Ein Kinderlächeln schenkt Mut, Kraft und Hoffnung!

In regelmäßigen Abständen erhalte ich von einer Freundin, Fotos sowie Filme von ihrem Enkelkind. Betrachte ich die sorgenfreien Aufnahmen, lächelt mein Herz. Kinder vermögen mit ihrer sonnenhaften Art so viel Mut zu machen. Der kleine Mann hat dazu eine sehr besondere Gottesgabe. Steht man mit ihm in Kontakt, vergisst man schnell Alltags-/Weltprobleme. Denn seine Welt läuft anders. Wo man eben noch begeistert mit einem Ball spielte, ist nun ein Eimer mit Eicheln spannender, kaum da angekommen, ist Musik Trumpf und man tanzt, bevor man gleich darauf zusammen ein Buch anschaut oder bastelt. Nach allen Aktionen ist er müde und schläft. Bis der Hunger ihn wieder aufwachen lässt. Bei Verletzungen oder Krankheit sucht er die Nähe der Eltern oder Oma. Die Nähe bietet ihm Sicherheit, Trost und Liebe. Seine kleine Welt, in der er mich jedes mal kurz mit seinem Lächeln entführt, ist so unbekümmert und friedlich. Er hat es so oft geschafft, mir innerliche Fröhlichkeit zu schenken, wo ich emotional sehr belastet war. Es hat eine heilsame Wirkung seine enorme Entwicklung, seit fast zwei Jahren, mit verfolgen zu dürfen. Sein Lächeln und die Fröhlichkeit setzt gerade in dieser Zeit, den Fokus auf das wesentliche der Weihnachtszeit. Die offene und unbefangene Herzlichkeit im aufeinander zugehen!

 

Verlässt man seine Welt und schließt die Haustüre hinter sich, befindet man sich, auch in der besinnlichen Zeit, im Chaos mit Verdrossenheit und sinnlosen Morden.

 

So hat uns aktuell ein Krisenbündel, insbesondere die schmerzlichen Wunden, die Corona überall schlägt, gefangen. Nie zuvor erlebten wir solche persönlichen Einschränkungen. Man könnte die Situation, als eine andere Art Sintflut Gottes verstehen. Der uns hier unsere kontinuierlichen Verfehlungen, vor Augen führt.

 

Ziehen wir aus der Situation lehren? Nein! Denn noch nie zuvor gab es so viel Zündstoff in der Gesellschaft wie gegenwärtig. Dieser wird besonders durch die zahlreichen Pseudofachleuten („Maskengegner“), entflammt. Es wird geschickt, die Bruchkante, die sich zwischen unterschiedlichen Gruppen der Gesellschaft auftut, bewusst aufgegriffen um die Besitzgräben und Feindbilder in der Gesellschaft, zu bestätigen wie zu vertiefen. Wie schnell dazu demokratische Werte untergraben werden, konnte/kann man in diesen Tage erleben. Es ist schwer verständlich, welchen Fake-News, teile der Bevölkerung, hier ernstlich Glauben schenken. Dabei entstehen verbitterte Lager, die die Situation so verschärfen, dass Familien wie Freundschaften belastet werden und Gefahren entstehen. Warum geht hier das Christliche/Spirituelle wie Soziale miteinander verloren? Wie kann man diese verwirrten Geister, die drohen, beschwören, verunsichern und zerstören entwirren? Wie wollen wir unseren Kindern/Enkelkindern menschliches Sozialverhalten vermitteln, wenn wir es teils selbst nicht bewerkstelligen?!

