Die hier aufgeführten Artikel unterliegen dem Copyright der jeweiligen Medien und sind daher nur als Auszug zum weiterlesen bei den einzelnen Medien aufgeführt. Wir bitten um Beachtung, dass Sie mit einem Klick auf "Lesen Sie hier weiter", Spektrum Dialyse verlassen. Letzte aktualisierung des Pressespiegel 18.12.2018.
Antrag gegen Widerspruchslösung bei Organspende steht
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 18.12.2018
In der Diskussion um die Organspende hat sich eine fraktionsübergreifende Gruppe von Bundestagsabgeordneten auf Eckpunkte für eine Entscheidungsregelung verständigt. Die Gruppe um den CSU-Politiker Stephan Pilsinger und Grünen-Chefin Annalena Baerbock stellt sich damit gegen den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der eine Widerspruchslösung einführen will, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bis Ende Januar soll ein Gesetzentwurf vorliegen. Der Vorschlag sieht vor, dass die Deutschen sich alle zehn Jahre bei der Ausgabe des Personalausweises zu ihrer Organspendebereitschaft äußern sollen. „Aber: Man muss seine Entscheidung jederzeit ändern können, und es muss möglich sein, sich gar nicht zu entscheiden“, sagte Pilsinger den Zeitungen.
Zwischen Selbstverfügung und Solidarität: Ethikrat debattierte Widerspruchsregelung bei der Organspe
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.12.2018
Am 28.11.2018 fand im Deutschen Bundestag eine Orientierungsdebatte darüber statt, ob zukünftig anstelle der Entscheidungsregelung eine Widerspruchsregelung etabliert werden soll, um die desolate Lage der Organspende zu verbessern. Sinkende Spenderzahlen und lange Wartelisten lassen den Ruf nach grundsätzlich anderen Verfahrensweisen laut werden. Doch welche ethischen Herausforderungen ergeben sich aus den möglichen Neuregelungen für Patientinnen und Patienten, Angehörige, medizinisches Personal und zukünftige Spenderinnen und Spender? Im Rahmen einer öffentlichen Abendveranstaltung, an der auch etliche Bundestagsabgeordnete teilnahmen, diskutierte der Deutsche Ethikrat am gestrigen Mittwoch Pro und Contra der Widerspruchregelung bei der Organspende. In seinem Grußwort betonte Peter Dabrock, der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, die Wichtigkeit der aktuellen Debatte, erinnerte aber auch daran, dass die meisten Kontrahenten ein gemeinsames Ziel teilen: die Zahl der Organspenden zu erhöhen.
Forscher legen Grundstein für smartes Kontrastmittel
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 13.12.2018
Ein internationales Forschungsteam entwickelte unter Leitung der TU Graz ein Kontrastmittelkonzept für die MR-Tomografie, das noch nie dagewesene Funktionen in der medizinischen Bildgebung verspricht. Für die medizinische Diagnostik und das Entwickeln neuer Behandlungsmethoden spielt die molekulare Bildgebung eine immer wichtigere Rolle. Einem interdisziplinären Team von Forschenden aus den Bereichen Chemie, Materialwissenschaften, Biomedizin, Quantenphysik und Toxikologie ist es nun im Rahmen des EU-Exzellenzprogramms FETopen gelungen, die Grundlagen für ein neuartiges Kontrastmittel für die Magnetresonanztomografie (MRT) zu entwickeln. Molekulare Veränderungen im menschlichen Körper sollen damit durch MRT erfassbar werden und letztlich die Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Herzerkrankungen spezifizieren und verbessern.
Hoffnung auf neue Behandlung bei Bluthochdruck
Quelle: Informarionsdienst Wissenschaft, 13.12.2018
Hoher Blutdruck kann zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Um ihn gezielt behandeln zu können, haben Wissenschaftler der La Trobe University in Melbourne nach den Ursachen der Krankheit gesucht und sind bei chronischen Entzündungen fündig geworden. Die La Trobe University und das Baker Heart and Diabetes Institute in Australien haben in einer neuen Studie eine mögliche Verbindung von Bluthochdruck und chronischen Entzündungen gefunden. Die Ergebnisse könnten den Weg für ganz neue Behandlungsmethoden ebnen. Hierfür sollen entzündungshemmende Medikamente, die Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie rheumatischer Athritis verschrieben werden, genutzt werden. Bluthochdruck oder Hypertonie ist weltweit der größte Risikofaktor für Erkrankungen und betrifft 1,13 Milliarden Menschen. Oft führt er zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Über die Ursachen ist bislang allerdings wenig bekannt.
