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Letzte aktuallisierung der Presseschau: 14.02.2025


Neuer Pulmonalklappenersatz: HDZ NRW erweitert sein Behandlungsspektrum

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 13.02.2025

 

Bad Oeynhausen. Premiere im Zentrum für angeborene Herzfehler: Für die Behandlung einer schweren Pulmonalklappenschwäche (Pulmonalklappeninsuffizienz) steht jetzt eine weitere minimalinvasive Therapiemöglichkeit zur Verfügung. Bei jedem fünften Patienten mit einer angeborenen Fehlbildung des rechten Herzens (z.B. Fallotsche Tetralogie) ist die Verbindung zwischen Herz und Lunge, der sogenannte RV-Ausflusstrakt, verändert. In den ersten Lebensmonaten sind daher eine Operation am offenen Herzen und eine kathetergeführte Erweiterung notwendig. Danach kann sich jedoch eine Pulmonalklappeninsuffizienz ausbilden, bei der ein großer Teil des in die Lunge gepumpten Blutes in die rechte untere Herzkammer zurückfließt.  „Das Herz wird dadurch immer größer. Das kann zu einer zunehmenden Funktionseinschränkung und Herzrhythmusstörungen führen“, erläutert Prof. Dr. Stephan Schubert, Direktor der Kinderkardiologie am Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen.

MHH transplantiert die meisten Lungen im Eurotransplant-Verbund

Quellle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.02.2025

 

Mit 103 Lungentransplantationen und einer Herz-Lungen-Transplantation ist die MHH im Jahr 2024 führend im Eurotransplant-Netzwerk. Dabei setzt das Lungentransplantationsteam auf minimalinvasive Verfahren und innovative Ansätze, um Betroffenen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. „Ich hatte noch nie so viel Luft wie jetzt“, sagt Wencke. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl.“ Die 31-Jährige hat Ende Januar 2025 nach einer chronischen Abstoßung zum zweiten Mal eine Lunge bekommen. Damit gehört sie zu den ersten sieben Patientinnen und Patienten, denen Anfang des Jahres an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine Lunge transplantiert wurde. Wencke leidet an der Erbkrankheit Mukoviszidose. Bereits im Alter von 19 Jahren hatte sie erstmals eine Spenderlunge erhalten. Alleine zu leben war für sie bisher unmöglich, trotz ihrer Transplantation benötigte sie über Jahre zusätzlich Sauerstoff. Jetzt freut sie sich über ihre neu gewonnene Selbstständigkeit. Treppen steigen und Fahrrad fahren kann sie schon, nach der anstehenden Reha wird sie zum ersten Mal in eine eigene Wohnung ziehen können.

Erneute Xenotransplantation einer Niere: Früherer Patient starb nicht an Abstoßungsreaktion

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 10.02.2025

 

Nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA zwei Unternehmen grünes Licht gegeben hat, ist kürzlich die erste Xenotransplantation einer Niere im Rahmen einer klinischen Studie durchgeführt worden. Chirurgen am Massachusetts General Hospital in Boston transplantierten einem 66-jährigen Patienten eine Niere aus der Zucht von eGenesis. Wie die Klinik mitteilt, wurde die Operation am 25. Januar unter der Leitung des Chirurgen Tatsuo Kawai vorge­nommen. Sie dauerte nur zweieinhalb Stunden und der Patient konnte die Klinik bereits am 1. Februar ver­lassen. Der Patient hatte aufgrund eines Diabetes ein chronisches Nierenversagen entwickelt. Er befand sich seit 2 Jah­ren in der Dialyse und klagte über eine anhaltende Abgeschlagenheit, die neben den vielen Dialyseterminen sein Alltagsleben stark belastete.

Der ADAC Notfallpass erleichtert die Rettung

Im Ernstfall entscheiden Minuten: Daten aus dem digitalen Notfallpass können Rettungsmaßnahmen beschleunigen

Quelle: PressePortal. 10.02.2025

 

In einem Notfall zählt jede Sekunde. Deshalb möchte der ADAC zu einer schnellen und zielführenden Rettung beitragen: Im kostenlosen Notfallpass können Mitglieder und Nicht-Mitglieder ihre Gesundheitsdaten anlegen und in der Wallet auf ihrem Smartphone abspeichern. Voraussetzung ist lediglich die Registrierung auf adac.de, die ebenfalls für Nicht-Mitglieder möglich ist. Die Notfalldaten können im Ernstfall mit Scan des QR Codes auf dem Smartphone des Verletzten von der eintreffenden Rettungskraft ausgelesen werden. Da der ADAC mit medDV, dem deutschen Marktführer für Softwarelösungen im Rettungsdienst, kooperiert, kann bereits ein Großteil der Rettungskräfte auf die Daten zugreifen. Das Netzwerk wird weiter ausgebaut. Mit schnell verfügbaren Notfalldaten kann die Situation an Ort und Stelle besser eingeschätzt und so noch gezielter geholfen werden. Seit der Einführung im Januar 2024 haben bereits über 70.000 Personen einen ADAC Notfallpass erstellt.

Deutsche Bischofskonferenz - Bischof Bätzing zur Debatte um Organspende

Quelle: Presseportal. 28.01.2025

 

Am 29. Januar 2025 findet die Sachverständigenanhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages zum Gesetzentwurf zur Neuregelung der Organspende statt. Bei seiner Sitzung am 27./28. Januar 2025 ist das Thema auch im Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz erörtert worden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, erklärt dazu aus aktuellem Anlass: "In unserer christlichen Perspektive ist die Organspende tatsächlich eine Spende, die freiwillig gegeben werden soll. Natürlich kann die prinzipielle Freiwilligkeit auch über die Möglichkeit eröffnet werden, einen Widerspruch einzulegen. Aber ist ein - aus welchen Gründen auch immer - nicht eingelegter Widerspruch wirklich eine freiwillige Spende? Gerade der Charakter der Organspende als hochgeschätzte freiwillige Gabe zur Rettung eines - in der Regel unbekannten, fremden - Menschen in großer Not, führt uns zu dem Anliegen, diese Freiwilligkeit stark zu machen und sie nicht durch eine gesetzlich verfügte Zustimmungsvermutung in einen Bereich der Zweifelhaftigkeit zu ziehen. Eine Regelung, die darauf abzielt, Menschen zu einer freien Zustimmung im Sinn eines Informed Consent zu einer möglichen Organspende zu bewegen, passt in dieser Sicht der Dinge wesentlich besser zum Leitbild einer auf freie und selbstbestimmte Entscheidung angelegten menschlichen Person, deren Status als Subjekt ihrer eigenen Handlungen von der staatlichen Gemeinschaft anerkannt und geachtet wird. Langfristig und bei entsprechender Ausgestaltung trauen wir einer solchen Regelung in höherem Maß zu, die Akzeptanz der Organspende zu stärken.

