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Thomas Lehn

50 Jahre Hämodialyse - 37 Jahre Heim-Hämodialyse

50 Jahre Gefäßzugang


Prof. Dr. med. Brittinger "Zur Dialyseshuntchirurgie gehört Demut und nicht der Drang zur Selbstdarstellung."

Shuntproblematiken beim Langzeitdialysepatienten

 

Dialysepatienten, die mehrere Jahrzehnte mit der Hämodialyse behandelt werden, erleben in diesem Zeitraum meist zahlreiche Dialysezugangs-Probleme.

 

Dazu zählen üblicherweise Blutungsereignisse, Fehlpunktionen, Revisions-Operationen, sowie Shunt-Neuanlagen. Nicht nur die viele Punktionen sondern auch Interventionen und operative Eingriffe sind physisch belastend, sondern auch psychisch, wegen den immer geringer werdenden Möglichkeiten eines moderaten Dialysezugangs.

 

Der Langzeitpatient benötigt, um gut mit der Dialysebehandlung leben zu können eine funktionierende Lebensader (Dialyseshunt). Dass dieser Shunt optimal funktioniert, beschäftigt ihn täglich. Denn Dialysepatienten sollen täglich eine Funktionskontrolle ihres Gefäßzugangs durchführen.

 

Je früher man Probleme an der Lebensader feststellt, je schneller und unkomplizierter kann man sie beheben. ..... unten weiter lesen

Implantation eines venösen Protheseninterponats
bei Thomas Lehn
am 23.03.2020
Fotos Prof. Krönung/ Dr. Frizen

Zustand vor Operation

(Operateur: Dr. Frizen / Prof. Krönung in der DKD HELIOS Klinik in Wiesbaden

 

 

 

 

 

Entfernen des alten Interponats

 

 

 

 

Einsetzen des neuen Kunststoff Interponat

 

 

 

 

OP Plan

Ein Problem an meinem Shunt erkenne ich schnell, da ich meinen Shunt monitoriere, d. h. ich höre jeden Tag meinen Shunt ab und vor der Punktion eine intensive Sicht- und Funktionsprüfung.

Die Arteriendruck- und die Venendruckanzeige sind ein wichtiger Marker, die ich an der Dialysemaschine immer im Blick habe. So erkenne ich meistens, wenn sich der Durchfluss und Druck in der Shuntvene ändert. Bei hohen Abweichungen (wenn öfters), könnte sich ein ernsthaftes Shuntproblem entwickeln und man könnte interventionell eingreifen, bevor der Shunt sich verschließt.

 

Meistens ist ein verschlossener Shunt ein akuter Notfall und muss operiert werden. Der Dialyseshunt macht bei mir immer am Wochende, an Feiertage oder nachts Probleme. Z. B. man wird morgens wach, prüft seinen Shunt und merkt, dieser rauscht nicht mehr. Für mich bricht dann immer eine Welt zusammen, da ich nicht über meine Dialyseader dialysiert werden kann. Ich lasse meine Frau mit dem Stethoskop prüfen, ob der Shunt auch wirklich tot ist.

 

Wenn Beate ihn nicht mehr rauschen hört, weiß ich, dass die Shuntvene nicht mehr durchgängig ist. Nun heißt es das Shuntzentrum zu informieren. Je schneller der Shunt geöffnet und revidiert wird, umso größer ist die Chance, dass er gerettet werden kann und eine Neuanlage nicht notwendig wird.

Die Situation durchleben, dass der Shunt, die Lebensader, nicht mehr funktioniert, dass ich über meinen Dialysezugang nicht dialysiert werden kann, ist für mich unerträglich. Ich fühle mich ausgepowert und hilflos - also schwerkrank! Mir gehen viele Dinge im Kopf herum, dass ich an Tod denke. In dieser Phase benötige ich die Nähe zur Beate, die mir sehr wichtig ist.

 

Ich bin etwas beruhigter, wenn meine Chirurgin Frau Dr. Frizen aus der Shuntchirurgie Wiesbaden nicht gerade in Urlaub ist, und ich sie in der Klinik antreffe und weiß, sie oder einer der Shuntärzte werden mich operieren. Wenn sie mir Mut zuspricht und meint, dass sie meine Lebensader wieder in Ordnung bringen kann, sind die Ängste und Gedanken an die OP nicht mehr so schlimm.

