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Letzte Aktualisierung, 24.05.2023
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.05.2023
Chronische Nierenerkrankungen befinden sich weltweit auf dem Vormarsch. Menschen mit afrikanischer Herkunft sind aufgrund zweier Genvarianten häufiger von ihnen betroffen als Kaukasier. Ein Forschungsteam um PD Dr. Johannes Schödel und Dr. Steffen Grampp vom Lehrstuhl für Innere Medizin IV der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Medizinischen Klinik 4 – Nephrologie und Hypertensiologie am Uniklinikum Erlangen hat für diese Personengruppe Sauerstoffmangel (Hypoxie) in den Nierenzellen als weiteren Risikofaktor ermittelt, der die Risiko-Genvarianten stimuliert und chronisches Nierenversagen beschleunigen könnte.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 05.05.2023
Die EU-Kommission hat das Medikament Vafseo™ zugelassen. Darin enthalten ist der neue Wirkstoff Vadadustat. Nach Roxadustat ist es in der EU der zweite HIF-PH-Inhibitor. Die Wirkstoffe kommen bei renaler Anämie zum Einsatz. In den Nieren wird das Hormon Erythropoietin (EPO) gebildet, welches das Knochenmark zur Produktion von Erythrozyten anregt. Wenn bei einer eingeschränkten Nierenfunktion weniger EPO produziert wird, führt dies zu weniger roten Blutkörperchen, was zu einer Anämie beitragen kann.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.04.2023
Wenn das Herz aus dem Takt gerät, laufen in den Herzmuskelzellen charakteristische Prozesse ab. Unter anderem verändern sich die Ströme elektrisch geladener Teilchen (Ionen). Bei chronischem Vorhofflimmern ist einer dieser Ströme vermindert. Dr. Cristina Molina vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat jetzt herausgefunden, welches Protein dafür verantwortlich ist. Damit ergibt sich ein neuer und erstmals gezielter Angriffspunkt für medikamentöse Therapien gegen Vorhofflimmern.
Medizinische Versorgung in der Ukraine: Betten, Kühlschrank, mehr nicht
Quelle: taz.de, 22.04.2023
Obwohl sie sich erst seit Kurzem kennen, wohnen Galina, Swetlana und Natalia zusammen. Nicht in einer gemeinsamen Wohnung, sondern in einem einzigen Zimmer – in der Dialyseklinik von Saporischschja. Alle drei leiden an einer Niereninsuffizienz. Und alle drei stammen aus dem 70 Kilometer entfernten Rayon (Bezirk) Wasiliwka. Schon vor dem Krieg musste jede der Frauen drei Mal die Woche zur Dialyse nach Saporischschja fahren, für jeweils sechs Stunden. Doch vor einigen Monaten änderte sich ihre Routine: Ihre Ortschaften sind entweder umkämpft oder von der russischen Armee besetzt.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 30.03.2023
Mit weltweit etwa zwei Millionen Transplantationen pro Jahr sind Knochen nach Blut das am zweithäufigsten transplantierte Gewebe – leider oft mit nur mäßigem Therapieergebnis. Ein alternativer Ansatz könnten zellbasierte Therapien sein: Forscher*innen des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) konnten jetzt gemeinsam mit Kolleg*innen von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) Salzburg zeigen, wie menschliche Vorläuferzellen große Knochendefekte heilen und neues Knochengewebe bilden können. Die Ergebnisse ihrer Studien haben die Forscher*innen in der Zeitschrift Science Translational Medicine* veröffentlicht.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 17.03.2023
Eine undichte Mitralklappe kann grundsätzlich chirurgisch oder kathetergestützt repariert werden. Besonders häufig liegt ein sogenannter Mitralklappen-Prolaps vor, bei dem ein Teil der Klappe in den linken Vorhof vorfällt (prolabiert). Welche Methode zur Reparatur eines solchen Klappenschadens bei Patienten mit geringem Operationsrisiko am besten geeignet ist, untersucht die US-amerikanische PRIMARY-Studie. Den deutschen Arm der Studie mit 113 Patienten leitet Prof. Volkmar Falk vom Deutschen Herzzentrum der Charité. Finanziert wird der Studienteil mit 1,36 Millionen Euro vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.03.2023
Menschen mit Vorhofflimmern profitieren von einer frühen rhythmuserhaltenden Therapie. Die europaweite EAST – AFNET 4 Studie belegte, dass im Vergleich zur üblichen Behandlung herz-kreislauf-bedingte Todesfälle, Schlaganfälle und andere Komplikationen um 20 Prozent reduziert werden können. Wie hoch sind jedoch die Kosten der neuen Behandlungsstrategie? Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse ergibt: Die gesundheitlichen Vorteile des frühen Rhythmuserhalts könnten mit akzeptablen Zusatzkosten erreicht werden. Die Analyse wurde am 27.03.2023 im EP Europace Journal, einer Fachzeitschrift der European Society of Cardiology (ESC), veröffentlicht [1].
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 21.03.2023
Langes Warten auf ein passendes Spenderorgan verschlechtert sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung betroffener Patienten. Bei schweren, nicht rückbildungsfähigen Nierenerkrankungen kann eine Nierenlebendspende eine Alternative sein. Professor Dr. Jens Werner, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), und Professor Dr. Daniel Zecher, Oberarzt der Abteilung für Nephrologie des UKR, klären über die Rahmenbedingungen und den Vorteil einer solchen Lebendspende für Patienten auf.
Quelle: Iformartionsdienst Wissenschaft, 20.03.2023
Multizentrische Analyse von Willensbekundungen und Zustimmungen zur Organspende in NRW-Universitätskliniken: Die deutschen Organ-Spenderzahlen im internationalen Vergleich sind gering. Der Frage, welchen Einfluss ein Entschluss zu Lebzeiten auf die Entscheidung für eine Organspende hat, gingen die Transplantationsbeauftragen der sieben NRW-Universitätskliniken Münster, Düsseldorf, Essen, Aachen, Köln, Bielefeld und Bonn nach. Bei einer schriftlichen Willensbekundung lag die Zustimmungsrate mit 70 Prozent deutlich höher, als wenn Angehörige allein nach eigener Wertvorstellung entscheiden mussten. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.
Quelle: Informatonsdienst Wissenschaft, 20.03.2023
Intensiv wird daran geforscht, die Transplantation von Organen speziell gezüchteter Schweine auf den Menschen zu ermöglichen. Im Schweinegenom befinden sich allerdings die Genome verschiedener endogener Retroviren (PERV A, B and C), die möglicherweise Infektionskrankheiten verursachen könnten. Ein Forschungsteam des Paul-Ehrlich-Instituts hat bei der Schweinerasse (Yucatan-Miniaturschwein „Haplotyp SLA D/D“) nachgewiesen, dass das Retrovirus PERV-C vermehrungsfähig und daher infektiös sein könnte. Die Identifizierung des PERV-C-Genoms ermöglicht es jetzt, durch Gen-Editierung das PERV-C-Retrovirusgenom aus dem Genom dieser Schweine zu entfernen (Journal of Virology, 08.03.2023).