Den Plaques in der Blutbahn auf der Spur

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.01.2025

 

MHH-Neurologin untersucht, wie sich mit Lipid-Messungen im Blut das Risiko eines drohenden Schlaganfalls genauer vorhersagen lässt Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Etwa 15 Prozent dieser ischämischen Schlaganfälle entstehen durch Verengungen der Halsschlagadern. Häufigste Ursache für eine solche Verengung (Stenose) ist eine Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt. Dabei lagern sich Cholesterin, Fettsäuren sowie andere Bestandteile aus dem Blut in der Gefäßwand ein und bilden sogenannte Plaques. Dadurch verlieren die Arterien an Elastizität, verengen sich und verringern den Blutfluss. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass die Plaques instabil sind, sich also einzelne Bestandteile ablösen und im Gehirn zu Verschlüssen kleinerer Blutgefäße führen. Es gibt auch Menschen mit asymptomatischen Stenosen, die zwar Plaques in ihrer Halsschlagader haben, aber klinisch unauffällig bleiben. Mit einer sogenannten Thrombendarteriektomie lassen sich die Plaques chirurgisch entfernen. Auch Stents – Gefäßstützen aus Metall oder Kunstfasern – können von innen über die Plaques gesetzt werden und die Halsschlagadern offenhalten. Bislang richtet sich die Entscheidung, ob eine asymptomatische Stenose operiert wird oder nicht, überwiegend nach dem Grad der Einengung.

 

 

Leben mit Spenderherz: Was denken Transplantierte über den Organspender?

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 20.01.2025

 

Spenderperson- und Organgedanken können psychische Stressreaktionen bei Patienten hervorrufen – mit gravierenden Folgen. Das Phänomen untersuchen mit Förderhilfe der Herzstiftung Forscher aus Medizin, Psychologie und Public Health des Herz- und Diabeteszentrums NRW, Bad Oeynhausen und der Ruhr-Universität Bochum Enorm ist die Kluft zwischen verfügbaren Spenderherzen und der Zahl schwerkranker Patienten auf den Wartlisten für ein neues Herz: 2023 standen in Deutschland 1094 Patienten auf der Warteliste nur 330 Herztransplantationen gegenüber. Man möchte meinen: Wer ein neues Herz transplantiert bekommt, hat doch das Schwerste bereits überstanden. „Das ist auch der Fall. Allerdings stehen auch transplantierte Patienten nach überstandenem Eingriff vor einer Reihe möglicher Probleme“, erklärt der Herzchirurg und Transplantationsmediziner Prof. Dr. Jan Gummert, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. „Neben ersten Schwierigkeiten mit der Akzeptanz der medikamentösen Therapie durch Immunsuppressiva gegen Abstoßungsreaktionen des Körpers auf das Spenderorgan, können auch andere körperliche wie auch psychische Leiden hinzukommen, die medizinische Hilfe erfordern. Diese können erst im Zuge der Transplantation entstehen oder noch aus der Phase vor dem Eingriff herrühren“, so Gummert.

 

 

Universitätsklinikum Dresden realisiert 2024 deutschlandweit die meisten Organspenden

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 20.05.2025

 

Noch immer sind die Organspendezahlen in Deutschland auf niedrigem Niveau. | Innovatives Tool unterstützt am Uniklinikum bei der Identifikation von potenziellen Organspendern. | Medizinerinnen und Mediziner plädieren für offeneren Umgang mit dem Thema für höhere Spendenbereitschaft. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist im Jahr 2024 deutschlandweit das Krankenhaus mit der höchsten Anzahl realisierter Organspenden. Insgesamt wurden hier im vergangenen Jahr 21 Organspenderinnen und -spender identifiziert. Insgesamt haben 953 Menschen im Jahr 2024 nach ihrem Tod Organe für die Transplantation gespendet, 2023 waren es 965. „Noch immer liegt Deutschland im internationalen Vergleich weit hinter anderen Ländern, wenn es um die Anzahl der realisierten Spenden geht“, sagt Dr. Anne Trabitzsch, Transplantationsbeauftragte am Uniklinikum Dresden. Der Maximalversorger setzt auf den Einsatz des Screeningtools DETECT, welches in Dresden entwickelt, primär implementiert und seitdem in anderen Entnahmekrankenhäusern eingeführt wird. Dieses Tool unterstützt Transplantationsbeauftragte dabei, einen möglicherweise bevorstehenden irreversiblen Hirnfunktionsausfall (umgangssprachlich Hirntod) anhand kontinuierlich erfasster und in der elektronischen Patientenakte dokumentierter Vitaldaten der Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation frühzeitig zu erkennen. „DETECT ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie uns digitale Tools in der Medizin unterstützen“, sagt Prof. Uwe Platzbecker. „Die Bilanz für 2024 ist Ansporn und Verantwortung zugleich, das Engagement pro Organspende weiter voranzutreiben.“

 

 

MHH-Transplantationszentrum hat 2024 mehr als 300 Organe transplantiert

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 15.01.2025

 

Im vergangenen Jahr wurden an der MHH 332 Organe transplantiert. Die Zahl der Lebendspenden, der Transplantationen bei Herz- und Lunge sowie bei Kindern und Jugendlichen stieg, obwohl die Gesamtzahl leicht zurückging. Die fünfjährige Rukeia hat eines der 332 Organe erhalten, die 2024 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) transplantiert wurden: 23 Herzen, 104 Lungen, 76 Lebern, 125 Nieren und vier Bauchspeicheldrüsen. Das sind knapp fünf Prozent weniger als im Vorjahr. 2023 waren es 348 Transplantationen: 19 Herzen, 92 Lungen, 81 Lebern, 152 Nieren und ebenfalls vier Bauchspeicheldrüsen. Bundesweit ist laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation die Zahl der nach dem Tod gespendeten Organe von 2.877 im Jahr 2023 auf 2.854 im Jahr 2024 ebenfalls leicht gesunken.

 

 

Organspendezahlen 2024 weiterhin auf niedrigem Niveau

Deutsche Stiftung Organspende, 10.01.2025

 

Insgesamt 953 Menschen haben im Jahr 2024 nach ihrem Tod Organe für die Transplantation gespendet, 2023 waren es 965. Mit 11,4 Spenderinnen und Spendern pro Million Einwohner nimmt Deutschland somit im internationalen Vergleich auch in 2024 einen der hinteren Plätze ein. Die Summe der in Deutschland postmortal entnommenen Organe, die über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant nach festgelegten medizinischen Kriterien verteilt und schließlich hierzulande oder im Ausland transplantiert werden konnten, lag bei 2.854 (2023: 2.877). Dazu zählten 1.391 Nieren, 785 Lebern, 315 Herzen, 290 Lungen, 71 Bauchspeicheldrüsen und 2 Därme. Die Zahl der organspendebezogenen Kontakte ist im vergangenen Jahr nur leicht von 3.422 auf 3.480 gestiegen. Dies sind die Fälle, in denen sich die Kliniken an die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) gewendet haben, um über eine mögliche Organspende zu sprechen. In den 43 deutschen Transplantationszentren wurden im vergangenen Jahr insgesamt 3.013 Organe nach postmortaler Spende aus Deutschland und dem Eurotransplant-Verbund übertragen (2023: 2.986). Damit wurde bundesweit insgesamt 2.902 schwer kranken Patientinnen und Patienten durch ein oder mehrere Organe eine bessere Lebensqualität oder sogar ein Weiterleben geschenkt (2023: 2.866). Gleichzeitig stehen in Deutschland 8.260 Menschen auf den Wartelisten für eine Organübertragung.

