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Letzte aktuallisierung der Presseschau: 13.12.2024

 

Die Nephro-Presseschau macht bis zum 13.01.2025 Pause und wird nicht aktualiesiert und wenn nur hin und wieder!


Chronische Nierenkrankheit in der hausärztlichen Versorgung: Aktualisierung der Leitlinie für verbesserte Empfehlungen

Quelle: InformationsdienstWissenschaft, 04.12.2024

 

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. (DEGAM) ihre Leitlinie zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit chronischer, nicht dialysepflichtiger Nierenkrankheit (CKD) grundlegend aktualisiert (1). Die Leitlinie bezieht sich auf die hausärztliche Versorgung der Betroffenen und hat zum Ziel, die Früherkennung und Behandlung der CKD zu verbessern, um langfristige Gesundheitsrisiken und die Dialysepflichtigkeit zu minimieren.

 

Sonderforschungsbereiche zu Niere und Gehirn verlängert

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.11.2024

 

Insgesamt rund 17 Millionen Euro Fördermittel für medizinische Forschung in Freiburg. Beide Sonderforschungsbereiche wurden bereits erfolgreich gefördert.Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 25. November die Weiterförderung von zwei bereits bestehenden Sonderforschungsbereichen (SFB) der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg bekannt gegeben. Im SFB 1453 „Nephrogenetik (NephGen)” suchen Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen anhand genetischer Informationen nach Mechanismen, die Nierenerkrankungen zugrunde liegen. NephGen wird in den kommenden vier Jahren mit 12 Millionen Euro gefördert. Ebenfalls für vier Jahre wird der Transregio 167 „NeuroMac" mit 12 Millionen Euro gefördert, davon gehen rund fünf Millionen nach Freiburg. Die Forschenden aus Freiburg, München und Israel untersuchen darin, wie Immunzellen des Gehirns mit Zellen der Blutgefäße des zentralen Nervensystems interagieren und welche Rolle sie im gesunden und kranken Gehirn spielen. Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg sind an insgesamt 13 Sonderforschungsbereichen und Transregios beteiligt, in acht davon stellen sie die Sprecher*innen.  „Die erneute Förderung bestätigt die Exzellenz unserer Forschung. Sowohl in der Untersuchung von Nierenerkrankungen als auch in der Erforschung der Immunzellen des Gehirns leisten unsere Wissenschaftler*innen wertvolle Beiträge, die langfristig den Weg in die klinische Anwendung finden sollen“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Universität Freiburg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Freiburg.

 

 

Zellkraftwerke steuern Entzündungen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.11.2024

 

Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg und des Exzellenzclusters CIBSS - Centre for Integrative Biological Signalling Studies der Universität Freiburg entdecken, wie Mitochondrien nicht nur Energie produzieren, sondern auch Entzündungen beeinflussen. Ob Zellen im menschlichen Körper unter Stress überleben oder sterben, hängt unter anderem von ihren Mitochondrien ab. Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg haben nun gezeigt, dass ein plötzlicher Stopp der Energieproduktion in diesen „Kraftwerken“ der Zellen den normalen Zelltod verhindert und stattdessen eine Entzündungsreaktion auslöst. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden am 20. November 2024 im Fachjournal Immunity veröffentlicht.

 

 

Laborwerte in der Medikationsanalyse

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 25.11.2024

 

Laborwerte können ein Rettungsanker in der Medikationsanalyse sein, meint AMTS-Expertin Dr. Dorothee Dartsch. Doch ob man sie beim Arzt anfordert, sollte gut überlegt sein. Die Interpretation erfordert einigen Sachverstand. Die Medikationsanalyse in der öffentlichen Apotheke ist grundsätzlich so ausgelegt, dass sie ohne Laborwerte auskommt (Medikationsanalyse Typ 2a). »Man braucht Laborwerte auch gar nicht so häufig, wie man vielleicht im ersten Reflex meint«, so Dr. Dorothee Dartsch, Geschäftsführerin des Fortbildungsanbieters Campus Pharmazie und Expertin für Medikationsanalysen, vergangenen Samstag bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) in Hamburg. Apothekerinnen und Apotheker sollten Laborwerte nur bei der Arztpraxis anfragen, wenn sie einen Zusatznutzen für Ergebnisse der Medikationsanalyse begründen können. Denn Laborwerte zu erheben, kostet Zeit und Geld.