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 09.03.2023
Heute zum Weltnierentag startet die internationale Informationskampagne „Show your kidneys love“. Tina Turner unterstützt die Kampagne, die über die chronische Nierenkrankheit aufklärt und wichtige Informationen zu Risikofaktoren und Krankheitsverlauf gibt. Die Sängerin, die in Folge von Bluthochdruck nierenkrank wurde, erhielt eine Spenderniere von ihrem Mann. Heute möchte sie anderen Betroffenen helfen und erklärt „Das Ringen um Genesung ist auch immer vom Ringen um die richtige Information bestimmt.“ Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie begrüßt die Kampagne und freut sich über die prominente Unterstützung für das Thema Nierengesundheit.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 09.03.2023
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veröffentlicht zum Weltnierentag am 09. März 2023 die Studienergebnisse ihrer bundesweiten Repräsentativbefragung „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2022“. Zentrales Ergebnis des neuen Studienberichts ist die allgemein positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende: 84 Prozent der Befragten stehen einer Organ- und Gewebespende aktuell eher positiv gegenüber, im Jahr 2010 waren es 79 Prozent. 61 Prozent der Befragten haben eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen. 2018 lag dieser Wert noch bei 56 Prozent. Von allen Befragten haben 44 Prozent ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende schriftlich festgehalten, sei es im Organspendeausweis und/oder in einer Patientenverfügung. Weitere 17 Prozent haben eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht schriftlich dokumentiert. Und 60 Prozent aller Befragten haben mit Familienangehörigen oder Freunden bereits über das Thema Organ- und Gewebespende gesprochen.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 03.03.2023
CAR-T-Zellen zählen seit einigen Jahren zu den Hoffnungsträgern in der Krebsmedizin. Am Universitätsklinikum Erlangen sind sehr erfolgreich erstmals auch Patientinnen und Patienten mit schwerem Systemischem Lupus Erythematodes (SLE) mit den Immunzellen behandelt worden. Neue, wirksame Behandlungsoptionen für die mitunter schwer zu therapierende entzündlich-rheumatische Autoimmunerkrankung würden dringend gebraucht, so die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh). Wenn sich die ersten Erfolge auch bei größeren Patientenkollektiven bestätigten, komme dies einer Revolution der SLE-Therapie gleich. Die Forscher publizierten die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature Medicine.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 28.02.2023
Nierenkrankheiten sind häufig, doch sie lassen sich im Blut und Urin frühzeitig erkennen und dann auch gut behandeln. Die Dialyse ist längst kein unabwendbares Schicksal mehr, es gibt effektive Therapien, die den Nierenfunktionsverlust über eine lange Zeit hinauszögern. Allerdings wirken sie nur, wenn die Nierenkrankheit nicht zu weit fortgeschritten ist. Da Symptome erst sehr spät im Krankheitsverlauf entstehen, verpassen Betroffene oft diesen „Point of no Return”, bis zu dem die Therapien greifen. Das unterstreicht, wie wichtig und effizient die Früherkennung ist. Mit dem Claim „Heute schon an morgen denken“, soll am Weltnierentag für die Nierenvorsorge sensibilisiert werden. „Heute schon an morgen denken. Deine Nieren danken es Dir“ – so lautet das Motto der Informationskampagne zum diesjährigen Weltnierentag der Deutschen Nierenstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), an der sich auch der Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V., das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. und die PHV Patienten-Heimversorgung Gemeinnützige Stiftung beteiligen.
Empfehlung zu SARS-CoV-2 Schutzmaßnahmen in der Dialyse ab 01.03.2023
Quelle: Deutsche
Gesellschaft für Nephrologie, 27.02.2023
Empfehlung zu SARS-CoV-2 Schutzmaßnahmen in der Dialyse ab 01.03.2023 Gemäß Rechtsverordnung des Bundes vom 27.02.20231 laufen die meisten Schutzmaßnahmen gegen die SARS-CoV-2 Infektion zum 01.03.2023 aus. Somit ermöglichen die Vorgaben des Bundes auch eine Lockerung der Empfehlungen für das Vorgehen in Dialyseeinrichtungen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 27.02.2023
Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom aktualisiert. Die überarbeitete Fassung enthält nun ein Kapitel zu Diagnostik und Therapie des nicht-klarzelligen Nierenzellkarzinoms, es wurde eine Empfehlung zur adjuvanten Behandlung unter bestimmten Rahmenbedingungen ausgesprochen und die Empfehlungen zur neoadjuvanten Therapie wurde überprüft: es besteht weiterhin keine Evidenz, eine solche zu empfehlen. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat seine S3-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom aktualisiert. Die überarbeitete Fassung enthält erstmals ein Kapitel zu Diagnostik und Therapie des nicht-klarzelligen Nierenzellkarzinoms. Überdies wurde eine Empfehlung zur adjuvanten Behandlung unter bestimmten Rahmenbedingungen ausgesprochen. Zudem wurden die Empfehlungen zur neoadjuvanten Therapie überprüft: es besteht weiterhin keine Evidenz, eine solche zu empfehlen. Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) und unter Mitwirkung von 33 weiteren Fachgesellschaften und Organisationen. Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Therapie von Patient*innen mit Nierenzellkarzinomen zu verbessern.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft 23.2.2023
Für eine Transplantation vorgesehene Lebern werden derzeit gekühlt zwischen Kliniken transportiert. Dabei und vor allem bei der anschließenden Erwärmung kann das Organ irreversibel geschädigt werden. Eine Alternative ist die maschinelle Perfusion bei Körpertemperatur, bei der auch eine Sauerstoffversorgung erfolgt. Das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr der TH Köln hat mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung ein Konzeptgerät für ein neuartiges, kompaktes Transportsystem entwickelt, das auf dieser Technologie basiert. Derzeit werden entnommene Lebern für den Transport in der Regel in speziellen Boxen mit Eis auf vier Grad Celsius gekühlt. „In dieser Phase findet keine Durchblutung statt. Die Erwärmung des nicht durchbluteten Organs vor dem Verpflanzen in den Empfänger stellt ein Risiko für die Organfunktion dar. Diesem Problem begegnen wir mit unserem Konzept“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ompe Aimé Mudimu vom Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr der TH Köln. Denn mittels maschineller Perfusion kann ein Organ außerhalb eines Körpers bei 37°C durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden. So ist es zudem möglich, das Organ über eine längere Strecke zu transportieren und in einem größeren Umkreis nach bestmöglich geeigneten Empfänger*innen zu suchen.
Quelle: Informartionsdienst Wissenscaft, 21.02.2023
Im Durchschnitt nimmt jede*r Bundesbürger*in gut 12 kg Zucker pro Jahr über Softdrinks auf, oft ganz nebenbei zum Durstlöschen und nicht als bewusst konsumiertes Genussmittel. Die Zahl der übergewichtigen Menschen steigt ebenso wie die Zahl der sogenannten Zivilisationskrankheiten. Was viele nicht wissen: Übergewicht ist auch ein Risikofaktor für Nierenkrankheiten. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) plädiert daher zusammen mit der „Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten“ (DANK) für die Einführung einer „Zuckerbremse“ in Softdrinks. Denn eine aktuelle Studie [1] zeigt, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Getränkeindustrie nicht ausreichend greift.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 20.02.2023
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) und Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V. (DGPK) setzen auf der gemeinsamen Jahrestagung ein Zeichen für die Organspende. Deutschlandweit warten mehr als 700 schwer herzkranke Patient*innen auf ein Spenderherz. Dem gegenüber stehen 358 Herztransplantationen im Jahr 2022. Diese missliche Situation beschreiben die beiden herzmedizinischen Fachgesellschaften DGTHG (Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie) und DGPK (Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler) als hochdramatisch und sprechen sich für die Widerspruchslösung* im Kontext der Organspende aus. Auf den diesjährigen parallel im Februar veranstalteten Jahrestagungen setzten die Herzmediziner:innen ein starkes Zeichen und hielten zur Eröffnung ihre Organspendeausweise in die Höhe. Gleichzeitig riefen beide Fachgesellschaften dazu auf, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen, denn nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation sind die Organspenden im Jahr 2022 um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung haben DGTHG und DGPK erst kürzlich auf den Notstand hingewiesen und die Politik zur Handlung aufgerufen.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 16.02.2023
Eine Studie der Universitätsmedizin Würzburg zeigt, wie Dialysepflichtige von einer Auffrischungsimpfung mit bivalentem Covid-19 Omikron mRNA-Booster gegen SARS-CoV-2 profitieren. Beeindruckende Antikörperantwort sowohl in der Konzentration als auch in der Neutralisations- und Bindungsfähigkeit.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 15.02.2023
SGLT2-Hemmer könnten Entstehung ernährungsbedingter Stoffwechselerkrankungen verhindern: In der Therapie von PatientInnen mit Diabetes mellitus Typ 2 werden seit einigen Jahren erfolgreich SGLT2-Hemmer eingesetzt. Auch zur Behandlung der chronischen Herz- und Niereninsuffizienz finden diese Antidiabetika breite Anwendung. Mit den neuesten Forschungsergebnissen eines Teams um die Endokrinologin und Diabetologin Susanne Kaser von der Univ.-Klinik für Innere Medizin I kann SGLT2-Hemmern nun auch eine bislang unerforschte Funktion für die Vorbeugung von Übergewicht, Fettleber oder Diabetes zugeschrieben werden.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 13.02.2022
Münchener Forscher untersuchen epikardiales Fett und sein Risikopotenzial für wiederkehrende Rhythmusstörungen trotz Eingriffs. Studie trägt zu mehr Therapieeffizienz bei. Die Katheterablation zur Beseitigung von Vorhofflimmern durch Veröden von Herzmuskelfasern mit Hitze, Kälte oder Hochfrequenzstrom hält mehr und mehr Einzug in die Kardiologie. Vorhofflimmern tritt zunächst nur kurz, anfallsartig und selten auf („paroxysmal“). Unbehandelt schreitet die Erkrankung fort, es folgen andauernde und häufig auftretende Episoden, bis die Rhythmusstörung dauerhaft vorhanden ist („persistierend“). Mithilfe der Katheterablation kann das Vorhofflimmern mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 90 Prozent geheilt werden, je nachdem wie lange es schon besteht. Allerdings kann es trotz Katheterablation dazu kommen, dass das Vorhofflimmern wieder auftritt: seltener bei jüngeren Patienten mit anfallsartigem Vorhofflimmern (15 %), häufiger bei persistierendem Vorhofflimmern (50 %) nach erstmaliger Katheterablation. Man spricht hier von Arrhythmie-Rezidiven. In der Herzforschung sucht man nach den genauen Ursachen und möglichen Risikofaktoren für Rezidive nach einer Ablation. Eine von der Deutschen Herzstiftung geförderte Untersuchung am Deutschen Herzzentrum München (DHM) an 200 Vorhofflimmer-Patienten und deren Risikoprofilen für wiederkehrende Rhythmusstörungen soll die Grundlage für Therapiestrategien zur Prävention von Rezidiven nach Ablation liefern. „Vorhofflimmern ist häufig mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Neue Erkenntnisse zur Vermeidung von Rezidiven und zur Verbesserung der Erfolgsrate einer Ablation sind daher enorm wichtig“, erklärt der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Allein im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 94.000 Katheterablationen vorgenommen.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 06.02.2023
Strukturelle Verbesserungen im Transplantationswesen für Organspende zusätzlich zur Widerspruchslösung dringend notwendig. Der deutliche Rückgang der Zahl der Organspenden im Jahr 2022 zeigt: Beim Spenderorganmangel ist in Deutschland kein Ende in Sicht. Alarmiert von diesem negativen Trend mit dramatischen Auswirkungen für die betroffenen schwer kranken Patientinnen und Patienten, darunter auch Kinder, sehen die Deutsche Herzstiftung und Deutschlands herzmedizinische Fachgesellschaften dringlichen Handlungsbedarf. Sie befürworten daher eine erneute Diskussion über die Einführung der Widerspruchslösung, wie von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zuletzt gefordert. Deutschlands herzmedizinische Fachgesellschaften sind die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) und die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK).
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 03.02.2023
Patientinnen und Patienten haben 30 Prozent weniger schwere Nebenwirkungen, wenn die Medikamentendosis auf ihre DNA abgestimmt ist. Das hat ein internationales Konsortium unter der Leitung des Leiden University Medical Center (LUMC) herausgefunden. Von deutscher Seite war auch das Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP) am Bosch Health Campus in Stuttgart beteiligt. Die in der Zeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie ist die erste, die den klinischen Nutzen von genetischen Informationen zur Vermeidung von Arzneimittelnebenwirkungen belegt. Der Ansatz „One-size-fits-all“ (eine Einheitsgröße für alle) ist als allgemeines Prinzip bei der Verschreibung von Medikamenten überholt. Denn aufgrund von Unterschieden in ihrer genetischen Ausstattung können Patient:innen verschieden auf Medikamente reagieren. So bauen manche Menschen Medikamente sehr verzögert ab und benötigen daher eine niedrigere Dosis, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Personalisierte Arzneimitteltherapien sind somit empfehlenswert.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 03.02.2023
Immunbotenstoffe sollen nur da wirken, wo sie gebraucht werden. Ein Team um Thomas Blankenstein stellt jetzt in „Nature Immunology“ einen Mechanismus vor, über den das Bindegewebe die Moleküle wie mit einem Schwamm aufsaugt. Eine lebensbedrohliche Verbreitung im Körper wird so offenbar verhindert. Gemeinsame Pressemitteilung von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Wenn die T-Zellen des Immunsystems miteinander kommunizieren, tun sie dies mithilfe von Zytokinen. Ein wichtiger Vertreter dieser Botenstoffe ist das Interferon-gamma. Das Protein aktiviert die Körperabwehr, um insbesondere gegen Viren und Bakterien vorzugehen. Damit es dabei nicht zu überschießenden Immunreaktionen kommt, hat der Körper im Laufe der Evolution verschiedene Strategien entwickelt. Eine besonders wichtige Taktik hat jetzt ein deutsch-französisches Team um Professor Thomas Blankenstein aufgedeckt, den Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie und Gentherapie“ am Berliner Max Delbrück Center.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 31.01.2023
Eine Lebertransplantation in zwei Schritten, insbesondere mit einer Lebendspende, ist eine für Spender und Empfänger sichere Therapiemöglichkeit bei nicht-zirrhotischen Lebererkrankungen. Zu diesem Ergebnis kommen Chirurgen des Universitätsklinikums Jena in ihrer jetzt im Fachjournal „Annals of Surgery“ veröffentlichten Auswertung einer Fallserie. Wegen der z.B. bei Lebermetastasen noch normalen Organfunktion und gesetzlichen Vorgaben stehen für diese Patienten nach den Wartelistenkriterien keine Spenderorgane zur Verfügung.
Quell: Pharmarzeutische Zeitung, 20.01.2023
Physiologische Veränderungen im Alter erhöhen das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Insbesondere eine nachlassende Funktion von Leber und Nieren ist bei der Auswahl und Dosierung von Arzneistoffen zu berücksichtigen. Im Laufe des Lebens lässt die Leistungsfähigkeit vieler Organe nach. Als wichtige Beispiele hob Professor Dr. Ulrich Jaehde von der Universität Bonn beim Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming die Leber und die Nieren hervor. So nehme die Prävalenz einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) mit dem Alter zu. Die CKD sei ein häufiger Zustand bei älteren Menschen. Genauso werde die Leber im Alter krankheitsanfälliger. Durch Veränderungen in der Pharmakokinetik und -dynamik erhöhen alternde Organe in Summe damit das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW).
Organspendezahlen im vergangenen Jahr gesunken Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet Rückgang um 6,9 Prozent
Quelle: Pressemitteilung DSO, 16.01.2023
Das neue Ehegattennotvertretungsrecht: § 1358 BGB - Erleichterung für die Ärzteschaft oder zusätzliche bürokratische Belastung?
Quelle: Thieme Compliance, 10.01.2023
Bis zum 01.01.2023 waren Ehegatten, Partner einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und natürlich auch sonstige Verwandte nicht zu Entscheidungen über medizinische Behandlungen für den nicht mehr selbst handlungsfähigen Partner befugt, solange sie nicht als rechtliche Betreuung bestellt oder im Rahmen einer Vorsorgevollmacht wirksam bevollmächtigt waren. Neu eingeführt wurde im Rahmen der Betreuungsrechtsreform ein Recht der Ehegatten auf gegenseitige Vertretung in Angelegenheiten der Gesundheitssorge für einen begrenzten Zeitraum von 6 Monaten, im Anschluss an die Akutversorgung nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung, um in einer für alle Beteiligten ohnehin belastenden Situation die Anordnung einer vorläufigen Betreuung zu vermeiden.
Quelle: hr-inforadio.de
Ein flächendeckender Stromausfall, ein sogenannter Blackout, ist laut Experten sehr unwahrscheinlich, aber möglich. Deshalb braucht es für den Fall des Falles Notfallpläne. Aber wir gut sind Hessens Landkreise tatsächlich vorbereitet?
Von Tom Belz
Axel Unbehend ist schon seit 25 Jahren Patient im Nierenzentrum Wiesbaden. Dreimal pro Woche muss der 60-Jährige zur Dialyse, denn er hat keine Niere mehr. Das Dialysezentrum, in das Axel Unbehend geht, ist wie andere auch auf eine funktionierende Stromversorgung angewiesen. Und sein Leben hängt an der regelmäßigen Blutwäsche. Er blickt deshalb durchaus mit Sorge auf die kommenden Monate: "Ich hoffe, dass es uns nicht trifft. Es ist ganz einfach - ich sage immer, wenn das kommt, dann sind wir die ersten, die darunter leiden müssen."
Die Kostenpauschalen für nichtärztliche Dialyseleistungen werden zum 1. Januar 2023 angehoben. Außerdem können Dialyseärzt:innen den Infektionszuschlag bei COVID-19-Patient:innen dauerhaft abrechnen.
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Berlin, 29.12.2022
Der Bewertungsausschuss (BA) hat die Sachkostenpauschale für nichtärztliche Dialyseleistungen zum 1. Januar 2023 angepasst. Konkret werden die GOP 40815 bis 40819 und 40823 bis 40838 des EBM-Abschnitts 40.14 um zwei Prozent erhöht. Die Erhöhung erfolgt analog zum Orientierungswert, der zum 1. Januar ebenfalls um zwei Prozent angehoben wird. Zuvor blieben die Pauschalen seit Jahren unverändert.
Weitere Informationen im BA-Beschluss.
Infektionszuschlag auch bei COVID-19
Ferner hat der BA klargestellt, dass Dialyseärzt:innen den Infektionszuschlag (GOP 40835 für Wochenpauschale und GOP 40836 für Einzelpauschale) auch bei COVID-19-Patient:innen abrechnen können.
Die Abrechnung war übergangsweise durch eine Corona-Sonderregelung möglich. Diese befristete Vereinbarung wurde nun in den EBM überführt.
Weitere Informationen im BA-Beschluss.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 24.11.2022
LMU-Forschende haben ein Protein identifiziert, das an der Regulation von Immunzellen beteiligt ist und die Entstehung von Atherosklerose bremsen kann. Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Atherosklerose sind weltweit die häufigsten Todesursachen. Bei der Krankheit lagert der Körper Cholesterinester und andere Fette in die innere Wandschicht arterieller Blutgefäße ein. Dadurch bilden sich Plaques, die den Blutfluss so stark verringern können, dass die Sauerstoffversorgung mancher Organe beeinträchtigt wird. Mittlerweile wissen Forschende, dass bei Atherosklerose chronisch-entzündliche Vorgänge ablaufen.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.11.2022
Die Bundesapothekerkammer hat ein Curriculum für eine freiwillige Zusatzschulung verabschiedet, die die pharmazeutische Dienstleistung »Pharmazeutische Betreuung von Organtransplantierten« erleichtern soll. Die Apothekerkammern können auf Basis dieses Curriculums nun entsprechende Fortbildungen anbieten. Diese sollen es Apothekern ermöglichen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Betreuung von Patienten nach Organtransplantation aufzufrischen und zu erweitern.
Dabei wird auf die Besonderheiten dieser Patientengruppe und der immunsupprimierenden Therapie eingegangen. Ein Fokus liegt auf möglichen Interaktionen, die die Wirksamkeit der Immunsuppressiva mindern und damit die Gefahr einer Transplantatabstoßung erhöhen. Ebenso sind für diese Patientengruppe Maßnahmen zur Förderung der Therapietreue besonders wichtig. Auch auf Komorbiditäten, unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Immunsuppressiva und mögliche Abstoßungssymptome wird eingegangen.
Quelle: Informatonsdienst Wissenschaft, 18.11.2022
Die Daten der EMPA-KIDNEY-Studie, die Prof. Dr. Christoph Wanner vom Universitätsklinikum Würzburg mit der University Oxford ins Leben gerufen hat, erweitern das Spektrum für die Gabe von SGLT2-Hemmern bei chronischen Nierenerkrankungen, unabhängig vom Diabetes-Status, Albuminurie oder Nierenfunktion. Würzburg. Mit Spannung wurde die Vorstellung der EMPA-KIDNEY-Studie bei der Kidney Week der American Society of Nephrology (ASN) erwartet. In der internationalen klinischen Studie wurde untersucht, ob die tägliche Einnahme einer Empagliflozin-Tablette nicht nur den Blutzucker senkt, sondern auch eine Verschlechterung der Nierenfunktion oder den Tod infolge einer Herzerkrankung bei Patientinnen und Patienten mit einer Nierenerkrankung verhindern kann, unabhängig davon, ob die Betroffenen einen Diabetes Typ 2 haben.
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 11.11.2022
Mit Finerenon ist seit Oktober ein neues Arzneimittel für Diabetespatienten mit chronischer Nierenerkrankung verfügbar. Der Aldosteron-Antagonist hat im Gegensatz zu Spironolacton und Eplerenon keine Steroid-Grundstruktur. Er soll das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung hinauszögern. Finerenon (Kerendia® 10 und 20 mg Filmtabletten, Bayer) wird angewendet zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung (CKD, Stadium 3 und 4 mit Albuminurie) bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes. Viele Diabetespatienten mit CKD erleiden ein Nierenversagen oder vorzeitigen Tod. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 20 mg, hängt aber ab von der Nierenfunktion (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate, eGFR) des Patienten und seinem Serumkaliumwert. Bei einem Serumkalium bis 4,8 mmol/l kann die Behandlung mit Finerenon begonnen werden, nicht aber bei Werten ab 5 mmol/L, dazwischen nur unter besonderer Beobachtung.
Quelle: Informartonsdienst Wissenschaft, 10.11.2022
Versagen die Nieren, steht die Dialyse als Langzeittherapie zur Verfügung. Allerdings nur, solange mittels eines sogenannten Shunts ein ungehinderter Zugang zum Blutsystem möglich ist. Am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) wurde nun erstmalig ein Verfahren durchgeführt, um auch bei komplettem Verschluss der herznahen Venen einen Zugang zum Herzen offenzuhalten und damit in einer ansonsten fast alternativlosen Situation wieder einen funktionstüchtigen Dialyse-Shunt anlegen zu können.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 08.11.2021
Entgleisungen des Blutzuckerspiegels sind das Hauptmerkmal des Typ-2-Diabetes. Die eigentliche Krankheitslast entsteht jedoch durch Folgeschäden und Komplikationen des Diabetes, die hauptsächlich auf diabetesbedingte Schäden am Blutgefäßsystem zurückgehen: Nieren-, Nerven- und Augenschädigungen zählen ebenso dazu wie ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Diese vaskulären Komplikationen sind ein Schwerpunktthema auf der 16. Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die in diesem Jahr in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) stattfindet.
Sinkende Zahlen >>Große Sorge« um Organspenden<<
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.11.2022
Mit Sorge blicken Mediziner auf die sinkenden Zahlen der Organspenden. Um gegenzusteuern wurden die Kriterien für mögliche Spender geändert - auch in puncto Corona. Die Lage für Menschen auf der Warteliste bleibt dramatisch: Nur von 710 Menschen wurden bis Ende Oktober die Organe nach dem Tod zur Transplantation freigegeben, 65 weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Donnerstag bei ihrem Jahreskongress in Frankfurt berichtete. Auch die Summe der entnommenen Organe, die für eine Transplantation gemeldet wurden, sank von 2420 auf 2178. Die DSO blickt »mit großer Sorge« auf die momentane Situation.
Restless-Legs-Syndrom - Was ist neu bei der Therapie?
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 03.11.2022
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie und die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin haben eine neue S2k-Leitlinie zur Therapie des Restless-Legs-Syndroms herausgegeben. Neu gilt nun die Empfehlung, den Eisenstoffwechsel zu optimieren und medikamentöse sowie nicht medikamentöse Maßnahmen langsam und symptomorientiert einzusetzen. Ruheloses Umherwandern, um Missempfindungen, Kribbeln, Schmerzen und Spannungsgefühle in den Beinen zu lindern: Das ist – besonders in den Abend- und Nachtstunden – ein typisches Bild bei Menschen mit dem Restless-Legs-Syndrom (RLS). Die neurologische Störung betrifft Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Die Lebenszeitprävalenz beträgt etwa 10 Prozent, wobei die Erkrankungshäufigkeit mit dem Alter steigt. Erste Symptome beginnen in der Regel nach dem 30. Lebensjahr, Kinder sind nur sehr selten betroffen.
Dialysepatienten - Difelikefalin kann Juckreiz lindern
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 31.10.2022
Zur Behandlung von Dialysepatienten, die unter Juckreiz im Zusammenhang mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) leiden, steht mit Difelikefalin ein neuer Wirkstoff zur Verfügung. Es ist ein peripherer selektiver κ-Opioidrezeptor-Agonist. Von CKD-assoziiertem Pruritus (CKD-aP) sind bis zu 70 Prozent der Dialysepatienten betroffen. Der Juckreiz kann sehr stark sein und dazu führen, dass die Patienten sich blutig kratzen. Die Therapie bestand bislang vor allem in allgemeiner Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Hautpflegemitteln sowie gegebenenfalls der Gabe von Gabapentinoiden. Neu hinzugekommen und bereits in der S2k-Leitlinie »Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus« empfohlen ist jetzt Difelikefalin (Kapruvia® 50 µg/ml Injektionslösung, Vifor Pharma).
Quelle: Mein Krefeld, 19.10.2022
Deutschlandweit müssen sich ca. 80.000 bis 100.000 Menschen einer Nierenersatztherapie (Dialyse) unterziehen, weil sie an einer akuten oder chronischen Nierenfunktionsstörung leiden. Für die langfristige Therapie muss ein sogenannter „Shunt“ operativ hergestellt werden. Dazu braucht es Spezialisten, die sich auch auf der jüngsten Duisburger-Dialyse-Shunt-Tagung sowie in einem Workshop in Rheinhausen trafen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 19.10.2022
• Forschende aus Freiburg und den USA haben die genaue dreidimensionale Molekülstruktur des B-Zell-Rezeptors entschlüsselt, die zeigt, wie die einzelnen Untereinheiten miteinander verbunden
sind.
• Das Team um den Molekularbiologen Prof. Dr. Michael Reth von der Universität Freiburg und der Strukturbiologin Prof. Hao Wu, Ph.D. der Harvard Medical School konnten die Struktur mit einer
Genauigkeit von 3,3 Ångström entschlüsseln.
• Nach außen gerichtete konservierte Aminosäuren sprechen für die Interaktion mit weiteren Untereinheiten eines größeren Rezeptorkomplexes, die die Regulation und den Aktivierungsmechanismus des
Rezeptors beeinflussen könnten.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 19.10.2022
Die persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende ist wichtig, um das Selbstbestimmungsrecht wahrzunehmen. Mit der neuen Broschüre „Entscheidungshilfe Organ- und Gewebespende” unterstützt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bei der persönlichen Entscheidungsfindung. Das Informationsmaterial hilft, die eigenen Bedürfnisse und Einstellungen zur Organ- und Gewebespende zu erkennen und für sich zu bewerten. Stefan Schwartze, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten: „Vielen Menschen fehlen trotz positiver Einstellung oft nur ein wenig Motivation und leichtzugängliche Informationen, um sich mit der eigenen Bereitschaft zur Organspende auseinanderzusetzen. Die neue Broschüre ‚Entscheidungshilfe Organ- und Gewebespende‘ setzt genau hier an und informiert niedrigschwellig sowie gut verständlich über die Entscheidungsmöglichkeiten zur Organspende. Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen diese Unterstützung nutzen, um ihre ganz persönliche Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren, damit im Notfall feststeht, ob sie sich für oder gegen eine Organspende entschieden haben.“
Quelle: informationsdienst Wissenschaft, 10.10.2022
Die Blutstammzelltransplantation unter nicht verwandten Menschen ist eine lebensrettende Behandlung bei schwerwiegenden Erkrankungen des blutbildenden Systems. Jedoch sind auch mit gut passenden Spender:innen Risiken und Nebenwirkungen immer noch beträchtlich. Forschende um Dr. Daniel Fürst, Dr. Joannis Mytilineos und Prof. Dr. Hubert Schrezenmeier vom Universitätsklinikum Ulm und dem DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen untersuchen genetische Merkmale, die die Verträglichkeit von Patient:in und Spender:in beeinflussen können und haben hierbei neue Zusammenhänge entdeckt. Das Projekt wurde von der Wilhelm Sander-Stiftung gefördert und in 2021/22 publiziert.
Quelle: TV-Beitrag NDR, 09.10.2022
Die Nieren sind das körpereigene Klärwerk und rund um die Uhr im Einsatz. Sie filtern Giftstoffe aus dem Blut, kontrollieren den Flüssigkeitshaushalt und regulieren den Blutdruck. Doch wenn sie einmal ausfallen, ändert sich das Leben des Betroffenen radikal. Wer keine Aussicht auf eine Spenderniere hat, muss regelmäßig zur Dialyse, mehrmals die Woche für viele Stunden. Ein großer Einschnitt in das tägliche Leben, aber für viele auch die einzige Rettung. "Xenius" will wissen: Was geht an die Nieren und wie können sie geschützt werden?
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 07.10.2022
Viele dialysepflichtige Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) leiden unter starkem Juckreiz. Bislang hatten Ärzte zur Linderung dieser belastenden Beschwerden nur wenig Handhabe. Jetzt steht ein neuer Wirkstoff zur Verfügung: Difelikefalin. Wie stark der CKD-assoziierte Pruritus (CKD-aP) sein kann, erkennt man an den blutigen Kratzspuren, die manche betroffenen Patienten aufweisen. Die Lebensqualität, die bei Dialysepatienten aufgrund der notwendigen häufigen Arztbesuche ohnehin schon eingeschränkt sei, leide darunter massiv, berichtete Professor Dr. Timm Westhoff von der Ruhr-Universität Bochum kürzlich bei einer Presseveranstaltung von Vifor Pharma in Berlin. »Bei Wärme, also auch unter der Bettdecke, verstärkt er sich, sodass die Patienten kaum noch schlafen können. Zudem stellen die aufgekratzten Stellen Eintrittspforten für Bakterien dar und Infektionen der Haut sind bei diesen Patienten häufig«, schilderte der Nephrologe häufige Folgekomplikationen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.10.2022
Gute Wissenschaft braucht Zeit, während leidende Patientinnen und Patienten sofort wirksame Therapien benötigen. Ein Dilemma. Doch die Liste an Verfahren und Medikamenten, die nach ersten positiven Erfahrungsberichten in großen Studien enttäuschten, ist lang. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) mahnt, Registerauswertungen und erste Studienergebnisse zur Wirksamkeit von Apheresetherapie bei Long-COVID abzuwarten. Denn derzeit könne man nicht sagen, ob es sich dabei um eine vielversprechende Therapie handelt oder um ein Geschäft mit der Verzweiflung der Betroffenen. Die DGfN wird immer wieder von verzweifelten Post-COVID-Betroffen adressiert und gefragt, wer im Lande Aphereseverfahren anbietet, um ihnen zu helfen. Oft herrscht Unverständnis darüber, dass Nephrologinnen und Nephrologen nicht ihren Wirkungskreis erweitern und Aphereseverfahren, die ansonsten nur bei seltenen Erkrankungen, z.B. seltenen Lipidstörungen oder seltenen Immunerkrankungen, zur Anwendung kommen, breiter anbieten. Der Fachgesellschaft wird dann oft Untätigkeit oder gar Ignoranz gegenüber dem Leiden der Betroffenen vorgeworfen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.10.2022
Die Nieren sind Seismographen für die Gefäßgesundheit, sie zeigen Gefäßprobleme an, und zwar lange, bevor ein Nierenversagen, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall eintritt. Die Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) und die Erhebung der Albuminurie geben also nicht nur Auskunft über die Gesundheit des Entgiftungsorgans, sondern auch über das kardiovaskuläre Risiko. Eine solche frühzeitige Risikoeinschätzung leistet sonst kaum ein Verfahren. Jede bildgebende Gefäßdiagnostik ist weit aufwendiger und teurer – dennoch wurden die günstigen Nierentests bis heute nicht in den Vorsorgekatalog der GKV aufgenommen. „Der Mensch wird so alt wie seine Gefäße“ (Virchow). Auch eine chronische Nierenerkrankung ist letzten Endes eine Gefäßerkrankung, und zwar eine, die man bereits früh erkennen und der man entgegenwirken kann. Die Filtereinheiten der Nieren (Glomeruli) bestehen aus kleinsten Gefäßknäuel – und an der Nierenfunktion lässt sich somit der Zustand der Gefäße ablesen, und zwar nicht nur der Zustand der Gefäße in den Nieren, sondern des ganzen Körpers. „Wir können daher die Nieren als Seismographen für die Gefäßgesundheit heranziehen, und zwar schon frühzeitig, lange bevor ein Nierenversagen, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall eintritt“, erklärt Prof. Dr. Uwe Heemann, München, Kongresspräsident der 14. Jahrestagung der DGfN in Berlin. Durch die konsequente Früherkennung einer Nierenkrankheit ließen sich somit nicht nur Dialysefälle vermeiden, sondern auch andere Gefäßereignisse wie die von vielen Menschen gefürchteten Schlaganfälle oder Herzinfarkte.
Quelle: Informatonsdienst Wissenschaft, 07.10.2022
Heimdialyseverfahren sind in Deutschland unterrepräsentiert. Die im Rahmen des Innovationsfonds geförderte MAU-PD-Studie identifizierte Faktoren für den geringen Anteil der Heimverfahren. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie zog Konsequenzen und entwickelte einen 10-Punkte-Plan zur Stärkung der Heimdialyse und Nierentransplantation. Punkt 1 beinhaltete eine umfassende Aufklärung über alle Nierenersatzverfahren. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) hat zu ihrem Jahreskongress nun das Portal www.nieren-navi.de gelauncht. Die „Multidimensionale Analyse der Ursachen für die niedrige Prävalenz der ambulanten Peritonealdialyse in Deutschland“ (MAU-PD) hatte gezeigt, dass in Deutschland die Bauchfelldialyse im internationalen Vergleich stark unterrepräsentiert ist [1]. So wird die Bauchfelldialyse nur von 5,4% der Betroffenen durchgeführt, während ihr Anteil z. B. in Hong Kong 79,4% und in Schweden 23,8% beträgt. Ziel der im Rahmen des Innovationsfonds geförderten MAU-PD-Studie war es, Faktoren zu identifizieren, die für die in Deutschland im internationalen Vergleich niedrige PD-Rate ursächlich sind. Im Ergebnis wurden folgende Faktoren beschrieben [1]:
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 07.10.2022
Einflüsse des Klimawandels und unserer Umwelt auf die Gesundheit und das Gesundheitswesen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies gilt auch für Nierenerkrankungen bzw. die Nephrologie. Es gibt verschiedene Faktoren, die ganz direkt eine Wirkung auf die Nierenfunktion haben können, dazu zählen beispielsweise Hitzewellen oder Luftschadstoffe. Umgekehrt hinterlässt die Nephrologie und speziell die Dialyseverfahren einen deutlichen CO2-Fußabdruck und trägt somit zum Klimawandel bei – die Nephrologie arbeitet an Lösungen. Nephrologische Aspekte des Klimawandels - Die Häufigkeit länger anhaltender, extremer Wetterbedingungen nimmt durch den Klimawandel welt-weit zu; beispielsweise Hitzeperioden wie sie der Rekordsommer 2022 mit sich brachte. Höhere Umge-bungs- und Körpertemperaturen erhöhen den Flüssigkeitsverbrauch und -bedarf des Organismus merk-lich (Durst) – aber oft auch unbemerkt. Sobald dem Körper Flüssigkeit fehlt (Dehydratation), beginnen die Nieren einerseits Wasser einzusparen (die Urinproduktion nimmt ab), andererseits geht ein Flüssig-keitsmangel im Gefäßsystem mit einer renalen Minderperfusion einher. Im Extremfall kommt es durch die Mangeldurchblutung der Nieren zu einem sogenannten prärenalen akuten Nierenversagen.
Quelle: Saarbrücker Zeitung, 03.10.2022
Merzig/Saarlouis Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung hat vor Kurzem das Dialysezentrum in Merzig besucht. Anlass war ein Brandbrief der Merziger Pflegedienstleitung an Jung zur Wertschätzung der Leistungen in ambulanten Dialyseeinrichtungen. Wie es in einer Mitteilung des Merziger Nierenzentrums heißt, waren die im Unterschied zu den Kliniken nicht gewährten Bonuszahlungen in der Corona-Pandemie der Aufhänger – trotz belastender Einsätze des Dialysepersonals und trotz der angespannten personellen und wirtschaftlichen Situation in den ambulanten Dialysezentren. Neben Mitarbeitenden des Merziger Dialysezentrums waren beim Besuch auch die Pflegedienstleitungen benachbarter, inhabergeführter Dialysepraxen aus Saarlouis, Saarbrücken und Neunkirchen vor Ort. Nachdem die Praxisinhaber Dr. Andreas Wieber und Dr. Fieras Dahhan die Gäste begrüßt hatten, folgte ein Rundgang mit Austausch. Die Dialysepatienten seien aufgrund ihrer Immunschwäche sehr anfällig für Infektionen und sowohl Erkrankungshäufigkeit als auch die Schwere des Krankheitsverlaufes und die Sterblichkeit seien im Vergleich zur Normalbevölkerung drastisch erhöht.
Quelle: Informartionsdienst Wissenschaft, 03.10.2022
Forschende am Paul Scherrer Institut PSI haben in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich eine Diagnosemethode für Tumore mithilfe von Radionukliden optimiert. Durch einen molekularen Kniff fallen mögliche Nebenwirkungen nun wesentlich geringer aus. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Bioorganic & Medicinal Chemistry. Mit der Entwicklung einer neuen Klasse von sogenannten Radiopharmazeutika konnten die Forschenden das bisherige Problem der langen Aufenthaltsdauer von radioaktiven Substanzen in den Nieren reduzieren. Ihr Ansatz beruht auf einem zusätzlichen Protein, das in den Nieren gespalten werden kann. Diese Spaltung löst die radioaktive Substanz vom Medikament, wodurch diese direkt in den Harnweg gelangt, über den sie ausgeschieden werden kann.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 29.09.2022
Die Progression einer chronischen Nierenkrankheit (CKD), an der mehr als zehn Prozent der Weltbevölkerung leiden, lässt sich bisher kaum aufhalten. Sie ist von einer zunehmenden Vernarbung der Niere gekennzeichnet und mündet meist in ein Herz-Kreislauf- oder Nierenversagen. In seiner Nachwuchsgruppe an der RWTH Aachen decodiert PD Dr. Christoph Kuppe (37) durch Analysen des Epigenoms, Transkriptoms und Proteoms einzelner Nierenzellen die molekularen Ursprünge dieser Krankheit. Auf diese Art hat er entdeckt, in welchen Nierenzellen die Vernarbung ihren Ausgang nimmt. Gestern Abend verlieh ihm die Aventis Foundation dafür einen Life Sciences Bridge Award.
FH Bielefeld, effiziente Methode gegen lebensbedrohliche Nebenwirkung, FH Studenten entwickeln mit ihrem Startup Renephro eine individualisierte Dialyse
Quelle: 29. September 2022, DOI: https://www.guetsel.de/content/51429/8283389.html
Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Nebenwirkungen der Dialyse.
FH Bielefeld, effiziente Methode gegen lebensbedrohliche Nebenwirkung, FH Studenten entwickeln mit ihrem Startup Renephro eine individualisierte Dialyse Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Nebenwirkungen der Dialyse. Um diese Gefahr zu minimieren, verfolgt ein Start up von Studenten der FH Bielefeld eine innovative Idee: Softwaregesteuert passt sich die Dialyseflüssigkeit an die jeweiligen #Blutwerte des Patienten an. Auf diese Weise bleibt ihr Elektrolythaushalt intakt und das Herz im Rhythmus – ein Quantensprung für die Behandlung von Niereninsuffizienz mit im Markt verfügbaren Flüssigkeiten.
Quelle: Main Echo, 26.09.2022
Das KfH-Nierenzentrum in Aschaffenburg-Damm hat wegen Personalproblemen erneut die Dialysen eingeschränkt. Eigentlich hatte es im August seitens des Unternehmens geheißen, dass ab September keine weiteren Einschränkungen nötig seien. Allerdings führten aktuell erneut vermehrt unvorhergesehene Krankheitsfälle dazu, dass die Dialysedauer am 21. September geringfügig reduziert werden musste, bestätigte KfH-Sprecherin Ilja Stracke Informationen unseres Medienhauses.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 26.09.2022
Die akute Nierenschädigung ist eine häufige Komplikation bei unterschiedlichen Erkrankungen. Insbesondere Intensivpatient:innen sind betroffen. Die dazu führenden Mechanismen waren allerdings bislang nur wenig verstanden. Jetzt konnte ein interdisziplinäres Forschungsteam die molekularen Prozesse mithilfe der Einzelzell-Sequenzierung näher beleuchten. In den Fachmagazinen Genome Medicine* und Kidney International** zeigen sie molekulare Muster der geschädigten Nierenzellen auf, die zu neuen Ansätzen für künftige Diagnostik und Behandlung von Nierenschädigungen führen können. Derzeit ist eine Therapie nur eingeschränkt möglich. Die Studien sind in enger Kooperation zwischen der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit dem Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max Delbrück Centers sowie mit dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin, ein Leibniz-Institut (DRFZ) und der Medizinischen Hochschule Hannover entstanden.
Quelle Infrmationsdienst Wissenschaft, 24.09.2022
Gelungene Premiere im neuen Congress Center Hamburg (CCH): Mehr als 6500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland haben den 74. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) vom 21. bis 24. September 2022 im Zentrum der Hansestadt persönlich vor Ort besucht. „Das umgebaute CCH hat unsere Erwartungen an ein modernes Kongresszentrum mehr als erfüllt, und dass die Besucherzahlen wieder das Niveau wie vor der Corona-Pandemie erreicht haben, ist eine sehr gute Nachricht für den konstruktiven wissenschaftlichen Austausch in unserem Fachgebiet“, resümiert Prof. Dr. med. Margit Fisch, die in der über 100-jährigen Geschichte der Fachgesellschaft als erste Frau das Amt der DGU-Präsidentin bekleidete und den weltweit drittgrößten Urologie-Kongress in der Hansestadt leitete.
Hartnäckige Hypertonie - Conn-Syndrom ist bei einem Drittel heilbar
Quelle: Pharmarzeutische Zeitung, 23.09.2022
Hält sich eine Hypertonie trotz guter Blutdruckmedikation und Compliance hartnäckig, könnte ein Conn-Syndrom vorliegen. Die Erkrankung der Nebennieren ist für mehr als 10 Prozent der Hypertoniefälle verantwortlich. Die Nebennieren sind kleine, aber hocheffiziente Hormonfabriken. Mehrere ihrer Sekretionsprodukte sind an der Blutdruckregulation beteiligt. »Der primäre Hyperaldosteronismus, also das Conn-Syndrom, ist eine der Hauptursachen des speziell behandelbaren Bluthochdrucks«, informierte Professor Dr. Martin Fassnacht vom Uniklinikum Würzburg bei einer Online-Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Hierbei wird Aldosteron, das physiologisch in eine kontrollierte Hormonkaskade eingebunden ist, exzessiv und unreguliert ausgeschüttet. Die Folge ist ein deutlich erhöhter Blutdruck. »Patienten mit Conn-Syndrom haben ein deutlich höheres Risiko für Vorhofflimmern, Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz als Patienten mit essenzieller Hypertonie«, sagte Fassnacht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaf, 19.09.2022
Pressekonferenz: Freitag, 07.10.2022, 11:30-12:30 Uhr
Online & Präsenz (Estrel Congress Center; ECC Raum VII)
Sehr geehrte Damen und Herren,
vom 06. bis zum 09. Oktober 2022 findet der Kongress für Nephrologie in Berlin und online statt. Medienvertreter können entweder vor Ort oder online teilnehmen.
Am Freitag, den 07.10.2022, 11:30-12:30 Uhr (ECC Raum VII) möchten wir Sie herzlich zur offiziellen Kongress-Pressekonferenz einladen, bei der wir aktuelle Themen diskutieren werden. Die
Teilnahme ist ebenfalls online und in Präsenz möglich, die Online-Teilnehmenden haben die Möglichkeit, über eine Chatfunktion Fragen zu stellen und sich so in die Diskussion einzubringen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 19.09.2022
Expertenkommission kommt erstmals nach 20 Jahren wieder zusammen und zeigt sich besorgt über fehlende Innovationsbereitschaft für die Pflege. Im Jahr 2000 wurde mit „Pflege neu denken“ ein vielbeachtetes Werk zur Zukunft der Pflegeausbildung veröffentlicht, das von der Robert Bosch Stiftung GmbH (RBS) initiiert wurde. Ein zehnköpfiges Expertengremium aus Praxis, Ausbildung und Wissenschaft entwickelte im Format von Zukunftswerkstätten und auf der Grundlage umfassender Analysen ein neues, durchlässiges Modell kombinierter beruflicher und hochschulischer Pflegeausbildungen. Ferner sprach es eine Reihe von Handlungsempfehlungen aus: zur besseren Verzahnung von Pflegeausbildung und Versorgung, zur Stärkung der beruflichen Autonomie, zur Förderung von Professionalität und Qualität in der Pflege sowie zu mehr Interdisziplinarität und Internationalität.