Zahlen zur Gewebespende 2024: Mehr Gewebespenden trotz gesunkener Spendenbereitschaft

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.01.2025

 

Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) erhielt in 2024 insgesamt 55.691 Spendermeldungen aus mehr als 300 medizinischen Einrichtungen. In 10.704 Aufklärungsgesprächen kam es 4.077-mal zu einer Zustimmung. Das entspricht einer Zustimmungsquote von 38,1 Prozent. Im Jahr zuvor lag diese noch bei 40,6 Prozent und in 2022 sogar bei 42,2 Prozent. Trotz gesunkener Spendenbereitschaft konnte die DGFG in 2024 insgesamt 3.698 Gewebespenden realisieren und dadurch 8.340 Patient:innen mit einem Gewebetransplantat versorgen. Trotz erfreulicher Entwicklung in den Spendezahlen, überwiegt noch immer der Bedarf an Augenhornhauttransplantaten und Herzklappen die Anzahl an verfügbarem Gewebe. Zu den Herausforderungen im neuen Jahr zählen daher der weitere Ausbau der Gewebespende bei Herz-Kreislauf-Verstorbenen sowie die Implementierung des Organspende-Registers im Spendeprozess.

 

Chronische Nierenkrankheit in der hausärztlichen Versorgung: Aktualisierung der Leitlinie für verbesserte Empfehlungen

Quelle: InformationsdienstWissenschaft, 04.12.2024

 

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. (DEGAM) ihre Leitlinie zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit chronischer, nicht dialysepflichtiger Nierenkrankheit (CKD) grundlegend aktualisiert (1). Die Leitlinie bezieht sich auf die hausärztliche Versorgung der Betroffenen und hat zum Ziel, die Früherkennung und Behandlung der CKD zu verbessern, um langfristige Gesundheitsrisiken und die Dialysepflichtigkeit zu minimieren.

 

Sonderforschungsbereiche zu Niere und Gehirn verlängert

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.11.2024

 

Insgesamt rund 17 Millionen Euro Fördermittel für medizinische Forschung in Freiburg. Beide Sonderforschungsbereiche wurden bereits erfolgreich gefördert.Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 25. November die Weiterförderung von zwei bereits bestehenden Sonderforschungsbereichen (SFB) der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg bekannt gegeben. Im SFB 1453 „Nephrogenetik (NephGen)” suchen Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen anhand genetischer Informationen nach Mechanismen, die Nierenerkrankungen zugrunde liegen. NephGen wird in den kommenden vier Jahren mit 12 Millionen Euro gefördert. Ebenfalls für vier Jahre wird der Transregio 167 „NeuroMac" mit 12 Millionen Euro gefördert, davon gehen rund fünf Millionen nach Freiburg. Die Forschenden aus Freiburg, München und Israel untersuchen darin, wie Immunzellen des Gehirns mit Zellen der Blutgefäße des zentralen Nervensystems interagieren und welche Rolle sie im gesunden und kranken Gehirn spielen. Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg sind an insgesamt 13 Sonderforschungsbereichen und Transregios beteiligt, in acht davon stellen sie die Sprecher*innen.  „Die erneute Förderung bestätigt die Exzellenz unserer Forschung. Sowohl in der Untersuchung von Nierenerkrankungen als auch in der Erforschung der Immunzellen des Gehirns leisten unsere Wissenschaftler*innen wertvolle Beiträge, die langfristig den Weg in die klinische Anwendung finden sollen“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Universität Freiburg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Freiburg.

 

 

Zellkraftwerke steuern Entzündungen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.11.2024

 

Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg und des Exzellenzclusters CIBSS - Centre for Integrative Biological Signalling Studies der Universität Freiburg entdecken, wie Mitochondrien nicht nur Energie produzieren, sondern auch Entzündungen beeinflussen. Ob Zellen im menschlichen Körper unter Stress überleben oder sterben, hängt unter anderem von ihren Mitochondrien ab. Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg haben nun gezeigt, dass ein plötzlicher Stopp der Energieproduktion in diesen „Kraftwerken“ der Zellen den normalen Zelltod verhindert und stattdessen eine Entzündungsreaktion auslöst. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden am 20. November 2024 im Fachjournal Immunity veröffentlicht.

 

 

Laborwerte in der Medikationsanalyse

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 25.11.2024

 

Laborwerte können ein Rettungsanker in der Medikationsanalyse sein, meint AMTS-Expertin Dr. Dorothee Dartsch. Doch ob man sie beim Arzt anfordert, sollte gut überlegt sein. Die Interpretation erfordert einigen Sachverstand. Die Medikationsanalyse in der öffentlichen Apotheke ist grundsätzlich so ausgelegt, dass sie ohne Laborwerte auskommt (Medikationsanalyse Typ 2a). »Man braucht Laborwerte auch gar nicht so häufig, wie man vielleicht im ersten Reflex meint«, so Dr. Dorothee Dartsch, Geschäftsführerin des Fortbildungsanbieters Campus Pharmazie und Expertin für Medikationsanalysen, vergangenen Samstag bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) in Hamburg. Apothekerinnen und Apotheker sollten Laborwerte nur bei der Arztpraxis anfragen, wenn sie einen Zusatznutzen für Ergebnisse der Medikationsanalyse begründen können. Denn Laborwerte zu erheben, kostet Zeit und Geld.

Superhelden gesucht: DGTHG startet dritte Organspende-Kampagne

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 21.11.2024

 

In einer Welt, in der Superhelden oft nur auf der Leinwand existieren, ruft die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) dazu auf, im echten Leben zum Helden zu werden. Mit ihrer dritten Organspende-Kampagne unter dem Motto "Deine Superkraft: Leben schenken" setzt die DGTHG ein kraftvolles Zeichen für die Bedeutung der Organspende. Die Kampagne: Vom Alltag zum Heldentum Die neue Kampagne der DGTHG präsentiert plakativ verschiedene Heldentypen neben einem gewöhnlichen Menschen. Die Botschaft ist klar: Jede(r) kann zum Helden werden, indem zu Lebzeiten die Entscheidung getroffen wird, Organspender zu sein. Diese Entscheidung verleiht die wahre Superkraft – die Fähigkeit, Leben zu schenken. Das Konzept des Helden ist tief in der Kultur verankert. In der Literatur und Geschichte sind Helden für ihre edlen Qualitäten, ihren Mut und ihre Taten bekannt. Sie stellen sich außergewöhnlichen Herausforderungen und inspirieren durch ihr tugendhaftes Handeln. Die DGTHG-Kampagne überträgt dieses Konzept auf die Realität der Organspende und zeigt, dass wahre Heldentaten vor allem im Alltag vollbracht werden können. Mit der neuen, nunmehr dritten Kampagne setzt die herzchirurgische Fachgesellschaft ihr Engagement für die Organspende fort.