Superhelden gesucht: DGTHG startet dritte Organspende-Kampagne

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 21.11.2024

 

In einer Welt, in der Superhelden oft nur auf der Leinwand existieren, ruft die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) dazu auf, im echten Leben zum Helden zu werden. Mit ihrer dritten Organspende-Kampagne unter dem Motto "Deine Superkraft: Leben schenken" setzt die DGTHG ein kraftvolles Zeichen für die Bedeutung der Organspende. Die Kampagne: Vom Alltag zum Heldentum Die neue Kampagne der DGTHG präsentiert plakativ verschiedene Heldentypen neben einem gewöhnlichen Menschen. Die Botschaft ist klar: Jede(r) kann zum Helden werden, indem zu Lebzeiten die Entscheidung getroffen wird, Organspender zu sein. Diese Entscheidung verleiht die wahre Superkraft – die Fähigkeit, Leben zu schenken. Das Konzept des Helden ist tief in der Kultur verankert. In der Literatur und Geschichte sind Helden für ihre edlen Qualitäten, ihren Mut und ihre Taten bekannt. Sie stellen sich außergewöhnlichen Herausforderungen und inspirieren durch ihr tugendhaftes Handeln. Die DGTHG-Kampagne überträgt dieses Konzept auf die Realität der Organspende und zeigt, dass wahre Heldentaten vor allem im Alltag vollbracht werden können. Mit der neuen, nunmehr dritten Kampagne setzt die herzchirurgische Fachgesellschaft ihr Engagement für die Organspende fort.

 

 

Pflegenotstand erhöht Verweildauer von Krankenhauspatienten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 19.11.2024

 

Ein Krankenhausaufenthalt erhöht das Risiko einer anschließenden Pflegebedürftigkeit älterer Menschen erheblich. Wenn Betroffene nach ihrer Behandlung im Krankenhaus auf einen Pflegeheimplatz angewiesen sind, haben sie aufgrund des Personalmangels in deutschen Pflegeheimen jedoch oftmals Schwierigkeiten, einen Platz zu finden. Dadurch erhöht sich die Verweildauer in den Krankenhäusern um bis zu 40 Prozent und es entstehen zusätzlich abgerechnete Krankenhauskosten in Höhe von durchschnittlich 400 Euro pro Patienten. ... Ein verlängerter Aufenthalt im Krankenhaus birgt darüber hinaus zahlreiche Risiken für die Betroffenen, wie das Risiko für Folgeinfektionen und die Verschlechterung physischer und kognitiver Fähigkeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Sie basiert auf Krankenkassendaten zwischen 2011 und 2019, die mit regionalstatistischen Informationen verknüpft wurden.

 

 

Grippestamm durch Corona-Maßnahmen ausgerottet

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 19.11.2024

 

Bei der Grippe-Impfung wird ab dieser Saison ein Dreifach- statt wie bisher ein Vierfach-Impfstoff empfohlen. Er bietet Schutz gegen nur drei statt vier Influenza-Virusstämme. Das ist nicht etwa eine Sparmaßnahme, sondern geht auf einen Randeffekt der Corona-Maßnahmen zurück. »Wir haben einen Grippestamm komplett ausgerottet«, sagt Professor Dr. Carsten Watzl von der TU Dortmund. »Das zeigt sehr eindrücklich, wie effektiv die Maßnahmen waren.« Schon im Jahr 2020 hatten Experten festgestellt, dass diese Gruppe von Influenza-Viren nicht mehr kursiert. Auch in den Jahren danach sei B/Yamagata nicht mehr aufgetreten, sagt Immunologe Watzl.

Größte Personallücke im Gesundheitswesen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung 18.11.2024

 

Physiotherapeuten, Heizungstechniker, Pfleger: In vielen Berufen in Deutschland können Stellen häufig nicht passend besetzt werden. Eine Studie zeigt, dass es aktuell die größten Engpässe im Gesundheitswesen gibt. Auch die Apotheken haben mit einem erheblichen Fachkräftemangel zu kämpfen.  Das Gesundheitswesen ist die am stärksten vom Fachkräftemangel betroffene Branche in Deutschland. Rund 47.400 Stellen konnten im Jahresdurchschnitt 2023/2024 nicht mit passend qualifizierten Bewerbern besetzt werden. Das geht aus Berechnungen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.

Die meisten Engpässe in dem Wirtschaftszweig gibt es demnach mit knapp 11.600 Stellen bei Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten. Bei zahnmedizinischen Fachangestellten sind es 7.350, in der Gesundheits- und Krankenpflege 7.100. Der demographische Wandel könnte den Mangel noch vergrößern.

Überraschende Erkenntnisse zur Blutbildung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.11.2024

 

Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Mainz decken in Kooperation mit Forschenden des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin vielversprechende Eigenschaften des Schädelknochenmarks auf: Das Knochenmark im Schädel stellt eine geschützte und dynamisch expandierende Umgebung für blutbildende Stammzellen dar und unterscheidet sich damit wesentlich vom Knochenmark in anderen Knochenregionen. Das ist das Ergebnis einer Studie mit Beteiligung von Forschenden des Instituts für Transfusionsmedizin – Transfusionszentrale der Universitätsmedizin Mainz, die heute in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde.

 

Mangelernährung - Ein gewichtiges Problem

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 13.11.2024

 

Etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten in deutschen Krankenhäusern sind mangelernährt. Ihre Sterblichkeit ist deutlich erhöht – auch nach der Entlassung. Eine individuell angepasste Ernährungstherapie ist sowohl möglich als auch kosteneffektiv. Eine Mangelernährung wirkt sich direkt auf die Gesundheit der Betroffenen aus. Sie schwächt wesentliche Körperfunktionen und das Immunsystem, erhöht die Infektanfälligkeit, lässt Muskelmasse schwinden und verlängert die Genesungszeit. Im Krankenhaus verdreifacht sich die Komplikationsrate. Vor allem Senioren und Menschen mit chronischen und schweren Erkrankungen sind gefährdet.