 

Es folgen weitere Einblicke meiner früheren Shunt OP's

 

 

Implantation meines arteriellen Prothesenteils
OP am 06.05.2015

(Dr. med. Franziska Frizen / Prof. Dr. med. Gerhard Krönung
in der DKD HELIOS Klinik in Wiesbaden)

 

 

 

 

Wundheilung (nach 5. OP-Tag)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

meine Operation am 26.10.2014

(Dr.med. Franziska Frizen und
Prof. Dr. med. Gerhard Krönung


MEIN DIALYSEZUGANG HAT AUCH EIN VERFALLSDATUM

 

Meine Lebensader, der Kurzschluss für einen schnellen Blutfluss, verbunden mit dem lebenserhaltenen Dialysefilter, der 3 bis 4 mal für 5 bis 6 Stunden und länger mein Blut reinigt, spüre ich, höre ich, ertaste ihren Verlauf und fühle den Puls. Die alten thrombosierten Kunststoffadern und die unästhetischen Narbenlandschaften an meinen Armen erinnern mich immerzu an die lange Dialysezeit und an die vielen Shunt-Operationen in meinem Leben.

 

Einen Shunt zu pflegen, ihn zu ertasten, seine Melodie zu hören und zu beobachten, gehört meiner Meinung nach zu den wichtigsten Hauptaufgaben eines jeden Dialysepatienten!

 

Ein schlecht laufender Shunt bedeutet: keine effektive Dialyse, ungünstige Blutwerte, schlechter Allgemeinzustand und daraus resultiernd: miserable Lebensqualität und eine Menge Gesundheitseinbußen und langfristig schlechte Prognosen.

 

Ein entzündeter oder infizierter Shunt (z. B. PTFE Loop) ist hoch gefährlich und kann ohne medizinisches Eingreifen zum Tod führen!

 

"Manchmal könnte man den Eindruck bekommen, die Dialysepatienten unterschätzen, wie wichtig ein gut funktionierender Shunt ist. Und ein guter Shunt, ist auch u. a. "abhängig vom Geschick des Shuntchirurgen", sagte mir kürzlich ein Shuntchirurg.

 

Ich denke, das ist eine Aussage, die zum Nachdenken anregen soll. In der klassischen Gefässchirurgie zählen die Dialyseshunts oft zu den kleinen Eingriffen, die undankbar sind, weil sie sich immer wieder verschließen und weil sie schlecht vergütet werden. Sie werden wie so oft an unerfahrene Gefässchirurgen delegiert und zudem ans Ende des OP-Tagesprogrammes verlegt. Eine Shuntanlage ist keine gefäßchirurgische Anfängeroperation! Das ist provokativ, aber meine Meinung! Eine Shunt Op gehört in die Hände von einem Shunthirurgen, der Erfahrung hat!

 

Ich, Thomas Lehn, weiß, wovon ich spreche.

In den über 50 Jahren Dialysebehandlungen wurde mein eigenes Substrat an Blutgefäßen an fast allen Extremitäten für Shunts aus Unwissenheit und Unerfahrenheit einiger Gefässchirurgen verbraucht. Das ist kein Vorwurf. Man hatte vor 50 Jahren leider noch nicht die Erfahrung mit den A/V Shunts! Außerdem erfahren die Shunts eine gewisse Eigendynamik und die Shuntprothesen, durch das häufige Punktieren einen gewissen Verschleiß.

 

Hier auf dieser Webseite möchte ich als erfahrener Patient und Insider auf die Wichtigkeit unserer Lebensader hinweisen. Natürlich kann ich dies nur mit meinem Wissen als Patient, in begrenzten Maßen weitergeben. Ich bin bemüht in verständlicher Sprache, Sie über den Gefäßzugang ausführlich zu informieren.

 

Thomas Lehn - 50 Jahre Dialyse auf einen Blick!



Punktionsfehler oder schlechter Dialyseshunt??

leidtragende Mitpatienten: Mark K. und Steffen J.

Thank you for the picture (CB. A, from Buffalo)


Gesten einer netten Dialyseschwester

gefunden
am operierten Arm von U.L.


Dialyseshunt-Fotos

und Filme

von Mitpatienten

 

 

 

 

 

40. jähriger Shunt von W.K.
(gut zu sehen, die Plusentgleisung)

 

 

A/V Dialyseshunt von H. S.

10 Tage alt

(operiert in der

Univ-klinik Mainz)

 

 

 

 

 

 

 

 

                Punktionszeichnung

 

 

 

 

Prothesenshunts müssen steril

punktiert werden!


Copyright by Thomas Lehn