Durch den Ukrainekrieg, die damit verbundene Energiekrise, Lieferprobleme im Welthandel und steigende Zinsen hat sich alles um ein vielfaches verteuert. Die Preise steige weiter. Wir merken dies beim täglichen Einkauf und bei den Heizkosten. Diese Abläufe betreffen auch die Dialyseversorgung. Hier steigen ebenfalls die Kosten für Energie, Personal, Material sowie in der Logistik.
Zugleich ist die die Dialysekostenpauschale seit der Einführung vor ca. 10 Jahren nicht erhöht worden. Nicht einmal ein Inflationsausgleich wurde umgesetzt. Verbände die sich um eine Verbesserung bemühen befinden sich in einer Spirale der Ansprechpartner auf unterschiedlich Zuständigkeiten verweisen. Die Politik zeigt auf die Zuständigkeit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung die wiederum schieben alles auf die Krankenkassen, diese wiederum weisen auf ihre Defizite. Keiner hilft und somit überlässt man die Dialysepatienten ihrem Schicksal.
Denn diese Verläufe tragen dazu bei, dass die Dialysepraxen enorm sparen müssen. Einige Praxen werden diesen Preisdruck auch nicht schaffen und schließen müssen. Den Praxen wird es hier nicht anders ergehen, als den Krankenhäusern, wo einige derzeit vor der Schließung stehen oder geschlossen wurden.
Diese Situation wird die Dialyse wie wir sie heute kennen, mit Sicherheit verändern. Das ortsnahe Behandlungsangebot verschwindet und die Behandlungsplätze verknappen sich. Leider erkennen das nur die Patienten, die sich intensiv mit der Materie auseinandersetzen. Für diese interessierten Patienten ist auch diese neue Rubrik „Kostenpauschale Dialyse“ gedacht. Hier zeige ich die Aktuelle Entwicklungen auf, gebe in Unterseiten Einblick in die Dialysekosten so wie in die Abläufe der letzten Kostenabsenkung der Pauschale 2013. Eventuell kann ich so einigen Patienten so auf Fragen Antworten vermitteln oder auf dem Weg zu Antworten ein Wegweiser darstellen.
Zitat: von Verdi: Oktober 2021
"Aus vielen Zentren des KFH wird berichtet, dass sich Beschäftigte eine andere Stelle suchen, weil der Verdienst im KfH zu gering und die Arbeitsbelastung zu groß sind. Das zeigt: Beim KfH besteht Nachholbedarf. Ein Beispiel: Eine Medizinische Fachangestellte mit »Curriculum MFA in der Dialyse« verdient beim KfH zwischen vier und sieben Prozent weniger als eine Medizinische Fachangestellte ohne Weiterbildung im öffentlichen Dienst. Auch andere Berufsgruppen beim KfH verdienen teilweise über zehn Prozent weniger als nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)."
Quelle: Medical Tribune, 27.04.2022
„Durch die allgemeine Teuerungsrate sehen wir uns gezwungen, die Preise zu erhöhen“, liest die Berliner Nephrologin Dr. Erika Eger jetzt häufiger. Strom, Heizung, Wartung der Dialysemaschinen, alles wird teurer, hinzu kommen tariflich steigende Gehälter des Pflegepersonals. „Aber die Pauschalen geben es nicht her!“, klagt die Chefin von 52 Mitarbeitern, die am Tag 120 Nierenpatienten versorgen. 120.000 Euro Minus verzeichnete sie im letzten Jahr, ausgeglichen durch private Zuschüsse. „Ich habe das Zentrum wirtschaftlich korrekt geführt, aber es ist ein Teufelskreis“, sagt sie. Personal würde jetzt von den umliegenden kommerziellen Zentren mit hohem Wechselgeld abgeworben. Bei ihr seien schon fünf Dialyseschwestern bzw. -pfleger abgewandert. Sie weiß auch von sechs an Industrie und große Investoren verkaufte Dialysezentren in Berlin.