 

Organspende: Widerspruchslösung erhöht die Spendenrate nicht

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.11.2024

 

Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der MSB Medical School Berlin und dem Max Planck Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research zeigt, dass die Umstellung auf eine Widerspruchslösung („vermutete Zustimmung”), bei der alle Erwachsenen als Organspender*innen gelten, es sei denn, sie widersprechen ausdrücklich, nicht zu einer Zunahme der Spenden von verstorbenen Spender*innen führt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift Public Health veröffentlicht. Da die Nachfrage nach Spenderorganen das Angebot bei Weitem übersteigt, werden Forderungen nach Änderungen in der öffentlichen Politik immer lauter. Eine Opt-out-Standardregelung („vermutete Zustimmung“), oder auch Widerspruchslösung genannt, wird oft als vielversprechender Ansatz angesehen. Diese Regelung sieht vor, dass alle Erwachsenen nach ihrem Tod automatisch als potenzielle Organspender*innen gelten, es sei denn, sie widerrufen ihre Zustimmung zu Lebzeiten ausdrücklich. Im Gegensatz dazu verlangt das Opt-in-System („ausdrückliche Zustimmung“) von potenziellen Spender*innen, dass sie aktiv zustimmen, ihre Organe nach ihrem Tod zu spenden. Die Diskussion über die Einführung einer Widerspruchslösung hat in Deutschland in letzter Zeit wieder an Fahrt aufgenommen und wirft die Frage auf, ob eine solche Änderung der Regelung tatsächlich zu einer Erhöhung der Zahl der verstorbenen Organspender*innen führen würde.

 

 

EASi-KIDNEY testet vielversprechenden Meilenstein bei chronischer Nierenerkrankung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.11.2024

 

EASi-KIDNEY ist eine neue internationale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie, die untersucht, ob ein Aldosteron-Synthase-Hemmer in Kombination mit dem SGLT2-Inhibitor Empagliflozin das Fortschreiten einer chronischen Niereninsuffizienz verlangsamen und das Risiko einer Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz oder Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung verringern kann. Weltweit sollen 11.000 Patientinnen und Patienten mit und ohne Typ-2-Diabetes in 450 Kliniken rekrutiert werden. Die deutsche Studienzentrale ist am Universitätsklinikum Würzburg angesiedelt.

 

Mangelernährung betrifft mehr als 1,5 Millionen

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.11.2024

 

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) sind in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Menschen mangelernährt. Vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist dies ein Problem, auf das diese Woche die »Malnutrition Awareness Week« aufmerksam machen will. »Wir sprechen als Gesellschaft viel über Übergewicht und Diäten. Aber wir reden zu wenig darüber, dass bis zu 30 Prozent der Patientinnen und Patienten in medizinischen Einrichtungen in Deutschland mangelernährt sind«, sagt Juliane Pohl, Leiterin Ambulante Versorgung beim Bundesverband Medizintechnologie (BVMed). Daher spricht sich der Verband für ein verpflichtendes Screening auf Mangelernährung in Kliniken aus und weist darauf anlässlich der dieswöchigen Malnutrition Awareness Week hin.

Ultraschall als Schlüssel zur Vermeidung von Dialysepflicht und Nierenkrankheit

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.11.2024

 

Eine neue S3-Leitlinie zur Abklärung der Mikrohämaturie bei Kindern und Jugendlichen dient der Früherkennung von Nierenkrankheiten. Bei kleinsten Blutbeimengungen im Urin soll bereits bei der Vorsorgeuntersuchung U8 im Alter von vier Jahren möglichst noch in der Kinderarztpraxis eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) betont, dass dadurch jährlich bei bis 1000 Kindern die Entwicklung einer chronischen Nierenkrankheit verhindert oder verzögert werden könne. Für die Leitlinie waren federführend die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN) und die Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie e.V. (GPN) verantwortlich.

 

Chronische Nierenerkrankung: Studie zeigt aktuellen Handlungsbedarf auf

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.11.2024

 

In Deutschland haben mehr als 1,3 Millionen Menschen eine chronische Nierenerkrankung (CKD) in den fortgeschrittenen Stadien 3 bis 5. Dabei ist die rechtzeitige Erkennung und Behandlung der CKD entscheidend, um das Fortschreiten zum Nierenversagen zu verhindern. Eine neue Studie der Klinik für Innere Medizin IV mit den Schwerpunkten Nieren- und Hochdruckkrankheiten am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Berlin, zeigt Handlungsbedarf in der Versorgung von Betroffenen mit CKD in Deutschland auf.