 

 

Pflegenotstand erhöht Verweildauer von Krankenhauspatienten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 19.11.2024

 

Ein Krankenhausaufenthalt erhöht das Risiko einer anschließenden Pflegebedürftigkeit älterer Menschen erheblich. Wenn Betroffene nach ihrer Behandlung im Krankenhaus auf einen Pflegeheimplatz angewiesen sind, haben sie aufgrund des Personalmangels in deutschen Pflegeheimen jedoch oftmals Schwierigkeiten, einen Platz zu finden. Dadurch erhöht sich die Verweildauer in den Krankenhäusern um bis zu 40 Prozent und es entstehen zusätzlich abgerechnete Krankenhauskosten in Höhe von durchschnittlich 400 Euro pro Patienten. ... Ein verlängerter Aufenthalt im Krankenhaus birgt darüber hinaus zahlreiche Risiken für die Betroffenen, wie das Risiko für Folgeinfektionen und die Verschlechterung physischer und kognitiver Fähigkeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Sie basiert auf Krankenkassendaten zwischen 2011 und 2019, die mit regionalstatistischen Informationen verknüpft wurden.

 

 

Grippestamm durch Corona-Maßnahmen ausgerottet

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.11.2024

 

Bei der Grippe-Impfung wird ab dieser Saison ein Dreifach- statt wie bisher ein Vierfach-Impfstoff empfohlen. Er bietet Schutz gegen nur drei statt vier Influenza-Virusstämme. Das ist nicht etwa eine Sparmaßnahme, sondern geht auf einen Randeffekt der Corona-Maßnahmen zurück. »Wir haben einen Grippestamm komplett ausgerottet«, sagt Professor Dr. Carsten Watzl von der TU Dortmund. »Das zeigt sehr eindrücklich, wie effektiv die Maßnahmen waren.« Schon im Jahr 2020 hatten Experten festgestellt, dass diese Gruppe von Influenza-Viren nicht mehr kursiert. Auch in den Jahren danach sei B/Yamagata nicht mehr aufgetreten, sagt Immunologe Watzl.

Größte Personallücke im Gesundheitswesen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung 18.11.2024

 

Physiotherapeuten, Heizungstechniker, Pfleger: In vielen Berufen in Deutschland können Stellen häufig nicht passend besetzt werden. Eine Studie zeigt, dass es aktuell die größten Engpässe im Gesundheitswesen gibt. Auch die Apotheken haben mit einem erheblichen Fachkräftemangel zu kämpfen.  Das Gesundheitswesen ist die am stärksten vom Fachkräftemangel betroffene Branche in Deutschland. Rund 47.400 Stellen konnten im Jahresdurchschnitt 2023/2024 nicht mit passend qualifizierten Bewerbern besetzt werden. Das geht aus Berechnungen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.

Die meisten Engpässe in dem Wirtschaftszweig gibt es demnach mit knapp 11.600 Stellen bei Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten. Bei zahnmedizinischen Fachangestellten sind es 7.350, in der Gesundheits- und Krankenpflege 7.100. Der demographische Wandel könnte den Mangel noch vergrößern.

Überraschende Erkenntnisse zur Blutbildung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.11.2024

 

Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Mainz decken in Kooperation mit Forschenden des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin vielversprechende Eigenschaften des Schädelknochenmarks auf: Das Knochenmark im Schädel stellt eine geschützte und dynamisch expandierende Umgebung für blutbildende Stammzellen dar und unterscheidet sich damit wesentlich vom Knochenmark in anderen Knochenregionen. Das ist das Ergebnis einer Studie mit Beteiligung von Forschenden des Instituts für Transfusionsmedizin – Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz, die heute in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde.

 

Mangelernährung - Ein gewichtiges Problem

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.11.2024

 

Etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten in deutschen Krankenhäusern sind mangelernährt. Ihre Sterblichkeit ist deutlich erhöht – auch nach der Entlassung. Eine individuell angepasste Ernährungstherapie ist sowohl möglich als auch kosteneffektiv. Eine Mangelernährung wirkt sich direkt auf die Gesundheit der Betroffenen aus. Sie schwächt wesentliche Körperfunktionen und das Immunsystem, erhöht die Infektanfälligkeit, lässt Muskelmasse schwinden und verlängert die Genesungszeit. Im Krankenhaus verdreifacht sich die Komplikationsrate. Vor allem Senioren und Menschen mit chronischen und schweren Erkrankungen sind gefährdet.

 

Organspende: Widerspruchslösung erhöht die Spendenrate nicht

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.11.2024

 

Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der MSB Medical School Berlin und dem Max Planck Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research zeigt, dass die Umstellung auf eine Widerspruchslösung („vermutete Zustimmung”), bei der alle Erwachsenen als Organspender*innen gelten, es sei denn, sie widersprechen ausdrücklich, nicht zu einer Zunahme der Spenden von verstorbenen Spender*innen führt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift Public Health veröffentlicht. Da die Nachfrage nach Spenderorganen das Angebot bei Weitem übersteigt, werden Forderungen nach Änderungen in der öffentlichen Politik immer lauter. Eine Opt-out-Standardregelung („vermutete Zustimmung“), oder auch Widerspruchslösung genannt, wird oft als vielversprechender Ansatz angesehen. Diese Regelung sieht vor, dass alle Erwachsenen nach ihrem Tod automatisch als potenzielle Organspender*innen gelten, es sei denn, sie widerrufen ihre Zustimmung zu Lebzeiten ausdrücklich. Im Gegensatz dazu verlangt das Opt-in-System („ausdrückliche Zustimmung“) von potenziellen Spender*innen, dass sie aktiv zustimmen, ihre Organe nach ihrem Tod zu spenden. Die Diskussion über die Einführung einer Widerspruchslösung hat in Deutschland in letzter Zeit wieder an Fahrt aufgenommen und wirft die Frage auf, ob eine solche Änderung der Regelung tatsächlich zu einer Erhöhung der Zahl der verstorbenen Organspender*innen führen würde.

 

 

EASi-KIDNEY testet vielversprechenden Meilenstein bei chronischer Nierenerkrankung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.11.2024

 

EASi-KIDNEY ist eine neue internationale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie, die untersucht, ob ein Aldosteron-Synthase-Hemmer in Kombination mit dem SGLT2-Inhibitor Empagliflozin das Fortschreiten einer chronischen Niereninsuffizienz verlangsamen und das Risiko einer Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz oder Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung verringern kann. Weltweit sollen 11.000 Patientinnen und Patienten mit und ohne Typ-2-Diabetes in 450 Kliniken rekrutiert werden. Die deutsche Studienzentrale ist am Universitätsklinikum Würzburg angesiedelt.

