Einleitung
In jedem Jahr, Zeitraum Oktober bis Mai, läuft in Deutschland, nach Angaben des Robert Koch Instituts, die jährliche Grippewelle. In dieser Periode kann generell jeder enge persönliche Kontakt mit einem Erkrankten (selbst bei leichter Symptomatik) zu einer Infektion mit Influenzaviren führen. Hier bieten Großveranstaltungen, Karneval und überall dort, wo Menschen eng beisammen sind, große Ansteckungsgefahren. Daher ist der Höhepunkt der jährlichen Grippewelle meist auch in den Wochen nach Fasching zu verzeichnen. Je nachdem, wo sich im Körper eine Infektion ausbreitet, kommt es zu unterschiedlichen Krankheitszeichen. So reicht das Erkrankungsspektrum von einer schweren Atemwegesinfektionen (bis zur Intensivbehandlung), Magen-Darm-Infektionen, Augeninfektionen, Hautinfektionen, Ohrinfektionen bis hin zu Kinderkrankheiten. Jedes Jahr sterben so ca. 20.000 Menschen an den Folgen der Influenza. Meist sind dies alte multimorbide sowie immungeschwächte Patienten (Hochrisikogruppe). Daher wird auch speziell dieser Patientengruppe jährlich die Grippeschutzimpfung besonders empfohlen.
Dass Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt als optimalen Zeitpunkt für eine saisonale Grippeschutzimpfung die Monate Oktober und November. Bis sich nach der Impfung ein Schutz aufbaut, vergehen etwa zehn bis 14 Tage. Für die Grippesaison 2019/2020 hatte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) insgesamt 15,7 Millionen Impfdosen zum Schutz der Bevölkerung freigegeben. Das bedeutet, nur für ca. 19% der Bevölkerung steht die Impfung zur Verfügung.
Im Verlauf der außergewöhnlich starken Grippewelle 2017/18 sind schätzungsweise rund 25.100 Menschen in Deutschland an den Folgen der Influenza A und B verstorben. Das war die höchste Todesrate in den vergangenen 30 Jahren, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI), im September 2019 mit. Insgesamt registrierte das Institut von Oktober 2018 bis Mitte Mai 2019, 182.000 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle. Davon sind den Zahlen zufolge
Ziele der WHO
So hat die WHO vier untergeordnete Ziele ausgegeben, die Influenza in den kommenden Jahren in den Griff zu bekommen. Dazu zählen: 1. Forschung und Innovationen voranzubringen. 2. Grippeimpfstoffen aus Zellkulturen die einen stärkeren, breiteren und länger anhaltenden Schutz bieten, sowie schneller produziert werden können, zu erforschen. 3. Neue bessere antivirale Medikamente wie z.B. Tamiflu zu entwickeln, da diese Medikamenten derzeit schon durch häufige Einsätze Resistenzen entwickeln und viele Nebenwirkungen besitzen. 4. Zusätzlich sollen Therapieformen wie monoklonaler Antikörper (Monoklonale Antikörper sind Antikörper, also immunologisch aktive Proteine, die von einer Zelllinie (Zellklon) produziert werden und sich z. B. gegen viele verschiedene Vieren wie Bakterium richten.) entwickelt und getestet werden.
So möchte man für die Zukunft gerüstet sein, um eine weltweite Influenza-Pandemie zu verhindern. Jedes Jahr gibt es laut WHO schätzungsweise eine Milliarde ("1.000.000.000.000") Grippeerkrankungen weltweit; drei bis fünf Millionen („3.000.000 - 5.000.000“) davon verlaufen schwer. 2009-2010 kam es so weltweit zu 100.000 bis 400.000 Grippetoten. Diese Zahlen sollte man sich gerade bei den medialen Darstellungen im Fall des neuen Coronavirus – Covid19 im Kopf behalten. Weltweit sind außerhalb des chinesischen Festlands mittlerweile knapp 700 Infektionen und vier Todesfälle (Stand 16.02.2020) bekannt. Das bedeutet in nicht einmal 1% der Fälle, besitzt das Coronavirus derzeit in den hochentwickelten Industrieländern einen tödlichen Verlauf. Das soll die Gefahr auf keinem Fall verharmlosen nur zum Nachdenken anregen.
