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Letzte aktuallisierung des des Pressespiegel 05.06.2019
Zahl der Begleiterkrankungen ist bei Nierenpatienten besonders hoch
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.06.2019
Am 3. Juni meldete die Bertelsmann-Stiftung, dass fast 40% der Krankenhäuser die Mindestmengenregelung für schwere, planbare Operationen nicht einhalten [1], was ein hohes Medieninteresse erzeugte. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) möchte diesen Anlass nutzen, um erneut auf die Widersinnigkeit und Unzulänglichkeit der Mindestmengenregelung bei der Nierentransplantation hinzuweisen. Sie entbehrt jeder Berechtigung und führt dazu, dass Fehlanreize gesetzt werden: Quantität, nicht Qualität wird belohnt! „Es ist höchste Zeit, diese fehlerhafte Regelung aufzuheben.“ Transplantationszentren müssen jährlich mindestens 25 Nierentransplantationen durchführen. Erfüllen sie diese Vorgabe nicht, laufen sie Gefahr, dass im Folgejahr vorgenommene Nierentransplantationen nicht mehr vergütet werden, das Transplantationszentrum geschlossen wird und viele Patienten, die sich in der Vorbereitung bzw. auf der Warteliste befinden, sich plötzlich neue Ansprechpartner in einer weiter entfernten Stadt suchen müssen. Denn im Gegensatz zu „rein chirurgischen“ planbaren Eingriffen wie Hüft-OPs, Speiseröhren-OPs etc. gehören zur Nierentransplantation eine oft jahrelange Vorbereitung und eine lebenslange Nachbetreuung. Eine Transplantation lässt sich daher nicht mit solchen OPs vergleichen.
DGfN plant Kampagne, um die Grippeimpfrate bei chronisch nierenkranken Patienten zu erhöhen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.06.2019
Eine heute im Deutschen Ärzteblatt [1] publizierte Studie belegt eine zu geringe Grippeimpfrate bei chronisch nierenkranken Menschen. Sie liegt mit ca. 45% zwar höher als in der Allgemeinbevölkerung, aber in Anbetracht des Risikoprofils von nierenkranken Menschen ist sie zu gering. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) reagiert umgehend auf die neuen Daten und plant im Herbst eine Grippeimpfkampagne gemeinsam mit der Deutschen Nierenstiftung. Die von Kevin Schulte und Kollegen im Deutschen Ärzteblatt publizierte Studie [1] dokumentiert eine viel zu geringe Rate von Grippeimpfungen bei Nierenpatienten. In den Jahren 2012-2017 erhielten 41 - 47 % aller Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion eine Grippeimpfung. Bei den Dialysepatienten waren es 43 - 45 %, bei den nierentransplantierten Patienten sogar nur 32 - 34 %. Zwar sind diese Impfraten insgesamt etwas höher als in der Allgemeinbevölkerung, dort lag die Impfquote in der Influenzasaison 2016/2017 bei 35 % [2], aber Nierenkranke sind besonders anfällig, daher wird die Impfung von der STIKO gerade für diese Patientengruppe empfohlen.
166 neue Risiko-Gene für Nierenkrankheiten entdeckt
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 03.06.2019
Forscher des Universitätsklinikums Freiburg haben im Rahmen einer internationalen Kollaboration Studiendaten von rund einer Million Patienten ausgewertet und dabei viele neue genetische Ursachen für Nierenkrankheiten entdeckt / Publikation in Nature Genetics. Rund acht Millionen Menschen in Deutschland haben eine chronische Nierenkrankheit, etwa 8.000 von ihnen warten auf eine Nierentransplantation. Nun haben Forscherinnen und Forscher des Universitätsklinikums Freiburg gemeinsam mit internationalen Kollaborationspartnern in einem mehrjährigen Projekt Daten von weltweit 1,05 Millionen Studienteilnehmern ausgewertet, um neue Risikogene für Nierenerkrankungen zu identifizieren. Dabei haben sie 166 Genorte erstmals nachgewiesen. Risikovarianten in elf dieser Gene sind nach Ansicht der Forscher besonders relevant und könnten unter anderem für die Medikamenten-Entwicklung wichtig sein. Für ihre Studie, die am 31. Mai 2019 im Fachmagazin Nature Genetics erschien, leiteten die Freiburger Wissenschaftler ein Konsortium mit mehr als 270 Forschungsabteilungen weltweit.
Spahn ruft zum Nachdenken über Organspende auf
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 03-06.2019
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den bundesweiten Tag der Organspende als „Tag der Hoffnung“ bezeichnet und zur Auseinandersetzung mit dem Thema aufgerufen. „Wir wollen mehr Menschen dazu bewegen, sich Gedanken über Organspende zu machen“, sagte der Minister.Er hatte am vergangenen Samstag die zentrale Feier auf dem Asmus-Bremer-Platz in Kiel eröffnet. Mehrere Tausend Interessierte kamen nach Angaben der Veranstalter über den Tag verteilt. Einer Umfrage zufolge hält nur die Hälfte der Bundesbürger das Organspendesystem in Deutschland für gerecht. Mehr als ein Drittel halte es sogar für ungerecht, heißt es in der Befragung des Instituts Kantar im Auftrag der Deutschen Stiftung Patientenschutz.
Tag der Organspende: Deutsche Leberstiftung warnt vor möglichem Anstieg von Lebertransplantationen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.05.2019
Am 1. Juni 2019 findet in Kiel auf dem Asmus-Bremer-Platz die zentrale Veranstaltung zum bundesweiten Tag der Organspende statt. Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ wird gedankt, informiert und gleichzeitig auf die Wichtigkeit einer individuellen Entscheidung in Bezug auf die Organspende hingewiesen. Aktuelle gesetzliche Neuregelungen sowie gesellschaftliche und politische Debatten geben dem diesjährigen Aktionstag eine besondere Bedeutung. Die Deutsche Leberstiftung informiert anlässlich des Tages der Organspende über die Gefahr, dass zukünftig mehr Lebertransplantationen benötigt werden könnten.
Richtig. Wichtig. Lebenswichtig. Tag der Organspende am 1. Juni 2019
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.05.2019
Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ setzt der bundesweite Tag der Organspende am 1. Juni ein Zeichen für die persönliche Entscheidung. Er findet jährlich am ersten Samstag im Juni statt, zentraler Veranstaltungsort ist in diesem Jahr Kiel. Ergebnisse der aktuellen Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen, dass 39 Prozent der Befragten ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende schriftlich festgehalten haben, sei es im Organspendeausweis und/oder in einer Patientenverfügung. Der Tag der Organspende ist bundesweit ein wichtiger Anlass, um über das Thema zu informieren und bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ setzt der bundesweite Tag der Organspende am 1. Juni ein Zeichen für die Wichtigkeit der persönlichen Entscheidung. Er findet jährlich am ersten Samstag im Juni statt, zentraler Veranstaltungsort ist in diesem Jahr Kiel.
Fast jeder Zweite für Widerspruchslösung
Quelle: Ärztezeitung, 27.05.2019
Fast 10 000 Patienten in Deutschland warten auf Organe. Die große Mehrheit der Menschen hierzulande ist für Organspenden. Die von Bundestagsabgeordneten vorgeschlagene sogenannte Widerspruchslösung spaltet einer Umfrage zufolge jedoch. Die meisten Menschen in Deutschland stimmen lebensrettenden Organspenden zu – weit weniger allerdings befürworten dabei einer neuen Umfrage zufolge die sogenannte Widerspruchslösung. Laut einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland sprachen sich 47 Prozent der Befragten dafür aus, 38 Prozent dagegen, 15 Prozent machten keine Angaben.
Aufklärungskampagne soll Fahrschüler für Organspende sensibilisieren
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.05.2019
Viele Fahrschüler in Rheinland-Pfalz erhalten künftig Informationen zu der Frage, ob eine Organspende für sie in Frage kommt. Mit einem Info-Flyer will die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz junge Menschen für das Thema sensibilisieren. „Um eine solche Frage, die einen der sensibelsten Bereiche des Menschseins betrifft, beantworten zu können, sind Informationen und Aufklärungsarbeit unerlässlich“, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) zum Start der Kampagne in einer Fahrschule in Ingelheim. Anlass der Aktion ist der bevorstehende Tag der Organspende am 1. Juni.
Zum Tag der Organspende: DGU e.V. plädiert erneut für Widerspruchslösung
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.05.2019
Die Zahl der Organspenden in Deutschland geht wieder zurück: Anlässlich des Organspendetages am 1. Juni weist die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) darauf hin, dass die Zahl der Organspenden, nach einer leichten Verbesserung in 2018, im ersten Quartal 2019 wieder rückläufig ist. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion und der Anfang Juni anstehenden parlamentarischen Debatte zur Reform der Organspende erneuert die Fachgesellschaft deshalb ihre Forderung nach Einführung der doppelten Widerspruchslösung, die ein Einspruchsrecht der Angehörigen beinhaltet.
Viele Niederländer schieben Entscheidung zur Organspende auf
Quelle: deutsches Ärzteblatt, 24.05.2019
Während Deutschland noch über eine Reform der Organspende debattiert, wird schon in einem Jahr jeder Niederländer automatisch zum Spender, falls er keinen Widerspruch einlegt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat sich bis jetzt aber noch nicht aktiv für oder gegen eine Organspende entschieden, wie die Statistikbehörde des Nachbarlandes gestern mitteilte. Im zentralen Spenderregister, in das jeder volljährige Bewohner der Niederlande ab Mitte kommenden Jahres automatisch aufgenommen wird, hatten sich zu Jahresbeginn 42 Prozent der Bevölkerung registriert. 31 Prozent davon widersprachen einer Organspende, elf Prozent überließen die Entscheidung Angehörigen oder einer Vertrauensperson, während die übrigen einer Organspende teils mit Einschränkungen zustimmten.
Bereitschaft zur Organspende lässt nach
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 24.05.2019
Die Bereitschaft der Deutschen zur Organspende lässt einer Umfrage zufolge nach. Waren 2018 noch 56 Prozent grundsätzlich dazu bereit, sind es derzeit nur noch 42 Prozent, wie aus einer heute in Berlin veröffentlichten Befragung von rund 1.000 Versicherten der Barmer hervorgeht. Trotz aller Bemühungen gelinge es offensichtlich nicht, nach den vergangenen Organspendeskandalen das Vertrauen zu erneuern. Wie aus der Umfrage vom März auch hervorgeht, besitzen aktuell 34 Prozent einen Organspendeausweis. 2018 waren dies noch 36 Prozent. Stabil hoch blieb demnach mit 38 Prozent der Anteil der Befragten, die sich durch die Organspendeskandale der Vergangenheit negativ beeinflusst sehen.
Gewebe und Organe mit Lithographie erzeugen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 23.05.2019
Organe künstlich zu erzeugen, ist ein hochaktuelles Forschungsthema. Künstliche Organe werden in naher Zukunft den Mangel an Organspenden
ausgleichen und Tierversuche ersetzen. Zwar gibt es bereits vielversprechende Versuche mit 3D-Druckern, die eine „Bio-Tinte“ lebender Zellen verwendet, aber ein funktionsfähiges Organ ist so noch
nie entstanden. Eine von Elena Martinez (IBEC, Barcelona) initiierte europäische Forschergruppe unter Beteiligung der Goethe-Universität geht jetzt neue Wege. Sie entwickelt ein
Lithographie-Verfahren, das auf spezielle Hydrogele setzt, die mit lebenden Zellen versetzt sind. Biodrucksysteme, die Strukturen schichtweise von unten nach oben aufbauen (engl. ”bottom-up“),
haben erhebliche Nachteile. Zum einen dauert der Druckvorgang viel zu lang, so dass die Überlebenschancen der Zellen in der Bio-Tinte und in den polymerisierten Schichten sehr gering sind. Des
Weiteren erzeugt der Sprühvorgang für die Zellen, besonders für Stammzellen, eine erhebliche Ausfallrate. Dazu kommt, dass die Auflösung des Verfahrens mit etwa 300 Mikrometern viel zu gering
ist, um die filigranen Strukturen natürlicher Gewebe nachzubilden. Schließlich ist es besonders schwierig, komplexe Hohlraumstrukturen, wie blutführende Gefäße, in das Zellgewebe
einzubauen.
Theologen sehen Kommunikationsprobleme bei der Organspende
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 23.05.2019
Zum Hauptstadtkongress geladene Theologen glauben nicht, dass sich durch die Einführung einer Widerspruchslösung bei der Organspende – wie sie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagen hat – eine Trendwende bei den Organspendezahlen in Deutschland herbeiführen lässt.
Zumindest sei das nicht möglich, ohne dass die Bevölkerung das Vertrauen in die Transplantationsmedizin verliere, meinte Margot Papenheim, Theologin und Verbandsreferentin der Evangelischen Frauen in Deutschland. Nach ihrer Ansicht mangelt es derzeit an umfassender Aufklärung und sachlicher Information zum Thema Organspende.
AWMF-Arbeitskreis diskutiert über Widerspruchslösung: Kulturwandel pro Organspende gefordert
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.05.2019
Die einen sehen den Grund für die seit Jahren rückläufigen Transplantationen in der geringen Zahl aktiver Organspender, andere halten organisatorische Probleme in den Kliniken für entscheidend: Ob man eine doppelte Widerspruchslösung braucht, wie jetzt von Bundesgesundheitsminister Spahn und einigen Abgeordneten gefordert, darüber diskutierten Ärzte und Juristen des gleichnamigen Arbeitskreises der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e. V.. Bei ihrem Treffen Mitte April brachten Befürworter wie Gegner wichtige Argumente vor. 115.000 Transplantation werden jedes Jahr weltweit durchgeführt, 4000 davon in Deutschland. Das ist deutlich weniger als in anderen vergleichbaren Ländern. Bislang muss jeder ausdrücklich einer Organspende zustimmen. Diese Zustimmungslösung, die seit 2012 als erweiterte Entscheidungs-lösung geführt wird, soll nach Ansicht zahlreicher Politiker, Ärzte und Juristen in der Hoffnung auf mehr Spenderorgane nun in eine Widerspruchslösung umgekehrt werden: Jeder, der seine Organe nicht spenden möchte, muss dann aktiv widersprechen, oder die Angehörigen müssen dies für ihn tun. Die Kritiker der Widerspruchslösung halten dagegen, dass in den letzten Jahren die Zahl der Organspender um 16 Prozent zugenommen, die Zahl der Organ-Transplantationen aber um 30 Prozent abgenommen habe. „Auch in den Ländern mit einer Widerspruchslösung sind die Organspenden nicht automatisch hoch gegangen“, betont der Theologe Professor Dr. theol. Eberhard Schockenhoff von der Universität Freiburg. Einig waren sich Ärzte und Juristen darin, dass man die Bundesbürger bestmöglich über die Organspende und die Chancen von Transplantationen aufklären sollte, damit sie in der Lage sind, eine aktive Entscheidung dafür oder dagegen treffen zu können – sei es im Rahmen der erweiterten Widerspruchslösung oder einer obligatorischen Entscheidungslösung. Denn eines ist allen Beteiligten klar: Die Zahl der lebensrettenden Organtransplantationen muss gesteigert werden.
Bundestag will Anfang Juni über Organspende beraten
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 16.05.2019
Über eine Reform der Organspende will das Parlament in der ersten Juniwoche beraten. Das kündigte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach heute vor der Presse an. Zur Debatte stehen zwei Vorschläge, mit denen die derzeitige Situation des Mangels an Spenderorganen verbessert werden soll. Der am 1. April von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Lauterbach sowie weiteren Abgeordneten vorgelegte Entwurf eines „Gesetzes zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz“ sieht im Kern vor, dass jeder volljährige Mensch in Deutschland automatisch als Organspender gilt – es sei denn, er hat dem widersprochen.
Aktionäre strafen Vorstand von Fresenius Medical Care ab
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 16.05.2019
Nach einem millionenschweren Vergleich wegen Korruptionsermittlungen in den USA haben Aktionäre die Führung des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) abgestraft. Auf der heutigen Hauptversammlung in Frankfurt entlasteten die Anteilseigner den Vorstand um Chef Rice Powell mit nur knapper Mehrheit von 56,8 Prozent. FMC hatte im März einen Vergleich über umgerechnet 206 Millionen Euro akzeptiert, um Ermittlungen wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen in Amerika beizulegen. Die US-Justizbehörden und die Börsenaufsicht SEC hatten den Konzern beschuldigt, an einem Korruptionskomplott zur Bestechung von Entscheidungsträgern in der Gesundheitsbranche und Regierungsvertretern in mehreren Ländern teilgenommen zu haben. Die Ermittlungen betrafen Vorgänge aus länger zurückliegenden Geschäftsjahren. FMC habe die US-Behörden schon 2012 freiwillig über selbst eingeleitete Untersuchungen informiert und in den vergangenen Jahren interne Kontrollen verbessert.
Blutdruckheilung durch Operation - neues Online-Tool hilft bei Therapieentscheidung
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.05.2019
Forscher des Klinikums der LMU haben zusammen mit italienischen Kollegen ein zuverlässiges Vorhersagemodell entwickelt, mit dem individuell abgeschätzt werden kann, ob ein Bluthochdruck chirurgisch geheilt werden kann. In Deutschland ist jeder dritte Erwachsene von Bluthochdruck betroffen – und bei jedem zehnten Patienten liegt eine spezielle Ursache vor: Sie leiden unter einem primären Hyperaldosteronismus (Aldosteronismus, Conn-Syndrom). Damit ist die Erkrankung die häufigste heilbare Form des Bluthochdrucks. Ausgangspunkt ist eine gesteigerte Produktion von Aldosteron, ein Steroidhormon, das in der Zona glomerulosa der Nebennierenrinde gebildet wird. Rechtzeitig erkannt, lässt sich das Conn-Syndrom jedoch gut behandeln: entweder mit Medikamenten zur Blockierung der Aldosteron-Wirkung (Aldosteronantagonisten), insbesondere bei einer bilateralen Hyperplasie der Nebennieren (idiopathischer Hyperaldosteronismus), oder mithilfe eines laparoskopischen Eingriffs. Um die Verwendung des Vorhersage-Scores zu erleichtern, wurde ein benutzerfreundliches Online-Tool (Primärer Aldosteronismus-Chirurgischer Outcome-Prädiktor) entwickelt. Online-Tool macht OP-Entscheidung für Patienten leichter.
380 Kliniken veröffentlichen Qualitätsdaten
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.05.2019
Mehr als 380 Krankenhäuser aus Deutschland und der Schweiz haben jetzt ihre Qualitätsdaten für das Jahr 2018 veröffentlicht. Die Häuser gehören zur Initiative Qualitätsmedizin (IQM). Dies ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss von Krankenhäusern, die sich auf die Anwendung dreier Grundsätze verständigt haben: Qualitätsmessung mit Routinedaten, Veröffentlichung der Ergebnisse und Peer Reviews. Nutzer können die Qualitätsdaten für mehr als 60 Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren online einsehen. „Die Qualitätsergebnisse werden bei IQM als Aufgreifkriterium für die Durchführung von Peer Reviews genutzt“, erläuterte Francesco De Meo, Vorstandspräsident der IQM, bei der Vorstellung der Qualitätsergebnisse. Bei auffälligen Ergebnissen schauten ärztliche und pflegerische Peer Teams genau hin und identifizierten Optimierungspotenziale bei der Behandlung der Patienten. So würden Fehler vermieden und die Qualität werde kontinuierlich verbessert, sagte er.
Mehr als 60 Prozent der Deutschen wären bei Widerspruchslösung Organspender
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.05.2019
Fast zwei Drittel der Deutschen wären Organspender, wenn sie diesen Status automatisch von Geburt an hätten. Aktuell besitzen gerade einmal 36 Prozent der Bundesbürger einen Organspenderausweis. Diese große Lücke ist der bestehenden Zustimmungslösung geschuldet. Das stößt bei vielen Menschen in Ländern mit Widerspruchslösung auf Kritik, wie der Stada-Gesundheitsreport 2019 zeigt.
63 Prozent der deutschen Teilnehmer gaben demnach an, dass sie ihren Status als Donor beibehalten würden, wenn auch hierzulande ein passives System bestünde. Unter den rund 18.000 Befragten waren jeweils rund 2.000 Befragte aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Serbien, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Die Befragung wurde vom Marktforschungsinstitut Kantar Health im Auftrag der Stada Arzneimittel AG durchgeführt. Bei einer Pressekonferenz in Berlin wurde deutlich, dass in Deutschland – wie auch in Großbritannien, das ebenfalls auf eine Zustimmungslösung setzt – ein großes ungenutztes Potenzial an Organspendern existiert.
Candesartan-comp Rückruf aller Chargen
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 14.05.2019
Erneut hat Puren Pharma einen Rote-Hand-Brief zu Candesartan-comp versandt. Der Hersteller ruft jetzt alle Chargen der Präparate Candesartan-comp 32 mg/25 mg Tabletten (PZN 11354037) und Candesartan-comp 32 mg/12,5 mg Tabletten (PZN 11354008) zurück. Grund ist immer noch der Kennzeichnungsfehler einzelner Faltschachteln. Dort ist die Angabe der Hydrochlorothiazid-Stärke falsch: 32 mg/12,5 mg anstelle von 32 mg/25 mg. Auf den Blistern ist jedoch die korrekte Stärke angegeben. Puren hatte zuletzt schon zweimal wegen dieses Fehlers Rückrufe gestartet, diese waren jedoch stets auf bestimmte Chargen beschränkt gewesen. Diese Einschränkung fehlt jetzt.
Unterstützung in der CSU für Widerspruchslösung
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 13.05.2019
Passau – In der Debatte um eine Reform bei der Organspende spricht sich offenbar die relative Mehrheit der CSU-Mitglieder für den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus. Nach der von ihm favorisierten Widerspruchslösung ist jeder ein potenziell Spender, der nicht aktiv widerspricht. Wie die Passauer Neue Presse meldete, stimmten im April mehr als 7.000 Parteimitglieder darüber ab, mehr als 1.300 hätten der CSU-Führung darüber hinaus eigene Kommentare geschickt. „Das zeigt, dass das Thema der Organspende die Menschen bewegt“, sagte Generalsekretär Markus Blume der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier.
Prominente werben für Widerspruchslösung bei Organspenden
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 09.05.2019
Mit einer Kampagne wollen Politiker, Prominente und Mediziner für die Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende werben. Im Rahmen des Bündnisses „Leben spenden“ hat die ehemalige Schwimmerin und mehrfache Weltmeisterin Franziska von Almsick die Menschen dazu aufgerufen, sich stärker mit dem Thema zu befassen. Zu den Unterstützern gehören unter anderem Politiker wie der stellvertretende Parlamentspräsident Thomas Oppermann (SPD), die Patientenbeauftragte der Bundesregierung Claudia Schmidtke (CDU), der Arzt und Autor Eckard von Hirschhausen und als Partner die Berliner Charité-Klinik an.
Was Nanopartikel von Grippeviren lernen können – Forschung an einer Therapie gegen Nierenversagen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.05.2019
Bislang verlieren Nanoteilchen, die in der Medizin zum Transport von Arzneimitteln in Körperzellen eingesetzt werden, in komplexen Gewebestrukturen die Orientierung. Ein Regensburger Forscherteam hat sich einen Trick von Viren des Typs Influenza A abgeschaut und Nanopartikel geschaffen, die zuverlässig den gewünschten Zelltyp erreichen. Nanoteilchen sind Partikel, die über 1.000 Mal kleiner sind als der Durchmesser eines Menschenhaares. Im medizinischen Bereich werden Nanoteilchen zum Beispiel eingesetzt, um Arzneistoffe in Tumore einzuschleusen. Doch die Hoffnungen, die die Medizin in Nanoteilchen gesetzt hat, haben sich nicht in allen Bereichen erfüllt. So waren die Partikel bislang kaum in der Lage, verschiedene Zellen eines Gewebes voneinander zu unterscheiden und gezielt eine bestimmte Zellart anzusteuern. Die menschliche Netzhaut beispielsweise besteht aus mehr als 60 unterschiedlichen Zelltypen und ist damit so komplex, dass medizinische Nanopartikel hier zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht effizient eingesetzt werden können. Zu groß wären der Wirksamkeitsverlust und zugleich auch die Gefahr von gravierenden Nebenwirkungen. Konkret können Regensburger Nanoteilchen die Zellen des sogenannten Mesangiums der Niere erkennen und von ihnen aufgenommen werden. Diese Zellen sind maßgeblich an der Entstehung diabetischer Nierenerkrankungen beteiligt, die unbehandelt zu vollständigem Nierenversagen führen.
Alternativer Gesetzentwurf zur Reform der Organspende vorgestellt
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 06.05.2019
In der Debatte um eine Neuregelung der Organspende in Deutschland gibt es seit heute einen zweiten Gesetzentwurf. Eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten aus Union, SPD, FDP, Linken und Grünen präsentierte der Presse heute ihren Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Entscheidungsfreiheit bei der Organspende“. Dieser setzt explizit auf eine bewusste und freiwillige Entscheidung der Menschen und deren ausdrückliche Zustimmung zur Organspende.
Zu viel des Guten: Wie Sonne, Naturheilkunde und (vermutlich) eine Genvariante die Nieren schädigen
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 02.05.2019
Vergiftungen mit Vitamin D sind selten, da das Hormon eine hohe therapeutische Breite hat. Ein 54 Jahre alter Mann aus Kanada hat es dennoch geschafft und dabei seine Nieren dauerhaft geschädigt. Es begann mit einem zweiwöchigen Urlaub in Südostasien, wo der Mann über zwei Wochen sechs bis acht Stunden am Tag die Sonne genossen hat. Nach der Rückkehr war der Kreatininwert von 100 auf 132 µmol/l leicht angestiegen. Sein Hausarzt riet ihm, die Hypertoniemedikamente (Perindopril und Indapamid) vorläufig abzusetzen, bis der Körper den Flüssigkeitsverlust durch die Tage am heißen Strand ausgeglichen habe. Doch vier Wochen später war das Kreatinin auf 376 µmol/l angestiegen.
Stiftung Organtransplantation stellt Qualitätsberichte der Transplantationszentren ins Netz
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 30.04.2019
Die Daten der externen vergleichenden Qualitätssicherung der Transplantationszentren in Deutschland sind jetzt veröffentlicht. Die Berichte sollen die Tätigkeitsberichte für das Jahr 2017 ergänzen, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) heute mitteilte. Bundesweit sind rund 50 Kliniken dafür zugelassen, Spenderorgane zu übertragen. Anhand der Berichte können sich Patienten laut DSO darüber informieren, welche Ergebnisse die jeweiligen Transplantationszentren bei der Organübertragung erreicht haben.
Kassen müssen Lebendspenden im Ausland nur bei Einhaltung deutschen Rechts bezahlen
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 17.04.2019
Eine deutsche Krankenkasse hat die Kosten für eine Lebendspende nur dann zu übernehmen, wenn diese nach dem deutschen Transplantationsgesetz zulässig ist. Dies gilt auch dann, wenn der ärztliche Eingriff von Deutschland ins EU-Ausland verlegt wird. Das entschied das Berliner Sozialgericht in einem heute veröffentlichten Urteil (Az.: S 76 KR 1425/17). In dem konkreten Fall verneinte das Gericht die Pflicht der Krankenkasse zur Kostenübernahme, weil es die nach deutschem Recht erforderliche besondere persönliche Verbundenheit zwischen einem in Sierra Leone lebenden (potenziellen) Organspender und dem Empfänger nicht erkennen konnte. Geklagt hatte ein 57-Jähriger, der seit Jahren an Niereninsuffizienz leidet und seit Ende 2013 dialysepflichtig ist. Bei einer Organvermittlungsstelle wurde noch keine Niere für ihn gefunden. Seine engen Familienmitglieder kommen aus verschiedenen Gründen nicht als Spender infrage. Ein in Deutschland lebender Bekannter aus Sierra Leone wollte eine Niere spenden, schied jedoch aus gesundheitlichen Gründen aus. Daraufhin erklärte sich sein in Sierra Leone lebender Bruder zur Spende bereit.
Organspende: Positionspapier zur Entscheidungshilfe bei intensivmedizinischem Behandlungsbedarf
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.04.2019
Ethische Konflikte beim Thema Organspende sollen unter Medizinern vermieden werden – dafür setzt sich die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ein und hat dazu nun ein neues Positionspapier veröffentlicht. Konflikte treten dann auf, wenn Organfunktionen eines verstorbenen Patienten intensivmedizinisch aufrechterhalten werden, dies dem Verstorbenen aber nicht mehr nützt. „Wir arbeiten an der Schnittstelle von würdevoller Begleitung am Lebensende und einer erweiterten Behandlung zum bestmöglichen Schutz der Organe. Für den richtigen Umgang mit dieser Situation haben wir jetzt dringend notwendige Handlungsempfehlungen erarbeitet“, sagt DIVI-Präsident Professor Uwe Janssens, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler.
Canagliflozin verzögert Fortschreiten des Nierenversagens und senkt kardiovaskuläres Sterberisiko
Quelle: Ärzte Zeitung, 16.04.2019
Israelische Forscher haben mit einem 3D-Drucker ein Mini-Herz aus menschlichem Gewebe erzeugt. Der Prototyp, dessen Zellen sich allerdings noch nicht synchron kontrahieren können, habe die Größe eines Hasenherzens, sagte Studienleiter Professor Tal Dvir von der Universität Tel Aviv am Montag vor Journalisten. Das Herz bestehe aus Gewebe und Blutgefäßen und verfüge über Kammern. Es sei vergleichbar mit dem Herz eines menschlichen Fötus (Adv Sci 2019; online 15. April) „Wir entnehmen per Biopsie Fettgewebe eines Patienten“, erläuterte der Biotechnologe Dvir den Prozess. Dann würden zelluläre und nicht-zelluläre Bestandteile getrennt. „Die Fettzellen werden zu Stammzellen umprogrammiert, diese differenzieren sich wiederum in Herzzellen, Endothelzellen und andere.“ Das extrazelluläre Material wie etwa Strukturproteine wurde demnach zu Hydrogelen verarbeitet, die dann mit den verschiedenen Zelltypen vermischt wurden. Aus diesen „Bio-Tinten“habe der 3D-Drucker dann das Mini-Herz erzeugt.
Ein Pilzmedikament hilft der Niere auf die Sprünge
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 16.04.2019
Bei Fluconazol, einem längst zugelassenen Medikament gegen Pilzbefall, hat ein MDC-Forschungsteam überraschende neue Eigenschaften entdeckt. Die Substanz hilft, Wasser aus dem Urin zu ziehen. Das wiesen die Forschenden in Nagern nach. Patientinnen und Patienten mit seltenen genetischen Krankheiten, bei denen der Wassertransport der Niere beeinträchtigt ist, könnte das Pilzmittel einmal helfen. Der Weg zu einer Therapie ist trotzdem nicht ganz einfach. Bis zu 20 Liter Harn rauschen bei den Erkrankten täglich in die Toilette, und ebenso viel müssen sie auch trinken. Das schränkt das Leben von Patientinnen und Patienten mit Wasserharnruhr (Diabetes insipidus) stark ein. Bei ihnen entzieht die Niere dem Harn nicht genügend Wasser. Dies kann genetische Ursachen haben, aber zum Beispiel auch durch Medikamente ausgelöst werden.
Papst wirbt für Organspenden
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.04.2019
Papst Franziskus hat für Organspenden geworben. Der Bedarf sei weiterhin hoch; eigene Organe für Kranke zur Verfügung zu stellen, entspreche nicht nur der sozialen Verantwortung, sondern sei auch ein Zeichen umfassender Solidarität und der Nächstenliebe. Eine Spendekultur müsse durch Information und Sensibilisierung gefördert werden, betonte er vorgestern bei einem Treffen mit dem italienischen Organspenderverband im Vatikan.
Vermischtes Wenige Fälle von illegalem Organhandel
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 10.04.2019
Verstöße gegen das Verbot des Organhandels sind nach Angaben der Bundesregierung äußerst selten. Wie die Bundesregierung in ihrer heute veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion schreibt, sind zwischen 2009 und 2017 insgesamt 26 Fälle registriert worden.
Herzrhythmusstörungen: Behandlung im Linearbeschleuniger
Quelle: Medica, 08.04.2019
Interview mit Prof. Hendrik Bonnemeier, stellvertretender Direktor der Klinik für Innere Medizin III mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, und Prof. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.
Mehrheit der Bundesbürger bevorzugt Widerspruchslösung
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 05.04.2019
Die Mehrheit der Bundesbürger kann sich laut einer Umfrage mit der Organspendeinitiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) anfreunden. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid für den Focus gaben 56 Prozent der Bundesbürger an, dass sie damit einverstanden wären, im Todesfall grundsätzlich als Organspender zu gelten, solange sie einer Spende zu Lebenszeiten nicht widersprochen haben. 41 Prozent lehnen den Vorschlag des Gesundheitsministers ab.
Neue Arzneistoffe - Die innovativsten Arzneistoffe kurz erklärt
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 08.04.2019
2018 war ein recht innovativer Jahrgang bei den neu auf den Markt gekommenen Arzneistoffen. Für die Apotheker wird es zunehmend schwierig, hier den Überblick zu behalten. Ein Best-of präsentierte Sven Siebenand, stellvertretender Chefredakteur der PZ, beim PZ-Managementkongress in Palma de Mallorca. 33 neue Arzneistoffe kamen 2018 in Deutschland auf den Markt. »Davon stufen wir 14 als Sprunginnovation, zehn als Schrittinnovation und neun als Analogpräparate ein«, erläuterte Siebenand vergangene Woche in Palma. »Da mabte es wieder heftig«, so der Apotheker im Hinblick auf zahlreiche neue Antikörper. Als Beispiele stellte er Erenumab und Ocrelizumab vor.
Hochdosiertes Albumin als Option bei dekompensierter Leberzirrhose?
Quelle: Ärzte Zeitung, 03.04.2019
Die langfristige Gabe von hochdosiertem Albumin stabilisiert die Herz-Kreislauffunktion von Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose und schützt sie vor Sepsis. Das hat eine Pilot-Studie ergeben, von der die Uni Frankfurt am Main berichtet. Patienten mit dekompensierter Zirrhose wurden bekanntlich auch schon früher mit Albumin behandelt, jedoch nur für einen kurzen Zeitraum. In der Pilot-PRECIOSA-Studie, an der 22 Europäische Partner beteiligt waren, wurden nun zwei Gruppen von Patienten über drei Monate mit dem Plasmaprotein behandelt (Gastroenterol 2019; online 22. März). Die eine Gruppe erhielt eine niedrige Dosis (1 g/kg Körpergewicht alle zwei Wochen), die andere eine hohe (1,5 g/kg jede Woche). Die Daten von 18 Patienten wurden ausgewertet. Es zeigte sich, dass sich bei Patienten, die mit der höheren Dosis therapiert worden waren, die Herzfunktion verbesserte und die Konzentration der Entzündungsmarker im Blut zurückging, heißt es in der Mitteilung der Universität.
Presseprogramm der 85. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 03.04.2019
Die diesjährige Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) steht unter dem Motto „Kardiovaskuläre Inflammation“ und stellt besonders die Bedeutung von Entzündungsprozessen bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten in den Mittelpunkt. Darüber hinaus bietet die Tagung Neuigkeiten zu allen großen Themen der Kardiologie – von der Koronaren Herzkrankheit über Herzinsuffizienz bis hin zu Herzklappenerkrankungen. Die Jahrestagung findet vom 24. bis zum 27. April 2019 im Congress Centrum Rosengarten statt. Es werden mehr als 8.500 Teilnehmer aus 30 Ländern erwartet. Tagungspräsident ist in diesem Jahr Prof. Dr. Stephan Baldus aus Köln. Erstmals werden Videoaufnahmen ausgewählter Sitzungen per Live-Stream in der Kongress-App und online übertragen. Die Aufnahmen stehen später on Demand zur Verfügung. Mehr Informationen finden Sie in Kürze auf https://jt2019.dgk.org/.
Blutgefäße nach Bedarf herstellen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 03.04.2019
Forschende entdecken neue Zellpopulation, die bei regenerativen Prozessen helfen kann Wenn Organe oder Gewebe beschädigt sind, müssen sich neue Blutgefäße bilden, da sie eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffversorgung und der Abfallbeseitigung spielen, und es ist für Organe und Gewebe wichtig, ihre normale Funktion wiederzuerlangen. Derzeit können Injektion von Wachstumsfaktoren oder genetischem Material in die betroffene Gewebestelle die Angiogenese, also das Wachstum neuer Blutgefäße aus bereits vorgebildeten Gefäßen, auslösen. In einer in der Fachzeitschrift Advanced Materials veröffentlichten Studie zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Albert-Ludwigs-Universität und der Universität Basel unter der Leitung von Prof. Dr. Prasad Shastri, dass eine stabile Angiogenese durch einfache Injektion eines Hydrogels, welches mit seinen mechanischen Eigenschaften einem Blutgerinnsel ähnelt, erreicht werden kann.
Ehemaliger Verfassungsrichter nennt Bedingungen für Spahns Organspendemodell
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 03.04.2019
Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hält die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagene Widerspruchslösung bei der Organspende unter bestimmten Bedingungen für zulässig.Verfassungsrechtliche Bedenken „teile ich nicht“, sagte Papier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zwar greife die Widerspruchslösung in das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit ein, stellte Papier fest. Doch dürfe dieses Grundrecht durch Gesetz eingeschränkt werden, wenn es wie bei der Organspende um den Schutz des Lebens und der Gesundheit anderer Menschen gehe.
Künftig soll jeder als Organspender gelten, der nicht zu Lebzeiten widersprochen hat. So sieht es die Gesetzesinitiative vor, die gerade im Bundestag diskutiert wird. Gegner haben ernste ethische und juristische Bedenken.
Meinungen von Bürgern im Spiegel online Forum z.B.:
Bin gegen das Gesetz
"Warum ein Gesetz, dass Organentnahme möglich wird, wenn kein Widerspruch zu Lebzeiten. Bin dagegen! Will nach meinem Tode nicht weiterleben, wenn mein Organ irgendwo transplantiert wird. Sind wir Ziegelsteine, die man einfach so nimmt."
Dialyseshunt aus dem Bioreaktor in Studie langfristig haltbar
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 29.03.2019
US-Forscherinnen haben einen Dialyseshunt entwickelt, der aus menschlichem Gewebe besteht und nach der Implantation langsam in den Körper integriert wird, wie histologische Untersuchungen in Science Translational Medicine (2019; doi: 10.1126/scitranslmed.aau6934) belegen. Die Bioingenieurinnen Laura Niklason und Juliana Blum aus Durham in North Carolina arbeiten seit 2004 an einem biologischen Ersatz für menschliche Blutgefäße. Ausgangspunkte für ihre HAV („human acellular vessels“) sind kleine Röhrchen aus dem Kunststoff Polyhydroxyessigsäure (PGA), der sich im Körper allmählich abbaut. Die Röhrchen werden im ersten Schritt in einem Bioreaktor mit menschlichen Muskelzellen intubiert. Die Zellen besiedeln innerhalb weniger Wochen die PGA-Röhrchen und bilden ein Netzwerk aus Kollagenfasern, das allmählich die PGA-Form ersetzt. Während dieser Zeit werden die Gefäße mit einer Flüssigkeit durchströmt, die durch ständigen Druckwechsel die Belastungen in einer pulsierenden Arterie imitiert.
Politik - Gesetzentwurf zur Organspende mit Widerspruchslösung
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 29.03.2018
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach haben sich nach Spiegel-Informationen in einem gemeinsamen Gesetzentwurf zur Organspende auf eine Widerspruchslösung geeinigt. Noch in diesem Jahr will der Bundestag eine Neuregelung auf den Weg bringen, um die Zahl potenzieller Organspender zu erhöhen. Der nun erarbeitete Entwurf soll jetzt im Parlament zur Abstimmung gestellt werden, wie Spiegel Online berichtete. Der Gruppenantrag, der von Abgeordneten verschiedener Fraktionen unterstützt wird, sieht demnach vor, dass jeder Bürger nach seinem Tod als potenzieller Organspender gelten soll, wenn er zu Lebzeiten nicht widersprochen hat. Weiter sehe der Entwurf vor, dass Bürger, die keine Organe spenden wollen, dies in einem Register dokumentieren müssten. Sie könnten jederzeit ihre Entscheidung selbst eintragen oder auch löschen.
Quelle: Spiegel onlune, 28.03.2019
In Deutschland gibt es zu wenige Organe für schwerkranke Menschen. Wer nicht automatisch als möglicher Spender gelten will, soll sich nach SPIEGEL-Informationen künftig in ein Register eintragen.
Noch in diesem Jahr will der Bundestag eine Neuregelung auf den Weg bringen, um die Zahl potenzieller Organspender zu erhöhen. Der Gruppenantrag, der von Abgeordneten verschiedener Fraktionen unterstützt wird, sieht nach SPIEGEL-Informationen vor, dass jeder Bürger nach seinem Hirntod als potenzieller Organspender gelten soll - wenn er zu Lebzeiten nicht widersprochen hat. Bürger, die keine Organe spenden wollen, müssten dies in einem Register dokumentieren. Sie könnten dieses Veto jederzeit selbst eintragen oder auch löschen, falls sie ihre Meinung ändern. Auch der Fall, dass eine Organspende ausdrücklich gewünscht wird, soll im Register vermerkt werden können.Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach haben dazu jetzt einen gemeinsamen Gesetzentwurf ausgearbeitet, den sie im Parlament zur Abstimmung stellen wollen.
Organtransplantation - Frau mit HIV spendet Niere an anderen HIV-infizierten
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 19.03.2019
Ärzte in den USA haben eine Spenderniere einer HIV-infizierten Frau in einen Empfänger mit HIV verpflanzt. «Es ist das erste Mal überhaupt weltweit, dass jemand, der mit HIV lebt, eine Niere spenden darf, und das ist gigantisch», sagte der Chirurgie-Professor Dorry Segev. Beide Patienten seien wohlauf, teilte die Johns-Hopkins-Universitätsklinik in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland am Donnerstag (Ortszeit) mit. Nach Angaben der Klinik fand die Transplantation am Montag statt. Bisher habe man Menschen mit dem Aids-Erreger HIV nicht für Transplantationen zugelassen, weil das Risiko zu hoch erschienen sei, dass der Spender selbst an einem Nierenleiden erkranken würde, erklärte Segev. Nun sei das anders. «Eine Krankheit, die noch in den 1980er-Jahren ein Todesurteil war, ist heute so gut im Griff, dass mit HIV Lebende heute mit einer Nierenspende Leben retten können – das ist unglaublich.»
Rheinland-Pfalz diskutiert über Widerspruchslösung bei Organspenden
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 28.03.2019
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich für eine Weiterentwicklung der Entscheidungslösung bei Organspenden ausgesprochen. „Die Organspende muss immer ein Akt freiwilliger Solidarität sein – eine bewusste Entscheidung also, die auch nicht einfach ausgehebelt werden kann“, sagte Dreyer gestern bei einer Orientierungsdebatte über Organspenden im Landtag in Mainz. Es müsse bei der freiwilligen Entscheidung bleiben, aber der Mensch solle auch immer wieder gefragt werden, ob er Organe spenden wolle.
Standards für psychosoziale Versorgung in der Transplantationsmedizin erforderlich
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 21.03.2019
Die Transplantation eines Organs findet immer in einer Krisensituation statt, die nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche des Empfängers betrifft. Darauf haben Experten gestern bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hingewiesen. Der Kongress findet bis zum 22. März in Berlin statt. „Meist geht der Transplantation eine lange Phase schwerer Erkrankung mit Klinikaufenthalten, Abhängigkeit von Maschinen, Ungewissheit und Todesangst voraus“, erläuterte Martina de Zwaan, Direktorin der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Unbehandelte psychische Probleme und andere ungünstige psychosoziale Faktoren, etwa unrealistische Erwartungen an den Eingriff, könnten mitverantwortlich sein, weshalb das transplantierte Organ abgestoßen werde.
Umfrage sieht bei Organspende keine Mehrheit für Widerspruchsregelung
Quelle: Deutsches Äzteblatt, 18.03.2019
Eine Widerspruchsregelung, nach der jeder als Spender gilt, der eine Organspende nicht ablehnt, bekommt in der Bevölkerung keine Mehrheit. Nur gut jeder Dritte votierte in einer aktuellen Umfrage der Schwenninger Krankenkasse unter 1.068 Bundesbürgern ab 18 Jahren für eine solche Lösung. Gut 70 Prozent aller Deutschen sind dennoch grundsätzlich bereit, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. Zudem zeigt die Umfrage in der Bevölkerung gravierende Wissensdefizite zum Thema Organspende: Jeder Zweite fühlt sich schlecht informiert über die Themen Organspende und den Hirntod als Voraussetzung für die Organentnahme. Jeder Dritte weiß nicht, wie man zum Organspender werden kann.
Vorhofflimmern: Katheterablation ist Medikamenten nicht immer überlegen
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 19.03.2019
Durham/North Carolina – Eine Katheterablation hat in einer großen internationalen Studie bei Patienten mit symptomatischem Vorhofflimmern die Lebensqualität gegenüber einer medikamentösen Therapie verbessert. Ein Vorteil in der Prävention der Schlaganfälle und anderer Folgen des Vorhofflimmerns (oder seiner Behandlung) war jedoch nicht sicher nachweisbar, wie die jetzt im amerikanischen Ärzteblatt veröffentlichten Ergebnisse der CABANA-Studie (JAMA 2019; doi: 10.1001/jama.2019.0692 und 2019.0693) deutlich machen.
Organspende sollte Thema an Schulen sein
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 19.03.2019
Organspende sollte bereits an Schulen ein Thema sein. Dafür hat sich der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Matthias Anthuber, ausgesprochen. Dies sei nötig, um die Organspendesituation hierzulande zu verbessern. „Nach meiner Auffassung fangen wir viel zu spät an zu informieren. Das Thema muss in die Schulen“, sagte Anthuber anlässlich des 136. Chirurgenkongresses, der kommende Woche in München beginnt. Es gebe in der Grundschule Sexualkundeunterricht, um den Kindern deutlich zu machen, wie Leben beginne. Es sei nicht ganz zu verstehen, warum dann das Thema, wie Leben ende, an weiterführenden Schulen ausgeklammert werden sollte. „Man kann durchaus mit 14, 15 Jahren anfangen, mit den Jugendlichen darüber zu sprechen“, sagte Anthuber, der den DGCH-Kongress als Präsident leiten wird.
Wirkstoff gegen Epstein-Barr-Virus entwickelt
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 07.03.2019
US-Forscher haben einen spezifischen Wirkstoff gegen das Epstein-Barr-Virus entwickelt, mit dem 90 % aller Menschen infiziert sind und das weltweit für 1 bis 2 % aller Krebserkrankungen verantwortlich sein soll. Tierexperimentelle Studie in Science Translational Medicine (2019; 11: eaau5612) deuten auf eine Wirksamkeit beim Nasopharynxkarzinom hin. Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist nicht nur für die infektiöse Mononukleose (Pfeiffer-Drüsenfieber) von Teenagern in westlichen Ländern und das Burkett-Lymphom im tropischen Afrika verantwortlich. Auch das Nasopharynxkarzinom, das in Ostasien und Teilen Nordafrikas häufig ist, wird durch das vermeintlich harmlose Virus verursacht, ebenso bestimmte Magenkrebsformen und das NK/T-Zell-Lymphom, das zu den Non-Hodgkin-Lymphomen gezählt wird. Seit Langem diskutiert wird auch, ob der Morbus Hodgkin ein EBV-induzierter Krebs ist.
Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2019 Spitzenleistung in der nephrologischen Forschung ausgezeichnet
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.03.2019
In Anerkennung exzellenter Leistungen im Laufe seiner bisherigen beeindruckenden wissenschaftlichen Karriere wird der 37-jährige Nephrologe Dr. med. Dr. sc. nat. Timo Speer, Homburg/Saar, mit dem diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet. Damit ist er einer von zehn hervorragenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachbereichen. Bereits 2013 erhielt Dr. Dr. Speer von der DGfN den Carl-Ludwig-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Nieren- und Hochdruckkrankheiten. Seit 2016 ist Timo Speer Oberarzt, Leiter der experimentellen und translationalen Nephrologie sowie Teilprojektleiter eines DFG-geförderten Sonderforschungsbereiches am Universitätsklinikum des Saarlandes. Diese verantwortungsvollen Positionen sind Zeugnis eines zielstrebigen beruflichen Werdegangs: Nach der medizinischen Dissertationsarbeit am Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, einem Aufenthalt an der Klinik für Kardiologie des UniversitätsSpitals und Institut für kardiovaskuläre Forschung in Zürich/Schweiz und einem Parallelstudium „Science in Medical Biology“ promovierte er am Institut für Physiologie unter der Leitung von Univ.-Prof. O. Devuyst zum Dr. sc. nat. mit Auszeichnung. Im Weiteren widmete er sich insbesondere der Erforschung von molekularen Mechanismen kardiovaskulärer Erkrankungen, speziell bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz. So gewann er u.a. neue Erkenntnisse im Bereich der Fettstoffwechselstörungen, die zu den wichtigsten Risikofaktoren für arteriosklerotische Gefäßveränderungen gehören und zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen können. „Er konnte zeigen, dass nicht alle, sondern nur bestimmte modifizierte Blutfette eine arterienschädigende Wirkung bei Nierenkranken haben, verknüpfte diese Erkenntnisse mit neu entdeckten Prozessen der damit einhergehenden chronischen Entzündungen und klärte zudem einige mechanistische Details dieser fatalen Interaktion auf.
Weltnierentag 2019 Nierengesundheit geht alle an. Überall.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.02.2019
Unter dem Motto “Kidney Health for Everyone Everywhere” haben weltweit am 14. März, dem diesjährigen Weltnierentag, zahlreiche Aktivitäten die Nierengesundheit im Fokus. Auch in Deutschland wollen die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) gemeinsam mit dem Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V., dem KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V., der gemeinnützigen Stiftung Patienten-Heimversorgung (PHV) und der Deutschen Nierenstiftung das Bewusstsein für Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten von Nierenkrankheiten in der Bevölkerung schärfen.
Pharmakologischer Generalschlüssel zur Beruhigung von Nervenaktivität entdeckt
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.02.2019
Forscherteam aus Berlin und Kiel entdeckt neuen pharmakologischen Mechanismus in Kaliumkanälen, mit diesem kann zu hohe elektrische Aktivität in Nerven- oder Muskelzellen eingedämmt werden. Die Ergebnisse sind in dem renommierten Wissenschaftsjournal Science publiziert. Elektrische Signale bilden die Grundlage vieler Lebensvorgänge – sie ermöglichen, dass das Herz schlägt, und dass wir denken, sehen, hören, schmecken, riechen oder tasten können. Überschießende elektrische Aktivität von Nervenzellen oder Muskelzellen kann aber auch schädlich sein und zu Epilepsie, Herzarrhythmien, Bluthochdruck, Migräne und anderen Schmerzzuständen führen.
Ausland - Organspende: Widerspruchslösung in England eingeführt
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.02.2019
Englische Parlamentarier haben laut Medienberichten vom Dienstagabend ein Gesetz zur Neuregelung von Organspenden verabschiedet. Demnach soll künftig von der Zustimmung des möglichen Spenders ausgegangen werden, wenn nicht explizit dessen Widerspruch vorliegt. Bislang gilt in England die Zustimmungsregelung, laut der das explizite Einverständnis des Organspenders nötig ist. England folgt damit dem Beispiel von Wales, wo die Widerspruchsregelung im Jahr 2015 eingeführt wurde. Seitdem sind dort die Zustimmungsraten für Organspenden auf 75 Prozent gestiegen. Auch das schottische Parlament wird eine Überarbeitung der Regelung in dieser Woche diskutieren.
Alles im Gleichgewicht – Wie unser Immunsystem eine gesunde Mikrobiota im Darm aufrechterhält
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.02.2019
Gemeinsame Pressemitteilung des Exzellenzclusters PMI an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Charité – Universitätsmedizin Berlin Forschende des Exzellenzclusters Präzisionsmedizin für chronische Entzündungskrankheiten und der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben einen Mechanismus entschlüsselt, der die Immunreaktion gegen Mikroorganismen im Darm steuert. Die Ergebnisse der internationalen Studie können zur Entwicklung neuer Therapien bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen beitragen. Sie wurden in der Fachzeitschrift Nature Immunology veröffentlicht. Das Immunsystem schützt davor, dass sich krankmachende Keime im Darm ausbreiten. Gleichzeitig erlaubt es die Besiedelung mit nützlichen Mikroorganismen. Die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm, der sogenannten Mikrobiota, hat umgekehrt aber auch einen Einfluss auf die Qualität der Immunreaktion. Einen molekularen Mechanismus, der entscheidend zu diesem Gleichgewicht beiträgt, hat eine internationale Forschungsgruppe unter Leitung von Professor Alexander Scheffold von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem Exzellenzcluster Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen nun im Tiermodell aufgedeckt.
Pulmologen treten für Widerspruchslösung bei Organspenden ein
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.02.2019
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat die Pläne der Politik begrüßt, das Transplantationsgesetz zu verändern und damit unter anderem die Transplantationsbeauftragen an deutschen Kliniken zu stärken. „Das neue Transplantationsgesetz ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte Jürgen Behr, Kongresspräsident des 60. DGP-Kongresses, der Anfang März in Berlin stattfindet. „Ob es ausreicht, um die Versorgung schwerstkranker Lungenpatienten zu verbessern, ist fraglich“, schränkte er jedoch ein. Jedes Jahr erhalten laut der Fachgesellschaft über 300 Menschen in Deutschland eine oder zwei Spenderlungen. Gleichzeitig würden pro Jahr mehr als 400 Patienten neu für eine Transplantation angemeldet. Für viele Menschen mit Lungenversagen sei diese Transplantation die letzte Hoffnung auf Überleben.
Laumann betont Schlüsselrolle der Krankenhäuser bei Organspenden
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.02.2019
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat den Krankenhäusern eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung von mehr Organspenden zugewiesen. Wichtig sei dort die Identifikation von Spendern, sagte der Minister heute vor Medizinern und Krankenhausexperten bei einer Tagung in Düsseldorf.
Hoffnung für Patienten mit komplexer Herzklappenerkrankung
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 22.02.2019
Kardiologen am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, führen ein neues Herzkatheterverfahren zur Rekonstruktion der Mitralklappe durch Kathetergestützte Verfahren zur Rekonstruktion undichter Herzklappen sind in den letzten Jahren stetig verbessert worden. Neue, spezielle Kathetertechniken ermöglichen es, auch sehr komplexe Fälle einer Mitralklappenschwäche zu behandeln, indem sie in der Mitte defekter Klappensegel eine Verbindung schaffen und dadurch die Undichtigkeit vermindern. Zwei Eingriffe dieser Art sind in dieser Woche erstmals in Ostwestfalen-Lippe am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, in der Klinik für Interventionelle Kardiologie/Angiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Rudolph erfolgreich durchgeführt worden.
Organspendeausweis und Patientenverfügung widersprechen sich häufig
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 20.02.2019
Bei schweren akuten Hirnschädigungen kann es zu Unklarheiten kommen, weil manche Patienten eine Patientenverfügung und einen Organspendeausweise besitzen und diese sich mitunter widersprechen. Das berichten Wissenschaftler um Georg Marckmann, Vorstands des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München nach einer Studie mit 236 Senioren (2019; doi: 10.1055/a-0837-0882). Vor einer Organspende muss der Hirntod des potenziellen Spenders festgestellt werden, was nur im Kontext einer intensivmedizinischen Behandlung erfolgen kann. Eine Patientenverfügung hatten in der Studie 54 Prozent der Teilnehmer, ihre Zustimmung der Organspende hatten 46 Prozent schriftlich oder mündlich erklärt. Insgesamt hatten 29 Prozent aller Teilnehmer beide schriftlichen Dokumente erstellt. Einige der potenziellen Spender haben mit der Patientenverfügung festgehalten, dass sie keine lebenserhaltenden Maßnahmen wünschen und lieber außerhalb einer Intensivstation sterben möchten. „Diese Konstellation birgt einen potenziellen Konflikt und bedeutet für die behandelnden Ärzte eine schwierige ethische Herausforderung“, sagte Ralf Jox aus der Arbeitsgruppe. Dieser Umstand sei vielen potenziellen Spendern nicht bewusst. Zugleich zeigte die Studie, dass vielen der Befragten das Konzept des Hirntods nicht verständlich ist.
Leben hoch zwei – Das aktuelle Buch mit Fragen und Antworten zu Organspende und Transplantation
Quelle: gesundheit-adhoc.de, 20.02.2019
Vergangene Woche wurde im Bundestag ein neues Transplantationsgesetz beschlossen. Das von Gesundheitsminister Spahn eingebrachte Gesetz soll künftig dafür sorgen, dass Krankenhäuser mehr Zeit und Geld bekommen, um geeignete Spender zu finden. Bei ca. 10.000 Menschen, die oft seit Jahren auf ein Organ warten – trotz steigenden Spenderzahlen und trotz neuem Transplantationsgesetz –, müssen jedoch weitere wichtige Schritte unternommen werden, um die derzeit desaströse Lage in Deutschland merklich zu verbessern. Mitverantwortlich für die besorgniserregende Situation sind vor allem große Wissenslücken und hartnäckige Vorurteile. So ergab eine aktuelle Umfrage von infratest dimap, dass jeder dritte Bundesbürger (32 Prozent) nicht weiß, dass in Deutschland der Hirntod zwingende Voraussetzung für eine Organspende ist. Sie waren der Meinung, dass die Organe entnommen werden, während das Hirn noch arbeitet und das Herz nicht mehr schlägt. Zudem gaben 21 Prozent der Befragten ohne Organspendeausweis an, dass sie sich noch nie mit dem Thema beschäftigt haben.
Vorsicht vor Keimen im Weihwasser!
Quelle: Ärzte Zeitung, 19.02.2019
Besonders bei Grippewellen ist auch in Kirchen die Infektionsgefahr erhöht. Die Erzdiözese Paderborn selbst mahnt zur Vorsicht beim Weihwasser; eine Studie schlägt ferner Alternativen zum Friedensgruß vor.
Nierenkrebs: Zwei Kombinationen aus Axitinib und Checkpoint-Inhibitor mit überlegener Wirkung
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 19.02.2019
Die Wirksamkeit des Tyrosinkinase-Inhibitors Axitinib, der seit 2012 zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms nach Versagen von Sunitinib oder einem Zytokin zugelassen ist, kann durch die Kombination mit einem Checkpoint-Inhibitor verstärkt werden. Auf dem Genitourinary Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in San Francisco wurden die Ergebnisse aus 2 randomisierten Studien vorgestellt, in denen Axitinib in der Ersttherapie mit dem „PD 1“-Inhibitor Pembrolizumab oder mit dem „PD L1“-Inhibitor Avelumab kombiniert wurde. Die beiden Studien wurden im New England Journal of Medicine (NEJM 2019; doi: 10.1056/NEJMoa1816047 und 10.1056/NEJMoa1816714) publiziert, wo ein Editorialist bereits von einem neuen Behandlungsstandard spricht.
UKE-Publikation: Neues Verfahren verhindert Abstoßung transplantierter Stammzellen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 18.02.2019
Einem internationalen Wissenschaftlerteam unter Leitung von Prof. Dr. Sonja Schrepfer ist es erstmals gelungen, bestimmte Stammzellen so zu verändern, dass sie nach einer Transplantation nicht mehr vom Immunsystem des Empfängers als fremd erkannt und abgestoßen werden. Wie die Forschungsgruppe des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in der internationalen Fachzeitschrift Nature Biotechnology berichtet, wird den sogenannten iPS-Zellen eine „Immun-Tarnkappe“ verpasst, die sie fürs Immunsystem unangreifbar machen. „Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Entwicklung einer universellen Stammzelltherapie“, sagt die Wissenschaftlerin. Das neue Verfahren kann große Bedeutung erlangen, wie Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspurner, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des UKE, unterstreicht. „Spenderorgane gehen weltweit zurück und die Wartelisten für eine Organtransplantation werden stetig länger. Wir haben für unsere Patientinnen und Patienten mit Organversagen großen Bedarf an anderen Therapiestrategien. Eine mögliche vielversprechende Strategie ist die Zelltherapie, bei der Organe oder Gewebe durch neue, aus Stammzellen entstandene Zellen ersetzt werden.“
Nierenprobleme auch bei Jüngeren beobachtet
Quelle: Pharmazeitische Zeitung, 18.02.2019
Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Naproxen können sich bei regelmäßiger Einnahme negativ auf die Nierenfunktion auswirken. Sie schränken die Durchblutung der Niere ein und können auch direkt zytotoxisch wirken. Die meisten der bislang durchgeführten Studien zu dem Thema betreffen ältere Patienten, häufig mit chronischen Erkrankungen. Wie aber wirkt sich die gelegentliche oder regelmäßige Schmerzmitteleinnahme auf jüngere, ansonsten gesunde Menschen aus? 2356 aller ausgewerteten Personen erlitten im Beobachtungszeitraum von drei Jahren eine akute Nierenerkrankung.
Große Wissenslücken beim Thema Organspende
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 15.02.2019
Rund um das Thema Organspende gibt es nach einer Umfrage große Wissenslücken. Jeder dritte Bundesbürger (32 Prozent) weiß nicht, dass in Deutschland der Hirntod zwingende Voraussetzung für eine Organspende ist, wie aus der heute vom WDR in Köln veröffentlichten Befragung hervorgeht. Sie seien der Ansicht, Organe könnten entnommen werden, wenn das Hirn noch arbeitet, während das Herz stillstehe. Organspenden finden aber statt, wenn das Hirn irreversibel ausfällt und das Herz noch schlägt. Doch 40 Prozent von gut 1.000 Befragten waren nach den Angaben der Meinung, unter diesen Umständen dürften keine Organe entnommen werden. Selbst Besitzer eines Organspendeausweises wüssten nicht besser Bescheid über das Hirntodkriterium als die Befragten ohne Ausweis. Am Dienstag berichtet die Sendung „Quarks“ im WDR-Fernsehen ab 21.00 Uhr über die von ihr in Auftrag gegebene Befragung von infratest dimap.
Quelle: Spiegel online, 15.02.2019
Mehr Zeit, mehr Geld sowie Unterstützung durch mobile Expertenteams für kleine Krankenhäuser: Die Voraussetzungen für Organspenden in deutschen Kliniken sollen sich verbessern. Darauf zielt ein Gesetz ab, das der Bundestag am Donnerstag mit breiter Mehrheit beschlossen hat. Ziel ist, die Zahl der Spender in Deutschland zu erhöhen. "Das gibt den 10.000 Patienten Hoffnung, die auf ein Spenderorgan warten", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Das Gesetz soll voraussichtlich Anfang April in Kraft treten. Die zentralen Punkte:
Bundestag beschließt Organspendegesetz
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 14.02.2019
Das Parlament hat heute das „Zweite Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes – Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende (GZSO)“ mehrheitlich und lediglich gegen die Stimmen der AfD-Fraktion beschlossen. Voraussichtlich Anfang April soll es in Kraft treten. Es sei gut, dass sich der Deutsche Bundestag „so schnell entschieden habe, die Bedingungen für Organspenden zu verbessern," sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der Debatte. Die Geschwindigkeit sei dem Ziel angemessen. „Wir geben den Krankenhäusern mehr Zeit und Geld, geeignete Spender zu finden. Damit kann die Zahl der Organspenden weiter steigen. Das gibt den 10.000 Patienten Hoffnung, die auf ein Spenderorgan warten.“ Mit dem Gesetz werden Maßnahmen ergriffen, die Experten – unter anderem die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) – seit Längerem gefordert hatten.
Würzburg rekrutiert ersten Patienten für Studie zum Herz- und Nierenschutz
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 14.02.2019
Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung dürfen hoffen. In der internationalen klinischen EMPA-Kidney Studie wird untersucht, ob der Wirkstoff Empagliflozin positive Auswirkungen auf die Niere hat, die Notwendigkeit einer Dialysebehandlung verringert und schlussendlich Leben rettet. Das Studienteam am Uniklinikum Würzburg hat jetzt den ersten Patienten deutschlandweit und nach Oxford den zweiten weltweit eingeschlossen. Die internationale Studie wird von der Universität Oxford in Kooperation mit der Universität Würzburg koordiniert. Insgesamt werden 5.000 Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung in den USA, Kanada, China, Japan, Malaysia, Großbritannien und Deutschland untersucht. Die deutsche Studienzentrale ist in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg angesiedelt und wird vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg unterstützt. In Deutschland nehmen 33 Zentren an der Studie teil, mit insgesamt 1.000 Patienten.
Je höher die Kreatinin-Konzentration im Blut, desto schlechter arbeitet die Niere. Dieser Zusammenhang ist schon lange bekannt, doch ganz so einfach ist es nicht. Ein Workshop auf dem Kongress für Arzneimittelinformation des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) in Köln zeigte auf, worauf es bei der korrekten Bestimmung der Nierenfunktion ankommt. »Bis heute gibt es keine einfache Lösung, um die Nierenfunktion zu bestimmen«, sagte Professor Dr. David Czock vom Universitätsklinikum Heidelberg. Der Serum-Kreatinin-Wert hänge von der Muskelmasse ab, das sei längst bekannt. Je mehr Muskeln ein Mensch besitzt, desto höher ist sein Serum-Kreatinin-Spiegel. So könne eine Konzentration von 1,1 mg/dl bei einem muskulösen Menschen noch normal sein, bei einem kachektischen Patienten jedoch schon ein Hinweis auf eine Nierenschädigung sein. »Deshalb reicht der Kreatinin-Wert im Blut allein nicht aus«, betonte der , Nephrologe. Eine zusätzliche Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) oder der Kreatinin-Clearance sei unabdingbar. Die Begriffe dürften jedoch nicht synonym verwendet werden. „Die Kreatinin-Clearance ist im Durchschnitt immer 10 bis 20 Prozent höher als die GFR«, so der Mediziner.
Mit direkt wirkenden antiviralen Arzneistoffen (DAA) wie Sofosbuvir lässt sich das Hepatitis-C-Virus (HCV) aus dem Blut von infizierten Patienten eliminieren. Erstmals zeigt nun eine prospektive Studie, dass dadurch auch die Sterblichkeit und die Leberkrebs-Häufigkeit sinken. DAA haben in den letzten Jahren die Therapie der chronischen HCV-Infektion revolutioniert. Mit den Wirkstoffen, die üblicherweise in Kombination gegeben werden, lassen sich hohe Raten an Virusfreiheit im Blut, das sogenannte dauerhafte virologische Ansprechen (SVR), erzielen. Angesichts der hohen Kosten der Therapie – das Sofosbuvir-haltige Monopräparat Sovaldi® erlangte als »1000-Dollar-Pille« einige Berühmtheit – wurde jedoch immer wieder die Frage laut, ob außer dem Surrogatendpunkt SVR auch harte Endpunkte wie die Sterblichkeit durch eine Therapie mit DAA positiv beeinflusst werden. Die Autoren eines Cochrane-Reviews stellten im Herbst 2017 fest, dass die Evidenz für eine Beantwortung dieser Frage nicht ausreicht.
Deutscher Herzbericht: Rückgang der Sterberate aber weitere Zunahme von Herzerkrankungen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.02.2019
Es gibt gute und schlechte Nachrichten aus der Herzmedizin. Die gute Nachricht: In Deutschland sterben immer weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 2016 starben 2,1 % weniger Patienten an kardiovaskulären Erkrankungen als noch im Jahr 2014. Die schlechte Nachricht ist jedoch: Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben trotz aller Fortschritte auch weiterhin mit Abstand die Todesursache Nummer 1 in Deutschland mit 37,2% der Todesfälle vor den bösartigen Neubildungen mit 25.3%. Darüber hinaus lässt sich eine weitere beunruhigende Entwicklung beobachten: Deutlich mehr Menschen mussten wegen Erkrankungen des Herzens in Krankenhäusern behandelt werden als noch vor wenigen Jahren. 2017 gab es aufgrund von Herzerkrankungen mehr als 1,71 Millionen Krankenhauseinweisungen: über 37.800 mehr als noch 2015 und damit ein Anstieg um 1,5 %. Herzerkrankungen haben zugenommen und eine Trendwende ist in der älter werdenden deutschen Bevölkerung nicht zu erwarten.
Quelle: Ärzte Zeitung, 01.02.2019
In Vietnam hat die Polizei eine Bande von Organhändlern ausgehoben, die ärmere Leute gegen Geld zur Spende einer Niere überredet und diese dann viel teurer weiterverkauft haben soll. Insgesamt wurden in Ho-Chi-Minh-Stadt fünf Verdächtige im Alter von 20 bis 44 Jahren festgenommen, wie die staatliche Presse berichtete. Laut Polizei sollen sie mehrere hundert Nieren an Menschen vermittelt haben, die auf ein neues Organ angewiesen waren.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 30.01.2019
Bei der heutigen Anhörung im Gesundheitsausschuss zur von der Bundesregierung geplanten Reform der Organspendenpraxis in Krankenhäusern gab es von den Gesundheitsexperten nur wenig Kritik am Gesetzentwurf zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende. Er beinhalte geeignete Regelungen, um die Zahl der Spenden zu erhöhen, meinte der Großteil der Experten. Intensiv diskutiert wurde hingegen ein Antrag der FDP-Fraktion, in dem sich die Partei für eine liberalere Organspendenpraxis ausspricht. So sollten vermehrt altruistische Organlebendspenden ermöglicht werden, um die Zahl der verfügbaren Organe zu erhöhen. Bislang ist hierzulande eine Lebendspende nur zwischen Menschen erlaubt, die sich sehr nahestehen, wie Eltern, Geschwister oder Ehepartner.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 30.01.2019
Nachdem Rufe – unter anderem der Grünen – laut geworden waren, dass die private Krankenversicherung (PKV) Verbesserungen bei der Organtransplantation mitfinanzieren muss, hat sich diese heute dafür offen gezeigt. Selbstverständlich werde die PKV nach dem Inkrafttreten der geplanten Organspendereform anfallenden Mehrkosten für eine bessere Organisation und Bezahlung von Organtransplantationen mitübernehmen, versicherte heute Norbert Loskamp vom Verband der privaten Krankenversicherung bei der öffentlichen Expertenanhörung im Bundestag zum Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Transplantationsgesetzes. Auch die Beihilfe werde einen fairen Anteil zahlen – selbst, wenn das nicht explizit im Gesetz verankert sei.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Grundsatzurteil hohe Ansprüche an die Risikoaufklärung vor Lebend-Organspenden gestellt. Der VI. Zivilsenat gab zwei Spendern aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Recht, die nach Nierenspenden unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden und Schadenersatz sowie Schmerzensgeld wegen unzureichender Aufklärung forderten. Beide Fälle müssen jetzt vor dem Oberlandesgericht (OLG) Hamm zur Feststellung der Schadenshöhe neu verhandelt werden. Das OLG hatte zwar Fehler bei der Aufklärung an der Uniklinik Essen festgestellt, etwa das Fehlen des vorgeschriebenen neutralen Arztes, die Klage der Spender aber abgewiesen. Entscheidend sei, dass potenzielle Organspender über sämtliche Risiken umfassend aufgeklärt werden müssen, urteilten nun die BGH-Richter. »Denn die Einhaltung der Vorgaben des Transplantationsgesetzes ist unabdingbare Voraussetzung, wenn die Bereitschaft der Menschen zur Organspende langfristig gefördert werden soll«, erläuterte die Vorsitzende Richterin.
Quelle: medica.de, Januar 2019
Mehr als sechs Millionen Deutsche haben Diabetes, Tendenz steigend – auch weltweit. Herzprobleme, Nierenversagen oder Erblinden – das alles können Folgen der Stoffwechselerkrankung sein. Um Schäden an Organen oder Körperteilen zu vermeiden, ist es wichtig, sie früh zu erkennen und richtig zu behandeln. Medizintechnischer Fortschritt wird dabei großgeschrieben: Mittlerweile gibt es für Diabetiker, dank moderner Diagnose- und Therapieverfahren, die Möglichkeit, sich digital verarzten zu lassen.
Quelle: gesundheit-adhoc, 24.01.2019
Nierenlebendspenden: BGH entscheidet am 29.01.2019 zur mangelhaften Aufklärung Persönliche Stellungnahme von Ralf Zietz, 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V.
Quelle: gesundheit-adhoc, 23.01.2019
Am 13. November 2018 fand unter großer Medienanteilnahme vor dem VI. Senat des Bundesgerichtshofs (BGH) die Verhandlung zu meiner Klage, Aktenzeichen VI ZR 318/17, (und einer weiteren Klage in ähnlicher Sache, VI ZR 495/16) gegen Ärzte des Universitätsklinikums Essen wegen fehlerhafter Aufklärung und Behandlungsfehlern bei meiner Nierenlebendspende zu Gunsten meiner Frau statt. Nun nähert sich der Termin der Urteilsverkündung am 29. Januar 2019, und ich möchte die wieder wachsende öffentliche Aufmerksamkeit nutzen, um noch einmal auf die mir wichtigen Punkte meines nunmehr seit Jahren andauernden juristischen Kampfes um Gerechtigkeit für Nierenlebendspender, einzugehen.
Ein weltweites Konsortium unter Beteiligung von Pharmazeuten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) hat molekulare Mechanismen und Gene entdeckt, die einen wichtigen Faktor für die Bestimmung der Nierenfunktion beeinflussen. Ihre Ergebnisse zu der glomerulären Filtrationsrate (eGFR), die mit chronischen Nierenerkrankungen (CKD) zusammenhängt, veröffentlichten sie im Januar 2019 in der Fachzeitschrift Nature Communications. Weltweit leiden fast zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer chronischen Nierenerkrankung. Dabei bestehen erhebliche ethnische Unterschiede bei den Risikofaktoren und der Rate, mit der chronische Nierenerkrankung auftreten. Die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) – also die Menge an Primärurin, die in den Nieren gebildet wird – ist dabei ein Maß für die Nierenfunktion; eine niedrige eGFR kann eine Nierenerkrankung anzeigen, sie geht aber auch in höherem Alter zurück.
Quelle: gesundheit-adhoc, 22.01.2019
Deutsche Hochdruckliga DHL e.V. empfiehlt Blutdruck-Telemonitoring-Methode und deren technische Umsetzung. Dr. Egbert Schulz und Dr. Lennart Neumann vom Nephrologischen Zentrum Göttingen arbeiten seit mehr als 10 Jahren an der Verbesserung der Blutdruckbehandlung mithilfe der Telemedizin. „Wir waren und sind Pioniere.“ so Neumann. Nach der grundlegenden Doktorarbeit folgten weitere wissenschaftliche Studien und zahlreiche Veröffentlichungen. Die Arbeitsgruppe formulierte und belegte zuerst weltweit u.a. Blutdruckgrenzwerte beim Telemonitoring. Nicht das technisch Machbare sondern medizinisch Sinnvolle stand für die Beiden immer im Vordergrund.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 21.01.2019
High Point/North Carolina – Ein Wirkstoff, der die Aktivität der Glukokinase in der Leber, nicht aber in anderen Organen steigert, hat in einer ersten klinischen Studie in Science Translational Medicine (2019; 11: eaau3441) den Blutzucker ebenso effektiv gesenkt wie ein Standardmedikament, ohne dass es zu schweren Nebenwirkungen kam, an denen frühere Glukokinase-Aktivatoren gescheitert waren. Die Glukokinase ist das Schlüsselenzym der Glykolyse und gleichzeitig ein wichtiger Regulator der Glykogensynthese. Ein genetischer Defekt in diesem Enzym führt zu einem neonatalen Diabetes. Mutationen, die die Aktivität in der Leber steigern, senken dagegen den Blutzucker und steigern die Glykogenvorräte.
Quelle: Pharmazeutische Zeitschrift, 20.01.2019
Die Zahl dialysepflichtiger Menschen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Derzeit sind in Deutschland etwa 80000 Patienten abhängig von einer dauerhaften Nierenersatztherapie. Ein Nierenversagen mit Dialysepflicht hat zahlreiche Folgen und erfordert eine komplexe Pharmakotherapie. Die möglichen Ursachen für einen Funktionsverlust der Nieren sind vielfältig. Neben einer meist über Jahre langsam fortschreitenden chronischen Nierenschädigung kann auch ein akutes Organversagen zur Dialysepflicht führen. Mehr als 2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Nierenerkrankung mit einer Einschränkung der Organfunktion auf weniger als 60 Prozent. Nur etwa jeder Dritte weiß davon. Klinische Symptome treten vielfach erst in fortgeschrittenen Stadien der dann meist irreversiblen Niereneinschränkung auf. Eine fortschreitende Schädigung führt letztlich zum kompletten Funktionsverlust der Nieren und macht eine Nierenersatztherapie erforderlich und überlebenswichtig.
Quelle: Spiegel online, 11.01.2019
Fast 1000 Menschen in Deutschland spendeten 2018 ihre Organe, das ist ein Plus von knapp 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neue Gesetze sollen die Zahl noch weiter steigern. Nach langem Abwärtstrend ist die Zahl lebensrettender Organspenden in Deutschland erstmals wieder deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr überließen 955 Menschen nach ihrem Tod Organe für andere schwerkranke Patienten, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilte. Das war ein Plus von knapp 20 Prozent im Vergleich zu 2017 mit 797 Spendern und der erste größere Anstieg seit 2010. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die steigenden Zahlen sind gut, aber nicht gut genug." Noch immer warteten 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Informationskampagnen zeigten nun Wirkung, erläuterte er. Aber auch die stärkere öffentliche Debatte über neue Organspende-Regeln sorge dafür, dass sich mehr Menschen Gedanken über dieses Thema machten.