großen Laborverbands vergangene Woche stark angewachsen. Die Positiven-Rate ist auf 17,3 Prozent gestiegen. Verzeichnet wurden rund 1,5 Millionen PCR-Tests – eine Steigerung um 39 Prozent im Wochenvergleich, wie der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Daten basieren demnach auf Angaben von rund 180 Laboren. Insgesamt sind demnach pro Woche mehr als zwei Millionen Tests möglich. Regional seien nun aber bereits Kapazitätsgrenzen erreicht worden. «So stellte der extrem rapide Anstieg der Infektionszahlen in Süddeutschland zusammen mit dem Ende der Herbstferien unter anderem in Bayern die Labore vor besondere Herausforderungen.»


Wie genau wirkt Dexamethason bei schwerem Covid-19?

Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 16.11.2021

 

Dexamethason war das erste zugelassene Arzneimittel zur Behandlung einer schweren Covid-19-Erkrankung, weil es die Sterblichkeit senkt. Aber wie genau? Kanadische Forscher sind dem Wirkmechanismus auf die Spur gekommen. Ein intaktes angeborenes Immunsystem ist für die Abwehr von in den Körper eingedrungenen Erregern von entscheidender Bedeutung. Allerdings kann das angeborene Immunsystem auch ein pathologischer Treiber eines akuten Atemnotsyndroms (ARDS) sein, wie es typischerweise mit Covid-19 assoziiert sein kann. Dabei hängt der Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion essenziell von einem zeitlichen Gleichgewicht zwischen der Induktion eines effizienten Immunprogramms im Rahmen der Virämie im Frühstadium der Erkrankung und der anschließenden Drosselung der Immunreaktionen in den späteren Stadien von Covid-19 ab.



STIKO-Empfehlung zu Covid-19-Impfung: Kann ein mRNA-Wirkstoff das Herz schädigen?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.11.2021

 

Myokarditis tritt bei Unter-30-Jährigen häufiger nach Coronaimpfung mit mRNA-Impfstoff Spikevax (Moderna) auf. Herzstiftungs-Experte ordnet Risiken durch Myokarditis im Nachgang von Covid-19-Impfungen ein. Dass es im zeitlichen Zusammenhang einer Coronaimpfung mit den mRNA-Impfstoffen Comirnaty (Biontech) oder Spikevax (Moderna) sehr selten zu Entzündungen am Herzmuskel (Myokarditis), teilweise auch am Herzbeutel (Perikarditis), kommen kann, die in der Regel mild verlaufen, ist bekannt. Laut Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vom Oktober 2021 (1) treten die Fälle in Übereinstimmung mit anderen, internationalen Daten (vor allem aus Israel und den USA) überwiegend bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 29 Jahren auf – meist innerhalb von 14 Tagen und häufiger nach der zweiten Dosis einer mRNA-Covid-19-Impfung.


Covid-Sterberate bei Kindern lag bei 2 pro 1 Million Infizierter

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.11.2021

 

Britische Forscher haben sich alle Todesfälle von Kindern und Jugendlichen in England im Zusammenhang einer SARS-CoV-2-Infektion im ersten Pandemiejahr angesehen. Beruhigend: 99,995 Prozent der Minderjährigen mit positivem Corona-Test überlebten. »Um zu unterscheiden zwischen Kinder und Jugendlichen, die an einer SARS-CoV-2-Infektion starben, und solchen, die an einer anderen Ursache starben, aber gleichzeitig mit dem Coronavirus infiziert waren, haben wir eine klinische Überprüfung aller Todesfälle unter Minderjährigen mit positivem SARS-CoV-2-Test von März 2020 bis Februar 2021 durchgeführt«, erklären die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Clare Smith vom NHS England und der pädiatrischen Intensivstation am Bristol Royal Hospital for Children heute im Fachjournal »Nature Medicine«. Zu dieser Zeit dominierten in England der SARS-CoV-2-Wildtyp sowie die Alpha-Variante.

 


Schwindender Schutz abhängig vom Impfstoff

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.11.2021

 

Der Impfschutz sinkt nach einer Covid-19-Grundimmunisierung bekanntermaßen innerhalb von Monaten deutlich – bei manchen Vakzinen fällt der Abfall allerdings steiler aus als bei anderen. Das zeigen zwei aktuelle Publikationen. Impfdurchbrüche nach Covid-19-Impfungen treten vermehrt auf. Laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in Deutschland seit der fünften Kalenderwoche 2021 insgesamt 145.185 wahrscheinliche Impfdurchbrüche gemeldet. Davon traten 96.970 nach einer abgeschlossenen Impfserie mit Comirnaty® (Biontech/Pfizer) auf, 18.585 nach Impfung mit Covid-19 Vaccine Janssen (Johnson & Johnson), 11.494 nach Vaxzevria® (Astra-Zeneca), 7096 nach Spikevax® (Moderna), 6996 nach Vaxzevria® (Astra-Zeneca) gefolgt von Comirnaty und 1241 nach der Kombination Vaxzevria und Spikevax. Das teilt das RKIim Wochenbericht vom 4. November mit. Angaben dazu, wie häufig diese Impfdurchbrüche bei welchem Präparat im Verhältnis zu den verimpften Dosen aufgetreten sind, macht das RKI nicht.