 

IgA-Nephropathie: Atrasentan und Iptacopan vermindern Proteinurie

Quelle: Ärzteblatt, 04.11.2024

 

Die Behandlungsoptionen der IgA-Nephropathie, der weltweit häufigsten Glomerulopa­thie, dürften in absehbarer Zukunft um 2 weitere Medikamente erweitert werden. Der Endothelin-Rezeptor­antagonist Atrasentan und der Inhibitor des Komplementfaktors B Iptacopan haben in 2 Phase-3-Studien die Proteinurie signifikant vermindert. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Society of Nephrology vorgestellt und im New England Journal of Medicine (NEJM 2024; DOI: 10.1056/NEJMoa2410316 und 10.1056/NEJMoa2409415) publiziert.

 

Studie zeigt weltweite Belastung durch CKD bei Frauen

Quelle: Ärzteblatt, 01.11.2024

 

Eine bei der Kidney Week 2024 vorgestellte Studie (Abstract FR-OR91) gibt erstmals einen um­fassenden Überblick über chronische Nierenerkrankungen (CKD) und deren Auswirkungen bei Frauen. Dem­nach war in den letzten 3 Jahrzehnten die häufigste Ursache für CKD-assoziierte Todesfälle bei Frauen der Typ-2-Diabetes, gefolgt von der CKD durch Hypertonie.

Wieso eine Leberentzündung die Nieren schädigen kann

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 31.10.2024

 

Eigentlich befällt das Hepatitis-E-Virus die Leber. Doch infizierte Leberzellen scheiden ein virales Protein aus, das mit Antikörpern im Blut reagiert – und als Komplex die Filtervorrichtungen in der Niere schädigen kann, wie Forschende an der Universität Zürich und am Universitätsspital Zürich erstmals nachweisen. Das Hepatitis-E-Virus infiziert jedes Jahr rund 70 Millionen Menschen. «Diese Infektion ist die häufigste Form der viralen Hepatitis und ein grosses weltweites Gesundheitsproblem», sagt Achim Weber, Professor für Pathologie an der Universität Zürich (UZH) und am Universitätsspital Zürich (USZ). In den meisten Fällen verläuft die Infektion asymptomatisch oder milde. Doch manchmal geht sie nicht nur mit einem schweren Schaden an der Leber, sondern auch mit einer Nierenschädigung einher.

Neben- und Wechselwirkungen - Wenn die Arzneitherapie schief geht

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 30.10.2024

 

Eigentlich soll die Anwendung von Arzneimitteln dazu beitragen, Patienten aus der Notaufnahme fernzuhalten. Manchmal passiert aber genau das Gegenteil. Die Herausforderung besteht dann oft darin, Neben- oder Wechselwirkungen als Ursache der akuten Beschwerden zu erkennen. »AMTS als Notfall« hieß ein Workshop beim Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie, der kürzlich in Berlin stattfand. Tatsächlich ist es um die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) nicht gut bestellt, wenn Patienten aufgrund von Arzneimittelneben- oder Wechselwirkungen eine Notaufnahme aufsuchen müssen. Wobei dieser Zusammenhang meistens nicht offensichtlich ist; es braucht pharmakologische Expertise, um als Ursache einer akuten Symptomatik die Arzneimitteltherapie des Patienten ausmachen zu können – und jemanden, der das dann auch tut.

Neuer Versorgungsatlas-Bericht zeigt hohe Komorbiditätslast bei Menschen mit chronischer Nierenkrankheit

Quelle: Informationsdiesnt Wissenschaft, 28.10.2024

 

Fast 68 Prozent der chronisch Nierenkranken leiden zusätzlich an mindestens drei weiteren chronischen Erkrankungen // Herzinsuffizienz und kardiovaskuläre Erkrankungen besonders häufig // Anstieg der Multimorbidität mit fortschreitendem Nierenschaden

 

Der häufigsten Herzrhythmusstörung begegnen die Spezialisten am HDZ NRW jetzt mit neuartiger Ablationstechnologie

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 25.10.2024

 

Prof. Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, freut sich, seinen Patientinnen und Patienten als einer der ersten Spezialisten deutschlandweit ein neues Mapping- und Ablationssystem anbieten zu können. Wenn die Herzvorkammern (Vorhöfe) aus dem Rhythmus geraten, wird das Blut nicht effizient in den Körper gepumpt, was eine ungewöhnlich schnelle Herzfrequenz, Zittern oder pochende Empfindungen im Herzen verursacht. Diese Erkrankung, die als Vorhofflimmern bezeichnet wird, betrifft weltweit mehr als 60 Millionen Menschen. Zu den Risikofaktoren für Vorhofflimmern zählen Alter, Fettleibigkeit, Herzerkrankungen und Bluthochdruck oder ein erhöhter Cholesterinspiegel. Unbehandelt kann das Vorhofflimmern mit einer höheren Rate kardiovaskulärer Einweisungen1, Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz2, höherer Mortalität3 sowie einer verminderten Lebensqualität einhergehen.4 Daher ist eine frühzeitige Therapie besonders wichtig.