Rheinland-Pfalz will für mehr Organspenden sorgen
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 13.12.2018
Mit fachgerechter Aufklärung in Krankenhäusern will Rheinland-Pfalz dafür sorgen, dass mehr Menschen Organe spenden. Der Landtag verabschiedete heute in Mainz mit den Stimmen der Ampelkoalition und der CDU-Opposition ein Gesetz, mit dem nur qualifizierte Ärzte Transplantationsbeauftragte in den Krankenhäusern sein können. Außerdem gibt es Mindeststandards für die Freistellung, um die Experten zu unterstützen. Die Beauftragten sollen die Entnahme von Organen organisieren und die Angehörigen betreuen. Die AfD enthielt sich.
Erstmalig in Deutschland: Erfolgreiche Bestrahlungstherapie lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörung
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.12.2018
Als einer der ersten Patienten weltweit und als erster Patient in Deutschland konnte am 30. November 2018 ein 79-jähriger Mann mit lebensbedrohlichen und therapierefraktären (d.h. mit üblichen Mitteln nicht therapierbaren) Herzrhythmusstörungen mittels einer hochpräzisen einmaligen Bestrahlung erfolgreich behandelt werden. Die neuartige Behandlungsmethode wurde in enger Kooperation der Klinik für Innere Medizin III und der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, durchgeführt. Der Patient leidet an einer schweren Herzmuskelerkrankung und erhielt trotz einer maximalen antiarrhythmischen medikamentösen Therapie von seinem implantierten Defibrillator fast täglich eine Schockabgabe. „Nach der erfolgreichen Bestrahlung sind die bösartigen Herzrhythmusstörungen bislang nicht wieder aufgetreten“, sagt Prof. Dr. Hendrik Bonnemeier, stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Innere Medizin III und Leiter der Abteilung für Elektrophysiologie und Rhythmologie. Gemeinsam mit dem Direktor der Klinik für Strahlentherapie, Prof. Dr. Jürgen Dunst, wurde dieser individuelle Heilversuch akribisch geplant und über ein halbes Jahr vorbereitet. „Die höchst innovative und zukunftsweisende Therapie ist ein sehr gutes Beispiel für die herausragende interdisziplinäre Kooperation am UKSH und zeigt das Potential universitärer Spitzenmedizin“, sagt Prof. Dunst.
Staatsanwaltschaft prüft Transplantationsprogramm der Universitätsklinik Frankfurt
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 07.12.2018
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt beschäftigt sich mit dem Lebertransplantationsprogramm der Frankfurter Universitätsklinik. Hintergrund ist, dass die für die Prüfung der Transplantationszentren in Deutschland zuständige Prüfungskommission und die Überwachungskommission (PÜK), die sich beide in gemeinsamer Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) und GKV-Spitzenverband befinden, Unregelmäßigkeiten festgestellt und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hatten. Der Bericht liege vor und werde geprüft, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nadja Niesen, heute. „Wir schauen, ob ein Anfangsverdacht gegeben ist und ob gegebenenfalls ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.“ Möglich sei ein Verstoß gegen das Transplantationsgesetz, aber auch andere Straftatbestände, „das ist Gegenstand der Prüfung“. Bis wann diese dauert, steht nicht fest.
Prüfer sehen Struktur- und Kulturwandel bei Transplantationszentre
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 06.12.2018
Ein positives und für die Zukunft optimistisch stimmendes Fazit zogen heute die für die Prüfung der Transplantationszentren in Deutschland zuständige Prüfungskommission und die Überwachungskommission (PÜK), die sich beide in gemeinsamer Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) und GKV-Spitzenverband befinden. „In den Transplantationszentren hat in den vergangenen Jahren ein wahrer Struktur- und Kulturwandel stattgefunden“, betonte Hans Lippert, Vorsitzender der Überwachungskommission, bei der öffentlichen Vorstellung des PÜK-Jahresberichtes 2017/2018 heute in Berlin. Anders als noch vor Jahren arbeiteten die deutschen Transplantationszentren bis auf einige wenige Ausnahmen richtlinienkonform und korrekt. Patienten würden überwiegend ordnungsgemäß bei Eurotransplant gemeldet. „Diese Entwicklung ist sehr erfreulich“, so Lippert.