Wie gut Dialysepatienten vor Coronavirus-Varianten geschützt sind

Quelle Informationsdienst Wissenschaft, 11.11.2021

 

Inwiefern mRNA-Impfstoffe Dialysepatientinnen und -patienten vor einer Infektion mit Varianten des Sars-Cov2-Virus schützen, haben Forschende unter Leitung des Marien Hospitals Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, untersucht. Sie zeigten, dass Menschen, die regelmäßig an die Dialyse müssen, zwar seltener schützende Antikörper gegen Sars-Cov-2 bilden. Viele produzieren nach einer Impfung dennoch Sars-Cov-2-reaktive T-Zellen, die vor einem schweren Covid-19-Verlauf nach einer Infektion mit der Alpha- oder Beta-Variante schützen können. Die Ergebnisse beschreibt das Team um Prof. Dr. Nina Babel vom Centrum für Translationale Medizin der Medizinischen Klinik I des Marien Hospitals Herne in der Zeitschrift Journal of American Society of Nephrology, online veröffentlicht am 29. Oktober 2021.

 


STIKO empfiehlt kein Moderna mehr für unter 30-Jährige

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 10.11.2021

 

Die Ständige Impfkommission empfiehlt, nur noch den Covid-19-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer bei Menschen unter 30 Jahren einzusetzen. Der Grund ist das im Vergleich höhere Myokarditis- und Perikarditis-Risiko des Moderna-Impfstoffs Spikevax®. Die Ständige Impfkommission (STIKO) aktualisiert ihre Covid-19-Impfempfehlung und empfiehlt, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit dem Impfstoff Comirnaty zu impfen. Das teilt die Kommission heute mit. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei soeben in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegangen.

 



Studie zur Wirksamkeit der „Boosterimpfung“ gegen Corona startet

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.11.2021

 

Das Europäische Impfstoff-Forschungsnetzwerk VACCELERATE, das von der Universität zu Köln koordiniert wird, untersucht die Immunantwort einer dritten Impfung gegen COVID-19 in einer multinationalen Studie.


Die Pandemie der Ungeimpften

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 05.11.2021

 

Neue Daten aus den USA und aus Deutschland bestätigen: Schwer von Covid-19 betroffen sind mittlerweile vor allem Ungeimpfte. Auch für Geimpfte sind die Statistiken aber interessant, denn sie zeigen, dass Boostern unerlässlich ist. Die vollständige Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff, also Comirnaty® von Biontech/Pfizer oder Spikevax® von Moderna, senkt die Wahrscheinlichkeit, wegen Covid-19 ins Krankehaus zu müssen oder daran zu sterben, drastisch. Die Schutzwirkung von Comirnaty lässt dabei schneller nach als die des Konkurrenten. Dies sind die beiden Hauptaussagen einer Studie, die ein Team um Dr. Mark W. Tenforde von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC aktuell im Fachjournal »JAMA« veröffentlichte.


Wirksamkeit von Comirnaty laut Experten unstrittig

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.11.2021

 

Falsch etikettierte Proben, unkorrekt gelagerter Impfstoff, schleppende Reaktionen auf Nebenwirkungen: Eine Whistleblowerin erhebt viele Vorwürfe zu einer Studie zum Biontech/Pfizer-Impfstoff Comirnaty®. Diese sollten aus Expertensicht aber nicht allzu sehr beunruhigen. Trotz Vorwürfen von Schlamperei bei der entscheidenden Studie zum Coronaimpfstoff von Biontech und Pfizer sehen Experten die Wirksamkeit des Mittels nicht infrage gestellt. Die Angaben im Fachmagazin »British Medical Journal« über Unregelmäßigkeiten und Fehler reichten nicht aus, »um an der Qualität der klinischen Studie von Biontech/Pfizer zu zweifeln«, sagte Professor Dr. Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Universität Tübingen.


Großbritannien lässt Molnupiravir zu

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.11.2021

 

UK first: Großbritannien hat als erstes Land weltweit Molnupiravir zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. Ein großer Vorteil des antiviralen Präparats Lagevrio® ist, dass es oral eingenommen werden kann. Die britische Fachinformation informiert zu Details der Anwendung. Während in den USA noch der Zulassungsantrag für Molnupiravir begutachtet wird und die Europäische Arzneimittelbehörde EMA vor Kurzem ein Rolling-Review-Verfahren gestartet hat, hat die Arzneimittelbehörde Großbritanniens (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency, MHRA) das Mittel bereits zugelassen. Wie aus einer Pressemitteilung der MHRA hervorgeht, ist das Medikament zur Anwendung bei erwachsenen Patienten mit leichtem bis mittelschwerem Covid-19 und mindestens einem Risikofaktor für die Entwicklung einer schweren Erkrankung zugelassen. Zu diesen Risikofaktoren gehören Fettleibigkeit, höheres Alter (> 60 Jahre), Diabetes mellitus und Herzerkrankungen.


mRNA-Impfung auch bei schweren Allergien möglich

Quellle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.11.2021

 

Menschen mit schweren Allergien in der Vorgeschichte haben verständlicherweise Vorbehalte, sich mit einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 immunisieren zu lassen. US-Wissenschaftler halten die Impfung jedoch nach einer neuen Auswertung für möglich. Direkt zu Beginn der allerersten Impfungen mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff Comirnaty® wurden erste Fälle schwerer anaphylaktischer Reaktionen gemeldet. Insgesamt sind diese äußerst selten und liegen für alle derzeit verfügbaren Covid-19-Impfstoffe bei etwa einem Fallbericht pro einer Million verimpfter Dosen. Trotzdem haben viele Allergiker Angst, sich mit einem mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff impfen zu lassen.

 


Wie gut wirkt der Comirnaty-Booster?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 02.11.2021

 

Eine Auffrischung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer schützt sehr zuverlässig vor schweren Verläufen und Hospitalisierungen. Das ergab eine groß angelegte Analyse von israelischen Krankenkassendaten. Aufgrund eines mit der Zeit nachlassenden Immunschutzes nach einer Coronaimpfung und der Verbreitung der infektiösen Delta-Variante von SARS-CoV-2 kommt es zunehmend zu Impfdurchbrüchen. In vielen Ländern wird daher zu einer Auffrischimpfung mit einem Coronaimpfstoff geraten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese allen über 70-Jährigen und Personen aus bestimmten Risikogruppen, deren Grundimmunisierung mehr als sechs Monate zurückliegt.