Unter folgendem Link kann man viele Jahresabschlüssen von Dialysepraxen anschauen. So kann man auch mal davon für Diskussionen, Wissen erlangen.
Geben Sie auf der Zielseite des Bundesanzeiger, das Suchwort "Dialyse" ein, um die Informationen zu erhalten.
Dialysepatienten leiden unter Engpässen in der Versorgung
Quelle: Westfalenpost, 09.07.2024
Dr. med. Jürgen Bachmann, Natascha Käse (leitende Angestellte in der Praxis) sowie Kathrin Niggemann (Krankenschwester) stehen mit dem Rücken zur Wand.
Quelle: Ärztezeitung, 30.07.2024
Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) kommt beim Konzernumbau voran.
Im zweiten Quartal legte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn dank Einsparungen um acht Prozent auf 433 Millionen Euro zu, wie der im MDax gelistete Konzern in Bad Homburg mitteilte.
Der Umsatz ging laut den Angaben leicht auf 4,77 Milliarden Euro zurück. Experten hatten mit einem Erlös und Ergebnis in dieser Größenordnung gerechnet. Die Prognose für das laufende Jahr wurde bestätigt.
Dialyse-Versorger KfH berichtet starkes Jahresergebnis
Quelle: Ärztezeitung, 06.06.2024
Der Dialyse-Versorger KfH (Kuratorium für Dialyse) hält Konsolidierungskurs: Nach 2022 erzielte der gemeinnützige Verein auch 2023 erneut ein positives Jahresergebnis – und das trotz rückläufiger Gesamteinnahmen. Wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Bilanz hervorgeht, blieb der Umsatz mit rund 587 Millionen Euro leicht unter Vorjahr (597,6 Mio). Einschließlich sonstiger Erträge und aktivierter Eigenleistungen werden Top Line 609,4 Millionen Euro (Vorjahr: 620 Mio.) ausgewiesen.
Nephrologen sehen sich durch Kostensteigerung in verzweifelter Lage
Quelle: medical-tribune, 07.11.2023
Hohe Energiekosten, steigende Ausgaben für Material und Personal: Die ambulante Nephrologie steht unter wachsendem Kostendruck. Einige Standorte mussten bereits schließen. Die niedergelassenen Nephrologen fordern, die Vergütung anzupassen. Bis Jahresende sollen die Verhandlungen im Bewertungsausschuss abgeschlossen sein. Was dann?
Dialyse-Zentren bundesweit unter wirtschaftlichem Druck
Quelle: Bayrischer Rundfunk, 02.08.2023
Nierenversagen kann jeden treffen. Blutwäsche ist dann lebenswichtig und dreimal pro Woche nötig. Doch die Dialyse-Zentren, die diese Blutwäschen anbieten, geraten bundesweit unter wirtschaftlichen Druck. Erfahrungen aus Unterfranken. Dieter Seegmüller liegt in einem Bett in einem Nierenzentrum in Schweinfurt. Aus seinem linken Arm fließt das Blut über einen Schlauch in eine Dialyse-Maschine. Ein Filter übernimmt die Arbeit der Niere und reinigt sein Blut von Giftstoffen. Anschließend wird es wieder in seinen Arm zurückgeführt. Die Dialyse dauert bei ihm rund vier Stunden. Sie ist lebensnotwendig für den 83-Jährigen, da seine Nieren das Blut nicht mehr ausreichend reinigen. Dreimal in der Woche muss er zur Blutwäsche, genau wie andere Patientinnen und Patienten.
Krankenhäuser und Dialyse : Fresenius überrascht mit guten Ergebnissen
Quelle: Frankfurter Allgemeine, 02.08.2023
Die börsennotierte Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) erntet derweil die Früchte ihres Umbaus. FMC kam unerwartet stark durch das zweite Quartal und erhöht seine Gewinnziele für das Jahr. FMC sei mit der Umsetzung seiner strategischen Pläne auf Kurs, sagte Konzernchefin Helen Giza laut Mitteilung vom Mittwoch in Bad Homburg.