Waffe eines Handelskrieges?
Man könnte das neue Virus auch als ein Teil einer Waffe eines Handelskrieges ansehen. Denn es besitzt, solange bis ein Impfstoff oder Medikament gefunden wird, immer größere Auswirkung auf die Weltwirtschaft. Schon die SARS-Pandemie 2002/2003 verursachte weltweit erhebliche wirtschaftliche und sozioökonomische Schäden.
Hohe Wirtschaftskosten
Die Grippewelle verursacht jährlich für die Industrie sehr hohe Kosten. Die Grippesaison fällt zeitlich immer mit dem größten Arbeitsaufkommen der Unternehmen in Deutschland zusammen. Das wird für die Wirtschaft vor allem nach dem Jahreswechsel relevant. Denn von Januar bis Februar schnellen die Ausfallzeiten der Mitarbeiter nach den Herbsterkrankungen auf einen neuen Höhepunkt. Gleichzeitig arbeiten die Unternehmen erfahrungsgemäß dann unter Volllast. In der Grippe-Saison 2015/16 gab es rund 2,7 Millionen Influenzabedingte Krankschreibungen. So entstanden ungefähr 12 Millionen Fehltage von Arbeitnehmern – nur aufgrund der Grippe. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2009, erstellt im Auftrag des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) und des F.A.Z.-Instituts, sehen 41 Prozent der Unternehmen durch mehrwöchige Produktionsausfälle ihre Existenz bedroht. Hier spricht man von einem volkswirtschaftlichen Milliardenschaden, Bruttowertschöpfungsausfall wird dies auch genannt. So geht man jährlich von einem Verlust von 250 Milliarden Euro (siehe Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) aus.
Profiteure einer Grippewelle
Auf der anderen Seite kosten Krankheiten nicht nur Geld, sie schaffen auch Werte. Der Datendienst IMS Health errechnete während der Infektionswelle 2015 allein für Grippeimpfstoffe ein Umsatzvolumen von 94 Millionen Euro. Hinzu kommen lindernde Arzneien und Behandlungen, die privat oder von den Kassen getragen werden müssen, aber zugleich auch Einkommen für Arztpraxen und Pharmahersteller bedeuten.
Behandlung
Wie wird im Fall einer Ansteckung die Grippe behandelt? Antibiotika helfen nicht – beziehungsweise nur dann, wenn zu der viral verursachten Grippe noch ein bakterieller Infekt hinzukommt. Es gibt jedoch spezielle Grippemedikamente, in Deutschland vor allem den Wirkstoff Oseltamivir/Tamiflu. Diese sind aber verschreibungspflichtig, helfen nur unter bestimmten Umständen und haben teils heftige Nebenwirkungen.
Häufige Nebenwirkungen von Tamiflu nach Beipackzettel:
Bronchitis - Fieberbläschen (Infektion durch Herpesviren) - Husten - Benommenheit - Fieber - Schmerzen - Laufende Nase - Schlafstörungen - Halsschmerzen - Bauchschmerzen - Übelkeit und Erbrechen, schwere allergische Reaktionen mit Schwellungen von Gesicht und Haut, juckender Hautausschlag - niedriger Blutdruck und Atembeschwerden, plötzlich beginnende, heftige Leberentzündung [fulminante Hepatitis], Störungen der Leberfunktion, Bindehautentzündung (rote Augen und Ausfluss oder Augenschmerzen) - Ohrenentzündung und andere Ohrenerkrankungen - Kopfschmerzen - Übelkeit Völlegefühl im Oberbauch - Magenverstimmung.