Comirnaty erhält Notfallzulassung für Fünf- bis Elfjährige

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 01.11.2021

 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer jetzt auch für den Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Notfallzulassung gegeben. Das Impfen soll bald starten. Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat in den USA nun auch für den Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Notfallzulassung bekommen. Nachdem ein Beratergremium der FDA sich am vergangenen Dienstag dafür ausgesprochen hatte, gewährte die US-Arzneimittelbehörde die Notfallzulassung am Freitag. Im Anschluss muss sich nun formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen.


Studie findet keine Hinweise auf Herzmuskelentzündung nach COVID-19-Erkrankung bei Kindern

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 29.10.2021

 

Eine Infektion mit SARS-CoV-2 löst bei Kindern ohne kardiale Vorerkrankungen keine Herzmuskelentzündungen aus. Das ist das Ergebnis einer MRT-Studie des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) und des Instituts für kardiovaskuläre Computer-assistierte Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Publikation ist jetzt in der Fachzeitschrift ESC Heart Failure erschienen. Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann das Herz angreifen und in einigen Fällen zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) führen. Ob auch Kinder davon betroffen sind, haben Berliner Wissenschaftler*innen um Dr. Franziska Seidel vom Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) in einer Studie untersucht. Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder, die auch nach einer symptomatischen Infektion mit dem Coronavirus keine Herzbeschwerden hatten, keine Schädigung des Herzmuskels durch eine Entzündung oder Bindegewebeeinlagerungen entwickeln.

 


117.763 wahrscheinliche Impfdurchbrüche seit Februar

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 29.10.2021

Von Anfang Februar bis Ende voriger Woche hat das Robert Koch-Institut (RKI) 117.763 wahrscheinliche Impfdurchbrüche registriert. Es sind vor allem über 80-Jährige betroffen. In diesem Zeitraum wurden 55 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie aus dem RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend hervorgeht. Demnach starben insgesamt 1076 Menschen mit Impfdurchbrüchen, 782 von ihnen waren mindestens 80 Jahre alt. «Das spiegelt das generell höhere Sterberisiko – unabhängig von der Wirksamkeit der Impfstoffe – für diese Altersgruppe wider», heißt es in dem Bericht. Als Impfdurchbruch werden SARS-CoV-2-Infektionen mit Covid-19-Symptomen trotz vollständiger Grundimmunisierung gezählt.


Schutz durch Comirnaty lässt nach

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 29.10.2021

In Israel, wo frühzeitig und konsequent mit dem Covid-19-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer geimpft wurde, flammt das Infektionsgeschehen seit Mitte Juni wieder auf. Der Grund ist ein mit der Zeit abnehmender Immunschutz. Die Evidenz für einen langsam abnehmenden Immunschutz nach einer Grundimmunisierung mit Covid-19-Impfstoffen steigt stetig. So zeigte eine kürzlich im »New England Journal of Medicine« publizierte Studie etwa, dass die Wirksamkeit der Comirnaty-Impfung innerhalb von vier Monaten von 96 Prozent auf etwa 84 Prozent abnahm. Dies entspricht einem Wirksamkeitsverlust um den Faktor vier. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die jetzt von einer Gruppe um Dr. Yair Goldberg vom Technion–Israel Institute of Technology in Haifa ebenfalls im »NEJM« publiziert wurden, untermauern diesen Trend.


Eigenentwickelter Impfstoff gegen SARS-CoV-2 speziell für Krebserkrankte und Immungeschwächte geht in Phase II Prüfung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.10.2021

 

Im Juni dieses Jahres startete am Universitätsklinikum Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. Juliane Walz in der KKE Translationale Immunologie der Medizinischen Klinik (Ärztl. Direktor Prof. Helmut Salih) die klinische Erprobung eines eigenentwickelten Impfstoffs (CoVac-1) gegen SARS-CoV-2 für Patientinnen und Patienten mit B-Zell-Defekt bzw. Antikörpermangel. Nach erfolgreichen Ergebnissen der ersten Studienphase wird nun die Rekrutierung von Studienteilnehmenden im Rahmen einer Phase-II-Studie in Tübingen sowie in Frankfurt und Berlin fortgesetzt. Ziel der Studie ist, in Patienten und Patientinnen mit Antikörpermangel eine breite und starke T-Zell-vermittelte Immunantwort gegen SARS-CoV-2 zu induzieren, um so schwere Covid-19-Krankheitsverläufe zu verhindern.

 


Abnehmender Schutz vor der Delta-Variante

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.10.2021

Es werden immer mehr Impfdurchbrüche gemeldet. Dies ist bei steigender Impfquote nicht per se verwunderlich. Dennoch bereitet der Trend auch Sorgen. Es stellt sich die Frage, wann und in welcher Reihenfolge Geimpfte zu einer Auffrischimpfung aufgefordert werden sollten. Covid-19-Impfungen sollen idealerweise sowohl vor schweren Krankheitsverläufen schützen als auch eine Infektion mit dem Virus verhindern. Diesem Anspruch genügen die meisten bisher zugelassenen Impfstoffe hervorragend. Allerdings ist auch klar, dass mit der Zeit die Effektivität der Impfung nachlässt. Dies gilt besonders dann, wenn die Gefahr besteht, sich mit der Delta-Variante zu infizieren. So ist es wichtig, auf epidemiologische Daten zugreifen zu können, um validere Aussagen zur Abnahme des Immunschutzes über die Zeit machen zu können.