 

Mangelernährung betrifft mehr als 1,5 Millionen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.11.2024

 

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) sind in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Menschen mangelernährt. Vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist dies ein Problem, auf das diese Woche die »Malnutrition Awareness Week« aufmerksam machen will. »Wir sprechen als Gesellschaft viel über Übergewicht und Diäten. Aber wir reden zu wenig darüber, dass bis zu 30 Prozent der Patientinnen und Patienten in medizinischen Einrichtungen in Deutschland mangelernährt sind«, sagt Juliane Pohl, Leiterin Ambulante Versorgung beim Bundesverband Medizintechnologie (BVMed). Daher spricht sich der Verband für ein verpflichtendes Screening auf Mangelernährung in Kliniken aus und weist darauf anlässlich der dieswöchigen Malnutrition Awareness Week hin.

Ultraschall als Schlüssel zur Vermeidung von Dialysepflicht und Nierenkrankheit

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.11.2024

 

Eine neue S3-Leitlinie zur Abklärung der Mikrohämaturie bei Kindern und Jugendlichen dient der Früherkennung von Nierenkrankheiten. Bei kleinsten Blutbeimengungen im Urin soll bereits bei der Vorsorgeuntersuchung U8 im Alter von vier Jahren möglichst noch in der Kinderarztpraxis eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) betont, dass dadurch jährlich bei bis 1000 Kindern die Entwicklung einer chronischen Nierenkrankheit verhindert oder verzögert werden könne. Für die Leitlinie waren federführend die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN) und die Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie e.V. (GPN) verantwortlich.

 

Chronische Nierenerkrankung: Studie zeigt aktuellen Handlungsbedarf auf

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.11.2024

 

In Deutschland haben mehr als 1,3 Millionen Menschen eine chronische Nierenerkrankung (CKD) in den fortgeschrittenen Stadien 3 bis 5. Dabei ist die rechtzeitige Erkennung und Behandlung der CKD entscheidend, um das Fortschreiten zum Nierenversagen zu verhindern. Eine neue Studie der Klinik für Innere Medizin IV mit den Schwerpunkten Nieren- und Hochdruckkrankheiten am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Berlin, zeigt Handlungsbedarf in der Versorgung von Betroffenen mit CKD in Deutschland auf.

 

IgA-Nephropathie: Atrasentan und Iptacopan vermindern Proteinurie

Quelle: Ärzteblatt, 04.11.2024

 

Die Behandlungsoptionen der IgA-Nephropathie, der weltweit häufigsten Glomerulopa­thie, dürften in absehbarer Zukunft um 2 weitere Medikamente erweitert werden. Der Endothelin-Rezeptor­antagonist Atrasentan und der Inhibitor des Komplementfaktors B Iptacopan haben in 2 Phase-3-Studien die Proteinurie signifikant vermindert. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Society of Nephrology vorgestellt und im New England Journal of Medicine (NEJM 2024; DOI: 10.1056/NEJMoa2410316 und 10.1056/NEJMoa2409415) publiziert.

 

Studie zeigt weltweite Belastung durch CKD bei Frauen

Quelle: Ärzteblatt, 01.11.2024

 

Eine bei der Kidney Week 2024 vorgestellte Studie (Abstract FR-OR91) gibt erstmals einen um­fassenden Überblick über chronische Nierenerkrankungen (CKD) und deren Auswirkungen bei Frauen. Dem­nach war in den letzten 3 Jahrzehnten die häufigste Ursache für CKD-assoziierte Todesfälle bei Frauen der Typ-2-Diabetes, gefolgt von der CKD durch Hypertonie.

Wieso eine Leberentzündung die Nieren schädigen kann

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 31.10.2024

 

Eigentlich befällt das Hepatitis-E-Virus die Leber. Doch infizierte Leberzellen scheiden ein virales Protein aus, das mit Antikörpern im Blut reagiert – und als Komplex die Filtervorrichtungen in der Niere schädigen kann, wie Forschende an der Universität Zürich und am Universitätsspital Zürich erstmals nachweisen. Das Hepatitis-E-Virus infiziert jedes Jahr rund 70 Millionen Menschen. «Diese Infektion ist die häufigste Form der viralen Hepatitis und ein grosses weltweites Gesundheitsproblem», sagt Achim Weber, Professor für Pathologie an der Universität Zürich (UZH) und am Universitätsspital Zürich (USZ). In den meisten Fällen verläuft die Infektion asymptomatisch oder milde. Doch manchmal geht sie nicht nur mit einem schweren Schaden an der Leber, sondern auch mit einer Nierenschädigung einher.

Neben- und Wechselwirkungen - Wenn die Arzneitherapie schief geht

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 30.10.2024

 

Eigentlich soll die Anwendung von Arzneimitteln dazu beitragen, Patienten aus der Notaufnahme fernzuhalten. Manchmal passiert aber genau das Gegenteil. Die Herausforderung besteht dann oft darin, Neben- oder Wechselwirkungen als Ursache der akuten Beschwerden zu erkennen. »AMTS als Notfall« hieß ein Workshop beim Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie, der kürzlich in Berlin stattfand. Tatsächlich ist es um die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) nicht gut bestellt, wenn Patienten aufgrund von Arzneimittelneben- oder Wechselwirkungen eine Notaufnahme aufsuchen müssen. Wobei dieser Zusammenhang meistens nicht offensichtlich ist; es braucht pharmakologische Expertise, um als Ursache einer akuten Symptomatik die Arzneimitteltherapie des Patienten ausmachen zu können – und jemanden, der das dann auch tut.

Neuer Versorgungsatlas-Bericht zeigt hohe Komorbiditätslast bei Menschen mit chronischer Nierenkrankheit

Quelle: Informationsdiesnt Wissenschaft, 28.10.2024

 

Fast 68 Prozent der chronisch Nierenkranken leiden zusätzlich an mindestens drei weiteren chronischen Erkrankungen // Herzinsuffizienz und kardiovaskuläre Erkrankungen besonders häufig // Anstieg der Multimorbidität mit fortschreitendem Nierenschaden

 

Der häufigsten Herzrhythmusstörung begegnen die Spezialisten am HDZ NRW jetzt mit neuartiger Ablationstechnologie

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.10.2024

 

Prof. Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, freut sich, seinen Patientinnen und Patienten als einer der ersten Spezialisten deutschlandweit ein neues Mapping- und Ablationssystem anbieten zu können. Wenn die Herzvorkammern (Vorhöfe) aus dem Rhythmus geraten, wird das Blut nicht effizient in den Körper gepumpt, was eine ungewöhnlich schnelle Herzfrequenz, Zittern oder pochende Empfindungen im Herzen verursacht. Diese Erkrankung, die als Vorhofflimmern bezeichnet wird, betrifft weltweit mehr als 60 Millionen Menschen. Zu den Risikofaktoren für Vorhofflimmern zählen Alter, Fettleibigkeit, Herzerkrankungen und Bluthochdruck oder ein erhöhter Cholesterinspiegel. Unbehandelt kann das Vorhofflimmern mit einer höheren Rate kardiovaskulärer Einweisungen1, Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz2, höherer Mortalität3 sowie einer verminderten Lebensqualität einhergehen.4 Daher ist eine frühzeitige Therapie besonders wichtig.