Rückschritt für die Versorgung von Dialyse-Patienten
Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband, 27.07.2023
Die Patientenvertretung kritisiert die Aussetzung der Qualitätssicherung für eine standardisierte Patienteninformation über alle Dialyseverfahren. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 20. Juli gegen das Votum der Patientenvertretung entschieden, im nächsten Jahr nicht zu erheben, ob und wie umfangreich Ärzt:innen ihre Patient:innen über alle Verfahren der Nierenersatztherapie informieren. Die für die Qualitätssicherung erforderlichen Angaben sollen erst überarbeitet werden.
Nierenzentrum Finsterwalde : Ärztemangel führt zu Einschränkungen und wachsenden Sorgen
Quelle: Lausitzer Rundschau, 18.07.2023
In Finsterwalde reißen die Probleme in den Gesundheitseinrichtungen nicht ab. Im Nierenzentrum werden seit Juli die Dialyse-Patienten nur noch an drei statt an sechs Tagen versorgt. Was das für Patienten bedeutet und wie ein Arzt die Situation einschätzt.
KfH bündelt nephrologische Versorgung in Düsseldorf an einem Standort
Quelle: Deutscherpresseindex, 29.06.2023
Aus wirtschaftlichen Gründen wird das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. zum 30. September 2023 die nephrologische Versorgung der beiden Düsseldorfer KfH-Nierenzentren am Standort in der Moorenstraße bündeln und den KfH-Standort in der Kronenstraße schließen. Die Patientenversorgung in der Dialyse und der nephrologischen Sprechstunde ist im Düsseldorfer Stadtgebiet dennoch weiterhin sichergestellt. Nicht alle KfH-Mitarbeitenden können weiterbeschäftigt werden.
Dialyse-Spezialist FMC will Rendite bis 2025 deutlich steigern
Quelle: Fundscene, 19.04.2023
Die neue Vorstandschefin Helen Giza will den Dialyse-SpezialistenFresenius Medical Care (FMC) bis 2025 wieder in die Spur bringen. Die operative Umsatzrendite soll sich in den kommenden drei Jahren auf 10 bis 14 (2022: 7,9) Prozent verbessern, wie Giza auf einem Kapitalmarkttag am Mittwoch ankündigte. Der größte Hebel dazu liegt in der Produkt-Sparte Care Enablement, die zuletzt kaum noch schwarze Zahlen schrieb. FMC war von der Corona-Pandemie, in der mehr Patienten starben als gewöhnlich und viele Behandlungen ausfielen, sowie vom Personalmangel in der Pflege hart getroffen worden. Jetzt nähere man sich wieder dem Niveau vor der Pandemie an. Von Randgeschäften, die nicht genügend Geld bringen, will sich Giza trennen.
Strom- und Gaspreise - Praxen erhalten Energiekosten-Zuschüsse
Quelle: IPharmarzeutische Praxis, 30.03.2023
Nach den Kliniken sollen nun auch Praxen mit besonders hohem Energieverbrauch finanzielle Hilfen zum Ausgleich für die gestiegenen Gas- und Stromkosten bekommen. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband am 29. März im Bewertungsausschuss geeinigt. Anspruch auf die Finanzhilfen haben Praxen, die für ihre medizinischen Geräte und Apparaturen überdurchschnittlich viel Strom benötigen, teilten KBV und GKV-Spitzenverband am heutigen Donnerstag mit. Dazu zählen nach Angaben beider Verbände Praxen für Radiologie, Strahlentherapie und Dialyse. Ihnen werden ergänzend zu den staatlichen Hilfen Mehrkosten für Gas und Strom erstattet. Die Zuschüsse werden demnach aus Beiträgen der Gesetzlichen Krankenversicherung finanziert. Die Sonderregelung soll zunächst vom 1. Januar bis zum 31. Dezember dieses Jahres gelten, informierten der Spitzenverband der Kassenärzte sowie der Kassen.