Neue Angriffspunkte zur Behandlung von COVID-19

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.10.2021

 

Forscher am Institut für Medizinische Virologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und der School of Biosciences an der University of Kent (Canterbury, Großbritannien) haben im Pentosephosphatstoffwechsel mögliche neue Angriffspunkte zur Behandlung von COVID-19 identifiziert. Die aktuelle Studie knüpft an Forschungsergebnisse aus der Goethe-Universität von 2020 an. Bei einer SARS-CoV-2-Infektion programmieren die Viren ihre Wirtszellen um, so dass die Wirtszellen neue Viren produzieren. Im Rahmen dieses Prozesses wird auch der Stoffwechsel der infizierten Zellen verändert. Die Arbeitsgruppe der Goethe-Universität unter Leitung von Professor Jindrich Cinatl hatte in früheren Projekten bereits gezeigt, dass SARS-CoV-2-infizierte Zellen Traubenzucker (Glukose) anders im Stoffwechsel umsetzen als nichtinfizierten Zellen. Ein Wirkstoffkandidat, 2-Deoxy-D-glucose, der diese Stoffwechseländerung ausnutzt, befindet sich in der Entwicklung zur Therapie von COVID-19-Patienten.


Dialysepatienten profitieren von einer dritten Covid-Impfung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.20.2021

Forscherinnen und Forscher haben die Immunantwort von Dialysepatientinnen und -patienten nach zwei oder drei Impfungen gegen Covid-19 untersucht. Von den 23 Teilnehmenden profitierten 20 von einer dritten Impfung. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Kidney International“ am 4. Oktober 2021 online in einer Vorabversion veröffentlicht worden. Für die Arbeit kooperierten das Centrum für Translationale Medizin der Medizinischen Klinik I des Marien Hospitals Herne, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (RUB), die RUB-Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie, das Dialysezentrum Schwerte sowie weitere Partner aus Deutschland und der Schweiz.


Welche Erkrankungen sind nach Covid besonders häufig?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 28.10.2021

 

Corona-Patienten bekommen einer Datenanalyse zufolge Monate nach ihrer Infektion häufiger eine Diagnose für bestimmte physische und psychische Symptome und Erkrankungen – auch Kinder und Jugendliche sind betroffen. Unter Post-Covid-19-Syndrom versteht das Robert-Koch-Institut (RKI) verschiedene Beeinträchtigungen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung, die entweder bestehen bleiben oder Wochen bis Monate nach der Infektion auftreten.


Ende der epidemischen Notlage

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 27.010.2021

Die möglichen künftigen Koalitionäre SPD, Grüne und FDP wollen den Status der epidemischen Notlage nicht verlängern. Damit wird die gesetzliche Sonderlage zum 25. November wie geplant auslaufen. Bis zum 20. März sollen neue Übergangsregelungen den Infektionsschutz weiter gewährleisten, heißt es aus den drei Fraktionen. Die gesetzliche Sonderlage wegen der Corona-Pandemie soll nach Plänen der möglichen künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP zum 25. November enden. Für eine Übergangszeit bis zum 20. März 2022 soll stattdessen aber eine neue rechtliche Basis für Corona-Vorgaben geschaffen werden, wie die drei Fraktionen am Mittwoch mitteilten. Damit sollen die Länder weiterhin «weniger eingriffsintensive» Maßnahmen anordnen können - unter anderem zu Masken oder Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete.


Wie COVID-19 das Immunsystem verändert

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.10.2021

 

Durch COVID-19 sinkt die Zahl und Funktionsfähigkeit bestimmter Immunzellen im Blut stark ab, wie LMU-Forscher berichten. Dies könnte die Immunantwort auf Sekundärinfektionen beeinflussen. Infektionen mit dem Corona-Virus verursachen bei etwa drei bis zehn Prozent der Patienten einen schweren Verlauf von COVID-19. Ursache hierfür sind überschießende Entzündungsreaktionen, Blutgerinnungsstörungen und Schäden am Herz-Kreislauf-System. Ein Team um die Immunologin Anne Krug, Professorin am Biomedizinischen Centrum der LMU, hat nun in einer breit aufgestellten Studie, an der zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Biomedizinischen Centrums und des LMU Klinikums beteiligt waren, einen weiteren, bisher unbekannten Effekt auf das Immunsystem entdeckt: Die Wissenschaftler berichten im Fachmagazin PLOS Pathogens, dass als Folge einer SARS-CoV-2-Infektion nicht nur der Anteil bestimmter Immunzellen, der sogenannten dendritischen Zellen, im Blut stark abnimmt, sondern auch deren Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist. Dadurch könnten Patienten während und unmittelbar nach einer COVID-19 Erkrankung nach Ansicht der Forscher anfälliger für Sekundärinfektionen sein.

 



EMA spricht sich für Auffrischung mit Spikevax aus

Quelle: Phrmarzeutische Zeitung, 26.10.2021

 

Die Europäische Arzneimittelagentur spricht sich für eine Auffrischungsimpfung mit dem Coronaimpfstoff Spikevax® von Moderna aus. Für Erwachsene könne eine Boosterdosis erwogen werden, teilte die Behörde am Montag mit. Grundlage der Entscheidung bilden laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) Daten, die zeigten, dass eine dritte Dosis des mRNA-Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 sechs bis acht Monate nach der Grundimmunisierung die Antikörpertiter deutlich anheben können. Die Boosterdosis betrage 50 µg und damit die Hälfte der in der Grundimmunisierung verwendeten Impfstoffdosis, heißt es in der EMA-Mitteilung. Den Daten zufolge gleiche das Sicherheitsprofil nach der dritten Gabe dem der zweiten Gabe. Die Raten von Myokarditis und Perikarditis, die als seltene Nebenwirkungen bei den mRNA-Impfstoffen auftreten können, würden nach der Boosterdosis genau überwacht. Die EMA empfiehlt aber eine Boosterung nicht generell, sondern spricht sich dafür aus, dass eine dritte Dosis bei Personen ab 18 Jahren erwogen werden kann.