Xenotransplantation: Schweineherzen schlagen sechs Monate in Pavianen
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 06.12.2018
Einem Forscherteam aus Bayern ist möglicherweise ein Durchbruch in der Xenotransplantation gelungen. Paviane, deren Herz gegen das von Schweinen ausgetauscht wurde, überlebten länger als 6 Monate. Die in Nature (2018; doi: 10.1038/s41586-018-0765-z) vorgestellten Ergebnisse könnten nach Einschätzung von Experten den Weg zu ersten klinischen Studien an Menschen bahnen. Xenotransplantationen sind in der Vergangenheit an „hyperaktiven“ Abstoßungsreaktionen gescheitert, zu denen es nach der Übertragung von Zellen oder Zellverbänden anderer Spezies kommt. Dieses Problem konnte in den letzten Jahren durch die genetische Modifikation der Spender erreicht werden. Ein Team um Eckhard Wolf von der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat einen Schweinestamm entwickelt, dem das Gen für das Enzym Alpha-Galactosidase-Transferase (GTKO) fehlt, das Auslöser einer Immunreaktion ist. Zusätzlich wurden die Tiere mit der menschlichen Version von „CD46“ versehen, das Abstoßungsreaktionen über das Complement-System verhindern soll. Eine dritte Komponente ist das menschliche Gen für Thrombomodulin. Es soll eine pathologische Blutgerinnung verhindern.
Ein halbes Jahrhundert Organtransplantationen
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.12.2018
Fast 4.700 Organe wurden in den letzten 50 Jahren am Universitätsklinikum Freiburg transplantiert / Nieren sind mit Abstand die häufigsten Organe / Geringe Spendenbereitschaft macht Sorge
Vor 50 Jahren, im Jahr 1968, wurde am Transplantationszentrum Freiburg des Universitätsklinikums Freiburg zum ersten Mal ein Organ transplantiert – eine Niere. Seither folgten rund 4.670 Transplantationen von Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge. Dank verbesserter operativer Techniken und immer besserer Medikamente, die Abstoßungsreaktionen des Körpers beherrschbar machen, ist die Erfolgsrate der Organtransplantationen deutlich gestiegen. Auf einem wissenschaftlichen Symposium des Universitätsklinikums Freiburg, das von 7. bis 9. Dezember 2018 in Hinterzarten stattfindet, tauschen sich Experten über den aktuellen Stand und Perspektiven der Transplantationsmedizin aus. Mit großer Sorge sehen die Verantwortlichen des Transplantationszentrums Freiburg den großen Mangel verfügbarer Spenderorgane.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 05.12.2018
Chirurgen kritisieren die schlechte Bilanz Deutschlands bei Spenderorganen und fordern daher die Einführung der doppelten Widerspruchslösung. Das Defizit würde auch mit Organen aus dem europäischen Ausland überbrückt, die die Widerspruchslösung bereits eingeführt haben, gab der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Matthias Anthuber, heute in Berlin zu Bedenken.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 05.12.2018
US-Forscher haben eine App entwickelt, die eine Anämie an der Blässe der Fingernägel besser erkannte als eine Gruppe von Hämatologen. Die App konnte laut der Publikation in Nature Communications (2018; doi: 10.1038/s41467-018-07262-2) den Hämoglobin-(Hb-)Wert mit einer Genauigkeit von 2,4 g/dl bestimmen, die nach einer Kalibrierung bei einzelnen Anämiepatienten auf 0,92 g/dl verbessert werden konnte. Die Bestimmung des Hb-Wertes gehört seit Langem zu den Laborroutinen. Dies könnte erklären, warum selbst Experten die frühere Diagnose einer Anämie durch Betrachtung der Fingernägel nicht mehr so sicher beherrschen wie die Smartphone-App, die ein Team um Wilbur Lam von der Emory University School of Medicine in Atlanta entwickelt hat.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.11.2018