 

 

Der häufigsten Herzrhythmusstörung begegnen die Spezialisten am HDZ NRW jetzt mit neuartiger Ablationstechnologie

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.10.2024

 

Prof. Dr. Georgi Wassilew, Generalsekretär der Sektion Endoprothetik der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sagt auf dem Kongress: "Die Entwicklung und Anwendung roboter-assistierter Systeme in der Orthopädie und Unfallchirurgie haben bis zum Jahr 2024 bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Insbesondere bei der Implantation von Knie- und Hüftprothesen ist der Einsatz von Robotern immer häufiger zu beobachten. Diese Technologien ermöglichen eine präzise Planung und Durchführung von Operationen, da sie prä- und/oder intraoperativ die individuelle Anatomie des Patienten erfassen und die notwendigen Schnitte exakt planen. Ärzte behalten jedoch jederzeit die Kontrolle und nutzen die roboter-assistierte Technik als präzises Werkzeug, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen."

 

Versorgungsforschungsprojekte zur Prävention bestimmter Infektionen sowie zur Früherkennung von Nierenerkrankungen erfolgreich abgeschlossen

Quelle: Pressemitteilung, Gemeinsamer Bundesauschuss, 18.10.2024

 

 Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat heute insgesamt zehn Entscheidungen zur weiteren Nutzung von Projektergebnissen gefasst und auf seiner Website veröffentlicht. Sieben abgeschlossene Projekte stammen aus dem Förderbereich Versorgungsforschung. Dazu zählen:

  • Das Projekt Hämaturie-Kind, das eine neue S3-Leitlinie zur Früherkennung von Nierenerkrankungen entwickelte.
  • Das Projekt DIPS, das mehrere Maßnahmen erprobte, mit deren Hilfe die Zahl der Infektionen bei Dialysepatientinnen und -patienten gesenkt werden soll.
  • Das Projekt VIPER, das ein Simulationsmodell entwickelte, mit dem die Entscheidungsfindung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Impfempfehlungen unterstützt werden kann.

Nierenkrebs: Neue Leitlinienempfehlungen zu erblichen Tumoren

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.10.2024

 

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom überarbeitet und neue Empfehlungen zu erblichen Tumoren integriert, deren Diagnostik und Behandlung besondere Fachexpertise erfordern. Die Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie sowie unter Mitwirkung von 33 weiteren Fachgesellschaften und Organisationen. Finanziert wurde die Leitlinie von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie. Ziel der S3-Leitlinie ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Therapie von Patient*innen mit Nierenkrebs zu verbessern.

 

Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) sieht den Bedarf zu einer Verbesserung der Vorbeugung und Versorgung von Herz-Kreislauferkrankungen und unterstützt daher die Ziele des Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit (Gesundes-Herz-Gesetz – GHG). Sie hat bereits zum Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit Stellung genommen. Ihre Anmerkungen haben jedoch überwiegend keine Aufnahme in den Gesetzentwurf gefunden. Zur Verbesserung der Vorbeugung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen muss ein Gesundes-Herz-Gesetz den Präventionsgedanken, Lebensstiländerungen und die Detektion von Risikofaktoren ins Zentrum des Regelungsvorhabens stellen. Die hohe Relevanz der Prävention, der Früherkennung und der frühzeitigen Therapie der chronischen Nierenkrankheit, als eine maßgebliche Ursache von Herz-Kreislauferkrankungen, wurde dabei übersehen. Zumindest wird die chronische Nierenkrankheit trotz ihrer Relevanz im Gegensatz zu anderen, auch weniger relevanten Risikofaktoren im Gesetzesentwurf überhaupt nicht erwähnt. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) soll nicht einmal mit der Prüfung des Themenkomplexes beauftragt werden.

 

 

Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) – Chronische Nierenkrankheit (CKD) muss berücksichtigt werden

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) fordert in einer soeben veröffentlichten Stellungnahme eine Berücksichtigung der chronischen Nierenkrankheit (CKD) im „Gesundes-Herz-Gesetz“ (GHG). Dieses wurde vom Bundesministerium für Gesundheit erarbeitet und hat bereits am 28.08.2024 das Kabinett passiert. Dabei wird die DGfN unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e. V. (DGK).

 

Erste Leitlinie zur Lebertransplantation treibt Harmonisierung und Standardisierung voran

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Nach der Transplantation der Niere ist die Lebertransplantation die am zweithäufigsten durchgeführte Organverpflanzung in Deutschland. Wie lässt sich bei Lebertransplantationen das Management auf der Warteliste optimieren? Wie sollte eine Suppression des Immunsystems bestmöglich erfolgen? Und welche Mindestanforderungen gelten bei der Nachsorge der Patienten? Diese und weitere Fragen beantwortet die erste deutschsprachige Leitlinie zur Lebertransplantation, die seit kurzem in gedruckter Version vorliegt. Ihr Ziel ist es, über eine Vereinheitlichung von Diagnostik und Therapie bei Lebertransplantationen die Versorgung der Patient:innen vor und nach der Operation zu verbessern.

 

Das Beschäftigungswachstum in der Pflege wird inzwischen ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Knapp 1,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte waren im Juni 2023 in der Pflege tätig. Jede sechste Pflegekraft kam aus dem Ausland. Ausländische Pflegekräfte federn den demografisch bedingten Rückgang der deutschen Beschäftigten damit maßgeblich ab. Zugleich tragen sie dazu bei, dass der Arbeitskräftemangel in der Pflege nicht noch größer ausfällt und der Pflegebetrieb so aufrechterhalten wird. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Gesamtbeschäftigung in den Pflegeberufen ist im Zeitraum von 2013 bis 2023 um 26 Prozent gestiegen. Seit 2022 wird das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen, die Zahl deutscher Pflegekräfte ist hingegen rückläufig. „Unter den Pflegekräften mit deutscher Staatsangehörigkeit befinden sich mittlerweile deutlich mehr ältere als jüngere Beschäftige. Viele von ihnen erreichen in den nächsten Jahren das Rentenalter“, ordnet IAB-Forscher Holger Seibert ein.