 


Nature-Studie: SARS-CoV-2 bringt Timing der Immunreaktion durcheinander

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.10.2021

Den Botenstoff TGFβ nutzt der Körper normalerweise dazu, die Immunreaktion am Ende einer Infektion wieder herunterzufahren. Bei schweren COVID-19-Verläufen schüttet er den Botenstoff jedoch schon zu Beginn der Infektion aus – und blockiert so die frühe Bekämpfung des Erregers durch das angeborene Immunsystem. Das zeigt eine Studie der Charité und des Leibniz-Instituts DRFZ, die jetzt in Nature* erschienen ist. Die verfrühte Bildung des immundämpfenden Botenstoffs tritt bei anderen Lungenentzündungen nicht auf und ist offenbar ein Charakteristikum von COVID-19. Das falsche Timing des Immunsystems zu korrigieren, könnte ein neuer Ansatz sein, schwere Verläufe der Erkrankung zu verhindern.


Auffrischimpfung mit Comirnaty hochwirksam

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 22.10.2021

Die Unternehmen Biontech und Pfizer geben erste Ergebnisse einer Phase-III-Studie zur Boosterung mit ihrem Covid-19-Impfstoff Comirnaty® bekannt. Demnach erhöht die Auffrischung die Impfstoffwirksamkeit auf 95,6 Prozent. Wie schon seit Längerem bekannt ist, sinkt der durch Impfung erreichte Immunschutz gegen das Coronavirus nach einer Weile ab – der Schutz vor Infektionen sogar rascher als bislang gedacht. Entsprechend wird in verschiedenen Ländern, auch in Deutschland, vor allem Risikogruppen bereits eine Auffrischimpfung angeboten. Wie gut eine homologe Auffrischung wirkt, bei der für die Grundimmunisierung und Auffrischung derselbe Impfstoff verwendet wird, haben die Unternehmen Biontech und Pfizer für ihren mRNA-Impfstoff Comirnaty getestet.


Ensovibep als Covid-19-Medikament

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.10.2021

 

DARPin. Schon einmal gehört? Wahrscheinlich nicht. Dabei befindet sich mit Ensovibep ein DARPin in Studien der Phasen II und III bei Covid-19. Kurz zusammengefasst handelt es sich um einen multispezifischen Mini-Antikörper. Mehr Details folgen hier. DARPin ist die Abkürzung für Designed Ankyrin Repeat Proteins. Es handelt sich um künstliche Proteine, die strukturell von Ankyrin-Proteinen des Körpers abgeleitet sind. Ankyrine sind wichtig für die Bindung des Zytoskeletts an Membranproteine der Zellmembran.

 


US-Behörde genehmigt gemixte Auffrischimpfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.10.2021

Die FDA hat nun homologe Auffrischungsimpfungen für die Covid-19-Impfung mit Moderna und Janssen erlaubt. Zudem genehmigte sie heterologe Boosterimpfungen, also eine Auffrischung mit einer anderen als der ursprünglich verimpften Vakzine. Die Auffrischungsimpfungen, sogenannte Booster, von Moderna dürfen alle Menschen über 65 Jahren sowie alle Erwachsene mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko bekommen, die bereits mit zwei Dosen Spikevax® grundimmunisiert sind. Die zweite Injektion muss mindestens sechs Monate her sein. Die »Covid-19 Vaccine Janssen« können sich Menschen ab 18 Jahren zwei Monate nach der ersten Impfung nochmals spritzen lassen. Booster-Impfungen mit Comirnaty® von Biontech/Pfizer sind in den USA auch schon offiziell genehmigt und angelaufen. Eine Booster-Impfung mit Comirnaty kommt nun auch für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahre mit häufiger beruflicher oder institutioneller Exposition mit SARS-CoV-2 infrage. Die FDA hat die für die USA geltenden Notfallzulassungen entsprechend erweitert.


Neue Delta-Unterform AY.4.2 unter Beobachtung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 21.10.2021

In Großbritannien beobachten Experten derzeit eine noch weitgehend unbekannte Mutante der Delta-Variante des Coronavirus. Man habe die Mutante namens AY.4.2 sehr genau im Blick, hieß es in dieser Woche von der Regierung. Die Variante weist zwei Mutationen im Spike-Gen (A222V und Y145H) auf, die bereits von anderen Versionen des Coronavirus bekannt sind. Forscher gehen jedoch bislang nicht davon aus, dass die Variante deutlich ansteckender sein könnte als die bisherige Delta-Variante – die Rede ist ersten Schätzungen zufolge von einer möglicherweise 10 Prozent höheren Übertragbarkeit. Dies könne höchstens eine kleine Anzahl an zusätzlichen Corona-Fällen ausgelöst haben, sagte der Biologe Francois Balloux vom University College London. »Das kann nicht der Grund für den aktuellen Anstieg der Fallzahlen in Großbritannien gewesen sein.«


Corona-Immunität nach vier Monaten nur noch bei 20 Prozent

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 20.10.2021

Der Immunschutz durch zwei Dosen des Covid-19-Impfstoffs Comirnaty® scheint bereits nach etwa zwei Monaten deutlicher abzunehmen als bisher angenommen. Dennoch schützt die Impfung sehr effizient vor Covid-19 bedingten Krankenhausaufenthalten und Todesfällen.  Zwar erhebt keiner der zugelassenen Covid-19-Impfstoffe den Anspruch, vor einer Infektion zu schützen, da der Wirksamkeitsbeleg auf diese Frage nicht ausgerichtet war. Dennoch hat man zeigen können, dass eine vollständige Immunisierung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff Comirnaty® nicht nur vor Covid-19 bedingten Krankenhausaufenthalten und Todesfällen schützt, sondern auch das Risiko für eine Infektion reduziert. In zwei aktuellen Studien, die kürzlich im »New England Journal of Medicine« erschienen, wird nun allerdings empirisch belegt, dass der Schutz vor einer Infektion nach der Grundimmunisierung mit Comirnaty schneller abnimmt, als man erhofft hatte.