Aus für das KfH-Nierenzentrum in Haßfurt: Die Stadt konnte nichts machen, sagt der Bürgermeister
Quelle:Main Post, 07.02.2023
Es ist eine bittere Nachricht für viele Nierenkranke im Landkreis Haßberge, die das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation mit Sitz in hessischen Neu-Isenburg in der letzten Januarwoche verkündete: Der gemeinnützige Verein schließt sein Nierenzentrum in Haßfurt. Viele Betroffene aus Haßfurt und Umgebung müssen nun aber ab Oktober deutlich weitere Wege in die Nierenzentren nach Schweinfurt, Bamberg oder Coburg unternehmen. In Haßfurt stellt ebenso Ende September die nephrologische Fachabteilung des KfH-Gesundheitszentrums ihren Betrieb ein. Das Nierenzentrum soll zuletzt nicht einmal zur Hälfte ausgelastet gewesen sein
Fresenius: Kein Stein bleibt auf dem anderen
Quelle: wallstreet-online.de, 31.01.2023
Aber nicht nur der US-Hedgefonds von Paul Singer macht Druck, auch ein neuer CEO räumt auf. Seit Anfang Oktober führt Michael Sen das Zepter. Der Vorgänger wurde gefeuert. Im Grunde genommen ähneln die Bad Homburger einem Bauchladen. Die neue Leitung und der Milliardär Singer wollen einen Konzernumbau. Denkbar ist unter anderem die Abspaltung der Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care, die nicht zuletzt wegen Corona arg gebeutelt wurde. Die Klinikkette Helios könnte mit einem Wettbewerber fusioniert werden.
Nierenzentrum Tirschenreuth muss schließen
Quelle: otv.de, 24.01.2023
Das Nierenzentrum im Krankenhaus Tirschenreuth wird es künftig nicht mehr geben. Genauer gesagt, in einem Monat wird es schließen. Lange wurde über die Schließung spekuliert, in der vergangenen Woche gab es dann Klarheit. Das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) sah keine andere Lösung, als den Betrieb am Standort Tirschenreuth stillzulegen – Stichwort „Fachkräftemangel“.
Baxter und Gambro Hechingen Profitabel wie Porsche, aber nicht profitabel genug – Chef und Betriebsrat äußern sich
Quelle: Südwest Presse, 20.01.2023
Baxter spaltet sein Dialyse-Geschäft ab – und damit auch Gambro Hechingen. Wie groß sind die Sorgen, die man sich machen muss? Jetzt äußern sich der Geschäftsführer und der Betriebsratsvorsitzende. Es ist das Thema der Woche in und um Hechingen: Der US-amerikanische Baxter-Konzern spaltet sein Dialysegeschäft ab – und damit auch seinen Hechingen Standort, die Gambro Dialysatoren GmbH, die mit rund 1300 Beschäftigten der größte Arbeitgeber und der mit Abstand größte Gewerbesteuerzahler ... Die neue Dialyse-Firma, der auch Gambro Hechingen angehören wird, soll rund 15 000 Beschäftigte haben, mehr als eine Million Patienten jährlich versorgen und rund fünf Milliarden US-Dollar jährlich umsetzen. Auf die verbleibende Baxter-Kerngesellschaft entfallen 45 000 Beschäftigte, gut 350 000 versorgte Patienten und 11 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr.