Patienten der Universitäts-Augenklinik Heidelberg, die auf eine Augenhornhautspende angewiesen sind, sollen künftig schneller als bisher ein passendes Gewebetransplantat erhalten. Dafür kooperiert das Universitätsklinikum Heidelberg mit der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG). Die klinikeigene Lions Hornhautbank Heidelberg wird damit Teil eines bundesweiten, zentral von der DGFG koordinierten Netzwerkes von Hornhautbanken. „Für die Kliniken bedeutet eine Zusammenarbeit mit uns eine Entlastung, denn sie müssen die Gewebespende fortan nicht mehr selbst betreuen“, erläuterte Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG. Die DGFG kümmere sich um den gesamten Ablauf – von der Prüfung der Verstorbenenmeldung auf Spendereignung, der Aufklärung der Angehörigen bis hin zur Entnahme der Gewebe.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 26.11.2018
Die Grünen wollen das Thema Organspende mit Behördengängen zu Passangelegenheiten verbinden. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schrieb Parteichefin Annalena Baerbock, die Diskrepanz zwischen der Bereitschaft zur Organspende und den wenigen Spenden müsse verringert werden. Dabei wandte sie sich zugleich gegen den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), eine Widerspruchsregelung einzuführen. „Bei solch einer persönlichen Entscheidung sollte die Politik nicht anmaßend sein“, schrieb Baerbock. Eine Widerspruchsregelung wäre „ein starker Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht jedes Einzelnen“. Sie plädierte stattdessen dafür, es sollte ein Gespräch über Organspende geben, wenn Bürger ihren neuen Ausweis oder Reisepass beantragen.
10,5 Millionen Euro für Forschung zum Schutz der Niere
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.11.2018
Etwa jeder zehnte Deutsche leidet an chronischer Nierenschwäche, Tendenz steigend. In der schwersten Ausprägung macht die Krankheit eine dauerhafte Dialyse oder Nierentransplantation nötig. Unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Berliner Institutionen die Entstehung des Nierenversagens genauer ergründen und neue Therapieansätze entwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt den Sonderforschungsbereich „Nephroprotektion“ bewilligt und unterstützt das Forschungsvorhaben für vier Jahre mit rund 10,5 Millionen Euro. Die chronische Nierenschwäche bezeichnet den fortschreitenden Verlust der Nierenfunktion, an dessen Ende das Nierenversagen steht. Es führt zum Tode, wenn die geschädigte Niere nicht mithilfe einer „Blutwäsche“ – der sogenannten Dialyse – oder durch ein neues Organ ersetzt wird. Die Häufigkeit der chronischen Nierenschwäche hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. In der Gesamtbevölkerung ist mehr als jeder Zehnte, unter den über 65-Jährigen sogar etwa jeder Dritte betroffen. Ebenso lebensbedrohlich wie das chronische Nierenversagen ist die akute Nierenschädigung, die sehr plötzlich innerhalb von Stunden bis Tagen entsteht. Auch sie tritt häufig auf: Von allen im Krankenhaus stationär behandelten Patienten entwickelt jeder fünfte Erwachsene eine akute Nierenschädigung.
Quelle 22.11.2018
Bluthochdruck wird von vielen Menschen noch immer als „Wehwehchen“ oder Befindlichkeitsstörung abgetan und entsprechend lax ist die Einstellung vieler Patienten im Hinblick auf die Bluthochdrucktherapie. Viele Menschen gehen deswegen gar nicht erst zum Arzt und von den behandelten Patienten schafften es 28% nicht, den Blutdruck in den Zielbereich zu bringen. Noch immer ist vielen nicht bekannt, dass Bluthochdruck eine ernste, sogar gefährliche Krankheit ist, die zu irreparablen Organschäden führt. Jeder zweite Herzinfarkt und Schlaganfall sowie jedes fünfte Nierenversagen geht auf das Konto von Bluthochdruck. Bluthochdruck ist doch nicht so schlimm? Von wegen: Hochdruck gilt als Risikofaktor Nummer 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die wiederum für die meisten Todesfälle verantwortlich sind. Eine langjährige Hypertonie kann zudem andere wichtige Organe wie die Nieren schädigen. Die fatale Folge: lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen. Davor warnt die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® │ Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention anlässlich ihres 42. Wissenschaftlichen Kongresses „Hypertonie 2018“, der vom 22. bis zum 24. November 2018 in Berlin unter dem Titel „Hypertonie – auf Herz und Nieren geprüft“ stattfindet.