Positive Phase-III-Ergebnisse für inaktivierten Ganzvirus-Impfstoff

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.10.2021

Der französische Impfstoffhersteller Valneva legt positive Ergebnisse der Phase-III-Zulassungsstudie mit dem inaktivierten, adjuvantierten Covid-19-Impfstoffkandidaten VLA2001 vor. Es ist der einzige Corona-Ganzvirusimpfstoff, der in Europa entwickelt wird. VLA2001 ist ein Covid-19-Impfstoffkandidat, der inaktivierte SARS-CoV-2 Viren als Antigen enthält. Zudem enthält er zwei Adjuvanzien: Alaun (Aluminiumhydroxid) und CpG 1018. Diese Adjuvans-Kombination hatte in präklinischen Experimenten durchweg höhere Antikörperspiegel induziert als reine Aluminiumhydroxid-Formulierungen. Zudem wurde eine gewünschte Verschiebung der Immunantwort in Richtung Th1 gezeigt. Das Adjuvans CpG 1018 der Dynavax Technologies Corporation ist ein Bestandteil des in den USA und in Europa  zugelassenen Hepatitis-B-Impfstoffs Heplisav-B®.


Letzte Bestellrunde für Vaxzevria am 9. November

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.10.2021

Der Covid-19-Impfstoff Vaxzevria® wird in der deutschen Impfkampagne schon bald keine Rolle mehr spielen. Der Bund baut seine Bestände bereits seit Wochen schrittweise ab. Am 9. November können Apotheken zum letzten Mal das Astra-Zeneca-Vakzin bestellen. Vaxzevria® genießt in Deutschland nicht unbedingt den besten Ruf. Im Zusammenhang mit der Impfung war es zu seltenen Fällen von Hirnvenen-Thrombosen gekommen, die zunächst vor allem bei jüngeren Frauen aufgetreten waren. Die Ständige Impfkommission hatte das Vakzin daraufhin nur noch Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Doch auch in dieser Gruppe ist die Skepsis gegenüber Vaxzevria groß. Immer wieder blieb der Impfstoff in den Arztpraxen zurück, zuletzt wurde er so gut wie gar nicht mehr in den Offizinen bestellt.


Neue Empfehlungen zur stationären Behandlung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.10.2021

Die S3-Leitlinie »Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit Covid-19« wurde aktualisiert. Es gibt mehrere neue Empfehlungen zu Medikamenten und nicht pharmakologischen Interventionen. In einer Pressemeldung weist Cochrane Deutschland sowohl auf die Langfassung der Leitlinie als auch auf eine Kurzzusammenfassung in einem Evidence Brief des Forschungskonsortiums CEOsys hin.  Erstmals als verfügbare medikamentöse Therapieoptionen sind in der aktualisierten Leitlinie monoklonale Antikörper aufgeführt. Virusneutralisierende monoklonale Antikörper besitzen die Fähigkeit, durch Interaktion mit dem Spike-Protein von SARS-CoV-2 den Viruseintritt in die Zelle zu verhindern. Die Leitlinie empfiehlt, bei hospitalisierten Covid-19-Erkrankten, die noch keine eigene Immunantwort auf die Infektion zeigen und keiner oder maximal einer Low-Flow-Sauerstoff-Therapie bedürfen, eine Therapie mit der Kombination aus den SARS-CoV-2-spezifischen monoklonalen Antikörpern Casirivimab und Imdevimab umzusetzen.


Delta und Delta Plus weichen der Antikörperantwort aus

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2021

 

Zellkulturstudien zeigen, dass die SARS-CoV-2-Varianten Delta und Delta Plus Lungenzellen besser infizieren und schlechter durch Antikörper gehemmt werden. Das Auftreten von neuen SARS-CoV-2-Varianten, die sich schnell ausbreiten und den Impfschutz unterlaufen können, gefährdet das Ende der COVID-19-Pandemie. Die Delta-Variante (B.1.617.2) hat sich von Indien aus in kurzer Zeit weltweit ausgebreitet und auch in Deutschland gehen fast alle Infektionen auf diese Variante zurück. Außerdem wurden sogenannte Delta Plus Viren beobachtet, die zusätzliche Mutationen tragen, die sie möglicherweise gefährlicher machen. Ein Forschungsteam um Stefan Pöhlmann und Markus Hoffmann vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen sowie Forschende an der Medizinischen Hochschule Hannover, der Universitätsmedizin Göttingen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben untersucht, warum sich die Delta-Variante so schnell ausbreitet, und ob Delta Plus Viren besonders gefährlich sind. Sie konnten zeigen, dass Delta und Delta Plus Lungenzellen besser infizieren als das Ursprungsvirus. Zudem war einer von vier zur Behandlung von COVID-19 eingesetzten Antikörpern gegen Delta nicht wirksam und Delta Plus war sogar gegen zwei der Antikörper resistent. Auch Antikörper, die nach Impfung mit den Vakzinen von BioNTech-Pfizer und Oxford-AstraZeneca gebildet wurden, waren gegen Delta und Delta Plus weniger wirksam als gegen das Ursprungsvirus. Delta und Delta Plus wurden dagegen vergleichbar gehemmt, weswegen man davon ausgehen kann, dass Delta Plus für Geimpfte wahrscheinlich keine größere Gefahr darstellt als Delta. Schließlich hatten Personen, die zuerst mit Oxford-AstraZeneca und dann mit BioNTech-Pfizer geimpft wurden, deutlich mehr Antikörper, die Delta hemmten, als Personen, die zweimal mit Oxford-AstraZeneca geimpft wurden. Die Kombination von Impfstoffen könnte daher geeignet sein, um einen besonders starken Schutz gegen SARS-CoV-2-Varianten aufzubauen (The Lancet, Cell Reports, Cell Mol Immunol).