 

Dieses Verhalten trägt dazu bei, dass Senioren zum Schutz vor Corona eingeschlossen und der Familie, auch teils zum Weihnachtsfest, beraubt werden. Unsere Angehörigen werden so, bei schwerer Krankheit und auf dem Sterbebett, der Wohltat beraubt, vertraute Nähe zu spüren. Dass Nähe, Sicherheit, Trost und Liebe schenkt, lernten wir schon als Kind, als wir bei Verletzungen und Krankheit, die Nähe der Eltern/Großeltern suchten. Wie das Enkelkind uns es auch aufzeigte. Es ist eine emotionale unvorstellbare Situation, mit erleben zu müssen, wie Angehörige alleine den Weg des Sterbens gehen müssen. Ohne die Möglichkeit des Abschied nehmens, werden sich alle die Frage stellen, wie sind unsere Familienmitglieder gestorben …?! Hier erneut die Frage, wie wollen wir unseren Nachkommen soziale Vorbilder sein, wenn wir als Gesellschaft zu den Vorgängen von „Querdenkern“ immerzu schweigen?

 

Beim Schweigen und der Tatenlosigkeit sind wir Spezialisten. Wo wir doch eigentlich aus Egoismus fordern müssten! Wir applaudieren teils begeisternd dem Pflegepersonal für seine Arbeit und läuten zur Verbundenheit die Glocken. Das mag ein gut gemeinter Akt der Solidarität sein, aber davon kann das medizinische Team, dass für uns sein Leben riskiert, finanziell nicht leben. Mit Applaus und Glocken müssten wir eigentlich im Eigeninteresse, redliche Bezahlung plus Prämien für die Berufsgruppe fordern! Denn die können uns nur heilen, wenn sie, um finanziell abgesichert zu sein, nicht die Berufssparte wechseln müssen! Ebenso würde der Beruf bei guter Entlohnung und Anerkennung in der Gesellschaft, wieder attraktiver werden!

 

Gleiches zählt auch für das Reinigungspersonal, welches unterbesetzt und unterbezahlt, an der Virusfront für unsere Gesundheit kämpft. In knapper Besetzung und unter Zeitdruck bleibt die Hygiene, die jetzt so wichtig ist, auf der Strecke! Was man überall beobachten kann. Eventuell ist dies auch mit ein Grund, warum sich in Heimen/Krankenhäusern ein Virus schnell ausbreiten kann. Ebenso müssten wir für Verkäuferinnen einstehen! Sie halten unsere Versorgung aufrecht und sichern den Wohlstand der Kaufleute.

 

Warum erkennen wir die wahren Helden unseres Alltags nicht und tragen dazu bei, dass sie von ihrer Arbeit redlich leben können? Wenn die Corona Pandemie eines weltweit gezeigt hat, ist es, dass ohne die Menschen, die immer als Randfiguren wahrgenommen und finanziell gedemütigt werden, alles zusammenbrechen würde.

 

Demgemäß trägt die finanzielle Demütigung dazu bei, dass das Armutsrisiko in Deutschland so hoch wie lange nicht mehr ist. Während sich ein kleiner Teil alles leisten kann, hat der größte Teil nach Jahrzehnte langer Arbeit immer weniger zur Verfügung. Es ist eine Tatsache, dass 1 % der Deutschen, 35 % des Inlandvermögens besitzen (Daten: Scobel 3.Sat 06.11.2020).

 

Wo sind die Menschen, die faire Lösungen herbeiführen? Wo bleiben ernsthafte soziale Appelle zur menschenwürdigen Entlohnung? Denn das untere Zehntel der Bevölkerung hat 10 % seines Einkommens verloren, wobei das obere Zehntel 25 % hinzugewonnen hat (Daten: Scobel 3.Sat 06.11.2020). Besonders in der aktuellen Zeit, wo das Damoklesschwert der Arbeitslosigkeit, wie Insolvenzen über vielem schwebt, braucht es Gerechtigkeit. Es schafft nur Gesellschaft und Politik, den „Querdenkern und Maskengegnern“ mit Charakterstärke, die Überzeugungskraft zu nehmen.