Quelle: Pressemitteilung Diaverum, 15.12.2022
Das Unternehmen Diaverum hat sich entschieden, das Dialysezentrum in Wermelskirchen nach der vorübergehenden Schließung im Juni nicht wieder zu eröffnen. Das teilt Diaverum jetzt in einer Pressemitteilung mit. Die Versorgung der Patienten sei nun am Standort in Remscheid gesichert. Die Arbeitsplätze sollen in Remscheid ebenfalls erhalten bleiben. Das Zentrum in Wermelskirchen gehörte seit 2012 zu Diaverum und wurde als Nebenbetriebsstätte des Zentrums Diaverum Remscheid betrieben. Im Juni war das Zentrum aufgrund der personellen Situation vor Ort vorübergehend geschlossen worden, „um die Patienten sicher versorgen zu können und den Mitarbeitenden ihren Urlaub zu ermöglichen“, heißt es. In der Zeit der Schließung sei deutlich geworden, „dass es auch weiterhin sinnvoll“ sei, die Tätigkeit an einer Betriebsstätte zu konzentrieren. Mit dem Krankenhaus werde man weiter kooperieren.
Quelle: Ostsee Zeitung,31.10.2022
Swinemünde. Polnische und deutsche Patienten könnten bald größere Probleme mit Dialyse in Swinemünde haben. Das einzige Dialysezentrum der Stadt kündigte seine Schließung im Dezember an. Zugrunde liegen wirtschaftliche Aspekte. Patientinnen und Patienten müssten dann zur Dialyse in andere Städte fahren. Patienten appellierten deshalb an die Swinemünder Stadtverwaltung, um eine Schließung abzuwenden. Aufgrund langwieriger Verfahren und Kosten sind die Chancen, das Dialysezentrum zu retten, jedoch gering.
Ärzte schlagen - Alarm Dialysepraxis Delmenhorst: „Ohne Hilfe müssen wir bald zu machen“
Quelle: dk-online.de 23.11.2022
Für Krankenhäuser und andere Pflegeeinrichtungen ist ein staatliches Hilfspaket in Milliardenhöhe geplant, doch ambulante Praxen sind davon ausgenommen und kämpfen ums weitere Bestehen. So auch die Praxis Nephrologie & Dialyse Delmenhorst an der Wildeshauser Straße, deren Ärzte um die Zukunft der Einrichtung bangen.
Zu hohe Energiekosten bei Dialyse und Co.: Erste Facharztpraxen müssen Versorgung einschränken
Quelle: report24.news, 14.10.2022
"Eine Dialysepraxis mit 24 Behandlungsplätzen lässt die Heizung abgeschaltet, da sie für Gas statt 9.000 Euro jetzt 60.000 Euro jährlich zahlen muss. Patienten sollen sich Decken und Socken mitbringen."
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 10.10.2022
Ein Hilfsfonds für soziale Dienstleister soll künftig Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Rehaeinrichtungen vor Finanzierungsproblemen aufgrund hoher Energiekosten schützen. Das empfiehlt die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission „Gas und Wärme“ in ihrem heute vorgelegten Bericht. Der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) reichen die vorgesehenen Hilfen nicht aus. Ob zu Härtefällen auch Praxen in den sogenannten Hochenergiefächern – beispielsweise Radiologie, Dialyse oder Strahlentherapie – zählen, geht aus dem Kommissionsvorschlag nicht hervor. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte kürzlich beim Bundesgesundheitsministerium angemahnt, dass zusätzlich zu den Erleichterungen, von denen Praxen ohne erhöhten Energiebedarf profitieren, auch „zusätzliche besondere Maßnahmen“ für sie benötigt würden.
Quelle: Main Echo, 26.09.2022
Das KfH-Nierenzentrum in Aschaffenburg-Damm hat wegen Personalproblemen erneut die Dialysen eingeschränkt. Eigentlich hatte es im August seitens des Unternehmens geheißen, dass ab September keine weiteren Einschränkungen nötig seien. Allerdings führten aktuell erneut vermehrt unvorhergesehene Krankheitsfälle dazu, dass die Dialysedauer am 21. September geringfügig reduziert werden musste, bestätigte KfH-Sprecherin Ilja Stracke Informationen unseres Medienhauses.