Beste Therapie
Die beste Therapie besteht darin, sich zu Hause zu schonen, sich von anderen Menschen fernhalten (häusliche Quarantäne) und benutzte Taschentücher sofort zu entsorgen. Sonst geht erst einmal nicht viel. Inhalieren kann zum Beispiel bei Husten und einer laufenden Nase sinnvoll sein. Der quälende Reizhusten kann über einige Wochen anhalten. Hausmittel wie Kräutertee und Hühnersuppe sind eventuell gut fürs individuelle Wohlempfinden, ihre Wirkung ist aber nicht wissenschaftlich erwiesen. Rezeptfrei erhältliche Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern und Fieber zu senken. In der Regel dauert eine Grippe 7 bis 14 Tage.
Bei schweren Verläufen sollte jeder zum Arzt gehen. Gerade immungeschwächte Patienten, wie transplantierte oder Dialysepatienten, sollten in diesem Fall mit Ihrem Arzt umgehend Kontakt aufnehmen. Besonders wichtig, dass man so nicht das Mehrbettzimmer der Dialyse betritt und die Influenza verteilt! Wer fiebert und schwitzt sollte außerdem darauf achten, die verlorene Flüssigkeitsmenge durch ausreichendes Trinken wieder aufzunehmen. Auch als Dialysepatient sollte man dabei etwas mehr Flüssigkeit zu sich nehmen. Jedoch wenn möglich, das Gewicht per Waage im Auge behalten. Mit diesen allgemeinen Maßnahmen ist eine Infektion bei unkompliziertem Verlauf nach wenigen Tagen überstanden.
Fallbeschreibung
Die vorgenannten Informationen benötigt man um den Hintergrund zu verstehen, der zu einem klinischen Erlebnis sicherlich mit beigesteuert hat. In 41. Jahren Dialyse habe ich zahllose Grippewellen in Dialyseeinrichtungen wie Krankenhäuser miterleben dürfen.
Doch was ich hier erfuhr, war neuartig! Auf einer nephrologischen Station sowie Dialyse gab es
einige bestätigte Fälle der
„Influenza A (H3N2)“. Das man dabei auf hohe Hygienemaßnahmen setzte (vermehrt Händedesinfektion/Mundschutz) ist dem Leser einleuchtend. Das man ein Isolierbereich einrichtete ebenfalls. Nur so kann es gelingen, einer weiteren Ausbreitung entgegenzuwirken.
Tamiflu für alle !
Jedoch sind nun hier die Ärzte auf die Patienten zugekommen und erklärten, dass alle Patienten, Personal wie Ärzte das Medikament „Tamiflu“ (Virostatika) ob geimpft oder nicht zur Postexpositionsprophylaxe (Als Postexpositionsprophylaxe (PEP) bezeichnet man Maßnahmen nach möglichem Kontakt mit Erregern einer Infektionserkrankung, um deren Ausbruch zu verhindern oder deren Verlauf zumindest abzumildern. ) einnehmen sollen.
Mögliche Nebenwirkungen belasten Lebensqualität
Auch wenn die Einnahme freigestellt wurde, war diese Panik nicht nachzuvollziehen. Mussten doch hier geschwächte wie chronisch kranke Menschen ein Medikament nehmen, dessen Wirkung erstens in der Prävention noch in der Wirkung einwandfrei bewiesen ist. Was jedoch gut dokumentiert wurde, ist, dass Tamiflu zahlreiche auftretende Nebenwirkungen besitzt (siehe Seite 18/19.), die sehr belastend für die Patienten sind. Das besagt symptomfreie Patienten, müssen eventuell zusätzlich Nebenwirkungen erleiden. Die belasten nicht nur zusätzlich den Alltag , sondern auch die ohnehin teils schlechte Lebensqualität. Dies über einen längeren Zeitraum! Die Nebenwirkungen anderer Medikamenten/Therapien belasten doch viele Patienten schon ausreichend im Lebensalltag.