 

Gerechtigkeitsverletzungen ruinieren in einem einzigen Augenblick Beziehungen, zwischen Menschen, Gruppen und Ländern. Sie bilden den Zündstoff, für aktuelle TV Bilder. Auf solchen Mauern des Egoismus kann keine bessere Welt geschaffen, geschweige denn eine globale Pandemie bezwungen werden. Etwas aufzubauen, was hilft und Vertrauen erweckt, dauert mit Sicherheit und braucht viel Fingerspitzengefühl. Wir sollten uns daher, bei allem was wir tun beständig fragen: „Bringt das, was ich vorhabe, Trost in die Welt? Oder nicht? Ist es liebevoll? Oder nicht? Nährt es Seele und Geist? Lässt es uns und andere wachsen? Macht es frei? Eröffnet es Zukunft?“

 

Wir wissen, wie schnell Vertrauen zerstört sein kann. Wir haben das alle irgendwann mal erlebt. Freundschaften gehen kaputt, man wird Verlassen, Belogen-, in der Liebe oder Familie. Da sind wir dann auch sehr nachtragend, was vieles weiter zerstört. Es sind die Kinder mit ihrer Empathie, von der wir hier lernen können. Sie haben in Versuchen durch Psychologen gezeigt, wie schnell sie das Verteilungsproblem, durch ein Miteinander und Teilen lösten. Darüber hinaus schenken sie nach Enttäuschungen auch schneller neues Vertrauen und wissen, was gut tut. So besteht für eine alte Beziehung die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen, um sie vertauensvoller fortzuführen. Es sind die Kinder, die als Vorbild für sozialeres Denken mehr dienen, nicht wir!

 

Der Lebensstil unserer Generation hat Umweltprobleme hervorgerufen unter denen die Generation unserer Enkel, mehr leiden wird, als wir. Der Umwelt-/Klimaschutz mit Klimawandel, Plastikmüll im Meer, Abholzung der Wälder und vielem mehr müsste aktiv angegangen werden. Wir können den Enkeln gegenüber nicht behaupten wir hätten nicht gewusst, dass wir ihren Lebensraum zerstören. Allein dieses Bewusstsein müsste uns von unseren warmen Sofas holen, um in unserem Rahmen der Möglichkeiten, aktiv etwas gut zu machen. Doch wer geht dabei von uns voran, wenn es an unseren eigenen Wohlstand und die lieb gewonnenen Gewohnheiten geht? Wir könnten die junge Frau, deren Einsatz für eine konsequent an den Erkenntnissen der Wissenschaft orientierte Klimapolitik die weltweit Beachtung findet, mit unterstützen. Mit der „Fridays for Future“ Bewegung kann die Jugend sicher nicht mehr die Welt retten, sich jedoch noch allenfalls um Schadensbegrenzung bemühen. Das dürfte den Schülerinnen und Schülern bewusst sein. Warum zweifeln wir das Handeln von Greta Thunberg und ihrer Unterstützer bei jeder Gelegenheit an? Ich finde ihren Einsatz inzwischen sehr imponierend! Sie tut etwas, während wir sie vom Sofa aus beobachten und kritisieren. Wir sind doch charakterlos, wenn wir so mit unserer nächsten Generation vor der Krippe Verbundenheit zeigen! Gerechtigkeit ist doch die zentrale moralische Instanz unseres Lebens! Wir tragen so die Mitschuld, wenn der Gerechtigkeitssinn verloren geht!

 

Darum wäre es ein guter Rat; wenn wir weiter erwartungsgemäß tatenlos bleiben, wenigsten zu versuchen, der nächsten Generation die Menschlichkeit mit auf dem Weg zu geben, die wir im Alter und in der Pflege einmal erfahren möchten!

 

All dies ist bedrückend, bedrängend und macht sprachlos mit allen derzeitigen Unsicherheiten. Verfallen wir in diesem Jahr nicht wie gewohnt dem vorweihnachtlichen Stress. Formen wir unsere Gedanken in der besinnlichen Zeit dahin gehend, was wir 2020 hätten besser machen können. Aber blicken wir auch auf das Gute, was uns wiederfahren ist. Wo hatten wir Glück? Für was können wir dankbar sein? Ich weiß nicht, was Ihre liebste gute Nachricht des Jahres war, aber ich weiß, Gott ist uns bei allem ganz nah gewesen. Ich bin ihm dankbar, dass er mir in diesem Jahr eine Zeit gewährte, wo ein Mensch mein Leben so positiv beeinflusst hat, sodass ich neue Freiheiten erhalten habe.

 

Nehmen wir die Zeit der Besinnung zum Anlass darüber nachzudenken, wen wir erneut an unserem Weihnachtsbaum des Lebens vermissen. Hier denke ich persönlich an meine langjährige Freundin Martine Stuhlsatz (Nachruf in dieser Ausgabe), die uns mit 58 Jahren, leider viel zu früh verlassen hat. Aber denken wir in der Zeit des Kerzenscheins, auch an alle, die wir vermissen und ein festes Licht in unserem Leben bildeten. Hier sind meine Gedanken besonders bei meinem Vater und meiner Stiefmutter, die wie eine zweite Mutter für mich war. Nehmen wir doch die Einschränkungen der Coronakrise mit erneutem Lockdown zum positiven Anlass zu erkennen, welchen großen Wert es ist, wenn die Familie gesund zusammen sein kann. Es sind nicht die Geschenke oder Vereisen was zählt! Rufen wir dies ins unser Bewusstsein.

 

Nutzen wir das neue Jahr, auch mit den vielen Fesseln der Pandemie, etwas Positives für die Zukunft anzustoßen! So könnten wir verbal gegen Unrecht, Rechtsextremismus wie Querdenker argumentieren, um Grenzen zu setzen. Nehmen wir ihnen gemeinsam die Glaubwürdigkeit. Auch für den Klimaschutz könnten wir uns in unserem geringfügigen Rahmen einsetzen. Dabei denke ich nicht an die Teilnahme an Demonstrationen, sondern Verzicht auf unnötiges Plastik und vieles mehr im Haushalt. Wir sollten uns alle an die Regeln zur Eindämmung der Pandemie halten. Im asiatischen Raum hat man hiermit Erfolge bei weit mehr Menschen gesehen und kann inzwischen wieder normal leben. Ebenso würden wir unsere ältere Generation und Kranken schützen. Darüber hinaus bietet auch der Beruf Gelegenheit Teamarbeiten zu praktizieren, statt gegeneinander zu agieren. Weiter könnte man den Obdachlosen vorm Einkaufszentrum herzlich Grüßen oder ihm einfach mal ein warmes Getränk mit Wurstbrötchen, in der kalten Zeit spendieren. Einfach Glückseligkeit schenken! So wie Jesus der Freund der Armen und der Liebenden, der Zartherzigen und Eigensinnigen war. Es ist teils so einfach, etwas im Gottvertrauen anzustoßen und zu verbessern!

 

Gerade jetzt sollten wir Gerechtigkeit und menschliche Nähe so praktizieren, dass diese trotz großem Abstand, so wohltuend empfunden wird, wie eine herzliche Umarmung die Nähe schafft. Schenken wir ein Lächeln, welches Hoffnung, in schweren gefühlsbetonten Zeiten gibt!

 

Gott schenkt uns seine allumfassende Liebe, mit seinem Sohn in der Krippe, unser Erlöser. Betrachten wir das Kind in Windeln als Vorbild für die Zusammengehörigkeit die Distanzen überwindet. Wenn dieser göttliche Funke in uns aufstrahlt, passiert Ungeahntes, Wunderbares, Würdevolles. Das ist das Wunder der Heiligen Nacht, wo ein Kind, wie mir das Enkelkind einer Freundin in emotional schwierigen Zeiten, mit seinem Kinderlächeln, Mut, Kraft und Hoffnung schenkte!

 

„Fürchtet Euch nicht sprach der Engel!“

 

Ich wünsche allen Lesern und allen, die zu Ihnen gehören, wahrhaft weihnachtliche Begegnungen sowie ein von Gott getragenes Jahr 2021!