 

 

Reizdarmsyndrom: Anhand der Gene vorhersagen, ob eine Ernährungsumstellung helfen kann

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Das Reizdarmsyndrom (engl. „irritable bowel syndrome“, IBS) ist eine Verdauungsstörung, die durch Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung gekennzeichnet ist. Sie betrifft bis zu 10% der Weltbevölkerung. Trotz seiner Häufigkeit bleibt die Behandlung des Reizdarmsyndroms eine Herausforderung, da die Symptome und das Ansprechen auf diätetische oder pharmakologische Maßnahmen sehr unterschiedlich sind. Ein europäisches Forschungsteam unter Beteiligung von Mitgliedern des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) hat nun gezeigt, dass bei IBS-Patientinnen und -Patienten mit Defekten in Genen der Kohlenhydratverdauung ernährungsbezogene Maßnahmen wirksamer sind, als bei Betroffenen ohne diese Veränderungen. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift Clinical Gastroenterology & Hepatology veröffentlicht.

 

Diabetische Nierenerkrankung: Ursache und möglicher Therapieansatz identifiziert

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.10.2024

 

Forschende der Universitätsmedizin Leipzig haben einen neuen Mechanismus entschlüsselt, der eine zentrale Rolle in der Entwicklung der diabetesbedingten Nierenerkrankung spielt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht ein Gerinnungsprotein. Dieses ist bereits im frühen Stadium der Erkrankung in Urinproben Betroffener nachweisbar und kann als Marker für die Diagnose dienen. Seine Konzentration lässt Rückschlüsse auf die Schwere der Erkrankung zu. Ein neuer Behandlungsansatz könnte in der gezielten Hemmung dieses Gerinnungsproteins bestehen. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftler:innen im renommierten Fachjournal Nature Communications.

 

Zi veröffentlicht Versorgungsatlas-Bericht zur Prävalenz chronischer Nierenkrankheiten

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 10.10.2024

 

Die Prävalenz diagnostizierter chronischer Nierenkrankheiten ist unter gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten ab 40 Jahren in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten zeigen zwischen 2013 und 2022 eine Zunahme von 4,43 auf 7,07 Prozent. Das entspricht einem relativen Anstieg um mehr als 60 Prozent. Insgesamt waren im Jahr 2022 fast 2,94 Millionen Patientinnen und Patienten von einer diagnostizierten chronischen Nierenkrankheit betroffen. Männer zeigten im Jahr 2015 mit 5,56 Prozent eine im Vergleich zu Frauen (3,65 Prozent) um 52 Prozent erhöhte altersstandardisierte Prävalenz. Infolge stärkerer Prävalenzzunahmen bei Frauen im Zeitverlauf ging dieser Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern schrittweise zurück und betrug 32 Prozent im Jahr 2022 (Männer: 7,75 Prozent, Frauen: 5,88 Prozent). Zeitgleich wies die Prävalenz der Dialyseinanspruchnahme keinen Anstieg auf. Im Vergleich zwischen 2013 und 2022 erhöhte sich der Anteil an Personen mit diagnostizierter chronischer Nierenkrankheit mit verschlüsseltem Erkrankungsstadium von 54 auf 76 Prozent. Besonders ausgeprägt war der Anstieg in dem für die Vermeidung einer Dialysebehandlung therapierelevanten Stadium 3, während die Prävalenz der höheren Stadien rückläufig war.

 

Nierenfunktion - Wasserhaushalt im Gleichgewicht

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.10.2024

 

Der menschliche Körper besteht etwa zur Hälfte aus Wasser und muss das feuchte Element permanent aufnehmen, um Stoffwechselvorgänge aufrechtzuerhalten und Giftstoffe auszuscheiden. Gleichzeitig sorgen die Nieren dafür, dass weder zu viel noch zu wenig Flüssigkeit den Körper belastet. Wie der Wasserhaushalt im gesunden Gleichgewicht bleibt und welche Trinkmenge ratsam ist.

Schädliche Wirkung von Stresshormonen bei akutem Nierenversagen entdeckt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.10.2024

 

Die menschlichen Nieren sind lebenswichtige Hochleistungs-Organe, die pro Tag rund 180 Liter Blut filtern und von Schadstoffen befreien. Daher ist ein akutes Nierenversagen eine schwerwiegende Erkrankung, die nicht selten zum Tod führen kann. Eine Schlüsselrolle beim akuten Nierenversagen spielen sogenannte Tubulusepithelzellen, deren Resilienz und Reparatur entscheidend für die Wiederherstellung der Nierenfunktion und die Genesung der Patient*innen ist. Forschende der Philipps-Universität Marburg um Prof. Dr. Thomas Worzfeld vom Pharmakologischen Institut und internationale Kolleg*innen haben nun herausgefunden, dass bestimmte Stresshormone, die auch als Medikamente eingesetzt werden, Tubulusepithelzellen schädigen und dadurch ein akutes Nierenversagen verschlimmern können. Sie veröffentlichen ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Science Translational Medicine“.

 

Molekulare Veränderungen im Albumin: Neue Einblicke in das nephrotische Syndrom bei Kindern

Quelle: Informartationsdienst Wissenschaft, 01.10.2024

 

Das nephrotische Syndrom kann bei verschiedenen Krankheiten mit Nierenbeteiligung auftreten. Es betrifft vor allem Kindern und führt zu einem übermäßigen Verlust von Eiweiß im Urin. Bisher konzentrierte sich die Forschung hauptsächlich auf die Filterfunktion der Nieren. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Institut für Physikalische Chemie und Molekulare Selbstorganisation Halle-Wittenberg hat neue Erkenntnisse über die Ursachen des nephrotischen Syndroms im Journal of Medicinal Chemistry veröffentlicht. Die Forschenden konnten zeigen, dass auch das vermehrt ausgeschiedene Eiweiß, das sogenannte Albumin, eine wichtige Rolle spielen könnte.

 

Auszeichnung: Wie Nierenmärkte Menschen unter Druck setzen könnten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.10.2024

 

Dass in vielen Ländern wesentlich weniger Organe zur Transplantation zur Verfügung stehen, als eigentlich gebraucht werden, ist bekannt. Um das zumindest für gewisse Organe zu ändern, schlagen einige Forschende vor, einen staatlich regulierten Markt zu etablieren, auf dem Menschen freiwillig ihre Niere verkaufen können. Inwiefern der Verkauf einer Niere für in Armut lebende Menschen wirklich freiwillig wäre, hat Christin Hempeler von der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Die Medizinethikern erhielt für ihre Arbeit den Nachwuchspreis der Akademie für Ethik in der Medizin. Hempeler nahm die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung am 26. September 2024 in Tübingen entgegen.

 

Ultraschall „kickt“ Nierensteine in den Ureter

Quelle: DEutsches Ärzteblatt, 24.09.2024

 

US-Nephrologen haben eine Methode entwickelt, mit der sich kleinere Nierensteine mittels Ultraschall im Nierenbecken in Richtung Ureter bewegen lassen. Die „Ultrasonic propulsion“ senkte in einer Pilotstudie im Journal of Urology (2024; DOI: 10.1097/JU.0000000000004186) das Risiko auf erneute symptomatische Nierensteine um 70 %.

Neue Nephrologie: Weniger Nierenversagen durch neue Behandlungsmöglichkeiten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.09.2024

 

In der Behandlung der chronischen Nierenkrankheit (CKD) zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab: weg von lediglich allgemeinen Behandlungsempfehlungen hin zu konkret wirksamen Therapiekonzepten. Denn neue Medikamente können das irreversible Nierenversagen, das am Ende der CKD steht, aufhalten. Zu den Game-Changern gehören auch die als Abnehmspritze und Diabetes-Therapeutikum bekannt gewordenen GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie der Wirkstoff Semaglutid

Dialyse und Nierentransplantation stehen unter Druck

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 24.09.2024

 

Die Nieren sind lebenswichtige Organe. Versagen sie, führt dies unbehandelt zum Tod. Ersatztherapien sind die Dialyse, die hierzulande rund 100.000 Menschen dauerhaft erhalten, sowie eine Nierentransplantation. Doch Dialyse kann die vielfältigen Funktionen der Nieren nicht optimal ersetzen. Die Folge: Gesundheit und Lebensqualität, aber auch die Lebenserwartung der Betroffenen verschlechtern sich mit der Zeit deutlich. Abhilfe könnte eine frühzeitige Nierentransplantation schaffen. Doch die durchschnittliche Wartezeit beträgt in Deutschland bis zu 10 Jahre, da nur sehr wenige Spenderorgane zur Verfügung stehen.

 

Kein höheres Risiko für Nierensteine oder Arterienverkalkung bei Vitamin D-Einnahme

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 24.09.2024

 

Tägliche Vitamin D-Einnahme könnte die Krebssterblichkeit um zwölf Prozent reduzieren. Doch Kritiker befürchten gesundheitliche Nebenwirkungen durch die mit der Vitaminsupplementierung verbundenen erhöhten Kalziumwerte im Blut. Forschende aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zeigten kürzlich: Die Einnahme von Vitamin D oder von Multivitamin-Präparaten ist zwar mit erhöhten Kalziumspiegeln verbunden. Doch die Personen mit höheren Kalziumwerten erkrankten nicht häufiger an Atherosklerose oder an Nierensteinen, den charakteristischen Folgen langfristig erhöhter Serum-Kalziumspiegel.

 

Beispiele optimierter Verpflegung an der Dialyse

Quelle: Medical Tribune

 

Die Mahlzeiten an der Dialyse können als Einführung von gesunden Optionen eine wichtige Rolle spielen für die Ernährung der Dialysepatientinnen und -patienten. Welche Vorteile bieten sich und was ist zu beachten bei der Auswahl der Nahrungsmittel? Die Durchführung einer Hämodialysetherapie im Zentrum ist für viele Patientinnen und Patienten belastend, zumal es sich hier um fremdbestimmte Zeit handelt. Und so sehr sich die Dialysezentren bemühen, den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, ist man eben nicht zu Hause. Umso einen größeren Stellenwert nimmt die Verpflegung an der Dialyse ein: Sie lässt die Zeit schneller vergehen und idealerweise ist es eine hochwertige Verpflegung in hoffentlich netter Gesellschaft.

 

10-Punkte-Plan der DGfN zur Heimdialyse – eine Zwischenbilanz

Quelle: Medical Tribune

 

2021 hatte die DGfN einen 10-Punkte-Plan zur STÄRKUNG DER HEIMDIALYSE UND TRANSPLANTATION IN DEUTSCHLAND vorgestellt. Im Vorfeld des 14. Kölner Heimdialysekongresses des KfH 2024 gab DGfN-Pressesprecherin Univ.-Professorin Dr. Julia Weinmann-Menke im Interview Auskunft zum aktuellen Stand der Umsetzung. Trotz vieler Bemühungen und Initiativen wie dem 10-Punkte-Plan der DGfN dominiert bei der Nierenersatztherapie in Deutschland nach wie vor die Zentrumsdialyse. Und das, obwohl es, zumindest für einen Teil der Patienten, bessere Alternativen gibt. Heimdialyseverfahren wie die Peritoneal- oder auch die Heimhämodialyse (PD, HHD) bieten den Patienten mehr Flexibilität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, lange und teure Anfahrten entfallen, und auch aus medizinischer Sicht werden die Heimbehandlung und die Zentrumsdialyse als gleichwertig beurteilt. Warum also sind Heimdialyseverfahren hierzulande unterrepräsentiert (ca. 5,5 %), während ihr Anteil in anderen Ländern deutlich höher ist? Förderprojekte des G-BA-Innovationsausschusses wie MAU-PD* oder Befragungen von Nephrologinnen und Nephrologen durch die DGfN ergeben zwar, dass es viele alters- und krankheitsbedingte Umstände seitens der Patienten gibt, die ein Heimdialyseverfahren ausschließen – zu krank, infektbedingt oder voroperiert.

Krankenbeförderung kann zukünftig auch per Videosprechstunde verordnet werden

Quelle: Pressemitteilung Gemeinsamer Bundesausschuss, 19.09.2024

 

Videosprechstunden gewinnen für Praxen und Versicherte zunehmend an Relevanz – und damit der Bedarf, Leistungen auch über diesen Weg zu verordnen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat mit einem aktuellen Beschluss konkretisiert, unter welchen Voraussetzungen zukünftig auch eine Krankenbeförderung per Videosprechstunde verordnet werden kann. Diese Möglichkeit besteht bereits für die Verordnung von Heilmitteln sowie Leistungen der häuslichen Krankenpflege und der medizinischen Rehabilitation. Auch die Arbeitsunfähigkeit kann per Videosprechstunde überprüft und bescheinigt werden.

Sichere Behandlungsmethode bei Vorhofflimmern: Studie zur Pulsed Field Ablation mit vielversprechenden Ergebnissen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.09.2024

 

Internationale Studie unter Beteiligung des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) zeigt, dass die Pulsed Field Ablation zur Behandlung von Vorhofflimmern effektiver, schonender und mit weniger Komplikationen verbunden ist als andere Methoden. Die Bereiche des Herzgewebes, die für die Entstehung Vorhofflimmerns verantwortlich sind, werden bei der Pulsed Field-Methode gezielt mittels elektrischer Impulse verödet, und nicht wie bei anderen Verfahren durch Hitze oder Kälte. Die Ergebnisse der MANIFEST-17K-Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Nephrologen fordern Basisscreening auf Nierengesundheit für alle

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.09.2024

 

Mit 2 einfachen Tests aus Blut- und Urinproben könnte eine chronische Nierenkrankheit (CKD) frühzeitig erkannt werden. Dies gewinnt zunehmend an Bedeutung, da seit Kurzem mehrere neue Medikamente das Fortschreiten der CKD wirksam aufhalten können. Die derzeitigen Check-up-Untersuchungen in Deutschland erfassen diese Parameter jedoch nur unzureichend oder gar nicht. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass selbst bei Vorliegen von Hochrisikofaktoren für eine CKD – wie etwa ein Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck – häufig keine Bestimmung der Albuminausscheidung im Urin und der sogenannten geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) im Blut erfolgt (1).

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