 


Was das Viruserbgut über die COVID-19-Pandemie in England verrät

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.10.2021

 

 

Die COVID-19-Krise, von der England zwischen September 2020 und Juni 2021 betroffen war, kann eher als eine Reihe von sich überlagernden Epidemien denn als ein einzelnes Ereignis betrachtet werden. Dies zeichnet die bisher detaillierteste Analyse von Virusgenomen nach, die nun ein Team vom Wellcome Sanger Institute, vom Europäischen Bioinformatik-Institut EMBL (EMBL-EBI) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) veröffentlicht hat. In diesem Zeitraum hatte das Land mit diversen Versionen des SARS-CoV-2-Virus zu kämpfen, die sich unterschiedlich schnell ausbreiten konnten und dadurch unterschiedlich starke Maßnahmen zur Eindämmung erforderten. Die Geschichte der PandemieDie nun in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie ist die bisher detaillierteste Analyse der genomischen Überwachungsdaten von SARS-CoV-2. Sie beschreibt die wissenschaftliche Geschichte der Pandemie, und unterstreicht die Bedeutung einer schnellen, groß angelegten Überwachung des Viruserbguts für das Verständnis der Infektionsausbrüche und für die adäquaten Reaktionen darauf.

 


100 Prozent Schutz vor schwerem Covid-19

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.10.2021

Novavax hat die finalen Studiendaten der Phase-III-Studie PREVENT-19 mit seinem proteinbasierten Covid-19-Impfstoff NVX-CoV2373 veröffentlicht. In der Studie erkrankten nur 14 Geimpfte leicht und keiner moderat oder schwer an Covid-19. Damit dürfte Novavax der Zulassung einen großen Schritt näher gekommen sein. Bereits Mitte Juni hatte Novavax die erste Ergebnisse der PREVENT-19-Studie gemeldet, nun hat das US- Unternehmen die finalen Daten auf dem Preprint-Server »MedRxiv« veröffentlicht. An der Phase-III-Studie hatten knapp 30.000 Erwachsene in den USA und Mexiko teilgenommen, wobei auf die Berücksichtigung verschiedener Ethnien sowie von Personen mit hohem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe geachtet wurde.


EMA startet Prüfung von passiver Covid-Immunisierung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 14.10.2021

 

Die Europäische Arzneimittelagentur hat ein Rolling-Review-Verfahren zur Prüfung der lang wirksamen Corona-Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab (AZD7442 von Astra-Zeneca) gestartet. Das intramuskulär applizierbare Präparat hat jetzt auch einen Namen: Evusheld. Erst am Montag hatte Astra-Zeneca neue Daten zu seinem Präparat mitgeteilt – diese scheinen den Ausschlag gegeben zu haben, dass das Rolling-Review-Verfahren starten konnte. Ähnlich wie die bereits eingesetzten Antikörper-Cocktails soll auch Evusheld Corona-Infizierte mit hohem Risiko vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützen, wenn es innerhalb weniger Tage nach Symptombeginn gegeben wird.


Studie ermittelt Sars-CoV-2-Variante mit Lücke im Erbgut

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.10.2021

 

 

Analysesoftware konnte fehlende Gen-Bausteine bislang nicht feststellen. Automatisierte Gen-Analysen von Sars-CoV-2-Proben übersehen durchgängig, wenn im Erbgut des Virus durch Mutationen Gen-Abschnitte verschwunden sind. Das zeigt eine neue Studie von Forschenden des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld und des Evangelischen Klinikums Bethel, eine der Trägerkliniken des Universitätsklinikums OWL. Analysesoftware konnte fehlende Gen-Bausteine bislang nicht feststellen.Das Studienteam konnte in seinen analysierten Proben nachweisen, dass ein großer Teil des Genabschnitts ORF8 fehlte. Von dieser Genregion wird vermutet, dass sie dazu beiträgt, die Abwehrreaktion im menschlichen Körper zu verzögern. Fehlt sie, besteht die Chance, dass das Virus weniger pathogen wird, also weniger schwerwiegende Krankheiten verursacht. Das Forschungsteam hat seine Studienergebnisse in dem Journal „Viruses“ veröffentlicht.

 


Neun von zehn Covid-19-Intensivpatienten sind nicht geimpft

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.010.2021

Im August und September waren neun von zehn Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen nicht vollständig geimpft. Impfdurchbrüche beobachten Mediziner meist nur bei Immungeschwächten und Über-80-Jährigen. Ungefähr jeder zehnte der im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelten Patienten war vollständig geimpft. Das geht aus einer Ende September übermittelten Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor. Die Angaben entsprechen in etwa auch früheren Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der hatte Anfang September im Werben für die Corona-Schutzimpfung gesagt, 90 Prozent der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen seien ungeimpft. Später hatte er von 90 bis 95 Prozent gesprochen.