Recherche
In mir wurde wieder der Rebell geweckt, und ich begann ich mit der Recherche und führte viele Gespräche und Diskussionen mit Behörden sowie Ärzten. Verhindern konnte ich die Pauschalgabe von Tamiflu nicht, wollte aber die Sinnlosigkeit aufzeigen.
Mein erster Ansprechpartner war das Gesundheitsministerium. Dies war von diesem Vorgehen nicht informiert, sagte aber, dass dies Handeln einer Klinik, bei Gefahr eines größeren Influenzaausbruchs nicht unüblich wäre. Ich wurde aber mit meiner Anfrage zum zuständigen Gesundheitsamt verwiesen.
Beim Gesundheitsamt erhielt ich die Auskunft, das Vorgehen der Klinik sei mit dem Gesundheitsamt abgesprochen und somit rechtens. Auch die Bundesknappschaft in Bochum erklärte mir, dass dieses Vorgehen einer Klinik bei Influenzafällen nicht unüblich wäre, um eine Verbreitung einzudämmen. Überdies ist es jedem Patienten freigestellt, dieses Medikament als Prophylaxe einzunehmen. Darüber aufzuklären ist die verantwortungsvolle Aufgabe des Arztes.
Verringerte Urteilsfähigkeit wegen fortgeschrittenen Alter
Doch an der Stelle muss ich erwähnen, dass viele Patienten in einer Altersregion angesiedelt sind, wo die Abläufe nicht mehr so verstanden werden können. Steht der Arzt am Bett und begründet, sie sollten das Medikament nehmen, wenn sie nicht an Grippe erkranken und eventuell versterben möchten, wird der Einnahme ohne viel Nachfrage (Nebenwirkungen, Dauer der Therapie, Therapieerfolg) zugestimmt. Ärzte können mit solchen Aussagen beachtlich beunruhigen. Wird schon richtig sein,
was der Arzt anrät, lautet die Divise des Patienten! So lehnten auch vorwiegen die junge Patientengruppe die Pauschaleinnahme von Tamiflu ab. Ältere Patienten nahmen es ein, berichteten aber auch von belastenden Nebenwirkungen.
Prophylaktische Behandlung unfassbarer Blödsinn
Man empfehlte hier den Patienten ein Medikament, wo mir ein Arzt dazu schreibt; „„Tamiflu“ hat noch nicht einmal in der Behandlung der Influenza signifikante Wirkungen gezeigt bzw. in irgendeiner Form überzeugt. Nach Studien soll sich die Influenza-Erkrankung durch Behandlung um 1 Tag verbessert haben, ansonsten war kein signifikanter Effekt wissenschaftlich nachgewiesen worden. Auch bei Auswertung späterer Daten nicht.“ Der Arzt weiter: „Man kann doch nicht Menschen prophylaktisch, dann insbesondere Dialysepatienten, mit einem solchen Mittel mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen behandeln! Das ist ein unfassbarer Blödsinn!“
Ein anderer Arzt schreibt mir kurz und knapp: „Wie züchte ich mir Resistenzen, die spinnen doch!“
Studienlage
Ein Klinikarzt erklärte mir hingegen, dass bei einer veröffentlichten Studie im Januar 2020 im Fachmagazin für Medizin „The Lancet“, über Tamiflu positive Ergebnisse gezeigt wurden. Die Auswertung schaute ich mir als Nichtmediziner an.
Hier erfuhr ich von den Ergebnissen einer von der EU-finanzierten Studie ( RCT-Studie ALIC4E veröffentlicht ), in der 3266 Patienten mit grippeähnlicher Erkrankung in der Allgemeinmedizin rekrutiert wurden, und Tamiflu erhalten haben oder nicht.
Im Großen und Ganzen lassen sich diese Ergebnisse wie folgt zusammenfassen:
Die Studie, die mir der Arzt hier anführte, vor allem mit geringen Rückgang der Verordnungen von Antibiotika wie Ansteckung im häuslichen Umfeld, konnten meine Zweifel am Verständnis, der Pauschalverordnung nicht beseitigen. So setzte ich die Recherchen fort um mir weitere Informationen anzuschauen.
Weitere Studienergebnisse
Weitere Studien bestätigten, dass das Mittel die Dauer der Erkrankung nur um 21 Stunden senkt. Nicht nachzuvollziehen konnte man, dass „Tamiflu“ Komplikationen einer Grippe verhindert oder die Ansteckungsgefahr senkt. Das Mittel ist demnach weniger wirksam und hat schwerere Nebenwirkungen als angegeben. Stellte eine Untersuchung der Cochrane Collaboration unter Leitung von Tom Jefferson schon im Jahre 2012 fest. Da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) es als Mittel bei einer Grippeepidemie empfiehlt, haben Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt Milliarden Euro ausgegeben, um das Medikament für den Ernstfall einzulagern. So hatte Tamiflu, eine gigantische Karriere hingelegt. Glaubt man einem Artikel der Welt vom 18.01.2012 (Link: https://www.welt.de/gesundheit/article13821479/Tamiflu-hat-schwerere-Nebenwirkungen-als-gedacht.html ).
Das Ergebnis zweier weiterer Studien, zu der Hersteller Roche erst sehr verzögert die Zahlen zur Verfügung stellte, kam zum Ergebnis: „Mit Tamiflu erlitten Grippekranke ebenso häufig Lungenentzündungen und schwere Krankheitskomplikationen wie ohne das Mittel.“ "Für Aussagen, nach denen Tamiflu die Übertragung des Influenzavirus hemmen und schwere Komplikationen bei Grippepatienten verhindern soll, gab es in den geprüften Daten keinerlei Grundlagen, so auch in einer Darstellung des Cochrane Collaboration unter Leitung von Tom Jefferson.
Im April 2014 veröffentlichten Forscher im »British Medical Journal Ausgabe 16-2014« ein ernüchterndes Ergebnis mit Ihren Auswertungen: Sie bescheinigten Oseltamivir lediglich eine Verkürzung der Krankheitsdauer um einen halben Tag und keinen Einfluss auf Krankenhauseinweisungen oder schwere Grippe-Komplikationen. Nebenwirkungen können prinzipiell alle treffen, daher soll nach Möglichkeit vor der Gabe ein Labortest gemacht werden. So in der pharmazeutischen Zei-tung vom 04.02.2015 online zu lesen (Link: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-062015/tamiflu-wirkt-nur-bei-influenza/ )
Die Süddeutsche Zeitung schreibt in ihrer Onlineausgabe vom 05.01.2018: „Die meisten Menschen bekommen im Falle einer normalen Virus-Grippe
kein Tamiflu verschrieben. Nur bei schweren Verläufen oder Risikopatienten wie Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wird zu der Einnahme geraten. Denn zum unklaren Nutzen kommt: Die Tabletten sind teuer (10 Stück 38,54 € - Doc Morris 19.02.2020) und sollen für unvorhergesehene Krankheitsausbrüche in Reserve gehalten werden - auch um Resistenzen zu vermeiden.“ „Ob Tamiflu einer Grippe-Erkrankung vorbeugt, ist nicht klar. Das Robert Koch-Institut rät jedoch: Auf keinen Fall sollte die vorsorgliche Einnahme andere vorbeugende Maßnahmen ersetzen.“ (Link: https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/grippemedikament-zweifelhaftes-tamiflu-1.1547082 )
Der Infektiologe Prof. Philipp Henneke vom Uniklinikum in Freiburg sagt schon am 11.12.2014 gegenüber dem SWR zum „Pharmaskandal Tamiflu - Das Milliardengrab“. Es gibt derzeit kein sicheren Nachweis für Pandemieprophylaxe durch Tamiflu. Zur Behandlung einzelner Fälle mit schwerem Verlauf wendet er das Mittel manchmal an. Vor allem bei Kindern. Obwohl eine englische Studie zeigte, dass Tamiflu auch bei Kindern zu häufigen Nebenwirkungen, wie Übelkeit oder Schlafstörungen führt. Doch als Mittel gegen eine große Epidemie ist Tamiflu nicht ausgewiesen, da ist sich der Arzt und Wissenschaftler sicher: "Als Infektiologe kann ich mich nur auf die bestehenden Daten berufen. Und muss dazu sagen, dass wir keine wissenschaftliche Grundlage besitzen, dass wir damit wesentlich eine Pandemie, durch zum Bespiel breite Ausgabe an Gesunde oder dem Grippevirus ausgesetzte Personen, beeinflussen könnten." International renommierte Institutionen teilen diese Einschätzung bis heute.
Fazit
Die Recherche gab leider keine Datenlage zu erkennen um einen bejahenden Bericht zu fertigen. Es bleibt so die Frage, warum eine Klinik, trotz solcher Studienlagen, ihre Patienten mit oder ohne Impfschutz, ebenso symptomfrei, nun über Wochen, mit solch zweifelhaften Medikament, behandelt? Warum werden gerade Dialyse-/und immungeschwächte Patienten, die ohnehin schon an zahlreichen Nebenwirkungen und verminderter Lebensqualität durch Medikamenten leiden und auch schon teils Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt haben, solch einer Pauschalbehandlung unterzogen? Ich möchte Patienten nicht von der Einnahme auf Anraten ihrer Ärzte zukünftig abraten. Es kann wie bei jeder Blindarmoperation auch bei der Influenza in schweren Verläufen, zu Todesfällen (Grippesaison 2018/2019 - 25.000 Tode) kommen. Hierfür möchte ich dann nicht verantwortlich gemacht werden. Ich möchte mit meiner Berichterstattung eine Informationsquelle als Entscheidungshilfe zur Annahme/Ablehnung der Behandlung bieten.
Der ausgedehnte Einsatz eines in der Wirkung zweifelhaften Medikamentes wie Tamiflu als Prophylaxe, bei Patienten ohne Symptome, kann nicht im Interesse des Patientenwohles stehen! Hier werden meiner Ansicht wirtschaftliche Interessen (Ausfall von Personal bedingt durch Grippe), in den Vordergrund gestellt. Den Ärzten kann man in ihrer Unterstützung hier nur zugute halten, in der großen Sorge um Ihre Patienten, medizinisch über die Sinnhaftigkeit der Pauschalbehandlung, zu kurz nachgesonnen zu haben.
Ein Arzt schreibt mir zur Kolume:
Ich nehme Ihnen Ihr Engagement nicht übel. Habe aber Ihre Aufzählung zu den Nebenwirkungen dieses „Teufelszeuges“ dazu genutzt die jungen Kollegen über Bedeutung von Nebenwirkungen in Beipackzettel zu erläutern. Auch darüber, warum z.B. jedes Placebo zu 7-10% Kopfschmerzen macht und warum jedes Medikament die Symptome der Erkrankung, die es behandeln soll als Nebenwirkung aufführt. War für die Kollegen instruktiv für etwaige Diskussionen mit Patienten, die den Beipackzettel lesen.
So sehen die Vieren aus
Verwendete Daten-/Zitaten und Bildquellen:
Robert Koch Institut, Paul Ehrlicher Institut, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Welt Gesundheitsorganisation (WHO), Deutsches Ärzteblatt, Ärztezeitung, Informationsdienst Wissenschaft, Medizinisches Fachmagazin - The Lancet, Pharmarzeitung, Datendienst IMS Health, British Medical Journal, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Apotheker Umschau, Köllner Stadtanzeiger, Die Welt, Focus online, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wikipedia, Deutsche Telekom, SWR, Max Plank Gesellschaft, Friedrich-Loeffler-Institut, Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung