Ein kleiner mit einem Pflaster auf dem Brustkorb befestigter Rekorder, der über 2 Wochen die EKG-Signale aufzeichnet, hat in einer randomisierten Studie die Früherkennung des Vorhofflimmerns deutlich verbessert, wie die jetzt im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2018; 320: 146–155) publizierten Ergebnisse zeigen. Da das Vorhofflimmern, das für ein Drittel aller Schlaganfälle verantwortlich ist, bei den meisten Patienten nur zeitweise auftritt, wird es bei Routineuntersuchungen beim Arzt häufig nicht entdeckt. Bei jedem fünften Patienten wird die Diagnose erst nach dem ersten Schlaganfall gestellt. Ein Langzeit-EKG kann die Diagnoserate erhöhen. Die zur Verfügung stehenden Geräte waren jedoch lange Zeit sehr klobig und für ein Screening deshalb kaum geeignet.
Die Organspende in Deutschland muss dringend durch strukturelle Maßnahmen und einen breiten Kulturwandel gefördert werden. Darin sind sich Medizinische Fachgesellschaften und Politik einig. Der anhaltende Rückgang der Organspenden auf einen historischen Tiefpunkt in 2017 hat seit Anfang dieses Jahres grundlegende Diskussionen angestoßen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigte jüngst, im Anschluss an ein Expertentreffen, ein breites Maßnahmenpaket sowie mögliche Gesetzesänderungen an, um die Rahmenbedingungen für die Organspende zu verbessern. In enger Zusammenarbeit von Bundesgesundheitsministerium und Deutscher Stiftung Organtransplantation (DSO) soll jetzt unter Einbeziehung weiterer Partner ein Initiativplan mit konkreten Handlungsschritten erarbeitet werden.
Nach starken Rückgängen bei den Organspenden in Deutschland in den vergangenen Jahren sieht die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) einen ersten Lichtblick. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 seien 484 Spendern Organe für eine Transplantation entnommen werden, teilte die DSO heute in Frankfurt mit. Das sind 72 Spender mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Anzahl der Transplantationen stieg ebenfalls: von 1.410 auf 1.623.
Was verdient eine Pflegekraft?Geht es um die Bezahlung, so haben Pflegeberufe oft nicht den besten Ruf. Immer wieder werden Klagen über unterbezahlte Arbeitsverhältnisse laut. Dies hat nun eine Umfrage von pflegejobs, dem Pflegestellenmarkt von Wohnen-im-Alter, bestätigt.
Im Laufe des Montags hat die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) sieben weitere Rückrufe Valsartan-haltiger Präparate veröffentlicht. Neu hinzugekommen sind die Zulassungsinhaber AAA Pharma, AbZ-Pharma mit Valsartan AbZ und Valsartan CT, Hennig Arzneimittel, Puren Pharma mit Valsartan Puren und Valsartan Actavis sowie Ratiopharm. Betroffen sind zudem nach bisherigem Kenntnisstand Präparate von 1A-Pharma, Aliud, Basics, Dexcel, Hexal, Hormosan, Heumann, Stada und Zentiva. Für die Medikamente wurde Valsartan verwendet, dass vom chinesischen Arzneistoffproduzenten Zhejiang Huahai Pharmaceutical hergestellt wurde.
Die Anzahl der Organspender ist in Deutschland seit 2010 um mehr als ein Drittel von 1 296 auf 797 im Jahr 2017 zurückgegangen (1). Deswegen konnten 2017 über 1 500 Patienten weniger eine lebensrettende Organtransplantation erhalten als noch 2010 (2). Schätzungen zufolge führt eine Organtransplantation durchschnittlich zu einem Lebenszeitgewinn von 4,3 Jahren, sodass der aus dieser Entwicklung resultierende Lebenszeitverlust alleine für das Jahr 2017 mehr als 6 000 Lebensjahre beträgt (3). Trotz einer breiten öffentlichen Diskussion sind die Ursachen dieser Entwicklung bislang nicht identifiziert. Häufig wird ein mutmaßlicher Vertrauensverlust der Bevölkerung durch den 2012 bekannt gewordenen Organallokationsskandal allein für diesen Rückgang verantwortlich gemacht. Dagegen spricht zum einen, dass die Anzahl der Organspenden bereits zuvor rückläufig war (4)
In Deutschland leben zurzeit rund 80.000 Menschen, die auf eine Dialyse angewiesen sind, weil ihre Nieren versagt haben. Dialysepflichtige Patienten müssen sich mindestens dreimal wöchentlich der Dialyse unterziehen, um Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen. B. Braun bietet nun als Alternative zur Therapie im Zentrum ein neues Konzept zur Heimdialyse an. Zukünftig wird die Zahl der Nierenerkrankungen steigen, die Anzahl der Nephrologen jedoch abnehmen, sodass die Heimdialyse immer wichtiger wird. Außerdem sprechen noch weitere wichtige Aspekte für die Heimdialyse: Patienten, die sich selber dialysieren, erzielen bessere Behandlungsergebnisse, haben seltener Komplikationen und erscheinen insgesamt körperlich und seelisch gesünder. Eine erfolgreiche Heimdialyse bietet darüber hinaus nicht nur Vorteile im Wohlbefinden des Patienten, sondern bringt auch ökonomische Vorteile und entlastet unser Gesundheitssystem.
Bei der Suche nach Ansätzen, die die Zahl der Spenderorgane erhöhen könnten, haben strukturelle Verbesserungen an den Kliniken zunächst Priorität. Transplantationsbeauftragte sollen zudem mehr Wertschätzung erfahren. Das Anliegen der Ärzteschaft ist klar: „Wir möchten endlich die Situation der Organspende entscheidend verbessern“, betonte Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery bei der gemeinsamen Sondersitzung der Ständigen Kommission Organtransplantation (StäKo) am 28. Juni in Berlin. Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) ist zuversichtlich: Man werde viel bewirken können, wenn es dem Bundesgesundheitsministerium jetzt gemeinsam mit den Ländern gelänge, den Koalitionsvertrag umzusetzen. Darin formulierten Union und SPD bereits das Ziel, die Organspendezahlen zu erhöhen. Als Maßnahmen genannt werden explizit eine verbindliche Freistellungsregelung für Transplantationsbeauftragte sowie eine höhere Vergütung der Organentnahme. „Diese Punkte müssen jetzt aufgegriffen und umgesetzt werden“, forderte Montgomery. Dabei gehe es um die Finanzierung sowie um die Frage, wie man den Kliniken helfen könne, die logistische Herausforderung der Organspende besser zu bewältigen.
Die sinkenden Organspendezahlen alarmieren die Politik: Die Gesundheitsminister der Länder diskutierten im Juni verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte für den Herbst einen Gesetzentwurf zur Förderung der Organspende an. Eine erneute Debatte um Reformen in der Organspende hat die Politik erreicht. Im Fokus stehen dabei die Abläufe in den Krankenhäusern, aber auch ein möglicher Systemwechsel vom Einwilligungs- zum Widerspruchsverfahren. Nachdem sich der 121. Deutsche Ärztetag in Erfurt im Mai dafür ausgesprochen hatte, die derzeit bestehende Entscheidungslösung in der Organspende durch eine Widerspruchslösung zu ersetzen, wird das Thema immer breiter diskutiert – zuletzt auf der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) Ende Juni in Düsseldorf. Anlass waren historisch niedrige Zahlen bezüglich der Organspende in Deutschland. „Wir müssen alle Kräfte mobilisieren, um den Negativtrend in Deutschland umzukehren“, erklärte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) bei der GMK.
Die Mikroangiopathie oder Kleingefäßerkrankung, die eine häufige Ursache von Schlaganfällen und Demenzen ist, ist nach tierexperimentellen Studien in Science Translational Medicine (2018; 10: eaam9507) auf eine endotheliale Dysfunktion zurückzuführen. Einige bereits zugelassene Medikamente konnten die Störung bei den Versuchstieren vermindern. Die Kleingefäßerkrankung, die in der kranialen Magnetresonanztomographie (MRT) zunächst durch punktuelle Hyperintensitäten, später auch durch Lakunen sichtbar wird, geht mit zunehmenden kognitiven Funktionsstörungen einher. Experten schätzen, dass bis zu 45 Prozent aller Demenzen auf eine Kleingefäßerkrankung zurückzuführen sind. Die zerebrale Mikroangiopathie gilt zudem als wichtige Ursache für Schlaganfälle.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät Reisenden, einen Organspendeausweis in der jeweiligen Landessprache mitzuführen. Unter welchen Umständen Organe von Verstorbenen entnommen werden dürfen, sei in den Ländern Europas nämlich nicht einheitlich geregelt, teilte die BZgA in Köln mit. Generell greife bei einem Todesfall im Ausland das jeweilige Landesgesetz. Mit einem Organspendeausweis in der Landessprache könnten Reisende auch im Ausland ihre persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organspende dokumentieren.
Die Bundesländer kommen ihrer gesetzlich vorgeschriebenen finanziellen Verpflichtung für Krankenhausinvestitionen weiterhin nicht nach. Das geht aus einer neu überarbeiteten Bestandsaufnahme zur Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung in den Bundesländern der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hervor. Demnach besteht die schon im vergangenen Jahr festgestellte Investitionslücke unverändert fort. „Wenn die Länder nicht die nötigen Mittel bereitstellen, muss der Bund einspringen", forderte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum heute. Auch für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege seien Investitionen erforderlich.
Organspenden von Verstorbenen sind seit 2010 um 30 % zurückgegangen. Ursache dafür sind aber nicht etwa weniger potenzielle Organspender – die haben zwischen 2010 und 2015 sogar um fast 14 % zugenommen. Forscher um Kevin Schulte und Thorsten Feldkamp des Universitätsklinikums Schleswig-Holsteins in Kiel machen die Entnahmekrankenhäuser verantwortlich. Diese würden mögliche Organspender immer seltener erkennen und melden. Das ergab eine deutschlandweite Analyse von mehr als 100.000 Behandlungsfällen, die im Deutschen Ärzteblatt publiziert wurde (Dtsch Arztebl Int 2018; 115(27-28): 463-8).
Die AOK Nordost will die Vorsorge und Versorgung von Versicherten bei Niereninsuffizienz verbessern. Dazu hat sie nun Verträge mit vier großen Organisationen zur nephrologischen Versorgung in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geschlossen. Partner der Krankenkasse bei dem Versorgungsangebot sind das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V., die Nephroservice GmbH, der MVZ Verbund in Mecklenburg-Vorpommern und die Nephrocare Deutschland GmbH. Weil die Erkrankung schleichend und ohne eindeutige Symptome beginnt, wird sie oft zu spät erkannt und ist dann nur noch schwer aufzuhalten, wie Dr. Til Leimbach, Leitender Arzt und Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie am KfH-Nierenzentrum Berlin-Köpenick erklärt. Besonders gefährdet seien Patienten, die an Diabetes mellitus und Bluthochdruck leiden.
Typ-2-Diabetiker im Krankenhaus profitieren von einem künstlichen Pankreas. Die automatisch gesteuerte Insulinabgabe verbessert die Blutzuckereinstellung, so eine Studie. In Deutschland hat etwa jeder dritte Patient im Krankenhaus die Nebendiagnose Diabetes. Die Blutzucker-Einstellung bei ihnen ist schwierig: Akute Krankheiten, veränderte Kost, Medikamente und medizinischen Behandlungen verändern den Insulinbedarf ständig. Die Folge sind stark schwankende Blutzuckerwerte, was wiederum Komplikationen wie Wundheilungsstörungen und Infektionen begünstigt. Ärzte aus England und der Schweiz um Dr. Lia Bally vom Universitätsspital Bern haben nun untersucht, ob sich mit einem künstlichen Pankreas die Stoffwechseleinstellung von Typ-2-Diabetikern im Krankenhaus verbessern lässt. In einem geschlossenen Kreis von Zuckermessgerät und Insulinpumpe ("closed loop") drosselt oder steigert die Pumpe anhand der ermittelten Glukosewerte automatisch die Insulinabgabe.
Projekt der MHH, HsH und LUH: Organabstoßung soll verhindert und Immunsuppression überflüssig gemacht werden / MWK fördert Vorhaben mit mehr als 1,2 Millionen Euro
Für Menschen, die ein Spenderorgan transplantiert bekommen, beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit einem gesunden Organ. Doch sie leben auch mit dem Risiko, dass ihr Körper das gespendete Organ wieder abstößt. Das passiert beispielsweise bei einem Viertel der Nierentransplantationen innerhalb der ersten fünf Jahre – trotz der Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken. Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Dr. Rainer Blasczyk vom Institut für Transfusionsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wollen nun mit einer völlig neuen Strategie die Organabstoßung verhindern und darüber hinaus die Immunsuppression überflüssig machen, die oft schwere Nebenwirkungen wie Infektionen oder Tumore mit sich bringt. Dazu verändern sie gespendete Organe gentechnisch so, dass das Immunsystem des Empfängers sie nicht entdeckt und somit auch nicht abstößt. Die MHH bildet dabei zusammen mit der Hochschule Hannover (Professor Dr. Jens Hofschulte) und der Leibniz Universität Hannover (Dr. Jan Zeidler) einen Forschungsverbund, der vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) für drei Jahre mit insgesamt mehr als 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes gefördert wird.
Mehr Organspenden in Deutschland mobilisieren wollen die Gesundheitsminister der Länder zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium. „Wir müssen alle Kräfte mobilisieren, um den Negativtrend in Deutschland umzukehren“, erklärte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) zum Abschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) heute in Düsseldorf.
Diese Trendwende wollen die Minister mit zwei Strategien schaffen: einer besseren Ausstattung der Krankenhäuser und einer neuen politischen Debatte. Darin soll es um die sogenannte Widerspruchslösung oder zumindest um eine verbindliche Entscheidungslösung gehen.
Das Antibiotikum Cefepim (Maxipime®) kann bei Patienten mit einer Einschränkung der Nierenfunktion schwerwiegende neurologische Nebenwirkungen haben. Insbesondere besteht das Risiko einer Neuropathie. Darauf weist Hersteller Bristol-Myers-Squibb (BMS) heute in einem Rote-Hand-Brief hin. Die meisten Fälle traten bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance ≤ 50 ml/min auf, die Cefepim in einer höheren als der empfohlenen Dosis erhalten hatten. Betroffen waren vor allem ältere Patienten. Bei Neuauftreten oder Verschlechterung von neurologischen Symptomen muss die Möglichkeit einer Cefepim-Überdosierung in Betracht gezogen werden. Dann sollte der Cefepim-Plasmaspiegel bestimmt werden. Meist sind die neurotoxischen Symptome reversibel nach Absetzen des Antibiotikums und/oder einer Hämodialyse. In einigen schweren Fällen starben die Patienten jedoch. Im Rote-Hand-Brief wird daher ausdrücklich auf das Beachten der Dosisanpassung bei nierenfunktionseingeschränkten Patienten hingewiesen. Wie genau, ist dem Rote-Hand-Brief oder der Fachinformation zu entnehmen. Wird das parenteral verabreichte Cephalosporin mit potenziell nephrotoxischen Antibiotika wie Aminoglykosiden oder mit stark wirksamen Diuretika kombiniert, muss die Nierenfunktion sorgfältig überwacht werden, heißt es weiter. Cefepim wird fast ausschließlich über die Niere ausgeschieden. (dh)
Wissenschaftler der Universität Würzburg haben neue molekulare Biomarker für seltene Nierentumoren bei Kleinkindern identifiziert. Diese könnten sich als Angriffspunkte für neue Therapien anbieten.
Es ist bösartig und kann bereits in den ersten Lebensmonaten von Säuglingen oder sogar schon vor der Geburt auftreten: das congenitale mesoblastische Nephrom (CMN). Glücklicherweise ist der
Nierentumor sehr selten und lässt sich oftmals mit einem chirurgischen Eingriff heilen. Weitere spezifische Behandlungsmöglichkeiten existieren jedoch nicht – auch wegen der bislang
ungeklärten Ursachen dieses Tumors.
Ein Enzym wird hyperaktiv.
Eisen ist ein grundlegendes Element für mehrere biologische Funktionen, in erster Linie zur Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff. Dies erfolgt über das eisenhaltige Häm-Molekül in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Eisen spielt jedoch auch wichtige Rollen bei Entzündungen und Infektionen: Einerseits wird Eisen für die ordnungsgemäße Funktion des Immunsystems gebraucht, andererseits fördert aber ein Überschuss an Eisen das Wachstum von Mikroorganismen. Makrophagen sind unentbehrliche Zellen für das angeborene Immunsystem. Sie haben zwei wichtige Aufgaben: 1.) Entfernung alter Erythrozyten aus dem Blut und Speicherung des aus den Hämen gewonnenen Eisens; 2.) Abtöten ("Fressen") von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilzen. Daher sind Makrophagen sowohl für den Eisenstoffwechsel als auch für den Schutz vor Infektionen unentbehrlich.
Ultraschalltechnik könnte die Entnahme von Lebergewebe ersetzen. Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben erfolgreich eine neue Technik zur Untersuchung von übergewichtigen Jugendlichen mit Lebererkrankungen getestet. Die sogenannte Time-harmonic Elastography (THE) ermöglicht es, den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen, ohne dass den Patienten Lebergewebe entnommen werden muss. Im Fachjournal Radiology* wurden die Ergebnisse jetzt veröffentlicht. Die nicht-alkoholische Fettleber ist die häufigste chronische Lebererkrankung bei übergewichtigen Jugendlichen. Im günstigen Fall verläuft die Krankheit über Jahrzehnte relativ stabil, ohne große Beeinträchtigung der Leberleistung. Bei einem fortschreitenden Verlauf bildet die entzündete Leber zu viel Bindegewebe – ein Stadium, das man als Leberfibrose bezeichnet. Schließlich kann der zelluläre Aufbau der Leber als Ganzes geschädigt werden und die sogenannte Leberzirrhose setzt ein. „Die auf Ultraschall basierende Time-harmonic Elastography ist eine neuartige Untersuchungsmethode zur Messung der Leberfibrose, die ohne Entnahme von Lebergewebe des Patienten auskommt“, erklärt der Kindergastroenterologe Dr. Christian Hudert vom Sozialpädiatrischen Zentrum der Charité.
11 von 100 Menschen sind von einer chronischen Nierenkrankheit betroffen. Bei der Mehrzahl der Betroffenen schreitet die Erkrankung aber nicht weiter voran, bei einigen Patienten kommt es allerdings zu einer rasanten Verschlechterung, wenn nicht frühzeitig therapiert wird. Das bisherige Dilemma: Es ist kaum sicher vorherzusagen, bei welchem Patienten die Nierenkrankheit progredient verläuft und bei welchem nicht. Das Universitätsklinikum des Saarlands publizierte nun wegweisende Daten, denen zufolge das DKK3 (Dickkopf 3)-Protein ein verlässlicher prognostischer Marker für eine fortschreitende Nierenkrankheit ist.
Die rückläufigen Zahlen bei der Organspende sind nach Ansicht von Stephan Pilsinger (CSU) zu einem großen Teil auf Probleme im Prozess der Organspende zurückzuführen. Der Blick ins Ausland zeige zudem, dass auch die Einführung einer Widerspruchslösung nicht automatisch die Organspendezahlen verbessere, betont der Arzt und Bundestagsabgeordnete und erteilt damit Bestrebungen innerhalb der Ärzteschaft eine Abfuhr. Mitte Mai hatte sich der 121. Deutsche Ärztetag in Erfurt dafür ausgesprochen, die derzeit geltende Entscheidungslösung durch eine Widerspruchslösung zu ersetzen. Die Delegierten forderten den Gesetzgeber auf, das Transplantationsgesetz entsprechend zu verändern.
Gerinnungshemmer, Antibiotika und dämpfende Psychopharmaka sind die drei Wirkstoffklassen, zu denen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) seit 1978 am häufigsten Nebenwirkungen gemeldet wurden. Das zeigt eine Auswertung der Spontanberichte durch BfArM-Mitarbeiter um Diana Dubrall, die jetzt im «Deutschen Ärzteblatt» erschienen ist. Demnach waren Antithrombotika in den vergangenen 40 Jahren am häufigsten Auslöser von gemeldeten Nebenwirkungen wie Thrombozytopenie, Magen-Darm-Blutungen oder Blutungen gefolgt von systemischen Antibiotika (Durchfall, Ausschlag, Juckreiz) und Tranquilizern (Arzneimittelabhängigkeit, Leukopenie, Fieber).Insgesamt habe die Zahl der Spontanberichte kontinuierlich zugenommen, heißt es in dem Artikel. Das liege vor allem daran, dass Pharmafirmen durch verschärfte Gesetze verpflichtet wurden, mehr zu melden.
Der Einsatz von Metformin, dem weltweit bevorzugten Mittel zur Behandlung des Typ-2-Diabetes, war in 2 Kohortenstudien auch bei Patienten mit Niereninsuffizienz bis hinunter zu einer geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) von 30 ml/min/1,73 m2 nicht mit einer erhöhten Rate von Laktatazidosen verbunden. Die in JAMA Internal Medicine (2018; doi: 10.1001/jamainternmed.2018.0292) veröffentlichten Daten unterstützen die Entscheidung der US-Arzneimittelbehörde FDA, die den Einsatz von Metformin auch bei Menschen mit Niereninsuffizienz erlaubt hat.
Vorgaben für Mindestmengen bei Operationen sind schon dann sinnvoll, wenn die Studienlage auf „wahrscheinliche Zusammenhänge“ von Qualität und Menge hinweist. Darauf hat der stellvertretende Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Recht beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), Dominik Roters, bei einem Treffen des Arbeitskreises „Ärzte und Juristen“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hingewiesen.
Die Nephrektomie, die beim metastasierten Nierenzellkarzinom den Primärtumor als potenzielle Quelle für ein weiteres Krebswachstum eliminieren soll, hat in einer randomisierten Studie die Ergebnisse einer zielgerichteten Therapie mit Sunitinib nicht verbessert. Nach den auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology in Chicago vorgestellten und im New England Journal of Medicine (2018; doi: 10.1056/NEJMoa1803675) publizierten Ergebnissen hatte der Verzicht auf die Operation keine ungünstigen Auswirkungen auf die Überlebenszeiten.
Obwohl die Entfernung des Primärtumors bei Nierenkrebs im fortgeschrittenen Stadium das Leben des Patienten nicht mehr retten kann, gehört eine Nephrektomie heute zum Therapiestandard.
Forscher des Exzellenzclusters „Cells in Motion“ haben einen Mechanismus entschlüsselt, mit dem fast alle Immunreaktionen beginnen. Ihre Studie liefert einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung von Therapien vieler Krankheiten mit weniger Nebenwirkungen als bisherige Medikamente.
Anfangs ist es dem Körper fast egal, welche Erkrankung ihm zu schaffen macht. Die Antwort des Immunsystems beginnt in vielen Fällen gleich: Der Körper aktiviert Immunzellen, sogenannte Phagozyten. Sie wandern zum Krankheitsort hin, finden fremde Erreger oder krankhaft verändertes Gewebe und setzen unter anderem die beiden Proteine S100A8 und S100A9 frei. Diese lösen an den betroffenen Stellen eine entzündliche Reaktion aus. Werden zu viele dieser Proteine ausgeschüttet, so können sie die Krankheit verschlimmern. Das passiert zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen, rheumatischen Erkrankungen oder Hauterkrankungen. Forscherinnen und Forscher des Exzellenzclusters "Cells in Motion" der Universität Münster haben die Aufgabe dieser beiden Proteine nun genauer aufgeschlüsselt.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Wirth, Inhaber der Professur für Urologie an der TU Dresden und Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, wurde am 19. Mai 2018 auf der Jahrestagung der American Urological Association (AUA) in San Francisco zum Ehrenmitglied der renommierten Vereinigung ernannt. Als einer von nur sechs deutschen Urologen nach dem II. Weltkrieg erhielt Manfred Wirth die Ehrenmitgliedschaft der AUA.
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) will mit einem neuen Vorschlag das Problem des Organspender-Mangels in Deutschland lösen. Ähnlich wie in den USA sollten die Menschen beim Beantragen von behördlichen Dokumenten wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein angeben müssen, ob sie im Fall ihres Todes Organspender sein wollen oder nicht, sagte Garg der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Tages der Organspende am 2. Juni. Falls jemand bereit sei zur postmortalen Organspende, würde ein Sticker – etwa in Herzform – auf dem Dokument befestigt.
Garg sprach von einer verpflichtenden Entscheidungslösung. «Das Recht auf Nichtentscheidung wäre bei dieser Lösung nicht mehr gegeben – und das ist von mir auch so gewollt», sagte Garg. Nach der bisher geltenden Regelung, der Entscheidungslösung, muss sich niemand erklären, ob er Organspender sein will oder nicht. Nur wer sich aktiv dafür erklärt, gilt als Organspender.
Die Bürgerschaft in Hamburg hat das Hamburgische Ausführungsgesetz zum Transplantationsgesetz des Bundes beschlossen. Das hat das Gesundheitsministerium des Landes heute bekanntgegeben. Mit der Reform sei eine wichtige Entscheidung getroffen worden, um die Zahl der Organspenden deutlich zu steigern, hieß es.
Das neue Landesgesetz verpflichtet Hamburger Krankenhäuser besonders qualifizierte Transplantationsbeauftragte zu bestimmen und macht klare Vorgaben zu deren Qualifikation, Kompetenzen und Freistellung von anderen Aufgaben. Zusätzlich beinhaltet das neue Gesetz eine Berichtspflicht der Krankenhäuser über mögliche und realisierte Organentnahmen an die Gesundheitsbehörde. Mit den Maßnahmen soll das Potenzial für Organspenden in Hamburgs Kliniken genauer ermittelt und deutlich besser ausgeschöpft werden.
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) will mit einer neuen Idee das Problem des Organspendermangels in Deutschland lösen. Ähnlich wie in den USA sollten die Menschen beim Beantragen von behördlichen Dokumenten wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein angeben müssen, ob sie im Fall ihres Todes Organspender sein wollen oder nicht, sagte Garg anlässlich des Tages der Organspende am 2. Juni.
Falls jemand bereit sei zur postmortalen Organspende, würde ein Sticker – etwa in Herzform – auf dem Dokument befestigt. Garg sprach von einer verpflichtenden Entscheidungslösung. „Das Recht auf Nichtentscheidung wäre bei dieser Lösung nicht mehr gegeben – und das ist von mir auch so gewollt“, sagte Garg.
Am 2. Juni, dem Tag der Organspende, dreht sich wieder alles um den kleinen Ausweis, der Großes bewirken kann: Leben retten. In den letzten 55 Jahren konnten allein in Deutschland insgesamt 132.386 Organe erfolgreich transplantiert werden und so schwerkranken Patienten ein neues Leben ermöglichen. "Organspender sind Lebensretter", bringt es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf den Punkt. "Ein Ausweis stellt sicher, dass die eigenen Wünsche umgesetzt werden: Klarheit in EC-Karten-Größe", so der Bundesgesundheitsminister. Immer mehr Menschen in Deutschland treffen diese selbstbestimmte Entscheidung und haben einen Organspendeausweis ausgefüllt - aber es sind längst noch nicht alle.
Die positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende ist in Deutschland derzeit mit 84 Prozent so hoch wie nie zuvor. Auch besitzen immer mehr Menschen einen Organspendeausweis: Waren es 2012 noch 22 Prozent, sind es im Jahr 2018 bereits 36 Prozent. Das zeigen erste Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Von den Personen, die eine Entscheidung getroffen haben, stimmen die meisten (72 Prozent) einer Organ- und Gewebespende nach dem Tod zu. Auf die Frage nach den Motiven für die Zustimmung zur Organ- und Gewebespende im Organspendeausweis geben 73 Prozent an, dass sie anderen Menschen helfen wollen. Die positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende ist in Deutschland derzeit mit 84 Prozent so hoch wie nie zuvor. Auch besitzen immer mehr Menschen einen Organspendeausweis: Waren es 2012 noch 22 Prozent, sind es im Jahr 2018 bereits 36 Prozent. Das zeigen erste Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Die Zahl der Organspender hat in Deutschland einen neuen Tiefpunkt erreicht. Hoffnung macht, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung offenbar steigt. Ärzte und Politiker fordern die Widerspruchslösung. Über 10.000 kranke Menschen warten in Deutschland nach Angaben der Vermittlungsstelle Eurotransplant auf ein Spenderorgan. "Täglich sterben statistisch gesehen drei von ihnen, weil für sie nicht rechtzeitig ein passendes Organ verfügbar ist", berichtet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt/Main. Das Spenderorgan, das am häufigsten benötigt wird, ist die Niere. Etwa zehn Prozent aller Dialysepatienten, also rund 8.000 Patienten, stehen nach DSO-Angaben auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. Vor zehn Jahren wurden über 2.900 Nierentransplantationen durchgeführt, im Jahr 2017 waren es nur noch 1.921 (siehe nachfolgende Grafik). Die durchschnittliche Wartezeit beträgt sechs Jahre.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat alle Bundesbürger aufgerufen, eine Entscheidung über die Organspende zu treffen. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema „muss für uns alle zur Selbstverständlichkeit werden“, erklärte Spahn heute zum bevorstehenden Tag der Organspende. „Das sind wir den mehr als zehntausend Menschen schuldig, die voller Hoffnung auf ein Organ warten.“ Jeder sollte daher für sich eine Entscheidung treffen und diese auf dem Organspendeausweis dokumentieren, forderte Spahn. Es müsse weiter Überzeugungsarbeit geleistet werden. Zudem sollten die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken gestärkt und die Vergütung so verbessert werden, „dass sich die Kliniken wirklich um dieses Thema kümmern“.
Der „ERA-EDTA Award for Outstanding Clinical Contributions to Nephrology“ wird heute an Professor Jürgen Floege, Aachen, und der „ERA-EDTA Award for Outstanding Basic Science Contributions to Nephrology“ an Professor Hans-Joachim Anders, München, verliehen. „Dass die diesjährigen europäischen Awards für die Grundlagenforschung sowie für die klinische Forschung nach Deutschland gehen, demonstriert die hohe Qualität des Fachs und Exzellenz der nephrologischen Forschung in unserem Lande“.
Durch die verheerende Opioidepidemie ist die Menge der verfügbaren Spenderorgane in den USA unerwartet gestiegen: Die Zahl der Drogentoten, die mindestens ein Organ spendeten, hat sich von 59 (2000) auf 1.029 (2016) erhöht. Fast 14 % sämtlicher Organspenden gehen mittlerweile darauf zurück. Doch wie sicher sind die Organe von Drogentoten für die 110.000 Menschen, die in den USA dafür auf der Warteliste stehen? Forscher der University of Utah in Brigham geben zumindest für Lungen und Herzen grünes Licht.
Herzchirurgische Eingriffe werden weltweit jährlich bei über einer Million Patienten durchgeführt – mit steigender Tendenz. Multiple Begleiterkrankungen und ein komplexes Krankheitsbild von Betroffenen erhöhen die Gefahr für postoperative Komplikationen mit lebensbedrohlichen Konsequenzen. Ein internationales Team unter Führung der Uniklinik RWTH Aachen und des Klinikums der Universität München forscht an Schutzmechanismen für die häufigste dieser Komplikationen, einer akuten Nierenschädigung. Die zukunftsweisenden Ergebnisse wurden nun in dem namhaften Journal Science Translational Medicine veröffentlicht.
Im Zuge des Alterns oder aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose, Bluthochdruck), der genetischen Veranlagung oder durch Rauchen können sich Abschnitte an Arterien krankhaft aufweiten. Bei einer krankhaften Erweiterung der Hauptschlagader (Aorta) oberhalb des Zwerchfells (Brustaorta) auf einen Durchmesser von mehr als 50 % des Normwerts spricht man von einem Aortenaneurysma, das spindel- oder sackförmig aussehen kann und gefährlich ist. Unbehandelt können sich aus Aneurysmen an der Aorta die höchst gefürchteten Dissektionen („das Gefäß platzt“) entwickeln – auch heute ein Notfall, der häufig tödlich endet. „Weil das erkrankte Gefäß ab einem bestimmten Durchmesser oder beim Auftreten von Beschwerden mit einer Prothese versorgt werden muss, sind auf diesem Gebiet Neuentwicklungen, die der Sicherheit und der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen dienen, besonders wichtig“, betont Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) – von der Deutschen Herzstiftung 1988 gegründet (www.herzstiftung.de). Während der Eingriff früher nur mit Hilfe einer offenen Operation möglich war, lässt sich heute die Prothese in immer mehr Fällen katheterbasiert (minimalinvasiv) einsetzen. Es treten etwa 15 Fälle eines Aortenaneurysmas pro 100.000 Einwohner auf (Häufigkeitsgipfel im 6. und 7. Lebensjahrzehnt). Männer sind etwa 2- bis 4-mal häufiger als Frauen betroffen.
Einen Dissens über die Versorgung von Patienten mit akutem Nierenversagen auf der Intensivstation gibt es zwischen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) auf der einen und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) zusammen mit dem Verband leitender Klinikärztinnen und -ärzte in der Nephrologie (VLKN) auf der anderen Seite.
Die DIVI kritisiert heute eine im Januar erschienene Stellungnahme von DGfN und VLKN, nach der jedes akute Nierenversagen auf der Intensivstation nur in Kooperation mit Fachärzten für Innere Medizin und Nephrologie behandelt werden dürfe und beim Einsatz kontinuierlicher extrakorporaler Nierenersatzverfahren zwingend die Indikationsstellung, Verfahrensauswahl und Verfahrensdurchführung durch einen Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie bestätigt werden müsse.
Einem von der EU geförderten Forschungsprojekt ist offenbar ein wichtiger Fortschritt in der Entwicklung einer „mitwachsenden“ Herzklappe gelungen, die aus körpereigenen Zellen besteht und sich an die Veränderungen im Kindes- und Jugendalter anpassen könnte. Ein erstes Modell hat sich laut einer Publikation in Science Translational Medicine (2018; 10: eaan4587) bei Schafen bewährt.
Seit mehr als 20 Jahren versuchen Forscher mittels „Tissue Engineering“ (TE) Herzklappen im Labor zu züchten, die aus den Zellen des Patienten bestehen. Das Ziel sind Implantate, die vom Immunsystem akzeptiert werden und bei Kindern als neuer integraler Bestandteil des Körpers mitwachsen. Den Kindern blieben dann wiederholte Austauschoperationen erspart.
Von einem ersten Rückschlag haben sich deutsche Chirurgen nicht entmutigen lassen: Seit 25 Jahren verpflanzen sie Herz und Leber gleichzeitig. Probleme gibt es von anderer Seite.
Eine hochdramatische Operation: Ein Herz- und ein Leberspezialist geben alles, um einen todkranken Patienten mit gleich zwei Spenderorganen zu retten. Vor 25 Jahren, am 15. Mai 1993, wurden im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erstmals in Deutschland ein Herz und eine Leber gleichzeitig verpflanzt. Das ist nicht nur ein Grund zum Feiern.
Der 35 Jahre alte Patient litt an einer sogenannten Stauungszirrhose, einem Rückstau von Blut in der Leber, der durch eine Herzschwäche hervorgerufen wurde. Ursache war eine Herzmuskelerweiterung. Der Mann habe sogar schon Wasser im Bauch gehabt, sagt der damals beteiligte Hamburger Chirurg Professor Peter Kalmár (83).
Zwischen 1984 und seiner Emeritierung 1998 hat er nach eigenen Angaben 50 bis 60 Herzen transplantiert.
Ist die häufige Verordnung von Antibiotika in der Pädiatrie verantwortlich für die Zunahme von Nierensteinen bei Teenagern? Eine Fall-Kontroll-Studie im Journal of the American Society of Nephrology (JASN 2018; doi: 10.2215/ASN.2017111213) findet für 5 häufig eingesetzte Antibiotikaklassen erhöhte Odds Ratios.
Nierensteine, die in der Vergangenheit eine Erkrankung im mittleren Lebensalter waren, werden zunehmend auch bei Teenagern und sogar bei Kindern diagnostiziert. Laut einer aktuellen Studie aus Island ist die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen seit 1995 von 3,7 auf 11,0 pro 100.000 gestiegen, bei den weiblichen Teenagern sogar von 9,8 auf 39,2 pro 100.000 (Pediatric Nephrology 2018; doi: 10.1007/s00467-018-3947-x).
Nach einem Herzinfarkt kommt es häufig zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, da das Narbengewebe die elektrische Erregungsausbreitung im Herz stören kann.
Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Uniklinik Bonn hat nun an Mäusen eine Methode entwickelt, wie sich mit Hilfe des Kopplungsproteins Connexin 43 (Cx43) die elektrische Weiterleitung in der Infarktnarbe verbessern lässt (Scientific Reports 2018; 8, 7145).
Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur, die über Nervenbahnen erregt wird, sind Herzmuskelzellen direkt miteinander elektrisch gekoppelt und zwar über Tunnelproteine, die sogenannten Connexine, teilt die Uni Bonn mit.
Deutschlands größte Arztempfehlung und Marktführer für Online-Arzttermine, und das Tochterunternehmen Patientus, Deutschlands Marktführer für Online-Videosprechstunden, begrüßen den auf dem Deutschen Ärztetag getroffenen Beschluss zur Ausweitung der Fernbehandlung. Der Beschluss ist ein weiterer Meilenstein für eine moderne Gesundheitsversorgung. Nicolas Schulwitz, Geschäftsführer und Mitgründer von Patientus: „Wir freuen uns sehr, dass die Bundesärztekammer an ihrem Vorhaben festgehalten und der Fernbehandlung in Deutschland ihren benötigten Freiraum gegeben hat. Die Entscheidung ist ein großer Schritt für die Digitalisierung der Medizin und bestärkt uns in unserer Mission, der Telemedizin in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. Als Pionier der Telemedizin in Deutschland und zertifizierter Videodienstanbieter können wir unseren Ärzten und Patienten dank der Ausweitung der Fernbehandlung ab sofort weitere und noch bessere Einsatzmöglichkeiten für die Online-Videosprechstunde anbieten.“
Die verbreitete Annahme, dass Menschen mit Nierenkrankheiten viel Wasser trinken sollten, um die schwindende Organfunktion zu erhalten, hat sich in einer randomisierten klinischen Studie im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2018; 319: 1870–1879) nicht bestätigt.
Der Ratschlag an Nierenkranke, viel zu trinken, ist keine bloße Volksweisheit. In Experimenten an Mäusen, deren Nieren fast vollständig entfernt wurden, konnte eine gesteigerte Wasseraufnahme die Restfunktion der Nieren erhalten und die Kreatinin-Clearance verbessern. Und in 3 Beobachtungsstudien war eine hohe Flüssigkeitsaufnahme mit einer besseren Nierenfunktion (und weniger Nierensteinen) assoziiert.
Die Widerspruchslösung sollte die derzeit bestehende Entscheidungslösung in der Organspende ersetzen. Dafür hat sich heute nach kurzer Debatte der 121. Deutsche Ärztetag in Erfurt ausgesprochen. Die Delegierten forderten den Gesetzgeber auf, das Transplantationsgesetz (TPG) entsprechend zu verändern.
„Es kann von jeder Bürgerin und jedem Bürger nach der gesetzlich in § 2 Abs. 1 TPG geregelten Aufklärung durch die Krankenkassen erwartet werden, dass sie sich mit der Problematik auseinandersetzen und im Falle einer tatsächlichen Ablehnung ihr NEIN zur Organspende formulieren“, heißt es in dem Antrag.
Wie „Fox10“ berichtet, spielte Trenton zusammen mit einem Freund. Er saß in einem Anhänger eines kleinen Strandbuggys. Sein Freund zog den Anhänger über eine Straße und bremste plötzlich stark ab, wodurch sich der Anhänger samt Trenton überschlug. Der Junge landete auf dem harten Asphalt und der Anhänger traf ihn am Kopf. Was danach geschah, weiß er nicht mehr. Mit sieben Schädelfrakturen wurde Trenton in das „USA Medical Center“ in Mobile County eingeliefert und später in eine Spezialklinik nach Birmingham verlegt. Zwei Monate lag der Junge dort im Koma. In den folgenden Wochen wurde Trenton künstlich am Leben erhalten. Seine Eltern trafen aufgrund der vernichtenden Diagnose die schwere Entscheidung, die Geräte abzustellen und die Organe ihres Sohnes an andere Kinder zu spenden. Doch einen Tag bevor die Ärzte die Geräte abstellen wollten, bewegte Trenton wie durch ein Wunder seine Hand und später auch seine Füße. Ganz langsam kam er wieder zu Bewusstsein.
Studien zeigen an, dass schlechte Hämoglobinwerte vor der Operation auf eine höhere Sterblichkeit hinweisen. Ältere Patienten oder Menschen, die an chronischen Erkrankungen leiden, haben vor einer geplanten Operation häufig schlechte Blutwerte. Sie brauchen vor einer Operation, bei der sie viel Blut verlieren, deshalb häufiger und mehr Blutkonserven als Patienten mit normalen Blutwerten. Das Patient Blood Management (PBM) – ein Konzept zum sinnvollen Einsatz von Spenderblut – hat Methoden entwickelt, die zur Erkennung und eventuell präoperativen Behandlung dieser Patientengruppe führen sollen.
Bei Patienten mit Gedächtnisstörungen liefert die nuklearmedizinische Bildgebung mittels Positronenemissionstomographie (PET) bzw. die kombinierte Bildgebung aus PET und Magnetresonanztomographie (MRT) nicht nur einen anatomischen Überblick über das erkrankte Gehirn, sondern präzise molekulare Informationen zu Art und Umfang einer Demenzerkrankung – auch schon im Frühstadium. Das hilft in der klinischen Forschung und in der Patientenversorgung und sollte deswegen auch Eingang in die Regelversorgung finden.
„Eine bildgebende Hirnuntersuchung gehört bei der Abklärung von Patienten mit Demenzerkrankungen zum Standard“, betont Prof. Dr. Henryk Barthel von der Klinik und Poliklinik für
Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Leipzig. Zum einen ließen sich durch eine Bildgebung andere Erkrankungen, die mit kognitiven Störungen einhergehen, zuverlässig erkennen, etwa
Durchblutungsstörungen, Entzündungen und Tumorerkrankungen. „Die Bildgebung unterstützt aber auch bei der genauen Diagnose einer Demenz, indem sie aufzeigt, welche Regionen des Gehirns
betroffen sind und welche molekularen Eigenschaften die Veränderungen im Gehirn haben.“
PET macht krankhafte Eiweiße im Gehirn sichtbar
In Deutschland besitzen mehr Menschen einen Organspendeausweis. Wie aus einer neuen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervorgeht, verfügen derzeit 36 Prozent über einen solchen Ausweis.
Im Frühjahr 2016 besaßen demnach 32 Prozent der Deutschen einen Organspendeausweis, 2012 waren dies erst 22 Prozent. Auch die generelle Einstellung der Bürger zu einer Organspende bleibt weiter überwiegend positiv. 84 Prozent stehen dem Thema aufgeschlossen gegenüber. 2010 waren dies erst 79 Prozent.
Nach dem Organspendeskandal an der Leipziger Universitätsklinik wird es endgültig nicht zum Prozess kommen. Die Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen den Nichteröffnungsbeschluss des Landgerichts Leipzig vom Februar sei als unbegründet verworfen worden, teilte das Oberlandesgericht Dresden (OLG) heute mit. Ein hinreichender Tatverdacht, der zu einer wahrscheinlichen Verurteilung führe, sei nicht ersichtlich. Gegen den Beschluss des OLG sind keine Rechtsmittel vorgesehen.
Das Landgericht Leipzig hatte seine Entscheidung Ende März mit einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) begründet, der im vergangenen Sommer einen Freispruch für einen Göttinger Transplantationsmediziner bestätigt hatte. Dies sei ein vergleichbar gelagerter Fall gewesen wie jener in Leipzig, hieß es.
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als hunderttausend Menschen an der Schilddrüse operiert. Für viele Schilddrüsenerkrankungen ist es die beste und sogar die einzige Behandlungsmöglichkeit. Warum sich Patienten interdisziplinär, also von verschiedenen Fachärzten, untersuchen, beraten und behandeln lassen sollten, bevor die Entscheidung zur Operation fällt, darüber spricht eine Expertin auf der Pressekonferenz anlässlich der 89. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) am 8. Mai in Lübeck.
Etwa 30 Prozent der deutschen Bevölkerung sind an der Schilddrüse erkrankt. Das kleine Organ auf Höhe der Luftröhre direkt unterhalb des Kehlkopfs produziert dann hierbei nicht selten zu viel oder zu wenig Hormone. „Schilddrüsenhormone sind an der Aufrechterhaltung verschiedener lebensnotwendiger Körperfunktionen beteiligt“, erläutert Privatdozentin Dr. med. Magis Mandapathil von der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Asklepios St. Georg (Hamburg) im Vorfeld der 89. Jahrestagung. „Störungen haben unter anderem Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und den körperlichen Antrieb.“
Sexuelles Verlangen verlöscht auch im Alter nicht. Aber was, wenn Senioren nicht in der Lage sind, diesem eigenständig nachzugehen? Dann kommen Sexualbegleiter ins Spiel.
Herr F. war 70 Jahre alt, als Hans Glück das erste Mal zu ihm ins Pflegeheim kam. "Wir haben zusammen Kaffee getrunken, sind spazieren gegangen", erzählt Glück. "Dann sind wir in sein Zimmer, haben uns in sein Bett gelegt, uns ein bisschen ausgeruht. Einfach mal nackte Haut spüren, berühren, anfassen, mal ein bisschen rumspielen. Mehr war das nicht."
Glück arbeitet als Sexualbegleiter. Gegen Bezahlung erfüllt der 64-jährige Nürnberger Senioren oder Menschen mit Behinderungen sexuelle Wünsche. Zum Beispiel die von Herr F., der in einem Frankfurter Seniorenheim lebt.
Der RANKL-Inhibitor Denosumab, der die Knochenresorption hemmt und bereits zur Behandlung der Osteoporose zugelassen ist, darf künftig auch bei Patienten eingesetzt werden, bei denen es infolge einer Cortisontherapie zum Knochenabbau kommt. Grundlage einer Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sind die jetzt in Lancet Diabetes & Endocrinology (2018; doi: 10.1016/S2213-8587(18)30075-5) veröffentlichten Ergebnisse einer Phase-3-Studie, in der Denosumab dem Bisphosphonat Risedronat überlegen war. Eine endgültige Entscheidung über die Erweiterung der Zulassung durch die EU-Kommission steht noch aus.
Der Neubau soll eine Fläche von rund 8.000 m2 haben. Rund 250 Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen werden dort künftig projektbezogen unter einem Dach zusammenarbeiten. Mit kurzen Wegen und offenen Strukturen soll das Entwicklungszentrum den fachlichen Austausch der unterschiedlichen Teams erleichtern. Für die Baumaßnahme ist ein zweistelliger Millionenbetrag veranschlagt. Das Gebäude soll Ende 2019 fertig gestellt werden.
"Mit dem neuen Technologiezentrum möchten wir Produktion und Entwicklung deutlich enger verzahnen", sagte Kent Wanzek, Produktionsvorstand ...
Was wäre, wenn... jeder von uns einen Organspendeausweis hätte, die Frage nach der Organspende eine Selbstverständlichkeit wäre und an vielen Orten in Deutschland Organspender und ihre Angehörigen für ihre selbstlose Entscheidung geehrt würden? Was wäre, wenn die Organspende selbst im stressigen Klinikalltag als selbstverständliche und lebensrettende Chance betrachtet würde, den Willen des Verstorbenen umzusetzen und gleichzeitig schwer kranken Patienten zu helfen. Dann wäre ein großer Schritt getan hin zu einer Kultur der Organspende, wie wir sie aus anderen Ländern kennen.
Pausenlos reinigen die Nieren das Blut und regeln den Wasser- und Mineralstoffhaushalt. Doch eine Organtransplantation oder eine größere Operation kann sie überfordern, so dass sie akut versagen. Diesen lebensgefährlichen Zustand früh erkennen oder sogar vorhersagen zu können, um besser therapieren oder das Versagen sogar verhindern zu können – diesen Zielen widmet sich das Team um Professorin Dr. Faikah Güler. Die Forscherin der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickelt dafür einen Bluttest – gemeinsam mit den Biotechnologie-Firmen Sciomics (Heidelberg) und Yumab (Braunschweig) Auch die beiden holländischen Universitäten Leiden University Medical Center (LUMC) und die Maastricht Universität (MU) sind an dem Projekt beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Gesamtprojekt mit 1,5 Millionen Euro über drei Jahre. Die MHH bekommt davon 770.000 Euro.
Der 12. Kölner KfH-Heimdialysekongress schloss am Wochenende mit einem Appell für mehr Patientenaufklärung und einer stärkeren Berücksichtigung der Heimdialyse in der neprologischen Ausbildung. Referenten aus fünf Nationen diskutierten mit Ärzten und Pflegekräften der Nephrologie (Nierenheilkunde) über den aktuellen Stand und die Zukunft der Heimdialyse - einer eigenständig vom Patienten durchgeführten Dialysebehandlung zu Hause. Der vom gemeinnützigen KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. alle zwei Jahre ausgerichtete Kongress, ist der einzige medizinische Fachkongress in Europa, der sich ausschließlich mit den Heimverfahren befasst.
Ein Team aus 9 plastischen Chirurgen hat Ende März in einer 14-stündigen Operation einem US-Soldaten, der bei einem Sprengstoffattentat schwerste Verletzungen im Bereich des unteren Beckens erlitten hatte, mit einem urogenitalen Transplantat versorgt, das Penis und Skrotum umfasste. Es handelt sich um die erste Operation dieser Art.
Die Zahl der Herztransplantationen in Deutschland ist nach Angaben von Medizinern wegen des Mangels an Spenderorganen auf ein neues Rekordtief gesunken. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) forderte deshalb heute in Berlin eine grundlegende Reform des Transplantationssystems und die Einführung einer Widerspruchslösung. Das bedeutet, dass Organentnahmen immer möglich sind, solange Unfallopfer oder Angehörige dies nicht ausdrücklich untersagen. In Deutschland dagegen muss derzeit eine Zustimmung eingeholt werden.
Das Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz hat eine neue Herzklappen-Einheit (Heart Valve Unit, HVU) eröffnet. Alle relevanten Schritte im Zuge einer Herzklappenimplantation – von der Patientenaufnahme, über die Planung und intensive Nachbetreuung bis hin zur Entlassung der Patienten – erfolgen damit auf einer Station.
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung leiden in Deutschland immer mehr Menschen an einem Herzklappenfehler. Meist handelt es sich dabei um verengte, verkalkte Aortenklappen oder eine Verschlussschwäche der Mitral- beziehungsweise Trikuspidalklappe. „Die Patienten sind in der Regel älter und haben meistens schwere Begleiterkrankungen, die eine intensive Überwachung insbesondere nach dem Eingriff erforderlich machen“, erläuterte der Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, Thomas Münzel.
Ein Perfusionsgerät soll für weniger Schäden bei Spenderorganen und eine längere Haltbarkeit sorgen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Kühlungsmethode konserviert die maschinelle Technik (normothermic machine perfusion, NMP) das Organ bei Körpertemparatur. In einer ersten randomisiert multizentrischen kontrollierten Studie in Nature mit 220 Lebertransplantaten hat ein europäisches Forscherteam beide Methoden verglichen (2018; doi: 10.1038/s41586-018-0047-9). Beteiligt an der Studie war auch einer der Firmenmitbegründer, die das Gerät herstellen. Vergleiche mit anderen Perfusionstechniken liegen bisher noch nicht vor.
Das Ausmaß illegal umverpackter Packungen des Immunsuppressivums CellCept® (Mycophenolatmofetil) 500 mg Filmtabletten von Roche ist größer als gedacht: Bei fünf weiteren Chargen hat sich der Fälschungsverdacht bestätigt, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM ) berichtet. Dieses Mal geht es um die Chargen E0458B01 (Verfalldatum 01/2020), E0469B01 (Verfalldatum 01/2020), E0479B01 (Verfalldatum 02/2020), E0507B01 (Verfalldatum 03/2020) und E0512B01 (Verfalldatum 03/2020).
Eine intensive öffentliche Debatte um das Einwilligungs- oder Widerspruchsverfahren zur Organspende forderte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, heute in der Vorab-Pressekonferenz zum 121. Deutschen Ärztetag (8. bis 11. Mai 2018 in Erfurt) in Berlin. Auch wenn aus medizinischer Sicht die aktuell wieder diskutierte Widerspruchslösung das Beste wäre, erfordere das Thema Organspende mehr: Zum einen Maßnahmen zur rechtlichen Stärkung der Transplantationsbeauftragten, aber vor allem eine gesellschaftliche Einigung auf ein Einwilligungs- oder Widerspruchsverfahren.
Im neu erschienenen und beim Internistenkongress vorgestellten "Springer"-Buch "Tägliches Brot: Krank durch Weizen, Gluten und ATI" räumt der Wissenschaftler und Arzt Professor Detlef Schuppan mit Pseudobehauptungen rund um Weizenunverträglichkeiten auf. Ausführlich erklären der Autor und seine Koautorin Dr. Kristin Gisbert-Schuppan, welche Folgen der Konsum von Getreideprodukten für Betroffene hat. Von Grundlagenforschung auf molekularer und zellulärer Ebene bis zum klinischen Erscheinungsbild werden weizenbedingte Erkrankungen erklärt und anhand konkreter Patientenbeispiele verdeutlicht. Neben einer ausführlichen Darstellung von Zöliakie und klassischer Weizenallergie stellen die Autoren zwei neue Krankheitsbilder vor: die ATI-Sensitivität und die atypische Weizenallergie. Wer Weizen aus unterschiedlichen Gründen nicht verträgt, hat oft eine lange Odyssee an Arztbesuchen hinter sich. Denn sobald sich keine Zöliakie oder eine klassische Weizenallergie hinter den Symptomen verstecken, werden Betroffene häufig als eingebildete Kranke abgetan.
Etwa 1,8 Millionen Patienten mit Vorhofflimmern leben in Deutschland. Zum Schutz vor Embolien und Schlaganfällen werden die meisten von ihnen mit einem Gerinnungshemmer behandelt. Bei Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung, schlägt das Herz unregelmäßig, so dass sich Blutgerinnsel im Herzen bilden, die vom Blutstrom mitgerissen zu einem Schlaganfall führen können. Gerinnungshemmer („Blutverdünner“) senken das Embolierisiko, erhöhen aber zugleich die Gefahr von Blutungen (Infos: www.herzstiftung.de/gerinnungshemmer). Stehen Eingriffe mit Blutungsrisiken wie z. B. eine Zahnarztbehandlung, eine Magen- oder Darmspiegelung oder eine Operation an, muss die Gerinnungshemmung unterbrochen und das Medikament für kurze Zeit abgesetzt werden. Das Blutungsrisiko variiert je nach Art des Eingriffs von einem sehr niedrigen Blutungsrisiko (z. B. medizinische Zahnreinigung) bis hin zum hohen Risiko, z. B. bei Spritzen in den Muskel (Ischiasbeschwerden) oder größeren Operationen.
Laut Schätzungen kommt es bei 20 bis 50 Menschen pro 100.000 zu Arzneimittelschäden im Gastrointestinaltrakt. Die schleimhautschädigende Wirkung von NSAR ist altbekannt. Aber dennoch werden Arzneimittelschäden im Gastrointestinaltrakt häufig unterschätzt. "Wir haben es nicht mit etwas Seltenem zu tun", betonte Professor Christian Strassburg vom Universitätsklinikum Bonn beim DGIM 2018 in Mannheim. Laut Schätzungen kommt es bei 20 bis 50 Menschen pro 100.000 zu Arzneimittelschäden im Gastrointestinaltrakt – vermutlich sei diese Zahl zu niedrig gegriffen, so der Gastroenterologe – und 5-10 Prozent der Betroffenen müssten stationär behandelt werden. Das Schwierige ist die Vorhersage des Risikos.
Als Matthias Pieper sein neues Herz bekam, war Deutschland noch geteilt. Am 16. April 1988 wurde dem Rechtsanwalt aus Erkrath ein neues Herz transplantiert. Am kommenden Montag schlägt es dann seit 30 Jahren in seiner Brust. „Ich werde an dem Tag ganz normal arbeiten. Aber am Abend werde ich mit meiner Familie und mit Freunden feiern. Denn der Satz stimmt einfach: Es ist mein zweiter Geburtstag.“ Ein anderes Datum ist ihm aber genauso wichtig: Am 12. Januar 2009 wurde ihm an der Uniklinik Düsseldorf (UKD) eine Niere transplantiert. Gespendet von seinem Vater, der damals 79 Jahre alt war.
Patienten, deren Immunsystem medikamentös unterdrückt werden muss, können auch von wirkstofffreien Placebos profitieren. Dies haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen mit ihren Kollegen der Harvard Medical School, USA, herausgefunden. Hierüber berichtet das renommierte Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) in seiner aktuellen Ausgabe.
Die Forscher nutzen dazu die Technik der Geschmacks-Immun-Konditionierung: Der Patient schluckt mehrmals ein Immunsystem-unterdrückendes Medikament zusammen mit einem sowohl ungewohnt aussehenden als auch fremd schmeckenden Getränk. Dann erhält er das gleiche Getränk zusammen mit einem wirkstofffreien Placebo. Es zeigte sich: Auch hier wird die Immunreaktion so stark unterdrückt wie bei dem echten Medikament. Der Placebo-Effekt wirkt also auch bei Patienten, die immunsuppressiv therapiert werden.
Der rheinland-pfälzische Ministerrat hat den Entwurf eines neuen Landesausführungsgesetzes zum Transplantationsgesetz verabschiedet. "Wir wollen damit die Position der in Rheinland-Pfalz schon seit 1999 in allen Krankenhäusern mit Intensivstation gesetzlich vorgesehenen Transplantationsbeauftragten stärken und die Anzahl der Organspenden erhöhen", sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
Auf Grundlage der bundesgesetzlichen Vorgaben und der Erfahrungen aus der seit 2006 bestehenden Kooperationsvereinbarung zwischen allen am Organspendeprozess Beteiligten hat die rheinland-pfälzische Landesregierung nun die Regelungen im Landesausführungsgesetz zum Transplantationsgesetz neu gefasst.
Britische Nanophysiker haben ein Pflaster entwickelt, das den Blutzucker nichtinvasiv bestimmen kann. Der in Nature Nanotechnology (2918; doi: 10.1038/s41565-018-0112-4) vorgestellte Sensor misst die Glukose punktgenau in einer aus den Haarfollikeln „gesaugten“ Flüssigkeit. Er kommt ohne Kalibrierung durch Bluttests aus und ermöglichte in ersten Tests an gesunden Probanden über mehrere Stunden verlässliche Blutzuckerbestimmungen.
Die mehrmals täglichen Blutzuckermessungen, die jedes Mal einen Stich in Fingerbeere oder Ohrläppchen erfordern, belasten Diabetespatienten so sehr, dass viele trotz der damit verbundenen Risiken ihren Blutzucker nur unregelmäßig kontrollieren.
Die Zahl der Organspender und der gespendeten Organe liegt im ersten Quartal 2018 über den Zahlen des Vorjahresquartals: Die Zahl der Spender betrug von Januar bis März bundesweit 261 (ohne Lebendspender). Im Vorjahresquartal waren es 212 gewesen. Insgesamt spendeten sie im ersten Viertesjahr 2018 842 Organe (gegenüber 677 im Vorjahresquartal).
Chirurgen in Deutschland haben von Januar bis März 2018 861 Organe transplantiert, im Vorjahresquartal waren es 729 (ohne die Transplantationen nach Lebendspende). Gleichwohl warnt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) aufgrund dieser Zahlen schon auf eine Trendwende bei den Organtransplantationen zu schließen.
Mit einer kurzen Untersuchung im Magnetresonanztomographen kann das Risiko für schwerwiegende Komplikationen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit wesentlich besser eingeschätzt werden als mit bisher eingesetzten Parametern. Zu diesem wichtigen Ergebnis kommt eine Studie unter Federführung von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) am Standort RheinMain.
Bei einer koronaren Herzkrankheit, kurz KHK, sind die Herzkranzgefäße nicht mehr in der Lage, den Herzmuskel mit ausreichend sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Dies kann zu Herzinfarkten mit Vernarbung des Gewebes führen. Durch die heute übliche schnelle Wiedereröffnung verschlossener Gefäße hat sich die Größe der Herzinfarkte deutlich verringert. Trotz dieser Fortschritte ist die KHK immer noch die Hauptursache für Herzerkrankungen und damit verbundener Todesfälle. In einer Studie mit 665 KHK-Patienten konnten DZHK-Wissenschaftler jetzt zeigen, dass das während einer Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchung des Herzens erstellte sogenannte native T1-Mapping besser als alle bisher verwendeten Parameter für die Beurteilung der Überlebensrate ist. Natives T1-Mapping erlaubt die frühzeitige und nicht-invasive Erkennung gefährlicher Umbauprozesse im Herzen und eröffnet damit die Möglichkeit, diese Prozesse beizeiten zu behandeln.
Ein neues 3-Tesla-MRT verbessert die forschungsorientierte Diagnostik am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD). „Die Aufnahmen des Gerätes sind nun noch präziser. Davon profitieren natürlich die Patienten bei der anschließenden Behandlung. Gleichzeitig liefert das neue Gerät auch wichtige Forschungsimpulse für den Medizin-Standort Düsseldorf“, erklärt Prof. Dr. Gerald Antoch, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Düsseldorfer Uniklinik.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung will die Anforderungen an Transplantationsbeauftragte der Krankenhäuser verschärfen und zugleich besserer Arbeitsbedingungen für die Ärzte schaffen. Das Kabinett verabschiedete heute in Mainz eine entsprechende Novelle des Landesgesetzes zur Ausführung des Transplantationsgesetzes in Rheinland-Pfalz.
Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der CDU im Landtag von Ende Januar hervorgeht, schraubt die Novellierung die fachlichen Voraussetzungen herauf. Demnach sollen nur noch Ärzte als Transplantationsbeauftragte arbeiten, die über eine „geeignete Facharztausbildung“ verfügen und das Fortbildungscurriculum „Transplantationsbeauftragter Arzt“ der Bundesärztekammer vom Mai 2015 in der jeweils geltenden Fassung absolviert haben.
Für kranke Kinder und Jugendliche sind die Organtransplantate knapp. Laut der Stiftung Eurotransplant haben Ärzte in Deutschland im vergangenen Jahr 215 Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren lebensrettende Organe verpflanzt – die niedrigste Quote seit 2008. Auf die Zahlen hat jetzt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) hingewiesen.
„Viele Kinder warten auf ein überlebenswichtiges Spenderorgan“, erläuterte der Präsident der Fachgesellschaft, Jörg Fuchs. Er rief dazu auf, mehr über die Organspende aufzuklären. „Alle Verantwortlichen sind aufgefordert, nach Lösungen für den Organmangel zu suchen, und das heißt vor allem, über das Spenden von Organen nach dem Tod zu informieren“, sagte der DGCH-Präsident.
Es ist vielen Pflegebedürftigen und deren Angehörigen nicht bekannt, welche Kosten die gesetzliche Pflegeversicherung für die ambulante Pflege in den eigenen vier Wänden übernimmt. Jörg Veil, Geschäftsführer von Home Instead Seniorenbetreuung Deutschland, gibt einen Überblick.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) verstärkt vor der dritten Tarifverhandlungsrunde für die 7.000 Beschäftigten des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (KfH) am
Montag in Berlin den Druck auf die Arbeitgeber. Näheres entnehmen Sie bitte dem Wortlaut der folgenden Pressemitteilung:
"Mit dem vorgelegten Angebot des KfH-Vorstandes lassen die Beschäftigten sich nicht abspeisen", betont das Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. "Bei der dritten Verhandlungsrunde muss ein
deutlich besseres Angebot auf den Tisch, wenn der Arbeitgeber eine Zuspitzung der Tarifauseinandersetzung vermeiden will." Vor Beginn der dritten Runde am Montag werden Beschäftigte der Berliner
KfH-Nierenzentren ihren Forderungen ab 10 Uhr am Verhandlungsort (ver.di-Bundeszentrale) Nachdruck verleihen. Bundesweit betreibt das KfH 220 Dialysezentren in ganz Deutschland.
Immer mehr Patienten mit Herzklappen-Erkrankungen profitieren von der Option eines Katheter-gestützten Klappenersatzes (TAVI) – mehr als 15.000 Eingriffe pro Jahr werden in Deutschland bereits durchgeführt. Eine Auswertung von Qualitätsdaten des verpflichtenden Registers des Gemeinsamen Bundesausschusses zeigt, dass die Krankenhaus-Sterblichkeit nach interventioneller Therapie günstiger ist als nach einem herzchirurgischen Eingriff.
Das vom Gründungsservice der Technischen Hochschule Wildau betreute Startup BIOMES NGS GmbH will mit einer weltweit erstmals angebotenen umfassenden Darmflora-Analyse die Gesundheitsvorsorge revolutionieren. Das Unternehmen stellt mittels modernster biotechnologischer Verfahren fest, was im Darm schiefläuft, und gibt Empfehlungen, wie dort das Gleichgewicht wiederhergestellt werden kann.
Trotz neuer technischer Möglichkeiten der Herzunterstützung bleibt die Transplantation der Goldstandard im Endstadium einer Herzinsuffizienz. Das berichtete Friedhelm Beyersdorf von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) auf der 84. Jahrestagung der Fachgesellschaft in Mannheim.
Die erste deutsche S2k-Leitlinie zur „Diagnostik und Therapie der Interstitiellen Zystitis (IC/BPS)“ soll noch dieses Jahr erscheinen. Erste Details aus der Konsultationsfassung, die unter Federführung der Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) entstand, wurden vorab bekannt gegeben. Die chronische Entzündung der Blasenwand ist relativ unbekannt und schwer zu diagnostizieren. Im Durchschnitt dauert es 9 Jahre bis zur Diagnose Interstitielle Zystitis, die zu 99 % von Urologen gestellt wird. Die Hälfte der Patienten mit der seltenen Krankheit hat bis dahin mehr als 20 Arztbesuche hinter sich. Dabei stehen die überwiegend weiblichen Patienten unter enormem Leidensdruck. Stechende Unterleibsschmerzen und Harndrang können bis zu 60 Toilettengängen über Tag und Nacht bedeuten. Häufig führt die Erkrankung auch in die soziale Isolation und in die Erwerbsunfähigkeit. „Mit der interdisziplinären Leitlinie haben wir die Möglichkeit, über die Fachgebiete hinweg zu informieren, die Sensibilität der Ärzte für die IC in der Breite zu schärfen und die Versorgungsqualität zu optimieren“, sagt DGU-Pressesprecher Christian Wülfing.Adressaten der Leitlinie sind vor allem Ärzte und Behandler der Fachrichtungen Urologie, Gynäkologie, Allgemeinmedizin, Schmerztherapie und Physiotherapie.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner heutigen Sitzung den Vierfachimpfstoff bei Influenza als künftige Kassenleistung beschlossen. Damit kann in der Grippesaison 2018/2019 die Grippeschutzimpfung mit dem entsprechenden Impfstoff erfolgen.
Bislang gab es keine Regelung, ob Krankenkassen den Dreifach- oder den Vierfachimpfstoff erstatten müssen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes (RKI) hatte am 11. Januar 2018 den Vierfachimpfstoff mit den jeweils aktuellen Antigenkombinationen empfohlen.
Angesichts der Intensität der diesjährigen Grippewelle war in den vergangenen Monaten eine Diskussion über die Entscheidungswege des G-BA zu Grippeimpfstoffen entstanden. So hatte der Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann (FDP) in einem Schreiben den G-BA als „behäbigen Klotz“ bezeichnet und die Verfahrensabläufe in dem Gremium als nicht „flexibel“ kritisiert.
Bei Patienten, deren Bluthochdruck sich auch mit einer Kombination aus mehreren Medikamenten nicht ausreichend senken lässt, stellt die renale Denervierung (RDN) eine wirksame und sichere Behandlungsoption dar. Der systolische Blutdruck dieser Patienten reduziert sich nach einer RDN signifikant und anhaltend. Das wurde bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim deutlich. Dort wurden erste Ergebnisse einer Nachbeobachtung von Patienten vorgestellt, die sich vor mindestens drei Jahren einer RDN unterzogen hatten.
Rund ein Viertel der Patienten nach Lungen-Transplantation nimmt die Immunsuppressiva nicht wie vorgeschrieben ein. Dies ergab eine Befragung von allen 504 Patienten, die zwischen Juli 2013 und Mai 2014 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine neue Lunge bekommen haben.
Mithilfe des BAASIS-Fragebogens (Basel Assessment of Adherence with Immunosuppressive Medication Scale) erhob ein Forscherteam um Dr. Nora Drick von der MHH die Therapietreue in den letzten vier Wochen und fragte nach Gründen für eine mangelnde Adhärenz. Bei allen Patienten lag die Operation mindestens sechs Monate zurück. 27 Prozent, genauer: 138 der 504 Befragten, hielten sich nach eigenen Angaben in mindestens einem Punkt nicht an den vorgegebenen Therapieplan; 75 Prozent davon nahmen die Medikamente nicht zum richtigen Zeitpunkt ein. Je länger die Transplantation zurücklag, umso mehr litt die Adhärenz. Andere reduzierten eigenmächtig die Dosis oder ließen einzelne Einnahmen aus.
Seit März 2010 sind insgesamt 46.000 Menschenleben durch Organspenden gerettet worden. Aber während jedes Jahr über 300.000 Patienten auf eine Organtransplantation warten, stehen nur etwa 10.000 Organe für Operationen zur Verfügung. Zwar ist Untersuchungen zufolge das Bewusstsein für Organspenden in den vergangenen Jahren gestiegen, trotzdem herrscht aber noch immer ein großer Mangel an Spenderorganen. Gemäß dem "Gesetz des Roten Kreuzes der Volksrepublik China" ist das chinesische Rote Kreuz dazu verpflichtet, die postmortale Organspende und Lebendspenden zu fördern. In einigen Provinzen fehlt es aber immer noch an speziellen Verwaltungsbehörden für Organspenden.
Yang Jiayin, Abteilungsleiter für Organtransfer im Huaxi-Krankenhaus an der Sichuan-Universität, erklärte, in der Klinik würden jedes Jahr nur einige Hundert Organtransplantationen durchgeführt, da die gespendeten Organe bei weitem nicht ausreichten. Ein Teil der Patienten sterbe, da sie die benötigten Organe nicht rechtzeitig erhielten.
Biomarker bieten immer bessere Möglichkeiten, risikoreiche Entwicklungen nicht nur zu erkennen, sondern auch gezielt zu behandeln. In der Herz-Medizin sollen Troponine in Zukunft vermehrt auch zur Einschätzung des kardiovaskulären Risikos, zur Auswahl einer geeigneten individuellen Therapie und zu deren Erfolgskontrolle herangezogen werden
Mannheim, 4. März 2018 – „Die moderne Forschung bietet mit den Biomarkern immer bessere Möglichkeiten, risikoreiche Entwicklungen nicht nur zu erkennen, sondern auch gezielt zu behandeln“, sagte Prof. Dr. Hugo Katus (Heidelberg), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) auf einer Pressekonferenz zum Auftakt der 84. Jahrestagung der DGK in Mannheim, auf der vom 4. bis zum 7. April 8.500 aktive Teilnehmer erwartet werden. Ein viel versprechendes Beispiel in der Kardiologie ist der Biomarkers Troponin.
Vor 75 Jahren reinigte die erste Dialyse-Maschine das Blut einer Nierenkranken. Zuvor hatten Patienten kaum Überlebenschancen. Inzwischen profitieren Millionen.
Die erste künstliche Niere sah aus wie eine hölzerne Wäschetrommel. Doch die Erfindung des Dialyse-Verfahrens vor 75 Jahren war die Grundlage dafür, dass Millionen Nierenkranke länger leben können. Die Technik der künstlichen Niere geht vor allem auf den niederländischen Arzt Willem Johan Kolff zurück. Vor ihm hatte sich aber schon der deutsche Mediziner Georg Haas mit Blutwäsche beschäftigt. Am 4. April 1943 setzte er das erste Mal seine künstliche Niere ein. Zwei Jahre später konnte er einer Patientin damit das Leben retten. Dann emigrierte er in die USA und verbesserte seine Methode.
Das Interstitium hat in den letzten Tage für Schlagzeilen gesorgt. Ein neu entdecktes Organ sollen US-Forscher gefunden haben, das zudem größer als die Haut ist und somit das größte Organ im Körper wäre.
Ganz unbekannt war das Interstitium nicht. Bisher gingen Forscher jedoch davon aus, dass es sich dabei um dichtes Gewebe handele, nicht um Hohlräume, die – ähnlich einem Gefäßsystem – Flüssigkeit und Proteine durch den Körper transportieren könnten. Die neu entdeckte anatomische Struktur beschreibt das Team um Petros C. Benias von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in Scientific Reports (2018; doi: 10.1038/s41598-018-23062-6).
In der Frage, ob es in Deutschland bei der Organspende einen Systemwandel braucht, hat sich nun auch der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, positioniert. Er persönlich halte die Widerspruchslösung für richtig, sagte der BÄK-Präsident der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Aus medizinischer Sicht und aus Sicht der vielen schwerkranken Patienten auf der Warteliste wäre eine solche Regelung der Idealfall.
Montgomery betonte zugleich, eine Debatte um die Widerspruchslösung müsse „mit großer Sensibilität“ geführt werden. Die Frage beträfe viele ethische, religiöse und rechtliche Fragen. „Nichts wäre schädlicher, als wenn die Menschen weiter verunsichert werden und sich diesem wichtigen Thema komplett verschließen“, sagte er.
Wenig Menschen sind noch bereit, nach dem Tod Organe zu geben. Soll künftig jeder zum Spender werden, der nicht zeitlebens ausdrücklich widersprochen hat? ie Zahl der Organspender geht seit Jahren immer mehr zurück. Um den Trend zu stoppen und umzukehren, sind im Koalitionsvertrag organisatorische Verbesserungen in den Kliniken verabredet worden. Vielen geht das nicht weit genug, sie fordern eine Änderung der Rechtslage. Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, plädierte gegenüber der F.A.Z. für einen Systemwechsel, weg vom Spenderausweis, hin zur Widerspruchslösung. Die besagt im Kern, dass die Zustimmung zur Organspende gegeben ist, solange ihr nicht ausdrücklich widersprochen wird. Führende Gesundheitspolitiker der Koalition unterstützen solch einen, im Koalitionsvertrag nicht verabredeten Systemwechsel gegenüber der F.A.Z.; es kommt dazu allerdings auch Widerspruch aus den Fraktionen
Drei Patienten, die Organe desselben Spenders erhalten hatten, sind die weltweit ersten Menschen, die nachweislich an einer Infektion mit dem klassischen Bornavirus erkrankt sind. Zwei Patienten starben. Das Robert-Koch-Institut (RKI) konnte laut einem im Epidemiologischen Bulletin (2018; 10: 105) eine vierte Erkrankung ermitteln und prüft derzeit einen weiteren Verdachtsfall. Eine Gefahr für die Bevölkerung wird derzeit nicht gesehen.
Die Borna-Krankheit galt lange Zeit als reine Tierseuche, die nicht auf den Menschen übertragbar ist.
Rund fünf Jahre nach Aufdeckung des Organspendeskandals an der Leipziger Universitätsklinik kommt es vorerst nicht zum Prozess. Das Landgericht Leipzig lehnte die Eröffnung eines Hauptsacheverfahrens gegen zwei ehemalige Oberärzte der Transplantationsklinik ab, wie ein Gerichtssprecher heute sagte. Begründet wurde dies mit der Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH), der im vergangenen Sommer einen Freispruch für einen Göttinger Transplantationsmediziners bestätigte.
Dies sei ein vergleichbar gelagerter Fall gewesen wie der in Leipzig, hieß es. Gegen die Entscheidung des Landgerichts legte die Staatsanwaltschaft Beschwerde beim Oberlandesgericht (OLG) Dresden ein.
Auch in Russland herrscht ein Mangel an Organen für Transplantationen. Was tun? Eine Klage von zwei Müttern vor dem Europäischen Gerichtshof in Strassburg wirft ein Schlaglicht auf das Problem - und Russlands Antwort darauf.
Igor Werewkin wurde 2010 bei einer Schlägerei in einer Bar im sibirischen Omsk verletzt - so schwer, dass er nach zwei Tagen künstlicher Beatmung in einem Krankenhaus starb. Seine Mutter Galina Valjuschtschenko hatte zuvor die Ärzte angewiesen, ihm keine Organe zu entnehmen. Erst zwei Monate später, als sie einen Autopsiebericht las, stellte sie fest, dass trotzdem die Nieren ihres Sohnes entfernt worden waren. «Sie haben mich niemals um Erlaubnis gefragt», sagt sie der Nachrichtenagentur AP.