Quelle: Ärztezeitung, 22.11.2018
Nach Jahren des Rückgangs ist die Zahl der Organspender in Deutschland erstmals wieder leicht gestiegen. Bis Mitte November des laufenden Jahres wurden 832 Spender registriert. Das ist mehr als im gesamten Vorjahr, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) heute auf ihrem Jahreskongress in Frankfurt am Main mitteilte. 2017 wurden in Deutschland 797 Spendern Organe entnommen, das war der niedrigste Stand seit 20 Jahren. Auch die Zahl der entnommenen Organe stieg in diesem Jahr. Bislang konnten den Angaben zufolge 2.566 Organe aus Deutschland über die europäische Vermittlungsstelle Eurotransplant an schwerkranke Patienten vermittelt werden. Es handelte sich um 1.317 Nieren, 245 Herzen, 286 Lungen, 644 Lebern, 72 Bauchspeicheldrüsen und zwei Dünndärme. „Jedes einzelne Organ bedeutet Hoffnung für schwerkranke Menschen, für die es keine anderen Therapiemöglichkeiten mehr gibt“, erklärte die DSO.
Bisher wurde angenommen, dass das Restless-Legs-Syndrom (RLS) durch genetische und metabolische Faktoren sowie durch das zentrale Nervensystem verursacht wird. Zum ersten Mal zeigen Forscher der Universität Göttingen jetzt, dass auch eine erhöhte Erregbarkeit der peripheren Motoneurone beim RLS eine Rolle spielt (Journal of Physiology 2018). Dadurch ergeben sich neue Ansatzpunkte für die Therapie. Die Forscher um Dirk Czesnik haben 34 Patienten mit idiopathischen RLS untersucht, die keine Medikamente erhielten, und diese mit etwa 38 gesunden Kontrollprobanden verglichen. Dabei wurde eine unterschiedliche Erregbarkeit in motorischen und sensorischen Axonen des Nervus medianus gemessen. Die Forscher machen zyklonukleotid-regulierte Kationenkanäle (HCN) dafür verantwortlich, die sich bei den Motoneuronen der RLS-Patienten bereits bei weniger stark hyperpolarisierten Membranpotentialen öffnen und das Signal weiterleiten.
Quelle: Informationsdienst Wiisenschaft, 19.11.2018
In Deutschland sollten altruistische Organlebendspenden unter bestimmten Bedingungen erlaubt werden, um die Zahl der verfügbaren Organe zu erhöhen. Das hat die FDP-Bundestagsfraktion in einem neuen Antrag für den Bundestag angeregt. In Deutschland ist eine Lebendspende derzeit nur zwischen Menschen erlaubt, die sich sehr nahestehen. Organe können also etwa an Eltern, Geschwister oder Ehepartner gespendet werden. Den Vorstellungen der Liberalen zufolge sollte eine Organlebendspende rechtlich künftig auch möglich sein, ohne dass zwischen Spender und Organempfänger ein besonderes Näheverhältnis besteht, wenn eine Überkreuzspende zwischen zwei Paaren erfolgt und sich die betroffenen Personen in ihrer jeweiligen Paarbeziehung besonders nahestehen.
Quelle: Ärzte zeitung, 14.11.2018
Das teilten KiO und der Verein Sportler für Organspende mit. Das Preisgeld betrage 5000 Euro. Nadalin leitet das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Tübingen.Nadalin habe in Tübingen mehr als 100 Lebertransplantationen bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Die Ergebnisse seien exzellent, die Funktion der transplantierten Organe und die Überlebensrate lägen weit über dem Schnitt. Gelobt werden seine höchsten Qualitätsanforderungen sowie sein Einsatz für das Splitten einer zu transplantierenden Leber, um zwei Kindern das Leben zu retten. (eb)
Quelle Informationsdienst Wissenschaft, 13.11.2018
Eine öffentliche Expertentagung zum Transplantationsmedizinrecht befasst sich am 16./17. November 2018 an der Universität Augsburg mit der Frage, inwiefern die sogenannte Widerspruchslösung tatsächlich eine tragfähige und wünschenswerte Lösung sein kann. Vor dem Hintergrund einer deutschlandweit zurückgehenden, allenfalls stagnierenden Zahl gespendeter Organe hat der amtierende Bundesgesundheitsminister kürzlich eine breite gesellschaftliche Debatte über eine sogenannte Widerspruchslösung gefordert: "Ich bin für eine doppelte Widerspruchslösung. Das heißt, dass jeder zu Lebzeiten ausdrücklich 'Nein' sagen kann – und ansonsten die Angehörigen zu fragen sind. Nur so kann die Organspende zum Normalfall werden", so Jens Spahn in einem Interview mit der BILD-Zeitung Angang September 2018. Ist dieser Standpunkt im Sinne einer Lösung des Problems tragfähig? Und ist eine diesem Standpunktfolgende Lösung wünschenswert?
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 13.11.2018
In niedersächsischen Krankenhäusern werden sich künftig Transplantationsbeauftragte um Organspender, Patienten und Angehörige kümmern. Der Landtag verabschiedete heute ein neues Transplantationsgesetz, das eine entsprechende Regelung vorsieht. Die Landesregierung will damit den Bürgern mehr Patientensicherheit bieten und ihre Bereitschaft steigern, Organe zu spenden. Als Transplantationsbeauftragte kommen Ärzte oder Krankenpfleger infrage, die mehr als drei Jahre in leitender Funktion auf einer Intensivstation gearbeitet haben.
Quelle_ Deutsches Ärzteblatt, 13.11.2018
Das Mikrobiom im menschlichen Darmtrakt unterstützt bei der Verdauung, produziert Vitamine und trainiert das Immunsystem. Zudem schützen die Bakterien allein durch ihre Anwesenheit vor krankheitserregenden Artgenossen. Doch der Mikrokosmos im Darm ist ein störanfälliges Gebilde. „Gerät es aus dem Gleichgewicht, drohen Infektionen, Übergewicht und Diabetes sowie entzündliche und neurologische Erkrankungen“, erläuterte Sofia Forslund, die im Mai dieses Jahres vom European Molecular Biology Lab (EMBL) in Heidelberg ans Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin wechselte und die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Mikrobiom erforscht.
Quelle: Hochrhein Zeitung, 12.11.2018
Rund 80.000 Menschen in Deutschland müssen regelmäßig zur Dialyse. Diese künstliche Blutwäsche ist dann nötig, wenn die Nierenfunktion stark eingeschränkt ist oder die Nieren völlig versagen. Bei der Dialyse wird das Blut eines Menschen von giftigen Stoffwechselprodukten gereinigt, weil die Nieren dazu nicht mehr in der Lage sind. Trotz verbesserter Verfahren und besserer Begleitbehandlung durch Medikamente kann die Dialyse allerdings bei sehr vielen Betroffenen keine Gesundung erreichen: "Die Sterberate von Dialysepatienten ist mit jährlich rund 20 Prozent bis heute erschreckend hoch", sagt Professor Dr. August Heidland, ehemaliger Leiter der Abteilung für Nephrologie der Medizinischen Universitätsklinik und des Kuratoriums für Heimdialyse in Würzburg. Gemeinsam mit Forschern der Universität Würzburg und den italienischen Kollegen Professor Biagio Di Iorio und der Professorin Stefania Marzocco wurde jetzt eine Studie abgeschlossen, deren Ergebnisse Dialyse-Patienten neue Hoffnung geben könnte: Danach könnte die regelmäßige Einnahme von kurzkettigen Fettsäuren eine wichtige Rolle spielen, um bei den niereninsuffizienten Patienten Entzündungen im Körper abzuschwächen und den Prozess zu verlangsamen, bei dem eigene Körperzellen angegriffen werden und zu Herz-Kreislauf-Problemen führen.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 08.11.2018