 

 

Der häufigsten Herzrhythmusstörung begegnen die Spezialisten am HDZ NRW jetzt mit neuartiger Ablationstechnologie

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.10.2024

 

Prof. Dr. Georgi Wassilew, Generalsekretär der Sektion Endoprothetik der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sagt auf dem Kongress: "Die Entwicklung und Anwendung roboter-assistierter Systeme in der Orthopädie und Unfallchirurgie haben bis zum Jahr 2024 bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Insbesondere bei der Implantation von Knie- und Hüftprothesen ist der Einsatz von Robotern immer häufiger zu beobachten. Diese Technologien ermöglichen eine präzise Planung und Durchführung von Operationen, da sie prä- und/oder intraoperativ die individuelle Anatomie des Patienten erfassen und die notwendigen Schnitte exakt planen. Ärzte behalten jedoch jederzeit die Kontrolle und nutzen die roboter-assistierte Technik als präzises Werkzeug, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen."

 

Versorgungsforschungsprojekte zur Prävention bestimmter Infektionen sowie zur Früherkennung von Nierenerkrankungen erfolgreich abgeschlossen

Quelle: Pressemitteilung, Gemeinsamer Bundesauschuss, 18.10.2024

 

 Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat heute insgesamt zehn Entscheidungen zur weiteren Nutzung von Projektergebnissen gefasst und auf seiner Website veröffentlicht. Sieben abgeschlossene Projekte stammen aus dem Förderbereich Versorgungsforschung. Dazu zählen:

  • Das Projekt Hämaturie-Kind, das eine neue S3-Leitlinie zur Früherkennung von Nierenerkrankungen entwickelte.
  • Das Projekt DIPS, das mehrere Maßnahmen erprobte, mit deren Hilfe die Zahl der Infektionen bei Dialysepatientinnen und -patienten gesenkt werden soll.
  • Das Projekt VIPER, das ein Simulationsmodell entwickelte, mit dem die Entscheidungsfindung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Impfempfehlungen unterstützt werden kann.

Nierenkrebs: Neue Leitlinienempfehlungen zu erblichen Tumoren

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.10.2024

 

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom überarbeitet und neue Empfehlungen zu erblichen Tumoren integriert, deren Diagnostik und Behandlung besondere Fachexpertise erfordern. Die Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie sowie unter Mitwirkung von 33 weiteren Fachgesellschaften und Organisationen. Finanziert wurde die Leitlinie von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie. Ziel der S3-Leitlinie ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Therapie von Patient*innen mit Nierenkrebs zu verbessern.

 

Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) sieht den Bedarf zu einer Verbesserung der Vorbeugung und Versorgung von Herz-Kreislauferkrankungen und unterstützt daher die Ziele des Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit (Gesundes-Herz-Gesetz – GHG). Sie hat bereits zum Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit Stellung genommen. Ihre Anmerkungen haben jedoch überwiegend keine Aufnahme in den Gesetzentwurf gefunden. Zur Verbesserung der Vorbeugung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen muss ein Gesundes-Herz-Gesetz den Präventionsgedanken, Lebensstiländerungen und die Detektion von Risikofaktoren ins Zentrum des Regelungsvorhabens stellen. Die hohe Relevanz der Prävention, der Früherkennung und der frühzeitigen Therapie der chronischen Nierenkrankheit, als eine maßgebliche Ursache von Herz-Kreislauferkrankungen, wurde dabei übersehen. Zumindest wird die chronische Nierenkrankheit trotz ihrer Relevanz im Gegensatz zu anderen, auch weniger relevanten Risikofaktoren im Gesetzesentwurf überhaupt nicht erwähnt. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) soll nicht einmal mit der Prüfung des Themenkomplexes beauftragt werden.

 

 

Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) – Chronische Nierenkrankheit (CKD) muss berücksichtigt werden

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) fordert in einer soeben veröffentlichten Stellungnahme eine Berücksichtigung der chronischen Nierenkrankheit (CKD) im „Gesundes-Herz-Gesetz“ (GHG). Dieses wurde vom Bundesministerium für Gesundheit erarbeitet und hat bereits am 28.08.2024 das Kabinett passiert. Dabei wird die DGfN unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e. V. (DGK).

 

Erste Leitlinie zur Lebertransplantation treibt Harmonisierung und Standardisierung voran

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Nach der Transplantation der Niere ist die Lebertransplantation die am zweithäufigsten durchgeführte Organverpflanzung in Deutschland. Wie lässt sich bei Lebertransplantationen das Management auf der Warteliste optimieren? Wie sollte eine Suppression des Immunsystems bestmöglich erfolgen? Und welche Mindestanforderungen gelten bei der Nachsorge der Patienten? Diese und weitere Fragen beantwortet die erste deutschsprachige Leitlinie zur Lebertransplantation, die seit kurzem in gedruckter Version vorliegt. Ihr Ziel ist es, über eine Vereinheitlichung von Diagnostik und Therapie bei Lebertransplantationen die Versorgung der Patient:innen vor und nach der Operation zu verbessern.

 

Das Beschäftigungswachstum in der Pflege wird inzwischen ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Knapp 1,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte waren im Juni 2023 in der Pflege tätig. Jede sechste Pflegekraft kam aus dem Ausland. Ausländische Pflegekräfte federn den demografisch bedingten Rückgang der deutschen Beschäftigten damit maßgeblich ab. Zugleich tragen sie dazu bei, dass der Arbeitskräftemangel in der Pflege nicht noch größer ausfällt und der Pflegebetrieb so aufrechterhalten wird. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Gesamtbeschäftigung in den Pflegeberufen ist im Zeitraum von 2013 bis 2023 um 26 Prozent gestiegen. Seit 2022 wird das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen, die Zahl deutscher Pflegekräfte ist hingegen rückläufig. „Unter den Pflegekräften mit deutscher Staatsangehörigkeit befinden sich mittlerweile deutlich mehr ältere als jüngere Beschäftige. Viele von ihnen erreichen in den nächsten Jahren das Rentenalter“, ordnet IAB-Forscher Holger Seibert ein.

 

 

Reizdarmsyndrom: Anhand der Gene vorhersagen, ob eine Ernährungsumstellung helfen kann

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.10.2024

 

Das Reizdarmsyndrom (engl. „irritable bowel syndrome“, IBS) ist eine Verdauungsstörung, die durch Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung gekennzeichnet ist. Sie betrifft bis zu 10% der Weltbevölkerung. Trotz seiner Häufigkeit bleibt die Behandlung des Reizdarmsyndroms eine Herausforderung, da die Symptome und das Ansprechen auf diätetische oder pharmakologische Maßnahmen sehr unterschiedlich sind. Ein europäisches Forschungsteam unter Beteiligung von Mitgliedern des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) hat nun gezeigt, dass bei IBS-Patientinnen und -Patienten mit Defekten in Genen der Kohlenhydratverdauung ernährungsbezogene Maßnahmen wirksamer sind, als bei Betroffenen ohne diese Veränderungen. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift Clinical Gastroenterology & Hepatology veröffentlicht.

 

Diabetische Nierenerkrankung: Ursache und möglicher Therapieansatz identifiziert

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 10.10.2024

 

Forschende der Universitätsmedizin Leipzig haben einen neuen Mechanismus entschlüsselt, der eine zentrale Rolle in der Entwicklung der diabetesbedingten Nierenerkrankung spielt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht ein Gerinnungsprotein. Dieses ist bereits im frühen Stadium der Erkrankung in Urinproben Betroffener nachweisbar und kann als Marker für die Diagnose dienen. Seine Konzentration lässt Rückschlüsse auf die Schwere der Erkrankung zu. Ein neuer Behandlungsansatz könnte in der gezielten Hemmung dieses Gerinnungsproteins bestehen. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Wissenschaftler:innen im renommierten Fachjournal Nature Communications.

 

Zi veröffentlicht Versorgungsatlas-Bericht zur Prävalenz chronischer Nierenkrankheiten

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 10.10.2024

 

Die Prävalenz diagnostizierter chronischer Nierenkrankheiten ist unter gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten ab 40 Jahren in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten zeigen zwischen 2013 und 2022 eine Zunahme von 4,43 auf 7,07 Prozent. Das entspricht einem relativen Anstieg um mehr als 60 Prozent. Insgesamt waren im Jahr 2022 fast 2,94 Millionen Patientinnen und Patienten von einer diagnostizierten chronischen Nierenkrankheit betroffen. Männer zeigten im Jahr 2015 mit 5,56 Prozent eine im Vergleich zu Frauen (3,65 Prozent) um 52 Prozent erhöhte altersstandardisierte Prävalenz. Infolge stärkerer Prävalenzzunahmen bei Frauen im Zeitverlauf ging dieser Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern schrittweise zurück und betrug 32 Prozent im Jahr 2022 (Männer: 7,75 Prozent, Frauen: 5,88 Prozent). Zeitgleich wies die Prävalenz der Dialyseinanspruchnahme keinen Anstieg auf. Im Vergleich zwischen 2013 und 2022 erhöhte sich der Anteil an Personen mit diagnostizierter chronischer Nierenkrankheit mit verschlüsseltem Erkrankungsstadium von 54 auf 76 Prozent. Besonders ausgeprägt war der Anstieg in dem für die Vermeidung einer Dialysebehandlung therapierelevanten Stadium 3, während die Prävalenz der höheren Stadien rückläufig war.

 

Nierenfunktion - Wasserhaushalt im Gleichgewicht

Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 04.10.2024

 

Der menschliche Körper besteht etwa zur Hälfte aus Wasser und muss das feuchte Element permanent aufnehmen, um Stoffwechselvorgänge aufrechtzuerhalten und Giftstoffe auszuscheiden. Gleichzeitig sorgen die Nieren dafür, dass weder zu viel noch zu wenig Flüssigkeit den Körper belastet. Wie der Wasserhaushalt im gesunden Gleichgewicht bleibt und welche Trinkmenge ratsam ist.

Schädliche Wirkung von Stresshormonen bei akutem Nierenversagen entdeckt

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 04.10.2024

 

Die menschlichen Nieren sind lebenswichtige Hochleistungs-Organe, die pro Tag rund 180 Liter Blut filtern und von Schadstoffen befreien. Daher ist ein akutes Nierenversagen eine schwerwiegende Erkrankung, die nicht selten zum Tod führen kann. Eine Schlüsselrolle beim akuten Nierenversagen spielen sogenannte Tubulusepithelzellen, deren Resilienz und Reparatur entscheidend für die Wiederherstellung der Nierenfunktion und die Genesung der Patient*innen ist. Forschende der Philipps-Universität Marburg um Prof. Dr. Thomas Worzfeld vom Pharmakologischen Institut und internationale Kolleg*innen haben nun herausgefunden, dass bestimmte Stresshormone, die auch als Medikamente eingesetzt werden, Tubulusepithelzellen schädigen und dadurch ein akutes Nierenversagen verschlimmern können. Sie veröffentlichen ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Science Translational Medicine“.

 

Molekulare Veränderungen im Albumin: Neue Einblicke in das nephrotische Syndrom bei Kindern

Quelle: Informartationsdienst Wissenschaft, 01.10.2024

 

Das nephrotische Syndrom kann bei verschiedenen Krankheiten mit Nierenbeteiligung auftreten. Es betrifft vor allem Kindern und führt zu einem übermäßigen Verlust von Eiweiß im Urin. Bisher konzentrierte sich die Forschung hauptsächlich auf die Filterfunktion der Nieren. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Institut für Physikalische Chemie und Molekulare Selbstorganisation Halle-Wittenberg hat neue Erkenntnisse über die Ursachen des nephrotischen Syndroms im Journal of Medicinal Chemistry veröffentlicht. Die Forschenden konnten zeigen, dass auch das vermehrt ausgeschiedene Eiweiß, das sogenannte Albumin, eine wichtige Rolle spielen könnte.

 

Auszeichnung: Wie Nierenmärkte Menschen unter Druck setzen könnten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 01.10.2024

 

Dass in vielen Ländern wesentlich weniger Organe zur Transplantation zur Verfügung stehen, als eigentlich gebraucht werden, ist bekannt. Um das zumindest für gewisse Organe zu ändern, schlagen einige Forschende vor, einen staatlich regulierten Markt zu etablieren, auf dem Menschen freiwillig ihre Niere verkaufen können. Inwiefern der Verkauf einer Niere für in Armut lebende Menschen wirklich freiwillig wäre, hat Christin Hempeler von der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Die Medizinethikern erhielt für ihre Arbeit den Nachwuchspreis der Akademie für Ethik in der Medizin. Hempeler nahm die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung am 26. September 2024 in Tübingen entgegen.

 

Ultraschall „kickt“ Nierensteine in den Ureter

Quelle: DEutsches Ärzteblatt, 24.09.2024

 

US-Nephrologen haben eine Methode entwickelt, mit der sich kleinere Nierensteine mittels Ultraschall im Nierenbecken in Richtung Ureter bewegen lassen. Die „Ultrasonic propulsion“ senkte in einer Pilotstudie im Journal of Urology (2024; DOI: 10.1097/JU.0000000000004186) das Risiko auf erneute symptomatische Nierensteine um 70 %.

Neue Nephrologie: Weniger Nierenversagen durch neue Behandlungsmöglichkeiten

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.09.2024

 

In der Behandlung der chronischen Nierenkrankheit (CKD) zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab: weg von lediglich allgemeinen Behandlungsempfehlungen hin zu konkret wirksamen Therapiekonzepten. Denn neue Medikamente können das irreversible Nierenversagen, das am Ende der CKD steht, aufhalten. Zu den Game-Changern gehören auch die als Abnehmspritze und Diabetes-Therapeutikum bekannt gewordenen GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie der Wirkstoff Semaglutid

Dialyse und Nierentransplantation stehen unter Druck

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 24.09.2024

 

Die Nieren sind lebenswichtige Organe. Versagen sie, führt dies unbehandelt zum Tod. Ersatztherapien sind die Dialyse, die hierzulande rund 100.000 Menschen dauerhaft erhalten, sowie eine Nierentransplantation. Doch Dialyse kann die vielfältigen Funktionen der Nieren nicht optimal ersetzen. Die Folge: Gesundheit und Lebensqualität, aber auch die Lebenserwartung der Betroffenen verschlechtern sich mit der Zeit deutlich. Abhilfe könnte eine frühzeitige Nierentransplantation schaffen. Doch die durchschnittliche Wartezeit beträgt in Deutschland bis zu 10 Jahre, da nur sehr wenige Spenderorgane zur Verfügung stehen.

 

Kein höheres Risiko für Nierensteine oder Arterienverkalkung bei Vitamin D-Einnahme

Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 24.09.2024

 

Tägliche Vitamin D-Einnahme könnte die Krebssterblichkeit um zwölf Prozent reduzieren. Doch Kritiker befürchten gesundheitliche Nebenwirkungen durch die mit der Vitaminsupplementierung verbundenen erhöhten Kalziumwerte im Blut. Forschende aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zeigten kürzlich: Die Einnahme von Vitamin D oder von Multivitamin-Präparaten ist zwar mit erhöhten Kalziumspiegeln verbunden. Doch die Personen mit höheren Kalziumwerten erkrankten nicht häufiger an Atherosklerose oder an Nierensteinen, den charakteristischen Folgen langfristig erhöhter Serum-Kalziumspiegel.

 

Beispiele optimierter Verpflegung an der Dialyse

Quelle: Medical Tribune

 

Die Mahlzeiten an der Dialyse können als Einführung von gesunden Optionen eine wichtige Rolle spielen für die Ernährung der Dialysepatientinnen und -patienten. Welche Vorteile bieten sich und was ist zu beachten bei der Auswahl der Nahrungsmittel? Die Durchführung einer Hämodialysetherapie im Zentrum ist für viele Patientinnen und Patienten belastend, zumal es sich hier um fremdbestimmte Zeit handelt. Und so sehr sich die Dialysezentren bemühen, den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, ist man eben nicht zu Hause. Umso einen größeren Stellenwert nimmt die Verpflegung an der Dialyse ein: Sie lässt die Zeit schneller vergehen und idealerweise ist es eine hochwertige Verpflegung in hoffentlich netter Gesellschaft.

 

10-Punkte-Plan der DGfN zur Heimdialyse – eine Zwischenbilanz

Quelle: Medical Tribune

 

2021 hatte die DGfN einen 10-Punkte-Plan zur STÄRKUNG DER HEIMDIALYSE UND TRANSPLANTATION IN DEUTSCHLAND vorgestellt. Im Vorfeld des 14. Kölner Heimdialysekongresses des KfH 2024 gab DGfN-Pressesprecherin Univ.-Professorin Dr. Julia Weinmann-Menke im Interview Auskunft zum aktuellen Stand der Umsetzung. Trotz vieler Bemühungen und Initiativen wie dem 10-Punkte-Plan der DGfN dominiert bei der Nierenersatztherapie in Deutschland nach wie vor die Zentrumsdialyse. Und das, obwohl es, zumindest für einen Teil der Patienten, bessere Alternativen gibt. Heimdialyseverfahren wie die Peritoneal- oder auch die Heimhämodialyse (PD, HHD) bieten den Patienten mehr Flexibilität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, lange und teure Anfahrten entfallen, und auch aus medizinischer Sicht werden die Heimbehandlung und die Zentrumsdialyse als gleichwertig beurteilt. Warum also sind Heimdialyseverfahren hierzulande unterrepräsentiert (ca. 5,5 %), während ihr Anteil in anderen Ländern deutlich höher ist? Förderprojekte des G-BA-Innovationsausschusses wie MAU-PD* oder Befragungen von Nephrologinnen und Nephrologen durch die DGfN ergeben zwar, dass es viele alters- und krankheitsbedingte Umstände seitens der Patienten gibt, die ein Heimdialyseverfahren ausschließen – zu krank, infektbedingt oder voroperiert.

Krankenbeförderung kann zukünftig auch per Videosprechstunde verordnet werden

Quelle: Pressemitteilung Gemeinsamer Bundesausschuss, 19.09.2024

 

Videosprechstunden gewinnen für Praxen und Versicherte zunehmend an Relevanz – und damit der Bedarf, Leistungen auch über diesen Weg zu verordnen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat mit einem aktuellen Beschluss konkretisiert, unter welchen Voraussetzungen zukünftig auch eine Krankenbeförderung per Videosprechstunde verordnet werden kann. Diese Möglichkeit besteht bereits für die Verordnung von Heilmitteln sowie Leistungen der häuslichen Krankenpflege und der medizinischen Rehabilitation. Auch die Arbeitsunfähigkeit kann per Videosprechstunde überprüft und bescheinigt werden.

Sichere Behandlungsmethode bei Vorhofflimmern: Studie zur Pulsed Field Ablation mit vielversprechenden Ergebnissen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.09.2024

 

Internationale Studie unter Beteiligung des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) zeigt, dass die Pulsed Field Ablation zur Behandlung von Vorhofflimmern effektiver, schonender und mit weniger Komplikationen verbunden ist als andere Methoden. Die Bereiche des Herzgewebes, die für die Entstehung Vorhofflimmerns verantwortlich sind, werden bei der Pulsed Field-Methode gezielt mittels elektrischer Impulse verödet, und nicht wie bei anderen Verfahren durch Hitze oder Kälte. Die Ergebnisse der MANIFEST-17K-Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Nephrologen fordern Basisscreening auf Nierengesundheit für alle

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.09.2024

 

Mit 2 einfachen Tests aus Blut- und Urinproben könnte eine chronische Nierenkrankheit (CKD) frühzeitig erkannt werden. Dies gewinnt zunehmend an Bedeutung, da seit Kurzem mehrere neue Medikamente das Fortschreiten der CKD wirksam aufhalten können. Die derzeitigen Check-up-Untersuchungen in Deutschland erfassen diese Parameter jedoch nur unzureichend oder gar nicht. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass selbst bei Vorliegen von Hochrisikofaktoren für eine CKD – wie etwa ein Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck – häufig keine Bestimmung der Albuminausscheidung im Urin und der sogenannten geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) im Blut erfolgt (1).

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