Steigende Preise - Energie-Zuschüsse werden zum gesundheitspolitischen Thema
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.09.2022
Die steigenden Energiepreise stellen alle Gesellschaftsbereiche vor große Herausforderungen. Klar ist: Unabhängig von Strom- und Gaspreisen muss das Gesundheitswesen funktionieren. In der Politik laufen daher die ersten Vorbereitungen für Zuschüsse einzelner Einrichtungen. Die Energiepreise sind in den vergangenen Monaten bereits extrem angestiegen. Laut Destatis sind beispielsweise die Einfuhrpreise für Erdgas zwischen April 2021 und Juli 2022 um rund 320 Prozent angestiegen. Und auch beim Strompreis standen laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) schon zwischen Juli 2021 und Juli 2022 heftige Steigerungen an: In diesem Zeitraum war der durchschnittliche Kilowattstunden-Preis für Privathaushalte um mehr als 15 Prozent auf ca. 37 Cent gestiegen. Neuverträge werden derzeit sogar für Beträge zwischen 50 und 60 Cent pro Kilowattstunde vergeben.
Energiekrise erreicht Arztpraxen: Nicht nur Radiologen oder Dialysepraxen sehen schwarz. Werden sie Hilfen bekommen?
Quelle: deutsch.medscape.com, 21.09.2022
Der niedergelassene Anästhesist Dr. Tim Deegener aus Hannover sieht harten Zeiten entgegen. Denn über den Daumen gepeilt muss er für seine Praxis mit 300% Steigerung der Energiekosten rechnen und womöglich mit 50% Erlöseinbuße, wie er Medscape berichtet. Kein Wunder, dass er den Aufruf der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) unterstützt. Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN, hat auf die Energiefresser unter den Praxen hingewiesen und auf ihre derzeit komplizierte Lage: „Die hohen Energiekosten und die Inflation treffen die Ärztinnen und Ärzte in ihren Unternehmungen hart. Ohne finanzielle Unterstützung besteht die Gefahr, dass sie Untersuchungen und Behandlungen zukünftig nicht mehr durchführen können.“
Quelle: PressNetwork, 13.09.2022
Die Gewinnung von Dialysefachkräften aus dem Ausland. Der Personaldienstleister TTA vermittelt Dialysefachkräfte aus Kolumbien, die kurz vor der Einreise nach Deutschland stehen. Die kolumbianischen Fachkräfte haben sich auf eine Tätigkeit in Deutschland vorbereitet und lernen Deutsch. Die Dialysefachkräfte verfügen über mehrjährige Arbeitserfahrung und finden sich an den gängigen Apparaten von Fresenius oder Baxter zurecht.
Wegen gekürzten Pauschalen - Berliner Dialyse-Praxen vor dem Aus
Quelle: BZ Berlin online, 30.03.2022
Nierenfachärztin Dr. Erika Eger weiß nicht mehr, wie es weitergeht. Grund sind die gekürzten Pauschalen der Krankenkassen. Nierenfachärztin Dr. Erika Eger (68) hat vor 44 Jahren ihren Beruf ergriffen, weil sie kranken Menschen helfen wollte. Menschen, die verzweifelt sind. Heute ist sie selbst verzweifelt. Sie, die Retterin der Nierenkranken, könnte eigentlich stolz sein auf das, was sie erreicht hat: eine Dialyse-Praxis mit drei Standorten in Treptow und Mitte. Ihre 52 Mitarbeiter betreuen 120 Patienten rund um die Uhr. Doch die Institution steht vor dem Aus. „Ich weiß nicht, wie dieser Monat zu Ende geht“, sagt Dr. Eger. Auch anderen selbstständigen Dialyse-Ambulanzen droht der Kollaps. Zehn Betreiber haben in Berlin und Brandenburg bereits aufgegeben.
