Schon nach dem Transplantationsskandal im August 2012 dachte man daran, die kleinen Transplantationszentren in Deutschland zu schließen. Nach den jüngsten Meldungen und Plänen des Wissenschaftsrates steht nun erneut die Diskussion im Raum, das Transplantationszentrum der Uniklinik Homburg künftig zu schließen. So sollen keine Lebern und Lungen mehr transplantiert werden. Für Nierentransplantationen wird eine Kooperation mit Kaiserslautern vorgeschlagen. Eine Katastrophe für die Patienten.
Bei solchen Meldungen fragt man sich, wird bei diesen Diskussionen noch an die Patienten und ihre gute Versorgung gedacht?! Die Meldungen weckenden Ängste in den Patienten. Egal ob man als Patient auf eine Transplantation wartet oder transplantiert ist, man fürchtet sich vor solch einer Veränderung. Denn wie man der Presse entnehmen kann, werden die Patienten zur medizinischen Behandlung dann, das Saarland verlassen müssen. Das bedeutet, man muss sein Leben in einer neuen Umgebung, einem neuen medizinischen Team anvertrauen. Hier besteht die Gefahr, dass die medizinische Versorgung, auch mit Hintergrund der Patientenangst vor dem Neuen, zur verschlechterung der medizinischen Situation beiträgt..
Gerade die genaue Versorgung und Überwachung der Patienten vor und vor allem nach einer Transplantation wird so nicht mehr gewährleistet werden können, wie das noch aktuell der Fall ist. Durch die aktuelle gute Leistung in der Nachsorge und Überwachung, steigt die Überlebensdauer der Spendenorgane stätig an. In den dann entstehenden Großzentren wird der Patient zur Nummer verkommen. Durch Ärzte, Pflegemangel sowie Kostendruck in den Kliniken, wird die größere Menge der Versorgung der Patienten in der korrekten Überwachung nicht zu leisten sein. Die Folge, häufigere Abstoßungen und Transplantatverluste.
Eine Schließung des saarländischen Transplantationszentrums in Homburg hätte aber für die Versorgung der Patienten eine weiter verheerende Folge. Sie müssten, wie der Presse laut Wissenschaftsrat zu entnehmen ist, nach Kaiserslautern, Mainz, Frankfurt oder Heidelberg zur Behandlung. Neben den Transportkosten, die so zusätzlich entstehen werden, bleibt der Patient auch hier auf der Strecke, weil die familiäre Bindung über die Entfernungen ebenso entfällt
Die Patienten im Saarland haben derzeit in Homburg eine erstklassige Versorgung. Das Transplantationszentrum ist an 7 und 24 Stunden für die Patienten erreichbar. Dank kurze Wege kann sofort bei Problemen interveniert werden. Das kommt dem Patient und dem Transplantat zugute. So trägt beiläufig auch zu Kostenreduktion im Gesundheitssystem bei.
Aber es ist sehr bedauerlich, dass bei allen Diskussionen wieder nur der finanzielle Aspekt im in Augenschein genommen wird und das Patientenwohl auser acht bleibt. Wobei es ja offiziell immer lautet „zum Wohle einer besseren Patientenversorgung“! Der Patient hat den Stellenwert einer Handelsware, die emotionslos nach bedarf verschoben wird.