 

Neue Studien sprechen für Booster-Impfung

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.10.2021

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Risikopatienten und über 70-Jährigen eine Booster-Impfung gegen Covid-19. Diese Empfehlung wird durch zwei aktuelle »Nature«-Publikationen gestützt. Die Daten legen nahe, dass die Empfehlung zu einer Booster-Impfung bald auch für die anderen Altersgruppen folgen wird. In zwei Arbeiten, die jetzt im Fachjournal »Nature« publiziert wurden, wird die Dynamik des Immunschutzes gegen SARS-CoV-2 über die Zeit aufgezeigt. Dies ist im Kontext der anstehenden Booster-Impfungen von großer Bedeutung. Denn das Immunsystem sieht sich mit zwei großen Problemen konfrontiert: Zum einen wird eine Immunantwort über die Zeit generell schwächer. Zum anderen muss ein Immunschutz unterschiedliche Virusvarianten in Schach halten.


Einmalige Injektion senkt Sterblichkeit

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 12.10.2021

Astra-Zeneca hat mit AZD7442 eine passive Immunisierung gegen Covid-19 in der Pipeline. Laut Hersteller halbiert die einmalige intramuskuläre Verabreichung bei Hochrisiko-Patienten mit bislang mild verlaufender Infektion das Risiko, schweres Covid-19 zu entwickeln oder daran zu sterben. Astra-Zeneca arbeitet bereits seit Längerem an einer passiven Immunisierung gegen Covid-19, die einmalig intramuskulär gespritzt wird. Erst kürzlich meldete das Unternehmen, dass das Präparat mit dem vorläufigen Kürzel AZD7442 bei Probanden, die weder geimpft waren noch bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hatten, das Risiko für die Entwicklung einer symptomatischen Covid-19-Infektion um 77 Prozent gegenüber Placebo reduzieren konnte (PROVENT-Studie). Etwa drei Viertel der Teilnehmer hatten Vorerkrankungen und dadurch ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf.


Zulassungsantrag für Casirivimab und Imdevimab

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.10.2021

Roche hat bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen Zulassungsantrag für seine Covid-19-Antikörper-Kombination Casirivimab/Imdevimab gestellt. Das entsprechende Präparat heißt jetzt Ronapreve®. Casirivimab und Imdevimab sind zwei gegen unterschiedliche Stellen des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 gerichtete Antikörper, die von Roche und Regeneron gemeinsam entwickelt wurden. In den USA besitzen die beiden Antikörper als REGEN-COV eine Notfallzulassung, in Europa liefen sie bislang unter dem Namen REGN-COV2. Nun sollen sie also Ronapreve heißen und baldmöglichst eine EU-Zulassung erhalten. Angestrebt wird wird diese zur Behandlung von Covid-19-Patienten ab zwölf Jahren, die keine zusätzliche Sauerstoffgabe brauchen, aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, und zur Prävention von Covid-19 ebenfalls ab einem Alter von zwölf Jahren.


Neuer Sensor für SARS-CoV-2 und andere Viren auf Basis von GSI-Nanotechnologie

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.10.2021

 

Der einfache und schnelle Nachweis von Viren ist in einer Pandemie entscheidend. Auf der Basis von Single-Nanopor-Membranen von GSI hat ein internationales interdisziplinäres Forscherteam ein Testverfahren entwickelt, das SARS-CoV-2 mit der gleichen Empfindlichkeit wie ein qPCR-Test und in nur zwei Stunden in Speichel nachweist, ohne dass die Probe vorbehandelt werden muss. Darüber hinaus kann der Sensor infektiöse von nicht-infektiösen Coronaviren unterscheiden – eine entscheidende Innovation. Durch die Verknüpfung verschiedener Technologien hat ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftler*innen der Materialforschung des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung, des Nationalen Wissenschaftlichen und Technischen Forschungsrates (CONICET) in Argentinien und der University of Illinois in den USA einen hochempfindlichen Nanoporen-Sensor entwickelt, der gezielt SARS-CoV-2-Viren und humane Adenoviren in verschiedensten Proben wie Speichel, Serum oder Umweltproben wie Abwasser nachweist. Der Sensor kombiniert zwei Schlüsselkomponenten: einen empfindlichen Nanokanal und hochspezifische DNA-Moleküle, die an der Kanaloberfläche angebracht sind. Nach Angaben der Forschungsgruppen ist die Methode genauso präzise wie PCR-Tests, aber einfacher und schneller und liefert Ergebnisse in weniger als zwei Stunden. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.

 


Antrag auf Notfallzulassung für Comirnaty ab 5 Jahren

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 08.10.2021

Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben für ihren Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung für den Einsatz bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt. Die entsprechenden Daten seien der Behörde übermittelt worden, teilte Pfizer am Donnerstag via Kurznachrichtendienst Twitter mit. Ein Beratergremium der FDA will sich am 26. Oktober mit dem Antrag befassen.


Lässt sich mit Azelastin-Nasenspray SARS-CoV-2 bekämpfen?

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.10.2021

Eine SARS-CoV-2-Infektion im Frühstadium zu behandeln, könnte Spätkomplikationen zu vermeiden helfen. Noch stehen für diesen Einsatz kaum Arzneimittel zur Verfügung. Eines könnte das Antihistaminikum Azelastin werden. Erste Hinweise liefert eine Studie. CARVIN ist eine randomisierte, placebokontrollierte, dreiarmige Doppelblindstudie der klinischen Phase II, die einen »proof of concept« zur Wirksamkeit von Azelastin-Nasenspray bei SARS-CoV-2-infizierten Patienten in Bezug auf die Viruslast in Nasen-Rachen-Abstrichen zeigen sollte.