Quelle: Gewerkschaft Verdi
Die Corona-Pandemie hat auch auf Dialyseeinrichtungen weitreichende Auswirkungen und erhöht die Belastung der Beschäftigten. Doch mehr Wertschätzung gibt es dafür nicht. Interview mit dem Krankenpfleger Dirk Derfler, der in einer Dialyseeinrichtung arbeitet. Etwa 60.000 bis 80.000 Patient*innen in Deutschland werden aufgrund einer Niereninsuffizienz in Dialyseeinrichtungen behandelt, meist ambulant. Was hat sich durch die Corona-Pandemie für sie und die rund 10.000 Beschäftigten in diesem Bereich verändert? Die Patientinnen und Patienten sind auf die Dialyse angewiesen, sie können nicht einfach wegen der Pandemie zu Hause bleiben. Zugleich sind sie allesamt besonders gefährdet. Deshalb müssen die Einrichtungen vielfältige und weitreichende Maßnahmen ergreifen, um Infektionen zu vermeiden.
Quelle: Gewerkschaft Verdi
Sie sorgen dafür, dass Menschen mit Nierenversagen weiterleben können. Doch Sparmaßnahmen belasten die Arbeit. Im KfH-Nierenzentrum in Berlin-Neukölln sind die Pflegekräfte für immer mehr Patient*innen zuständig, gleichzeitig steigt der Pflegebedar. Vor dem schicken Neubau des KfH-Nierenzentrums im Berliner Stadtteil Neukölln rollen um 7 Uhr die Krankentransporte an. Drinnen eilt Berenic Z., 55, von Bett zu Bett, packt Schläuche aus, schaltet die Maschinen ein, macht alles startklar für die Dialyse. Als die ersten Patientinnen und Patienten ins Zimmer drängen, ruft die Medizinische Fachangestellte fröhlich: »Guten Morgen!« Doch mehr als ein paar Worte sind nicht drin. Die Zeit drängt. Um 7.45 Uhr beginnt der Anschluss. »Bis dahin müssen wir alles gerockt haben.«
Die Patienten-Heimversorgung (PHV) wurde 1973 als gemeinnützige Stiftung gegründet. Sie betreibt mit etwa 1.900 Beschäftigten 85 Dialysezentren in ganz Deutschland. Der Sitz des Vorstandes ist in Bad Homburg. Für alle nicht-ärztlichen Beschäftigten gilt bundesweit ein Tarifvertrag.
Fresenius USA Dialyse »Atmosphäre der Angst«
Quelle: Verdi 12/2017
»Bei Fresenius herrscht eine Atmosphäre der Angst«, berichtet Cass Gualvez vom Vorstand der US-Gewerkschaft SEIU-United Healthcare Workers. Die rund 3.000 Beschäftigten in den 185 Dialyse-Kliniken von Fresenius im US-Bundesstaat Kalifornien haben keinen Schutz durch Tarifverträge. Statt einen Einstiegslohn von 28 Dollar (23,83 Euro) pro Stunde, wie er im Tarifvertrag festgeschrieben ist, bezahlt die Tochter des deutschen Konzerns Neueingestellten gerade mal 15 Dollar (12,77 Euro). Einige Pflegekräfte wollen das ändern und haben sich der Dienstleistungsgewerkschaft SEIU-UHW angeschlossen, die im kalifornischen Gesundheitswesen 93.000 Beschäftigte organisiert. Vom 11. bis zum 15. Dezember 2017 war eine Delegation in Berlin, um sich mit Gewerkschaftern und Betriebsräten von Fresenius in Deutschland zu vernetzen.
Qualitätssicherungs-Richtlinie Dialyse: Veröffentlichung des Jahresberichts 2019 zur Qualität in der Dialyse
Alte Qualitätssicherungs-Richtlinie Dialyse Dezember 2013
Aktualisierte QS-Richtlinie Dialyse tritt zum 1. Januar 2014 in Kraft: wichtige Änderungen im Überblick
Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung, 14.11.2019
Für die Nierenersatztherapie – Dialyse und Nierentransplantationen – gelten ab 1. Januar 2020 im ambulanten und stationären Sektor neue Vorgaben zur Qualitätssicherung. Was sich im Detail für die Ärzte ändert, die Dialysen zur Behandlung eines chronischen Nierenversagens durchführen, fasst eine Praxisinformation der KBV zusammen.
