Niere Saar e.V. war der erste Patientenverein für Nierenkranke in Deutschland. Zur Gründungszeit 1974, als es noch kein Informationsangebot wie z.B. das Internet gab, standen viele Menschen, die Ihre Nierenfunktion verloren hatten, ohne Hilfe da. Sie mussten fortan mit der Dialyse leben. Berufsunfähigkeit, soziale Verarmung und sogar der Verlust des Ehepartners waren damals wie heute keine Seltenheit. Die Dialysebehandlung war so anstrengend, dass die Patienten nur in Einzelfällen in der Lage waren, am Leben und am Familienalltag teilzunehmen. Auch medizinische Informationen waren rar, denn es gab zum einen keine Erfahrungswerte mit der recht neuen Nierenersatztherapie und weiterhin auch keine Vernetzung von Kliniken oder Patienten zum Erfahrungsaustausch. Genau an diesem Punkt hatten die Vereinsgründer wie Günther Wolf als Angehöriger einer Dialysepatientin angesetzt. Er gründete den Verein, mit dem er versuchte, Patienten, Angehörige, Ärzte sowie Pflegepersonal zu vereinen und somit erstmals Informationen zu bündeln. Aus dem saarländischen Dialyseverein sind in den zurückliegenden Jahren, viele Initiativen und Grundsteine, wie der Bundesverband Niere e.V., die Vereinigung europäischer Nierenpatienten sowie die Zeitschrift „Der Dialysepatient“ (heute "Der:Die Nierenpatient:in") hervorgegangen. 50 Jahre waren daher ein Grund zu feiern.
Der Vorsitzende Klaus Schmitt begrüßte hierbei zahlreiche Gäste. Hierzu gehörte auch Holger Jörg Göttmann vom Bundesverband Niere e.V. der die Glückwünsche, stellvertretend von der Bundesvorsitzende Isabelle Jordans überbrachte. Zu den weiteren Gästen und Gratulanten gehörten Vertreter der Junge Nierenkranke Deutschland e.V., wie der IG Mainz und der Deutschen Stiftung Organspende. Prof. Dr. med. Sester Chefarzt der SHG Klinik Völklingen blickte in die Dialysepolitik und zeigte zahlreiche Probleme auf, die die Patienten heute in der Versorgung gefährden.
Der Gesundheitsminister des Saarlandes Dr. Magnus Jung, blickte auf die Wichtigkeit der Selbsthilfe und erklärte, dass das Saarland die Initiative der Widerspruchslösung im Bundesrat unterstütze.
Bei der Feier wurden Mitglieder für lange Vereinszugehörigkeit geehrt.
Umrahmt wurde das Programm vom Jazz Chor 92Hertz und dem saarländischen Comedyduo „Langhals & Dickkopp“.
Heute bräuchte es wie einst, viele Patienten wie Angehörigen, die sich aktiv in der Selbsthilfe für ihre eigenen Interessen wie Gesundheit einsetzen. Alle Redner bedauerten, dass die nierenkranken Patienten heute in Zeiten wo, die Dialysequalität reduziert, Medikamente und selbst Dialysekatheter wie Spüllösungen dafür knapp werden, nicht mehr wie früher, für ihre sichere Versorgung aus oder vom Patientenbett ihre Stimme erheben.
Die sozialen Medien sind zwar mit ihrem Schwarmwissen immer verfügbar, helfen aber bei der aktuellen Situation wie Versorgungslücken außer der Problemdarstellung nicht weiter. Die Selbsthilfevereine und der Bundesverband Niere e.V. waren immer eine starke Stimme für die Betroffenen und ihre Versorgung! Wenn jedoch die Patienten weiter tatenlos bleiben, wird diese Stimme und somit eine Gute am Patienten orientierte, wie dessen Bedürfnisse in der Behandlung verloren gehen. Familie, Beruf und vieles mehr, sind mit Dialyse heute kaum noch zu vereinen.
Die Selbsthilfe bietet hier Hilfe und kämpft seit nun 50 Jahre für die Belange der Betroffenen. Das war mit einer Botschaft dieser sehr gelungenen Veranstaltung!
Martin G. Müller Spektrum-Dialyse (Gast der Veranstaltung)