Transplantationsmediziner haben eine Kehrtwende bei den Organspenden in Deutschland gefordert. Für den Weg „aus dem Transplantationstief“ sei ein gesamtgesellschaftlicher Konsens nötig, um die Zahl der Organspenden wieder zu erhöhen, erklärte Bernhard Banas, Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG), heute auf dem Jahreskongress in Berlin. Zwar hätten sich die Spenderzahlen nach dem historischen Tief 2017 in diesem Jahr leicht erholt, die Situation bleibe aber "besorgniserregend". Die Leidtragenden seien jene rund 10.000 Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. Nur zwei Drittel schafften es bis zur lebensrettenden Transplantation.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.11.2018
Die Transplantationszahlen waren 2017 auf einem historischen Tief und trotz geringer Erholung 2018 bleibt die Situation besorgniserregend. Die Leidtragenden sind die Menschen, die auf ein Organ warten – nur Zweidrittel schaffen es bis zur lebensrettenden Transplantation. Transplantationszentren sind in Gefahr, geschlossen zu werden. Mit dem neuen Gesetz für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende werden strukturelle Mängel behoben, was uneingeschränkt zu unterstützen ist. Voraussetzung für eine weitere Verbesserung ist nach Ansicht der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) ein gesamtgesellschaftlicher Konsens darüber, alle Weichen pro Organspende zu stellen. Deutschland bildet trotz hoher Qualität der deutschen Transplantationsmedizin hinsichtlich der Transplantationsaktivitäten das Schlusslicht unter den Ländern im Eurotransplant-Verbund. In Deutschland gab es 2017 nur 9,3 postmortale Spender pro Million Einwohner. Zum Vergleich: In den Niederlanden waren es 14,3, in Belgien 30,7, in Ungarn 15,4, in Österreich 23,5 und in Kroatien 31,8. Spitzenreiter ist Spanien. Die ONT („Organizacion Nacional de Trasplantes“) berichtet für das Jahr 2017 46,9 postmortale Spender pro Million Einwohner.
Quelle: Informationsdienst Qissenschaft, 08.11.2018
Mit dem „Gesetz für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende“ (GZSO) sollen strukturelle Mängel der Organspende behoben werden – eine wichtige Grundvoraussetzung, um die Situation der Organspende zu verbessern. Zu einem nennenswerten und nachhaltigen Anstieg der Organspenden kann es laut Deutscher Transplantationsgesellschaft allerdings erst kommen, wenn auch die Widerspruchslösung eingeführt wird. „Seit Jahren haben wir die Chance, eine echte Trendwende in der Organspende in Deutschland herbeizuführen – und die sollten wir nicht vertun!“
Nach der parlamentarischen Sommerpause hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Widerspruchslösung in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. Die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG) hat dieses sehr begrüßt, sie fordert seit Jahren die Einführung der Widerspruchslösung, denn die derzeitige Entscheidungslösung wird ihrem Namen nicht gerecht: Patienten oder Angehörige werden lediglich angeregt, Spender zu sein. Entscheiden müssen sie sich aber trotz sogenannter gesetzlicher Entscheidungslösung nicht. Stattdessen werden dann stellvertretend die Angehörigen in ihrer schwierigsten Stunde befragt, wie ihr verstorbener Nächster über die Spende seiner Organe gedacht hat. Für alle Beteiligten eine unzumutbare Situation – für die Trauernden, aber ebenso für die Ärzte, die dieses sensible Thema nach dem unmittelbaren Verlust eines geliebten Menschen ansprechen sollen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 08.11.2018
Wann ist ein Mensch hirntot? Wer entscheidet das? Wie läuft eine Organentnahme und -transplantation ab? Was steckte hinter dem „Organspende-Skandal“? Solche und viele andere Fragen werden beantwortet, wenn im Rahmen eines Schulprojekts Teenager in einem Hörsaal der LMU München sitzen und von Priv.-Doz. Dr. Helmut Arbogast aus erster Hand den Verlauf von Organspenden und Transplantationen erklärt bekommen. Denn Information tut not. Mehr als 10.000 Patienten auf Wartelisten stehen lediglich gut 3.000 gespendete Organe* gegenüber. Aber wie soll man eine Entscheidung über etwas treffen, worüber man nichts weiß? Diverse Kampagnen, Plakate, Straßenaktionen und Druckerzeugnisse konnten in der Zeit seit Verabschiedung des Transplantationsgesetzes vor mehr als 20 Jahren nicht verhindern, dass die Anzahl gespendeter Organe heute rückläufig ist und der Bedarf bei Weitem nicht gedeckt werden kann. Es ist weniger die mangelnde Spendebereitschaft; vielmehr herrscht in Deutschland nach wie vor ein enormes Informations- und Aufklärungsdefizit.
Quelle: Boerse.de , 07.11.2018
Die Ablehnung eines Bürgerbegehrens zur Dialyseversorgung im US-Bundesstaat Kalifornien sorgt bei Fresenius Mecial Care (FMC ) für Erleichterung. Wäre der Antrag mit den Änderungen bei der Vergütung angenommen worden, hätte sich die Behandlung nach Einschätzung des Unternehmens für die Anbieter nicht mehr gerechnet. Die Erstattung wäre auf ein Niveau gefallen, "das deutlich unter den anfallenden Kosten liegt", erklärte FMC-Chef Rice Powell am Mittwoch laut in einer Mitteilung des Dialyseanbieters. Dank der Ablehnung könne FMC nun in Kalifornien weiterhin seine Patienten versorgen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 06.11.2018
Im menschlichen Darm tummeln sich Milliarden nützlicher Bakterien. Eine Therapie mit Antibiotika zerstört oft die meisten von ihnen. Ob und wie sich die Darmflora anschließend erholt, hat ein Forschungsteam unter Beteiligung des MDC untersucht. Die Ergebnisse sind im Fachblatt „Nature Microbiology“ publiziert. Der Verdauungstrakt des Menschen beherbergt ein Universum winzigster Lebewesen. Grob geschätzt finden sich im Darm so viele Bakterien, wie es Menschen auf der Erde gibt. Fast immer dienen die Keime dem Wohl ihres Gastgebers. Sie helfen mit, die Nahrung zu verdauen, produzieren Vitamine und trainieren das Immunsystem. Zudem schützen sie, allein durch ihre Anwesenheit, vor krankheitserregenden Artgenossen. Doch der Mikrokosmos im Darm, das Mikrobiom, ist ein störanfälliges Gebilde. „Gerät es aus dem Gleichgewicht, drohen Infektionen, Übergewicht und Diabetes sowie entzündliche und neurologische Erkrankungen“, sagt Dr. Sofia Forslund, die im Mai dieses Jahres vom European Molecular Biology Lab (EMBL) in Heidelberg ans Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin wechselte und die komplizierten Wechselwirkungen zwischen Mensch und Mikrobiom erforscht.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung 05.11.2018
In Deutschland leben mehr als zwei Millionen Menschen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion in verschiedenen Stadien, die von der chronischen Niereninsuffizienz über die Dialyse bis hin zur Nierentransplantation reichen. Apotheker können bei ihnen die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöhen.»Werden die Betroffenen durch Offizin- und Krankenhausapotheker mit den notwendigen Medikamenten versorgt, so können Pharmazeuten in der Beratung von Ärzten und Patienten mittels Kompetenz und klarer, verständlicher Kommunikation einen großen Beitrag zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) leisten«: Das konstatierte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha), Professor Dr. Thilo Bertsche, Leipzig, bei der Begrüßung ihrer Jahrestagung in Hamburg. Der Kongress standie unter der Überschrift »Auf Herz und Nieren geprüft – Pharmakotherapie bei Niereninsuffizienz« stand.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 05.11.2018
Neu entwickelte Moleküle ermöglichen es erstmals, Zellen mittels Licht präzise abzuschalten / Forscher des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen haben dies bei Herzzellen erreicht / Open-Access-Publikation in Nature Communications. Optogenetische Methoden erlauben die gezielte Beeinflussung biologischer Prozesse in einzelnen Zellen mit Licht. Dadurch kann das Verhalten von Zellen, Zellverbünden, Organen oder sogar von ganzen Organismen mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung gesteuert werden. Molekulare Werkzeuge zum Anschalten der elektrischen Zellaktivität gibt es schon länger. Nun ist es erstmals einem Forschungskonsortium unter Beteiligung des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen (UHZ) gelungen, ein neues optogenetisches Werkzeug zu entwickeln, mit dem elektrisch erregbare Zellen mit Licht gehemmt werden. Das neue Werkzeug soll eingesetzt werden, um Vorgänge bei Herzinfarkt und neuronalen Prozessen besser zu verstehen. Die Studie wurde am 5. November 2018 im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.