Quelle: Kassenärztlich Bundesvereinigung, 31.10.2020
Bei der Versorgung chronisch niereninsuffizienter Patientinnen und Patienten gelten noch bis zum 31. März 2021 teilweise gelockerte Vorgaben, damit die Dialyseeinrichtungen bei Bedarf schnell und unbürokratisch reagieren können. Auf die Verlängerung hatten sich KBV und GKV-Spitzenverband verständigt.
Quelle: 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf294
Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: In der Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz (CKD) gelten die Hämodialyse im Zentrum (HD) und die häusliche Peritonealdialyse (PD) als medizinisch gleichwertige Verfahren, die beide von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet werden. Die wöchentliche Abrechnungspauschale ist bei der PD etwas höher (505,40 € vs. 485,80 €). Bei der HD kommen zudem die Fahrtkosten zum Dialysezentrum hinzu, die von der GKV übernommen werden. Neben Vorteilen für PatientInnen (Anpassung an Lebensumstände und Erhaltung der Autonomie) gibt es klare Hinweise darauf, dass die PD aus Sicht der GKV auch kostengünstiger als die HD ist.
Quelle: Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Achim Kessler, Susanne Ferschl, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 19/21909 –
V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r
In Deutschland werden Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zunehmend von börsennotierten Unternehmen betrieben, gekauft oder über Umwege gegründet, auch im Bereich der Dialyse. Und dies, obwohl verschiedene Akteure aus Praxis, Wissenschaft und Berufsverbänden, wie auch die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der Fragesteller „Kapitalinteressen bei der Übernahme von Medizinischen Versorgungszentren“ (Bundestagsdrucksache 19/5386), die Gründungsbefugnis von nichtärztlichen Dialyseleistungserbringern auf fachbezogene MVZ beschränken wollen. Kommerzielle Anbieter wie Nephro-Care, B.Braun, DaVita und Diaverum drängen auf den deutschen Dialysemarkt und breiten sich in potenziell gewinnbringenden Regionen aus. Diese kaufen für hohe Summen Immobilien auf und bauen diese in Dialysezentren um. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) geht von beinahe 50 Prozent kommerziellen Dialyseanbietern aus (https://dgfn.eu/stellungnahmen-details/stellungnahme-der-dgfn-zu-den-industriellen-dialyseanbietern.html). Nach Auffassung der Fragesteller besteht die Gefahr einer Monopolisierung im nephrologisch-ambulanten Sektor mit möglichen Nachteilen für Dialysepatienten. Die DGfN befürchtet die Verbreitung „amerikanischer Verhältnisse“ durch die steigende Anzahl von kommerziellen Dialyseanbietern und dadurch verkürzte Dialysezeiten, unzureichende Beratung und einseitige Behandlungen. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt den Zusammenhang zwischen der Trägerart von Dialyseeinrichtungen und der Listung von Patienten auf einer Transplantationsliste. Patienten kommerzieller Anbieter werden von den Praxen seltener zur Transplantation vorgeschlagen (https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2749598). Kommerzielle Dialyseanbieter, wie beispielsweise Nephro-Care, erwirtschaften in den USA Rekordumsätze, und wollen nach Auffassung der Fragesteller diese Marktstrategie auch in anderen Ländern umsetzen. Die Aufkäufe von Medizinischen Versorgungszentren durch die kommerziellen Anbieter in den deutschen Dialysemarkt geschehen mit klaren Gewinnabsichten.
Der Dialysestandard und Hygiene-Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Nephrologie regelt die Rahmenbedingungen und rechtlichen Abläufe der Dialysebehandlung. Das Wissen hilft auch Patienten ihre Therapie mit allen Fakten auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie!