Seit vielen Jahren (1985) setze ich mich aktiv für die Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Organspende ein. Erst in der Schule, Freundes und Familienkreis und später bei den Arbeitskollegen und Vereinen denen angehörte. Im Jahre 2004 habe ich mit einem Info-Point damit begonnen, am bundesweiten Tag der Organspende in der Saarbrücker Fußgängerzone „Bahnhofstraße“ zu informieren. Unterstützt wurde ich dabei von meinem Vater. Im Jahre 2005 und 2006 setzte ich mit Vorstandskollegen des Vereins Junge Nierenkranke Deutschland e.V. die Aufklärungsarbeit fort.
2007 wurde die Werbeaktion eine Gemeinschaftsarbeit der Regionalgruppen Rheinland Pfalz und Saarland des Vereins Junge Nierenkranke Deutschland e.V. Thomas Lehn aus Ingelheim und Regionalleiter von Rheinland Pfalz brachte eine Dialysemaschine, Gerhard Müller stellte ein Pavillon zur Verfügung. Mitglied Peter Kleer konnte Ministerpräsident Peter Müller dazu gewinnen, uns am Infostand zu besuchen, um gemeinsam ein Zeichen für Organspende zu setzen. Am Ende des Tages waren Thomas Lehn, Barbara Rüth, Hund Tina, Peter und Vera Kleer, Gerhard Müller und ich vom Informieren nach 10 Stunden erschöpft aber zufrieden, eine Vielzahl von Menschen informiert zu haben. Unterstützt wurden wir von dem damaligen Gesundheitsminister Josef Hecken. Im Vorfeld zum Tag der Organspende wurde ich noch Live in die Landesnachrichtensendung „aktueller Bericht“ zum Interview eingeladen.
Im Jahre 2008 war ich auch Mitglied des Vorstandes von Niere Saar e.V. meine Idee war, dass nun Junge Nierenkranke Deutschland e.V. und Niere Saar e.V. gemeinsam zum Tag der Organspende in Saarbrücken die Bevölkerung informieren. Beide Vorstände befürworteten diese Idee. So warben beide Vereine gemeinsam. Das Werbematerial wurde immer umfangreicher. Erstmals hatten wir ein richtiges Infozelt. Das Zelt wurde uns kostenlos vom THW gestellt. Um das Infomaterial zu transportieren, benötigten wir ein Lieferwagen. Den stellte uns die Firma Anlasser und Lichtmaschinen Dintinger & Fellzner aus Saarbrücken. Die Stadt Saarbrücken stellte den Standplatz kostenlos zur Verfügung.
2009 wurde die Veranstaltung zum Tag der Organspende in der Organisation immer aufwendiger. Der Platz wurde größer, ein großer Bus zum Transport musste gefunden werde und eine Dialysemaschine als Darstellung der Nierenersatztherapie wurde benötigt. Ebenso wollte man die Politik zum Infostand einladen.
Den Standplatz stellte die Stadt Saarbrücken wieder kostenlos zur Verfügung. Auch das THW stellte wieder ein Zelt. Die Firma Taxi und Flughafenzubringer Leroux stellte einen großes Bus zum Transport. Die Firma Gambro schenkte uns eine ausgemusterte Dialysemaschine. Im Vorfeld zum Tag der Organspende starte der saarländische Gesundheitsminister Prof Dr. Viegner eine Organspendenkampagne. An dieser Kampagne arbeite ich aktiv mit und sprach auch bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Kampagne einige Worte auf Einladung. Meine Anfangsarbeit zur Organspende trug immer mehr Früchte. Was mich besonders freute, war, dass ich bei der Arbeit mehr und mehr von Leuten unterstützt wurde. An der Stelle ist besonders neben Thomas Lehn einem langjährigen Freund auch der damalige Vorsitzende von Niere Saar e.V. Helmut Maaß und seine Frau Anneli, die ebenfalls gute Freunde über die Jahre wurden zu nennen, die mich ebenfalls aktiv unterstützten. Da die Europawahl an diesem Wochenende stattfand, gelang es auch dass alle Politiker zu uns an den Infostand gekommen sind und gemeinsam ein Zeichen für Organspende gesetzt haben.
Im Jahre 2010 hatte ich die Idee, um das Thema Organspende besser in die Öffentlichkeit zu transportieren, eine Arbeitsgemeinschaft aus den Vereinen Junge Nierenkranke Deutschland e.V. und Niere Saar e.V. zu gründen. Bei einem Telefongespräch mit einer Kollegin viel mir der Namen "Infoteam Organspende Saar" ein. Diese Idee und der Name wurde von den Vorständen der Vereine ebenfalls befürwortet. So gründetet wir die Arbeitsgemeinschaft "Infoteam Organspende Saar e.V." im Januar 2010. Bei dieser Arbeit wurden wir von Pro Ehrenamt unterstützt. In diesem Jahr warben wir dann neben dem Tag der Organspende an weiteren vier Termine im Saarland für Organspende. Erster Schirmherr der Veranstaltung war der Chef der Karlsberg Brauerei Dr. Richard Weber.
2011 lief die Planung zum Tag der Organspende wie gewohnt schon im Januar an. Das THW, die Stadt Saarbrücken, die Firma Leroux unterstützten uns in gewohnter Form. Das Infoteam sollte ein Layout erhalten. Die Grafikerin Eveline Schön stiftete uns in einer Zeitspende ein Layout für das IOS. So ausgestattet warben wir mit neuem Layout zum Tag der Organspende. Zusammen mit Herzluftballons waren wir von Weitem erkennbar. Als prominente Unterstützung gelang es mir die Oberbürgermeisterin der Stadt Saarbrücken Charlotte Britz, die Bundestagsabgeordnete Elke Ferner, den Gesundheitsstaatssekretär Sebastian Pini und den Kabarettisten Detlef Schönauer an den Infostand einzuladen. Ebenso gelang es mit dem Thema Organspende, in allen Medien Präsent zu sein. Gesundheitsminister Weisweiler übernahm die Schirmherrschaft. Die Augenklinik der Uniklinik Homburg zusammen mit Prof Zeitz informierte über das Thema Hornhautspende und führte kostenlos eine Hornhautuntersuchung durch. 2011 warben wir schon bei 14 Veranstaltungen. So hatte Helmut Maaß als Vorsitzender von Niere Saar e.V. und ich als Stellv. Vorsitzender und Regionalleiter Saar des Junge Nierenkranke Deutschland e.V. in der Planungszeit sehr viel Stress. Die Zeit möchte aber keiner missen und man erinnert sich immer noch gerne daran.
Ende 2011 erkrankte ich schwer am Herzen. Den Tag der Organspende 2012 plante ich mit Herrn Maaß noch wie gewohnt konnte aber an vielen Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen.
2012 gab ich infolge gesundheitlicher Probleme die Leitung des "Infoteam Organspende Saar" an Herrn Klaus Schmitt aus St. Wendel ab. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Infoteam mehr als 18 Helfer (siehe Bilder der Aktionen). Es bereitete mir bis dahin sehr viel Freude, Leute für die Mitarbeit zu begeistern und zu motivieren. Die Mitglieder waren von der Infoarbeit so begeistert, dass außerdem deren Freunde (um die 20 Jahre) uns mit unterstützten. So waren Boten vor Ort, die aus allen Blickrichtungen von der Nierenerkrankung und Nierentransplantation berichten konnten. Sicher waren die jungen Leute nicht fachmännisch geschult, aber für Passanten war es auch sehr aufschlussreich, wie Freunde eine Krankheit aus der Beobachtung miterleben, wo eine Organspende als Lebensrettung erforderlich ist/wurde. Für Fachfragen standen ausgebildete Menschen zur Verfügung die gerufen werden konnten. So hatte jeder seinen eigenen gestaltungsfreien Raum aus seiner Perspektive die Aktion zu unterstützen. Das zusammen mit dem ungezwungenen Humor im Team durch Herrn Maaß seine Frau Anneli und mich, motivierte damals aktiv zu werden und zu bleiben.
Die Unterstützungen bei den Planungen zum Tag der Organspende leistete ich 2012 letztmalig. Unterstützt wurden wir 2012 bei der Aktion vom saarländischen Gesundheitsminister Andreas Storm, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Stefan Pauluhn, Vorstandvorsitzenden des Verbandes Deutsche Nierenzentren (DN) e.V. Herr Dr.med. Michael Daschner, dem katholischen Pastor Herrn Erhard Bertel, Herrn Ralf Latz, Bürgermeister der Stadt Saarbrücken und dem Präsidenten der saarländischen Ärztekammer Dr. med. Josef Mischo. Auch die Presse berichtete wieder aktiv um das Thema. Ich selbst war wiederholt zu Gast bei Radio Salü und dem aktuellen Bericht. Zum zweiten Mal gelang es auch Vertreter der Kirchen zu uns an der Infostand einzuladen. So konnte die Bevölkerung auch aus christlicher Sicht zum Thema Organspende informiert werden. Die Schirmherrschaft 2012 übernahm die Bundestagsabgeordnete Nadine Schön. Ein Taschenprojekt wurde durch Familie Schmitt vorbereitet und vom Inhaber der Globusmärkte Tomas Bruch finanziert. In diesem Jahr informierten wir bei über 20 Veranstaltungen.
In den Folgejahren und unter neuer Führung gingen nach und nach Helfer verloren. Das Team reduzierte sich auf sechs bis acht Leute. Die Leisten bis heute zahlreiche Aufklärungsarbeit und entwickeln viele neue Ideen. Die Arbeit des "Infoteam Organspende Saar" erhielt 2012 den Ehrenamtspreis und Familie Schmitt 2016 die Ehrenplakette der Ärztekammer des Saarlandes.
Es ist großartig, wenn man lange nach dem Ende der eigenen Arbeit noch beobachten kann, was sich aus dem entfaltet hat, was man selbst angetrieben hat. Ich selbst habe 2015 Unteranderem für diese Arbeit von Bundespräsident Joachim Gauck in Vertretung der saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Zur Verleihung nutzte ich noch einmal die Gelegenheit, einige ehemaligen Mitstreiter und Unterstützer meiner Arbeit einzuladen. Im Anschluss lud ich noch alle zum Dank für die vielen gemeinsamen Jahre der Zusammenarbeit und Unterstützung zu unserem ehemaligen Stammitaliener ein. Das war mir wichtig, denn ich wusste allein hätte ich das alles zur Unterstützung vieler Betroffene nicht bewirken können!
Bedauerlich ist nur, dass bei der aktuellen Generation die Gründungsmitglieder in Gedanken, Wort und Tat in Vergessenheit geraten sind. Ein Trent in der Selbsthilfelandschaft, der deutschlandweit zu beobachten ist. Wer durch Krankheit nichts mehr leisten kann, besitzt, egal welche Verdienst er für einen Verein bewerkstelligt hat, selbst unter Gleichgesinnten keinen hohen Stellenwert mehr.
Da mir die Organspende auch weiter eine Herzensangelegenheit war, entwickelte ich die Idee zum Tag der Organspende, online über die sozialen Medien den Gedanken der Organspende zu verbreiten. 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 trug ich so dazu bei, dass über meine Homepage der Organspendeausweis zahlreich downgeloadet wurde. So konnte ich von heimischen PC aus dazu beitragen, dass jährlich ca. 200 Menschen ein Organsendeausweis mehr mit sich tragen. Im Übrigen war das Ergebnis ähnlich wie früher ach bei den Straßenaktionen. Die benötigte jedoch statt jetzt 30 Minuten Vorplanungszeit damals ein halbes Jahr Vorlauf und Planung. Unterstützung erfuhr ich erneut von jungen Menschen. So entwickelten zwei Studentinnen extra ein Plakat für die Onlineaktion zum Tag der Organspende und den Organpatenpreis. Zudem arbeite ich mit der katholischen Kirche zusammen und vermittelte auch über diesen Weg jährlich den Gedanken der Organspende. Die Aktionen werden in jedem Jahr so lange es mir möglich ist, weiter entwickelt und durchgeführt.
Ich danke allen die mich auf dem zurückliegenden Weg, für die wichtige Aufklärungsarbeit beim Thema Organspende ehrenamtlich bis heute unterstützt haben. Alleine hätte ich nicht viel erreicht! Sie alle haben mit Spaß an der Arbeit dazu beigetragen, dass Menschen die auf eine lebensrettende Organspende angewiesen sind, nicht die letzte Hoffnung verlieren!